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Österreichische PATENTSCHRIFT N !' 16615.
DR. ALFRED GASPARY IN MARKRANSTÄDT BEI LEIPZIG.
Verfahren zur H ersteh uns farb ! g bemusterter Kunstste ! nptatten.
Mit vorliegender Erfindung wird angestrebt, die Herstellung mehrfarbig bemusterter Kunststeinplatten unter Benutzung der allgemein üblichen Messerschablonen insofern zu erleichtern, als auch unter Anwendung des letztgenannten, bewährten Hilfsmittels das Einstreuen der Farbe ausserhalb der Presse erfolgen kann.
Bekanntlich werden bei Anfertigung mehrfarbig bemusterter Kunststeinplatten während des Aufst, reuens der Farbe auf die in der Pressform befindliche Bodenplatte ganz allgemein sogenannte Messerschablonen verwendet, deren senkrecht zur Bodenplatte gerichteten Stege in der Pressform getrennte Zellen entstehen lassen, in welche die verschiedenen Farben einzustreuen sind. Letztgenannte Arbeit konnte bisher nur innerhalb der Pressform selbst erfolgen, weil die die unterschiedlichen Farben während des Einstreuen getrennt haltenden Messerschablonen ihre FÜhrung bezw. ihren Halt an den Umfassungswänden der Pressform erhalten mussten.
Wird aber das Farbeeinstreuen innerhalb der Presse vorgenommen, so entstehen in deren Benutzung sehr grosse Arbeitspausen, die naturgemäss die Leistungsfähigkeit der Pressen erheblich vermindern. Zur Beseitigung dieser Arbeitspausen sind bereits Pressen in Benutzung genommen worden, deren Pressformen ausgewechsflt werden konnten, so dass zwar die Arbeit des Farbostrouens ausserhalb der Presse durchführbar war, jedoch wegen des hohen Gewichtes der Pressformen mit der an sich leichten Arbeit nur sehr kräftige Per- sonen betraut werden konnten.
Bei einem bereits bekannt gewordenen Verfahren soll zwar das Aufstreuen der Farbe auf die aus der Pressform gehobene Bodenplatte so erfolgen können, dass nur die letztere aus der Pressform zu entfernen und später wieder einzusetzen ist. jedoch hat dieses Verfahren zur Bedingung, dass ganz besonders gestaltete Bodenplatten in Anwendung kommen, die wegen ihres hohen Herstellungspreises ein lohnendes Arbeiten gar nicht ermöglichen, Ausserdem konnte auch bei diesem Verfahren nicht verhütet werden, dass die Farbe beim Einsetzen der mit Farbe bestreuten Bodenplatte an den Rändern ab- stürze, sowie an den Konturen ein Verwischen der Farben stattfand und dadurch mangel- haft gefärbte Steine aus der Fabrikation hervorgingen.
Allen erwähnten Mängeln wird mit vorliegender Erfindung dadurch abgeholfen, dass
Hilfsrahmen in Anwendung kommen, die die Benutzung der bewährten Messerschablonen zulassen und unter Benutzung der letzteren das Aufstreuen der Farbe auf die Bodenplatte der Pressform ausserhalb der Presse gestatten.
In folgendem ist die Erfindung an Hand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung bedeutet : Fig. 1 den Tisch einer Kunststeinpresse im Längsschnitt, Fig. 2 und 3 die über die Bodenplatte geschobenen Hilfsrahmen, Fig. 4 den Hilfsrahmen mit eingesetzter
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Kunststeinplatte.
Die aus der Pressform b (Fig. 1) herausgenommen Bodenplatte a wird mit einem lei'3hten Hilfsrahmen k umgeben (Fig. 2 bis 4), welcher für die Dauer des Farbeaufstreuens die Stelle der Pressform b vertritt. Hierauf wird die Messerschablone jp eingesetzt und nun in der üblichen Weise unter Benutzung von Deckschablonen h (Fig. 2 und 3) die
Farbe in die verschiedenen Zellen gebracht bezw.
in der gewünschten Dicke eingesiebt.
Die solcherart mit Farbe versehene Bodenplatte a wird nun mit dem Hilfsrahmen kauf
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die angehobene Ausstossvorrichtung der Presse gesetzt und unter Zurücklassung des auf den oberen Rand der Pressform b aufsitzende Hilfsrahmen k mit der noch auf ihr befindlichen M08serschablone p durch Zurückbewegen der Ausstossvorrichtung langsam in die Form gesenkt.
Dabei verliert beim Einsetzen der Bodenplatte die an deren Rändern befindliche Farbschicht keinen Augenblick ihre Gegenlage und auch die Konturen des farbigen Musters müssen vollständig scharf bleiben, weil die unterschiedlichen Farben durch die bis zum beendeten Einsetzen der Bodenplatte auf letzterer bleibende Messerschablone streng getrennt gehalten werden.