<Desc/Clms Page number 1>
Einrichtung zur Durchführung von Einbau-, Ausbesserungs-oder Überprüfungsarbeiten an elektrischen Freileitungen mit Bündelleitern
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur
Durchführung von Einbau-, Ausbesserungs-oder Überprüfungsarbeiten an elektrischen Freileitungen mit Bündelleitern und bezweckt vor allem die für Bündelleiter spezifischen Einbauarbeiten im Spannfeld, insbesondere die Anbringung der Abstandhalter zwischen den Teilleitern wesentlich zu vereinfachen, wobei zugleich aber jede Beeinträchtigung oder Störung der gegenseitigen Lage der Leiter des Bündels während dieser Arbeiten weitgehend verhindert werden soll.
Erfindunggemäss wird zur Vornahme der angeführten Arbeiten ein von vorzugsweise sämtlichen Teilleitern je Bündel getragener Laufwagen verwendet, dessen auf den einzelnen Teilleitern laufende Rollen im vorgeschriebenen Abstand der Teilleiter bzw. bei Verwendung der üblichen Abstandhalter in dem durch diese gegebenen Abstand voneinander angeordnet sind, so dass der Laufwagen beim Einbau der Abstandhalter zugleich als Lehre (Schablone) dienen kann.
In Fig. 1 und 2 ist ein derartiger Wagen beispielsweise für einen Bündelleiter aus vier bzw. drei Teilleitern gezeigt. Mit 1 sind die Teilleiter des Bündelleiters bezeichnet, auf deren jeden der Wagen 2 mit den Rollen 3 aufgesetzt ist. Die Rollen 3 sind in dem gleichen Abstand a und b bzw. c angeordnet, die für die Teilleiter vorgeschrieben sind.
Eine ähnlich wirkende Anordnung kann gegebenenfalls auch dadurch erhalten werden, dass der Wagen nur auf einen oder einen Teil der Teilleiter mit in entsprechendem Abstand angeordneten Rollen aufgesetzt ist, jedoch zugleich einen mit ihm entsprechend fest verbundenen Lehrrahmen mit sich führt, der sämtliche Teilleiter beim Befahren des Bündels im vorgeschriebenen Abstand hält.
Fig. 3 zeigt die Verbindung des Bedienungskorbes 4 mit dem Wagen, der in diesem Fall noch mit Sicherheitsrollen 5 ausgerüstet ist. Fig. 4 zeigt weitere Einzelheiten der Ausbildung des Wagens. Um den Wagen auf das Leiterbündel aufsetzen zu können, kann er gemäss Fig. 4 aus zwei Teilen, 6 und 7, zusammensetzbar sein, die bei 8 z. B. durch leicht lösbare Verschraubung verbunden werden. Eine andere Möglichkeit, um den Wagen mit dem Leiterbündel in Eingriff bringen zu können besteht darin, dass ein Teil der Rollen ein-und ausbaubar oder ausschwenkbar ausgebildet ist. Eine Ausführung der letztgenannten Art zeigt ebenfalls Fig. 4 für die unteren Sicherheitsrollen. Diese Sicherheitsrollen sind an einem um den Punkt 9 schwenkbaren Teil 10 gelagert und können, wie durch die Pfeile angedeutet, nach aussen geschwenkt werden.
Eine gleichartige schwenkbare Lagerung ist naturgemäss auch bei den tragenden Laufrollen des Wagens möglich. In diesem Fall kann der Wagen aus einem Stück bestehen. Zur Fortbewegung des Wagens längs des Leiterbündels kann ein Zugseil dienen, das über eine am Mast befestigte Rolle zu einer Winde am Boden geführt ist.
Durch die erfindungsgemässe Ausbildung des Laufwagens wird ausser grösster Sicherheit gegen Entgleisen des Wagens zugleich eine vollkommen gleichmässige Belastung aller Leiter des Leiterbündels erzielt, die ein Verziehen des Bündels während der Arbeiten im vorhinein praktisch unmöglich macht. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der neuen Anordnung liegt jedoch darin, dass die Teilleiter durch den Wagen selbst an der jeweiligen Arbeitsstelle zugleich in den richtigen Abstand gezwungen werden, wodurch der Einbau der Abstandhalter ganz wesentlich erleichtert ist.
Die Verbindung des Wagens mit dem Bedienungskorb 4 ist wie in Fig. 3 angedeutet zweckmässig eine solche, dass der Korb in der Fahrtrichtung frei pendeln kann, sich also beim Befahren von Steilfeldern selbst lotrecht einstellt.
Dagegen ist es vorteilhaft, ein solches freies Pendeln des Fahrkorbes quer zur Leitungsrichtung nicht zuzulassen und den Korb gegenüber Schwingungen in dieser Richtung starr und unnachgiebig am Wagengestell zu lagern. In diesem Fall muss sich bei fehlerhafter Seillage der Fahrkorb bei Schrägstellen des Wagens 2, wie in Fig. 5 in Vorderansicht gezeigt ist, ebenfalls schrägstellen. Infolge seines Gewichtes und der starren Verbindung des Korbes mit dem Wagen wird der Korb dann selbsttätig ein Zurückführen des Wagens und damit auch der Seile in die
<Desc/Clms Page number 2>
richtige Lage bewirken.
Eine ähnliche rück- führende Wirkung durch das Korbgewicht selbst kann auch im übrigen bei quer zur Leitungs- richtung pendelnd gelagertem Korb erreicht werden, wenn die Verbindung zwischen Wagen und Bedienungskorb eine solche ist, dass bei
Schrägstellung des Wagens das höherliegende
Lager am Wagengestell durch das Korbgewicht höher belastet wird als das tieferliegende und dadurch ein Rückdrehmoment am Wagen wirksam wird. In zweckmässiger und einfacher Weise können zu diesem Behufe z. B. Langlochkupplun- gen zwischen Bedienungskorb und Wagen vor- gesehen werden, wie in Fig. 6 und 7 gezeigt ist.
Bei vorschriftsmässiger Lage der Teilleiter des
Bündels gemäss Fig. 6 belastet der Fahrkorb 4 das Wagengestell über beide Langlochkupplun- gen 11 gleichmässig. Tritt ein Schrägstellen des
Wagens ein, wie Fig. 7 zeigt, so wird im wesent- lichen nur das höher zu liegen kommende Lager am Wagen durch die Langlochkupplung mit dem
Korbgewicht belastet, während das tieferliegende
Lager entlastet ist. Das Gewicht des Fahrkorbes bewirkt somit auch hier selbsttätig auf unmittelbar mechanischem Wege eine Rückführung der Teilleiterseile in ihre vorgeschriebene Lage.
Um dem Monteur die Möglichkeit zu geben, sich im Notfall unabhängig vom Bodenpersonal selbst abseilen zu können, wird wie in Fig. 8 dargestellt, der Fahrkorb 4 zweckmässig in an sich bekannter Weise mit einer Winde 12 versehen, durch die der Fahrkorb am Wagen auf-und abgezogen werden kann.
Zur Erleichterung der Arbeiten vom Fahrkorb aus erweist es sich als vorteilhaft, eine Feststellvorrichtung für den in der Leitungsrichtung frei pendelnd aufgehängten Fahrkorb vorzusehen, mit der dieser fallweise mit dem Wagen starr verbunden werden kann. Eine beispielsweise Ausführung einer solchen Vorrichtung ist in Fig. 9 gezeigt. Mit dem Traggestänge 31 des Korbes ist eine Scheibe 32 fest verbunden, die drehbar am Wagenrahmen 2 gelagert ist. Die Scheibe 32 ist mit einem Langloch 33 in Kreisbogenform versehen, durch das der in den Wagenrahmen 2 mit Schraubengewinde eingreifende Bolzen 34 hindurchgeführt ist. Der Bolzen 34 trägt eine Kurbel 35 sowie einen Bund 36.
Wird der Bolzen mittels der Kurbel 35 in den Rahmen tiefer hineingeschraubt, so kommt der Bund 36 an der Schraube 32 zum Anliegen, presst diese gegen den Wagenrahmen und stellt dadurch eine starre Kupplung zwischen Wagenrahmen 2 und Korbtraggestänge her.
Eine andere Möglichkeit, um den Korb gegen- über dem Wagen feststellen zu können, ist in Fig. 3 gestrichelt angedeutet. Mit dem Wagen 2 ist hier eine Stange oder Schiene 37 verbunden, die an ihrem freien Ende mit einer Reihe von Löchern versehen ist. Durch diese kann mittels : ines Stiftes 38 die Stange mit dem Korb 4 bei beliebiger Lage desselben verbunden und dadurch die gewünschte starre Verbindung wischen Wagen und Korb hergestellt werden.
Durch die starre Verbindung des Korbes mit dem
Wagen wird eine für viele Arbeiten erwünschte stabile Standunterlage für den Monteur geschaffen.
Der Laufwagen kann ferner zweckmässig mit einer auf einen oder mehrere Teilleiter wirkenden bei Seilbahnen bekannten Bremse ver- sehen werden, die sowohl durch Betätigung von Hand als auch selbsttätig insbesondere bei
Riss des Wagenzugseils zur Wirkung gebracht werdenkann und inletzteremFall den Wagen sofort zwangsläufig vor ungewollter Abfahrt in Steil- strecken schützt.
In der Regel müssen die Abstandhalter bei
Bündelleitern in bestimmten Entfernungen voneinander eingebaut werden. Um die Entfernungen der Abstandhalter untereinander leicht durch den mit dem Wagen mitfahrende Monteur selbst feststellen lassen zu können, kann der Laufwagen vorteilhaft mit einer Zähl-oder Anzeigevorrichtung ausgestattet werden, die den zurückgelegten Weg des Wagens abzulesen gestattet.
Um die Abstandhalter mit dem Laufwagen gegebenenfalls überfahren zu können, wird zweckmässig die Anordnung so getroffen, dass die in den von den Abstandhaltern eingenommenen Raum liegenden Rollen des Wagens leicht entfernbar oder ausschwenkbar sind. Um beim Entfernen oder Ausschwenken der Rollen eine Störung des gegeseitigen Abstandverhältnisses der Teilleiter zu verhindern, können die von den Rollen entlasteten Teilleiter durch vorübergehend eingesetzte Abstandstreben gehalten werden. In der Regel wird es genügen die unteren Laufrollen und von den allenfalls vorhandenen Sicherheits- rollen die oberen Rollen leicht entfernbar oder ausschwenkbar anzuordnen. Die nur an den unteren Seilen angreifende Bremse muss dann ebenfalls so ausgebildet sein, dass keiner ihrer Teile in den von den Abstandhaltern beanspruchten Raum hineinragt.
Um die Leitung möglichst wenig durch den Laufwagen zu belasten, werden zweckmässig sowohl der Wagen als auch der Bedienungskorb aus Leichtmetall hergestellt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Einbau der Abstandhalter in elektrischen Leitungen mit Bündelleitern, gekennzeichnet durch einen auf allen Teilleitern des Bündels sitzenden Laufwagen, dessen Laufrollen im Abstand der Teilleiter angeordnet sind und der zugleich als fahrbares Lehrgerüst beim Einbau der Abstandhalter dient.