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Redoxykatalysatoren
Es sind schon mehrere Verfahren bekannt, durch Einwirkung von wasserfreien Metallhalogeniden auf Öle oder Fette in diesen Medien kolloide Metallösungen zu erzeugen, wie z. B. die Schweizer Patentschrift Nr. 211310, die deutsche Patentschrift Nr. 597266 und das dem Erstanmelder erteilte Patent Nr. 160388 entnehmen lassen.
Nach der genannten Schweizer Patentschrift wird mit Cobaltchlorür und anderen Metallhalogeniden ein Oleosol in Rizinusöl hergestellt. Dadurch wird durch Dehydratation des Rizinusöles, das eine Spezialstellung unter den Ölen einnimmt (Rizinolsäure ist eine Oxysäure) eine Polymerisation und damit ein lackartiges Erstarren des Öles herbeigeführt.
Die deutsche Patentschrift Nr. 597266 verwendet
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an sich schon infolge der hohen verwendeten Mengen eine Verfestigung der Öle herbeigeführt werden muss. DiesePatentbeschreibung beschränkt die Verwendung von Metallhalogeniden auf Silicium-und Titantetrachlorid und nimmt dabei offenbar an, dass die anderen Chloride auf fette Öle nicht einwirken, denn die Beschreibung spricht ausdrücklich davon, dass SnCl4 und AlCIg mit fetten Ölen nicht reagieren. Diese Beobachtung ist wohl dadurch zustandegekommen, dass bei diesen Versuchen kristallwasserhaltige Salze verwendet wurden.
Dagegen beobachteten die Anmelder, dass
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so gut wie immer Metalloleosole herstellen lassen und es ist Gegenstand dieser Erfindung, dass alle diese Metalloleosole Redoxyprozesse zu katalysieren imstande sind.
Es konnte im Gegensatz zu den Angaben der deutschen Patentschrift Nr. 597266 durch Eintragung von 1% wasserfreiem AlCIgin Olivenöl und durch vorsichtiges Erwärmen die Viskosität des Öles zunächst erhöht bzw. eine Gallerte erzielt werden. Schüttelt man dieses Reaktionsprodukt mit Wasser, so gibt die wässerige Ausschüttelung keine Reaktion auf Chlor-Ion mehr. Dieses hat sich offenbar an eine ungesättigte Kohlenstoffbindung des Öles angelagert oder es müssen sich Komplex- verbindungen gebildet haben, die Chlor-Ionenfrei und öllöslich sind.
Zu denselben Ergebnissen führt die Reaktion, wenn man andere wasserfreie Metallchloride, wie
Eisenchlorid, Cobaltchlorür, Manganchlorür,
Zinnchlorür oder Goldchlorid auf fette Öle einwirken lässt. Eine Ausnahme bilden nur die wasserunlöslichen Metallhalogenide des Silbers und des Bleies.
Die auf diese Weise hergestellten kolloiden
Metallösungen in Ölen und Fetten sind imstande, sehr viele Redoxyprozesse zu katalysieren. Sie üben eine gegenüber Hydrosolen verschiedene Wirkung aus, da sie Reaktionen gestatten, die in Öl besser vor sich gehen als in wässerigen Lösungen.
Beispiel 1 : Es wurde durch Auflösung von wasserfreiem Cobaltchlorür in Leinöl eine 0-lige kolloide Lösung von Cobalt erzielt. Vergleichsweise wurde eine Lösung von Leinöl hergestellt, die 0'5%0 Cobaltresinat enthielt, das als Sikkativ von alters her gebräuchlich ist. Beide Lösungen wurden unter Zusatz von Wasser mit Luft geschüttelt und die Geschwindigkeit des Sauerstoffverbrauches gemessen. Sie war bei dem mit Cobaltoleosol erzeugten Präparat sechsmal so gross als mit dem gewöhnlichen Sikkativ, obwohl der Cobaltgehalt ein Fünftel betragen hat.
Beispiel 2 : In derselben Anordnung wie in Beispiel 1 wurde die Geschwindigkeit des Sauerstoffverbrauches durch Lebertran allein, bei Zusatz von Manganoleosol und bei Zusatz von Manganoleosol, das auch Aluminiumoleosol enthielt, verglichen. Der Gehalt dieser Lösung an kolloidem Metall war ungefähr 1/2%0'Setzt man die Geschwindigkeit der Sauerstoffzehrung für Lebertran gleich 3, so war das Lebertran-Manganoleosol ungefähr 16-fach, das Lebertran-ManganAluminiumoleosol ungefähr 400-fach aktiv.
Beispiel 3 :"Überlebendes"Vogelblut wurde durch mehrtägiges Stehen im Eisschrank durch Kälte so geschädigt, dass die Geschwindigkeit seiner Atmung (gemessen am Sauerstoffverbrauch im Warburgapparat) auf 30% der ursprünglichen Atmung herabgesetzt wurde. Versetzte man parallel eine Probe des kältegeschädigten Blutes mit einer wie oben angegeben hergestellten kolloiden Manganlösung in Lebertran, so konnte die Atmungsgeschwindigkeit des Blutes wieder
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auf 90% der ursprünglichen, also gesunden Zellatmung erhöht werden.
Der Gehalt des reagierenden Systems an Lebertran war dabei in der Grössenordnung 10-3, der an Mangan ungefähr 10-6 :
Beispiel 4 : Nitrobenzol wurde mit 20% einer 2permilligen kolloiden Eisen-Lebertranlösung, die nach dem beschriebenen Verfahren hergestellt worden war, versetzt und 2% einer ebenso hergestellten 2permilligenKupfer-Lebertranlösung zugesetzt. Durch dieses Gemisch wurde unter dem Rückflusskühler bei 130 ein mässiger Strom von elementarem Wasserstoff wenige Stunden lang durchgeleitet. Im so entstandenen Reaktionsprodukt konnte dann deutlich Anilin nachgewiesen werden.
Beispiel 5 : Durch Mandelöl, das nach obigem Verfahren hergestelltes kolloides Platin in der
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elementarer Wasserstoff in mässigem Strom durchgeleitet.
Es trat Wasserstoffanlagerung ein, die dadurch festgestellt wurde, dass die Viskosität des Öles bei 20 von 10 auf 12-5 anstieg und die Jodzahl von 95 auf 76 absank.