DE1927155B2 - Bremsvorrichtung fuer ein seil, insbesondere fuer bergsteiger - Google Patents

Bremsvorrichtung fuer ein seil, insbesondere fuer bergsteiger

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Fritz 8520 Erlangen; Huber Hermann 8025 Unterhaching Sticht
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Salewa Sportgerätefabrik GmbH, 8000 München
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    • AHUMAN NECESSITIES
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Description

Die Erfindung betrifft eine Bremsvorrichtung zum Bremsen eines durch einen Karabiner geführten Seils für Bergsteiger mit einer von dem Seil zweifach durchsetzten langgestreckten öffnung.
Nach dem Buch »Richtiges Bergsteigen«, herausgegeben im Bruckmann Verlag München 1951, Seite 212, ist es bekannt, durch einen großen ovalen Karabiner das Seil durchzustecken, so daß es eine Schlaufe bildet, durch die man den Stiel eines Kletterhammers, aber auch einen zweiten Karabiner quer zum erstgenannten Karabiner einhängen kann.
Nach der Salewa-Preisliste 1966, Seite 11, ist bekannt, einen ovalen Karabiner mit einem wegklappbaren Bremssteg zu versehen.
Diese bekannten Seilbremsvorrichtungen gestatten nicht ein rasches Ein- und Ausgeben des Seils nach den Erfordernissen des jeweils Kletternden und außerdem liegt ihre Bremskraft zu niedrig, da die lichte Weite des Karabiners, durch den das Seil geführt ist, in Längsrichtung zu groß ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, die SeilbremsvoTich-
tung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß
deren Bremskraft hinreichend hoch ist, die aber dennoch ein rasches Ein- und Ausgeben des Seils nach den Erfordernissen des jeweils Kletternden ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Bremsvorrichtung
IU dadurch gekennzeichnet, daß sich die öffnung in einer
Platte befindet und ihr lichtes Maß in Längsrichtung etwa gleich der Summe des doppelten Seildurchmessers
und des Durchmessers des Karabiners ist.
Die Platte wird derart benutzt, daß sie im Bremszustand dem Karabiner, durch den das Seil einfach geführt ist, außenseitig quer anliegt. Die öffnung
in der Platte ist so bemessen, daß sie eine starke Umlenkung des Seils im Bremszustand hervorruft; im
losen Zustand behindert dagegen die öffnung in der Platte den Seillauf fast nicht.
Die Platte ist äußerst einfach herzustellen; aus den genannten Gründen ermöglicht sie in einfacher Weise ein Abfangen auch schwerster Stürze; ihre Bremskraft ist aus den genannten Abmessungen vorherbestimmbar; beispielsweise wird bei einer Ausführung für ein Seil mit dem üblichen Durchmesser von 11 mm eine Bremskraft von max. 200 kp erreicht.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Bremsvorrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 8. Die Erfindung wird im folgenden an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Bremsvorrichtung bei seiner Anwendung,
Fig. 2 die Bremsvorrichtung gemäß Fig. 1 in Draufsicht,
F i g. 3 die Bremsvorrichtung gemäß F i g. 1 bei einer Belastung des Seils im Querschnitt,
F i g. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Bremsvorrichtung tür zwei Seile,
■ίο F i g. 5 eine Sicht von unten auf die Bremsvorrichtung gemäß F i g. 4 bei Zugbelastung beider Seile.
Die in Fig. 1 dargestellte Bremsvorrichtung dient
zum Abbremsen eines Seils 10 in Notfällen. Das Seil 10 ist durch einen Karabiner 11 geführt, der seinerseits in
4". einem Klettergürtel J2 eingehängt ist. Das Seil 10 durchsetzt eine Platte 13 zweifach.
Nimmt man beispielsweise an, daß das Seil 10 an seinem in der Fig. 1 dargestellten oberen Ende am Klettergürtel 12 eines Seilersten befestigt ist und so zur Sicherung eines nachfolgenden Bergsteigers dient, dann kann bei nicht stark belastetem Seil 10 dessen zu dem nachfolgenden Bergsteiger führender Teil 14 parallel zu dessen beispielsweise am Klettergürtel 12 befestigtem Ende 15 verlaufen und die Platte 13 waagrecht liegen. Die Platte 13 wird dabei mittels einer Schnur 16, die durch eine von drei in der Platte 13 vorgesehenen Bohrungen 16' (F i g. 2) geführt ist, an dem Karabiner 11 oder auch an dem Klettergürtel 12 gegen ein Fallen unter der Wirkung der Schwerkraft gehalten. Das ω) Ausstecken oder Einholen des Seils 10 ist dagegen im wesentlichen ohne Wirkung auf die Platte 13, da sich die entgegengesetzten Reibungskräfte dessen beider Teile 14,15 etwa kompensieren.
Wie aus F i g. 2 erkennbar ist, hat die in der Platte 13 κ", vorgesehene Öffung 17 bei Blick auf die Platte die Gestalt eines Langlochs.
Bei einer Zugbelastung des Seils 10 können dessen zunächst noch parallele Teile 14, 15 nachgeben. Wird
jedoch einem der Teile 14,15 des Seils 10 ein gegenüber der Senkrechten zu der Platte 13 abweichender Vorlauf gegeben, dann wird die Platte 13 zum Karabiner 11 hingedrängt. Das Seil 10 umschlingt dann den Karabiner und die von der Platte gebildeten Wandungen der öffnung 17 und unterliegt dadurch einer Bremskraft. Die Bremskraft bildet sich voll aus, wenn sowohl dem Ende 14 als auch dem Ende 15 ein Verlauf parallel zur Ebene der Platte 13 gegeben wird.
In Fig.3 sind das Seil 10, ein geschnittener Teil des Karabiners 11 und die im Querschnitt dargestellte Platte 13 bei beginnender Bremsphase des Seils 10 dargestellt. Um einen möglichst großen Umschlingungswinkel auf den von der Platte 13 gebildeten Wandungen der öffnung Π zu erreichen, sind diese Wandungen gerundet. Zum gleichen Zweck ist das lichte Maß in Richtung der größten Länge der öffnung 17 etwas kleiner als die Summe des doppelten Durchmessers des Seils 10 und des Durchmessers des Karabiners 11 gewählt.
Die Platte 13 besteht vorzugsweise aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, da dieses Material vorteilhafterweise das beim Bergsteigen erforderliche geringe Gewicht aufweist und eine so große Wärmeleitfähigkeit hat, daß die durch Seilreibung an den Wandungen der öffnung 17 erzeugte Reibungswärme leicht abgeführt werden kann.
Bei dem in Fig.4 dargestellten weiteren Ausführungsbeispiel sind zwei Seile 101, 102 vorhanden, die jeweils durch einen eigenen Karabiner 111, 112 so hindurchgeführt sind. Die Karabiner 111, 112 sind zur Erhöhung der Sicherheit in verschiedene Lagen 122,123 eines aus mehreren Seillagen bestehenden Klettergürtels 121 eingehängt. Die hier vorgesehene Platte 131 weist zwei parallel zueinander verlaufende öffnungen 171,172 (F ig. 5) auf, die jeweils von einem der Seile 101, 102 durchsetzt sind.
Bei einem Sturz oder bei einem Zug an einem der Seile 101, 102 wird die sonst mittels einer durch eine Bohrung lot' geführten Schnur 161 ßegen ein Fallen gehaltene Platte 131, wie oben anhand der Fig. 1 beschrieben, zu den Karabinern Ul, 112 hin gedrängt. 1st dabei nur ein Seil, beispielsweise das Seil 101, belastet, dann bleibt das andere Seil 102 trotzdem frei beweglich, da dessen Karabinerhaken 112 in Umfangsrichtung des Gürtels 121 genügend frei beweglich ist.
Wie aus Fig.5 hervorgeht, sind die Öffnungen 171, 172 gegeneinander versetzt. Diese Maßnahme wird dann wichtig, wenn beide Seile 101,102 belastet werden. In diesem Falle müssen beide Karabiner 111,112 an der hinteren Stirnseite der Platte 131 anliegen können, da sich andernfalls bei zumindest einem der Seile 101,102 keine definierte und keine genügend starke Bremskraft ergibt. Bei der dargestellten Lösung behindern sich die Karabiner 111, H2dagegen nicht.
In besonderer Ausgestaltung dieser Maßnahme ist vorgesehen, daß die öffnungen 171,172 gegeneinander genau um das Maß des Querschnitts eines Karabiners 111, 112 versetzt sind. Bei geringerer Versetzung wäre zwar auch ein Anliegen der beiden Karabiner 111, 112 auf der hinteren Stirnseite der Platte 131 dann möglich, wenn die Ebene der größten Erstreckung der Karabiner 111, 112 nicht jeweils senkrecht auf der Ebene des entsprechenden Seils 101, 102, sondern in einem schrägen Winkel dazu stünde. Dabei ergäben sich jedoch die Abnutzung der Seile 101, 102 fördernde Kräfte und nicht genau definierte Reibungskräfte. Andererseits würde eine größere Versetzung der öffnungen 171, 172 gegeneinander eine Vergrößerung der Baulänge der Platte 131 und damit eine unnötige Vergrößerung ihres Gewichts und Materialaufwand mit sich bringen. Daher bedeutet die beschriebene Maßnahme in beiden Hinsichten eine besonders vorteilhafte Lösung.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (8)

L· Patentansprüche:
1. Bremsvorrichtung zum Bremsen eines durch einen Karabiner geführten Seils für Bergsteiger mit einer von dem Seil zweifach durchsetzten, langgestreckten öffnung, dadurch gekennzeichnet, daß sich die öffnung (17; 171, 172) in einer Platte (13; 131) befindet und ihr lichtes Maß in Längsrichtung etwa gleich der Summe des doppelten Seildurchmessers und des Durchmessers des Karabiners(ll;lll,112)ist.
2. Bremsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Platte (13; 131) gebildeten Wandungen der öffr.ung (!7; 171) gerundet sind.
3. Bremsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das lichte Maß der öffnung (17; 171, 172) in ihrer Längsrichtung etwas kleiner als die Summe des doppelten Seildurchmessers und des Durchmessers des Karabiners (11; 111, 112) ist.
4. Bremsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (13; 131) aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung besteht.
5. Bremsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (13; 131) mindestens eine zusätzliche Bohrung (16'; 161') aufweist und mittels einer durch die Bohrung (16'; 161) geführten Schnur (16; 161) od. dgl. an dem Karabiner (11; 111, 112) oder einem den Karabiner hallenden Klettergürtel (12; 121) befestigbar ist.
6. Bremsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche für zwei Seile, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (131) zwei parallel zueinander verlaufende langgestreckte öffnungen (171, 172) aufweist, die jeweils von einem durch einen eigenen Karabiner (111, 112) geführten Seil (101,102) durchsetzt sind (F i g. 4,5).
7. Bremsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die öffnungen (171, 172) gegeneinander versetzt sind.
8. Bremsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die öffnungen (171, 172) gegeneinander um das Maß des Querschnitts eines Karabiners (111,112) versetzt sind.
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DE1927155C3 DE1927155C3 (de) 1978-08-31

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