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Vorrichtung zum selbsttätigen Herauskopieren bestimmter Abschnitte aus Negativfilmen, insbesondere aus solchen, die als Kopien von Schriftwerken dienen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum selbsttätigen Herauskopieren bestimmter Ab- schnitte aus Negativfilmen. Ein solches ist vor allem bei jenen Negativfilmen erforderlich, welche fortlaufend die Aufnahmen der aufeinander- folgenden Seiten oder sonstigen aufeinander- folgenden Teile von Schriftwerken tragen, denn hier ist es-namentlich bei der Reproduktion ganzer Bibliotheken-zur Erhöhung der Auf- nahmegeschwindigkeit und aus Gründen der
Raumersparung notwendig, längere gleich lange
Filme herzustellen, von denen oft ein einziger mehrere verschiedene Schriftwerke umfasst.
Zum
Herstellen der Kopie eines Schriftwerkes, also eines Abschnittes eines derartigen Negativfilmes, musste man bisher, etwa mit Hilfe eines Betrach- tungsapparates, den ganzen Film Bild für Bild durchsehen, um den Anfang des betreffenden
Abschnittes zu finden, was äusserst zeitraubend und umständlich ist und überdies eine Fehler- quelle darstellt.
Die Erfindung hat den Zweck, diese Unzukömmlichkeiten zu vermeiden und das Herauskopieren weitmöglichst zu mechanisieren.
Es ist bereits bekannt, Proben aus einem Negativfilm dadurch zu nehmen, dass dieser bis zu jener
Stelle, von welcher ab ein Stück aus ihm herauskopiert werden soll, durch die noch unbetätigte
Kopiereinrichtung gezogen wird, diese willkürlich in Tätigkeit gesetzt und durch sie der Positivstreifen im gleichen Takte mit dem Negativfilm hindurchgezogen wird. Ein mechanisches Auffinden des Anfanges des zu kopierenden Abschnittes des Negativfilmes ist also hier nicht vorgesehen. Ein solches ermöglicht hingegen die erfindungsgemässe Vorrichtung dadurch, dass bei ihr ein Zählwerk, wie es an sich zum Registrieren der Zahl der Bilddurchgänge durch Filmkopiervorrichtungen bekannt ist, nach dem Durchgang einer vorher einstellbaren Zahl von Bildern durch die Kopiereinrichtung diese in Tätigkeit setzt.
Da sich gewöhnlich der herauszukopierende Abschnitt des Negativfilms nicht bis zu dessen Ende erstrecken wird, kann in weiterer Ausbildung der Erfindung der Kopiervorgang nach dem Kopieren einer vorher einstellbaren Zahl von Bildern selbsttätig wieder beendet werden, u. zw. entweder durch ein zweites, gleichzeitig mit der
Kopiereinrichtung in Gang gesetztes, die sie durchlaufenden Bilder des Positivstreifens registrierendes, nach einer vorher einstellbaren
Zahl von Bilddurchgängen die Kopiereinrichtung wieder ausschaltendes Zählwerk oder dadurch, dass das erwähnte, nach dem Durchgang einer vorher einstellbaren Zahl von Bildern des Negativ- filmes durch die Kopiereinrichtung diese in
Tätigkeit setzende Zählwerk überdies nach dem
Durchgang einer ebenfalls vorher einstellbaren
Zahl von Bildern des Positivstreifens die Kopier- einrichtung wieder ausschaltet.
In Weiterbildung der Erfindung kann endlich die Vorrichtung zum gleichzeitigen Kopieren mehrerer Bilder des Negativstreifens ausgestaltet werden, u. zw. durch eine Mehrzahl gleichzeitig betätigter, unmittelbar aufeinanderfolgende oder um mehrere Teilungen voneinander entfernte
Bilder des Negativfilmes kopierender Kopier- einrichtungen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung schematisch veranschaulicht. Fig. 1 zeigt schaubildlich eine zum Kontaktkopieren dienende Vorrichtung,
Fig. 2 und 3 zeigen zwei verschiedene, zum gleichzeitigen Kopieren mehrerer Bilder des Negativfilmes dienende Ausbildungen der Kopiereinrichtung.
Bei der Vorrichtung nach Fig. 1 wird durch
Schliessen des Schalters 1 über die Leitungen 2 der Elektromotor 3 angelassen, der über das Vorgelege 4, 5 die Welle 6 antreibt. Die auf dieser sitzende Spule 7 zieht den Negativfilm 8 von der Spule 9 ab und durch die Kopiereinrichtung 10. Hiedurch wird über die in Perforationen des Negativfilmes 8 eingreifende Zahnwalze 11 und die Welle 12 des Zählwerkes 13 betätigt. Dieses registriert die Zahl der die Kopiereinrichtung 10 durchlaufenden Bilder des Negativfilmes 8 und schliesst nach einer an ihm vorher einstellbaren Zahl von Bilddurchgängen den Kontakt 14. Hiedurch wird der Stromkreis über das Solenoid 15 und die Lichtquelle der Kopiereinrichtung 10 geschlossen, so dass das erste Bild des gewünschten Filmabschnittes kopiert wird.
Gleichzeitig rückt das Solenoid 15 unter Überwindung der Kraft der Zugfeder 16 über den Doppelhebel 17 die zwischen den
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Wellenteilen 18 und 19 angeordnete Kupplung 20 ein. Der Wellenteil18 wird über die Kegelräder- paare 21 und 22 sowie die Welle 23 von der
Welle 6 angetrieben und rotiert mit gleicher
Drehzahl wie letztere. Die auf dem Wellenteil19 sitzende Spule 24 rotiert mit gleicher Drehzahl wie die Spule 7 und zieht den Positivstreifen 25 von der Spule 26 ab und über die Umlenkrolle 27,
28 mit derselben Geschwindigkeit durch die
Kopiereinrichtung wie die Spule 7 den Negativ- film 8, so dass nun fortlaufend Bild um Bild des letzteren kopiert wird.
Statt des hier der Einfach- keit halber dargestellten, ein Aufspulen der beiden
Streifen auf gleichen Radien nicht gewährleistenden, unmittelbaren Antriebes der Spulen 7 und 24, wird bei praktischen Ausführungen etwa ein Antrieb der Streifen durch in Perforationen derselben eingreifende Zahnräder oder eine andere gleichbleibende Tangentialgeschwindigkeit sichernde Bewegungsübertragung gewählt. Das Solenoid 15 hat gleichzeitig mit der Kupplung 20 auch, u. zw. über den Doppelhebel 29 und die Kupplung 30, die Wellenteile 12 und 31 miteinander gekuppelt, so dass zugleich mit der Spule 24 auch das Zählwerk 32 angelaufen ist. Letzteres registriert also die Zahl der die Kopiereinrichtung 10 durchlaufenden Bilder des Positivstreifens 25.
Nach einer auf diesem zweiten Zählwerk vorher eingestellten, der Bilderzahl des herauszukopierenden Filmabschnittes entsprechenden Zahl von Bilddurchgängen unterbricht dieses durch Öffnen des Schalters 33 den über Solenoid 15 und Lichtquelle der Kopiereinrichtung 10 führenden Stromkreis.
Hierdurch wird die Kopiereinrichtung 10 ausser Tätigkeit gesetzt und durch Zurückgehen des Solenoids 15 unter dem Zug der Feder 16 werden die Kupplungen 20 und 30 gelöst, so dass nicht nur der Positivstreifen 25 zum Stillstand kommt, sondern auch eine überflüssige Weiterschaltung des Zählwerkes 32 vermieden wird. Da hingegen der über den Elektromotor 3 führende Stromkreis weiterhin geschlossen bleibt, läuft die Spule 7 weiter und spult den Negativfilm 8 auf. Ist dies geschehen, so wird durch Öffnen des Schalters 1 die ganze Vorrichtung stillgesetzt.
Zugleich mit dem Einsetzen eines neuen Negativfilmes brauchen nur mehr die für den neuen Kopiervorgang erforderlichen Einstellungen der beiden Zählwerke vorgenommen, der Schalter 14 wieder geöffnet und der Schalter 33 wieder geschlossen zu werden.
An Stelle der beiden Zählwerke kann erfindunggemäss auch ein einziges, etwa mit einer Schaltwalze ausgerüstetes Zählwerk treten, welches nach einer vorher einstellbaren Zahl von Bilddurchgängen für eine gleichfalls vorher einstellbare Zahl weiterer Bilddurchgänge die erforderlichen Schaltungen besorgt. Das Zählwerk oder die Zählwerke können ferner statt durch unmittelbare Kraftübertragung vom Negativfilm in bekannter Weise durch Lichtimpulse betätigt werden, welche durch lichtdurchlässige Stellen des im übrigen lichtundurchlässigen Randes
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leitung des Kopiervorganges gegebene Möglichkeit einer wesentlichen Zeitersparnis kommt nur dann voll zur Geltung, wenn auch der Kopiervorgang als solcher sich entsprechend rasch vollzieht.
Dies ist bei dem im vorhergehenden beschriebenen Kontaktkopieren unter kontinuierlichem gemeinsamen Durchgang von Negativfilm und Positivstreifen durch die Kopiereinrichtung leicht erreichbar. Hingegen verlangsamt sich der Vorgang wesentlich, wenn bei stillstehendem Negativfilm und Positivstreifen kopiert wird, wie dies vor allem beim Herstellen vergrösserter Kopien notwendig wird. Zur Vermeidung dieses Nachteiles kann in weiterer Ausbildung der Erfindung eine Mehrzahl gleichzeitig betätigter, je ein Bild des Negativfilmes kopierender Kopiereinrichtungen angeordnet werden.
Werden die einzelnen Kopiereinrichtungen konstruktiv so klein gehalten, dass sie mit einem Achsabstand nebeneinander angeordnet werden können, welcher der Bildteilung des Negativfilmes entspricht, d. h. dass also unmittelbar aufeinanderfolgende Bilder der letzteren kopiert werden können, so muss im Falle der Herstellung vergrösserter Kopien der Unterschied der Bildteilung des Negativfilmes bzw. des Positivstreifens berücksichtigt werden. Dies kann durch die in Fig. 2 veranschaulichte Winkelspiegeleinrichtung erfolgen.
Bei dieser schliessen sich an eine mittlere, normal ausgestaltete Kopiereinrichtung 34 beiderseits je eine Kopiereinrichtung 35 bzw. 36 an, deren optische Achsen von jener der erstgenannten Einrichtungen im Bereich des Negativfilmes 37 nur um die Bildteilung dieses Negativfilmes, hingegen im Bereiche des Positivstreifens 38 um die Bildteilung des letzteren entfernt sind.
Dies wird durch die Lichtstrahlen nach aussen ablenkende Spiegelsysteme 39, 40 bzw. 41, 42 ermöglicht.
Normalerweise ist jedoch die Breite jeder Kopiereinrichtung grösser als die Teilung des Negativfilmes. In diesem Falle werden erfindunggemäss um mehrere Teilungen voneinander entfernte Bilder des Negativfilmes kopiert. Entspricht z. B., wie in Fig. 3 angenommen, der Mindestabstand der einzelnenKopiereinrichtungen 43-46 fünf Bildteilungen des Negativfilmes 47,
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bzw. e, k, p und u.
Während also bei der Vorrichtung nach Fig. 2 jeweils ein Vorschub des Negativfilmes um drei Teilungen erfolgt, wird dieser bei der Vorrichtung nach Fig. 3 abwechselnd viermal um je eine und einmal um 20 Bildteilungen weitergeschaltet. Die dies bewirkende Schaltenrichtung an sich bekannter Art kann in beiden Fällen baulich entweder mit dem Zählwerk vereinigt oder von ihm getrennt sein.
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Die erfindungsgemässe Vorrichtung kann in an sich bekannter Weise zum gleichzeitigen Herstellen einer Mehrzahl von Kopien nach dem Negativfilm auf Positivstreifen so ausgebildet werden, dass die Positivstreifen in einer Ebene parallel nebeneinander eingespannt sind, und senkrecht zu ihrer Längsachse auf einen Schlitten über ihnen gleitend, Negativfilm, Zählwerk und optischer Teil der Kopiereinrichtung von einem Positivstreifen zum. andern weitergeschaltet werden. Nachdem die Kopie auf dem letzten von ihnen hergestellt ist, läuft der Schlitten unter gleichzeitigem Einstellen des nächsten Bildes des Negativfilmes bis zum ersten Positivstreifen zurück, worauf sich der ganze Vorgang solange wiederholt, bis das letzte Bild des herauszukopierenden Abschnittes auf alle Positivstreifen übertragen ist.
Die Anwendung der Erfindung ist nicht auf das Herauskopieren von Teilen als Kopien von Schriftwerken dienenden Negativfilmen beschränkt, sondern ebensogut z. B. zum Herauskopieren einzelner Szenen von Spielfilmen geeignet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum selbsttätigen Herauskopieren bestimmter Abschnitte aus Negativfilmen, insbesondere aus solchen, die als Kopien von Schriftwerken dienen, bei welcher der Negativfilm zunächst bis zum Beginn des zu kopierenden Abschnittes durch die noch un- betätigte Kopiereinrichtung gezogen, sodann letztere in Tätigkeit gesetzt und durch sie der Positivstreifen im gleichen Takt mit dem Negativfilm hindurchgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein an sich bekanntes, die durch die Kopiereinrichtung laufenden Bilder des Negativfilmes registrierendes Zählwerk nach einer vorher einstellbaren Zahl von Bilddurchgängen die Kopiereinrichtung in Tätigkeit setzt.