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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Plomben.
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Plomben, die Öffnungen zur Aufnahme von Schnüren u. dgl. besitzen und die den Öffnungen entsprechende Erhöhungen auf den Plombenoberflächen aufweisen.
Derartige Plomben hat man bisher aus Blei hergestellt, das sieh in der Praxis auch gut bewährt hat. Blei ist aber in Deutschland in nur verschwindend geringem Umfange vorhanden und muss infolgedessen aus dem Ausland eingeführt werden. Man hat schon versucht, die Bleiplomben durch Plomben geeigneten hiesigen Materials zu ersetzen. Man hat auch schon versucht, Plomben aus Aluminium herzustellen. Zuerst hat man an die Herstellung aus Spritzguss gedacht. Man hat jedoch feststellen müssen, dass sich Aluminium in den erforderlichen schwachen Abmessungen nicht spritzen lässt. Die Plomben aus Aluminiumspritzguss sind weiterhin zu spröde, um sich durch die üblichen Plombenzangen ähnlich den Bleiplomben zusammendrücken zu lassen.
Weiterhin hat man versucht, mittels Bohrer Aufnahmelöeher für die zu plombierenden Drähte oder Schnüre vorzusehen. Derartige Verfahren sind aber umständlich und langwierig, infolgedessen teuer. Weiterhin verschmieren die feinen Bohrer leicht, wodurch sie abbrechen. Auch zeigen die Bohrer infolge ihrer geringen Abmessungen das Bestreben, seitlich auszubiegen. Von besonderer Beachtung ist dann noch der durch das Bohren bedingte erhöhte Materialverbrauch, zumal die Plomben wesentlich stärker als üblich durchgebildet sein müssen. Letzteres erfordert daher zum Zusammendrücken erhöhten Druck, der mit den bisher üblichen Plombierzangen nicht erreicht werden kann.
Diese Nachteile sollen nach der Erfindung bei der Herstellung von Plomben aus Aluminium u. dgl. dadurch vermieden werden, dass ein Materialstreifen aus Aluminium in mehreren hintereinanderliegenden Arbeitsstellen mittels Stösseln an seinen Schmalseiten, u. zw. gleichzeitig allmählich aufgespalten wird, worauf die einzelnen, mit Spaltöffnungen versehenen Plombenteile abgeschnitten werden. Die Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens besteht aus zwei, je aus Ober-und Unterfutter zusammengesetzten und gegeneinander beweglichen Schiebern, zwischen denen eine Rinne zur Aufnahme und Führung des Materialstreifens vorgesehen ist und die Ober-und Unterfutter gleichgeordnete Aussparungen zur Aufnahme der das Aufspalten bewirkenden Stössel aufweisen.
Die Rinne für den Materialstreifen ist so geformt, dass sie ein Aufspalten des Materialstreifens und somit ein Materialverdrängen durch die Stössel gestattet. Die Werkzeuge zum Aufspalten weisen an sich bekannte mittlere Aussparungen auf. Sie sind aber im Gegensatz zu den bekannten Stanzwerkzeugen vorn mit einer Schneidkante versehen.
Erfindungsgemäss ist es nunmehr möglich, auf billige Weise und ohne Materialverlust in verhältnismässig kurzer Zeit eine erhebliche Anzahl von Plomben aus Aluminium u. dgl. Baustoff herzustellen. Es ist demnach möglich, wirtschaftlich Plomben aus in Deutschland vorkommenden Baustoffen herzustellen und diese in den üblichen Plombenzangen zu verwenden, weil letztere sich in der erforderlichen Feinheit nach der Erfindung herstellen lassen.
Die Erfindung wird in der Zeichnung beispielsweise erläutert. Es zeigen : Fig. 1 einen Teil des Unterfutters der Vorrichtung. Fig. 2 eine Plombe im gebrauchsfertigen Zustand. Fig. 3 die eben erwähnte Plombe im waagrechten Schnitt.
In der Vorrichtung gemäss Fig. 1 wird ein Materialband 1, das zweckmässig aus Aluminium besteht, in Richtung des Pfeiles 2 eingeführt. Zur übersichtlicheren Veranschaulichung der Vorgänge sind von der Vorrichtung nur Teile des Unterfutters, nämlich die Schieber 3 dargestellt worden. Ein entsprechendes Oberfutter wird mittels Hebels od. dgl. bekannte Mittel auf das Unterfutter gepresst.
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Das Oberfutter sowohl wie das Unterfutter haben zur Aufnahme des Materialbandes 1 Aussparungen 5.
Zur Aufnahme der Spaltwerkzeuge 6-es ist hier der besseren Übersicht wegen nur ein Werkzeug dargestellt-sind Queraussparungen 7 sowohl in dem Schieber des Unterfutters als auch in dem Schieber des Oberfutters (nicht dargestellt) vorgesehen. Man kann beliebig viele Aussparungen 7 vorsehen. Die Aussparungen 7 sind so angeordnet, dass sich jeweils zwei Werkzeuge gegenüberliegen.
Man kann gegebenenfalls mit einem Paar Werkzeuge auskommen. Es hat sich aber als zweckmässig erwiesen, mehrere Werkzeugpaare nebeneinanderliegend vorzusehen, weil hiedurch ein allmähliches Aufspalten des Materials stattfindet. Die Werkzeuge 6 sind zweckmässig in zwei sich gegenüberliegenden Schiebern 3 untereinander fest verbunden, so dass sie auf einmal betätigt werden können.
Der Abstand der einzelnen nebeneinanderliegenden Werkzeuge 6 hängt von der Breite der Plomben ab. Das Werkzeug 6 hat einen etwa keilförmig verlaufenden Stösselkopf 8, der in der Mitte zwecks Bildung eines Steges 9 (Fig. 3) eine Aussparung 10 aufweist.
Da bei dem Aufspalten des Materials eine Ausbuchtung auftritt, so muss die Nutführung 5 entsprechend durchgebildet sein. Die Form der Nut hängt von der gewünschten äusseren Form der Plombe ab. Eine Endform der Plombe ist in der Fig. 2 dargestellt. Aus Fig. 2 ist weiterhin ersichtlich, dass in das eine Loch der Plombe ein Draht 11 eingedrückt ist. Dieser Druckvorgang kann nach dem Herstellungsvorgang gemäss Fig. 1 erfolgen. Mittels eines Abschneidewerkzeuges wird die nun fertige Plombe vom endlosen Band getrennt. Zum Plombieren ist dann nur noch das freie Ende des Drahtes 11 in die andere Öffnung der Plombe einzuschieben und darauf die Plombe mit der bekannten Plombenzange zusammenzudrücken, was sehr leicht ist, da die Plomben nach der Erfindung sehr dünnwandig sein können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Plomben mit Öffnungen zur Aufnahme von Drähten, Schnüren u. dgl. und mit den Öffnungen entsprechenden Erhöhungen auf den Oberflächen aus Aluminium u. dgl. dadurch gekennzeichnet, dass ein Materialstreifen (1) in mehreren hintereinanderliegenden Arbeitsstellen mittels Stösseln an seinen Schmalseiten, u. zw. gleichzeitig allmählich aufgespalten wird, worauf die einzelnen, mit Spaltöffnungen versehenen Plombenteile abgeschnitten werden.