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Mehrfache elektrische Entladungsröhre
Die Erfindung bezieht sich auf elektrische Entladungsröhren, bei denen mehrere Elektroden- systeme in einem einzigen Kolben untergebracht sind.
Es ist in vielen Fällen vorteilhaft, zur Erzielung eines gedrungenen Baues, mehrere Elektrodensysteme in einem einzigen Kolben unterzubringen. Es können dabei jedoch im Zusammenhang mit gegenseitiger Beeinflussung Schwierigkeiten auftreten und eine gute Abstützung der einzelnen Systeme ist ziemlich schwierig zu erzielen. Es wurde bereits vorgeschlagen, die Systeme mittels metallener oder isolierender Schirme oder Zwischenwände voneinander getrennt zu halten und zu stützen. So wird in der österr.
Patentschrift Nr. 119780 eine mehrfache Röhre beschrieben, in der mehrere Elektrodensysteme in einem Kolben vorgesehen sind, wobei ein System gegenüber den übrigen Teilen der Systeme und gegebenenfalls gegenüber den Kopplungselementen durch eine innerhalb des Vakuumraumes angeordnete besondere Kammer, deren Wandungen innerhalb der Wände des Vakuumgefässes liegen, abgeschlossen ist. Diese Bauarten waren jedoch im allgemeinen verwickelt und forderten viel Arbeit, insbesondere bei Röhren von sehr kleinen Ausmassen.
Diese Nachteile werden nun vollkommen vermieden, wenn bei einer elektrischen Entladungsröhre, bei der mehrere Systeme in einem einzigen Kolben untergebracht sind, der Kolben erfindungsgemäss aus Rohrglas mit mehreren Kanälen besteht, bei dem in jedem Kanal ein System untergebracht und auf übliche Weise gegen die Kanalwände abgestützt ist. Derartige Glasrohre werden zu verschiedenen Zwecken in grosser Länge hergestellt, unter anderem für Neonbeleuchtung. Um zu einer Röhre gemäss der Erfindung zu gelangen, wird ein Teil eines derartigen Glasrohres mit mehreren Kanälen abgeschnitten und werden die Zwischenwände einseitig ein wenig abgeschliffen. Die Systeme werden dann in die verschiedenen Kanäle eingeschoben, in denen sie mittels der üblichen Zentrierungsmittel gegen die Wand abgestützt werden.
Das Glasrohr wird an einem Ende, beispielsweise mittels eines äusseren Quetschfusses abgeschlossen, wobei gleichzeitig die Zuführungsleitungen der verschiedenen Systeme eingeschmolzen, werden.
Es ist jedoch auch möglich, die Systeme zuvor auf einem gemeinsamen gläsernen Bodenteil zu befestigen und über letzteren das mit mehreren Kanälen versehene Glasrohr zu schieben, derart, dass jedes System in einen zugehörigen Kanal gelangt. Das obere Ende des Glasrohrtei1es wird dann nach Entlüftung unter einer Glocke oder mittels eines Entlüftungsröhrchens zugeschmolzen. Da durch das Abschleifen eines Teiles der Zwischenwände die Kanalräume, in denen sich die verschiedenen Elektrodensysteme befinden, miteinander in Verbindung stehen, kann die Entlüftung gleichzeitig erfolgen und kann oben im Kolben ein gemeinsamer Fangstoff verdampft werden. Es ist dabei auch möglich, Elektroden der verschiedenen Systeme im Innern der Röhre miteinander zu verbinden.
Die Erfindung ist besonders wichtig bei sehr kleinen Systemen, wie sie unter anderem bei Hörgeräten, beim Arbeiten mit sehr kurzen Wellen, bei Sendern von sehr kleinen Abmessungen, in Granatenköpfen u. dgl. Anwendung finden.
Die Erfindung wird an Hand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert, in der Fig. 1 einen Querschnitt, Fig. 2 eine Seitenansicht einer Röhre gemäss der Erfindung, Fig. 3 ein Glasrohrstück, aus dem der Kolben einer erfindungsgemässen Entladungsröhre hergestellt wird und Fig. 4 eine Röhre darstellt, bei der die Elektrodensysteme auf einem gemeinsamen Glasboden befestigt sind.
In Fig. l sind 1, 2 und 3 die Elektrodensysteme, die in den Kanälen des Kolbens 4 angeordnet und von Glimmerteilen 5, 6 und 7 getragen sind. Zwischen den Systemen befinden sich die Zwischenwände 8 und 9, die, wie aus Fig. 2 deutlich ersichtlich ist, oben bei 12 ein wenig abgeschliffen sind, so dass oben in der Röhre ein gemeinsamer Raum entsteht, in dem der Fangstoff 10 verdampft wird und sich die etwaigen Querverbindungen der Elektroden befinden. Die Systeme sind am unteren Ende im gemeinsamen Quetschfuss 11 befestigt. Fig. 3 zeigt ein Glasrohr-
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stück mit nebeneinander verlaufenden Kanälen, bei dem die Zwischenwände 8 und 9 bei 12 abgeschliffen werden.
In Fig. 4 ist die Röhre am unteren Ende mittels einer gemeinsamen, gepressten Bodenscheibe 13 abgeschlossen, auf der die Systeme 14, 15 und 16 mittels hindurchlaufender Stifte 17 befestigt sind. Oben in den Kanälen können die Systeme gleichfalls mittels z. B. aus Glimmer bestehender Zentrierungsorgane getragen werden. Die Bodenscheibe 13 kann mit einem senkrechten Rand 18 versehen sein, der mit der Wand 14, vorzugsweise mittels leicht schmelzbarer Glasur,. vakuumdicht verbunden werden kann.
Es ist einleuchtend, dass auch noch andere Ausführungsformen gemäss der Erfindung möglich sind. So ist es möglich, dass die Kanäle nicht nebeneinander, sondern z. B. in der Form eines Dreieckes liegen, während anderseits auch jede beliebige Anzahl von Kanälen angewendet werden kann. Die Kanäle haben vorzugsweise eine Weite von etwa 4 bis 8 mm, es können aber auch andere Abmessungen verwendet werden. Es ist ausserdem möglich, einen Teil der Stromzuführungsleitungen am oberen Kolbenende nach aussen zu führen oder die Röhre an beiden Enden mit einem Quetschfuss zu versehen. Auch ist eine Kombination eines Glasbodens an einem Ende und eines Quetschfusses am anderen Ende möglich.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Elektrische Entladungsröhre, bei der mehrere Elektrodensysteme in einem einzigen Kolben untergebracht sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben aus Rohrglas mit mehreren Kanälen besteht, und dass in jedem Kanal ein Elektrodensystem untergebracht und auf übliche Weise gegen die Kanalwände abgestützt ist.