<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren und Vorrichtung zur ununterbrochenen Lösung von Cellulosexanthogenat in fortlaufendem
Arbeitsgang.
Es ist bekannt, Cellulosexanthogenatlösungen aus Alkalicellulose, Schwefelkohlenstoff, Lauge und Wasser in Kugelmühlen herzustellen (britische Patentschrift Nr. 20593/1909). Diese Kugelmühlen gestatten aber eine kontinuierliche Herstellung der Lösungen mit ständiger Zugabe der Ausgangs- materialien und ständiger Abnahme der fertigen Lösung nicht.
I Auch Schneid- und Mischmaschinen nach Art der bekannten Fleischschneidemasehinen sind schon zur Herstellung von Viskose verwendet worden, aber die aus der ersten Maschine austretende
Lösung war noch nicht gebrauchsfähig, sie musste nacheinander durch mehrere gleiche Maschinen- aggregate gegeben werden, ohne dass die Bildung einer völlig knollenfreien Lösung gesichert war (deutsche
Patentschrift Nr. 453354).
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur ununterbrochenen Lösung von Cellulosexanthogenat zu knotenfreier, für die Filtration fertiger Viskose.
Das Verfahren besteht in der kontinuierlichen Durchmischung und Durchknetung des Cellulose- xanthogenats mit den zur Lösung erforderlichen Lauge-und Wassermengen mittels Walzen ver- schiedener Grösse in einer sich drehenden Trommel.
Die Vorrichtung nach der Erfindung schliesst das Absetzen von Xanthogenat in toten Räumen vollständig und zuverlässig aus und ermöglicht dadurch die Herstellung von knollenfreier Viskose in fortlaufendem Arbeitsgang.
Erfindungsgemäss werden das Xanthogenat, das Wasser und die Lauge kontinuierlich, zweck- mässig mit Hilfe einer Förderschnecke, durch die zentrale Öffnung der Stirnseite einer sich um eine waagrechte Achse drehenden Trommel in diese eingebracht. In der Trommel liegt eine schwere Walze, deren Durchmesser etwa gleich dem Trommelradius und deren Länge gleich der Trommellänge ist.
Bei Drehung der Trommel übt die Innenwalze einen Quetseh-und Mahlvorgang auf die festen Bestand- teile der ursprüngliehen Mischung aus. Der Zylindermantel der Innenwalze wälzt sich dabei auf der inneren Zylinderfläche der Trommel ab, ebenso gleiten die Stirnflächen beider Zylinder mit geringem
Spiel aneinander vorüber. Mit der Vorrichtung lässt sich erreichen, dass jede Stelle an Trommel oder
Walze bei jeder Umdrehung mindestens einmal bestrichen wird. Das Absetzen von Knollen in toten
Räumen ist unmöglich.
Die Innenwalze kann auch in mehrere Walzen, deren Gesamtlänge aber gleich der Trommellänge sein muss, aufgeteilt werden. Die Stirnflächen der Teilwalzen gleiten selbst bei kleinem Spiel zwischen den Walzen aneinander, was wegen der bekannten Schmierwirkung der Lauge bzw. Viskose ohne
Störung verläuft. Die Durchmesser der Teilwalzen am Trommelanfang können grösser als der Trommelhalbmesser gemacht werden, um die Quetseh-und Mahlwirkung zu Beginn infolge des höheren Walzengewichtes noch zu erhöhen.
Versuche haben gezeigt, dass Xanthogenatknollen spezifisch gleich schwer wie die fertige Viskose sind und innerhalb dieser schwimmen. Sie können daher leicht, bevor sie völlig zerkleinert sind, schwimmend an das Austrittsende der Trommel gelangen und dort den Viskoseaustritt erschweren.
Zur Zurückhaltung von Knollen ist deshalb zweckmässig von den Teilwalzen eine oder auch mehrere so gross gemacht, dass ihr Durchmesser nur um wenige Zentimeter kleiner ist als die lichte Weite der
<Desc/Clms Page number 2>
Trommel. Dadurch wird das Durchwandern von Knollen längs der Trommel verhindert bzw. es können nur Knollen an der Sperrwalze vorbeisehwimmen, die kleiner sind als der Abstand, den die Sperrwalze von der Trommelwand in Höhe des Füllungsspiegels hat. Die günstigste Füllungshöhe liegt wenige
Zentimeter über der Trommelachse, damit die notwendige statische Druckhöhe zum Auslaufen der
Viskose vorhanden ist und ferner das Xanthogenat-Lauge-Wassergemisch ständig über den Teilwalzen vom halben Trommeldurehmesser zurückströmen kann zur weiteren Zerkleinerung.
Die aus dem Cellulosexanthogenat, der Lauge und dem Wasser entstehende Viskose tritt am
Ende der Misehvorriehtung durch die hohle Trommelachse aus. Trotz Sperrwalzen ist aber keine absolute Sicherheit, besonders bei unregelmässiger Beschickung, gegeben, dass nicht doch kleine Knollen zur Austrittsöffnung vordringen.
Eine einwandfreie Abführung der gelösten und von Knollen freien Viskose ist möglich, wenn am Trommelende eine zur Stirnwand parallele Seheibe, die nur 2 bis 3 mm von der Stirnwand absteht, befestigt ist. Zwischen die umlaufende Stirnwand und Scheibe ist ein feststehender, messerartiger Abstreifer eingebaut, der den als Sieb wirkenden, nur 2 bis 3 mm breiten Sehlitz laufend freihält. Genügt ein Sehlitz zur Abführung des Viskose nicht, so lassen sieh ohne Schwierigkeit mehrere Schlitze mit ebenso vielen Abstreifern vorsehen.
Die üblichen Vorrichtungen, wie Siebe oder siebähnliche Einrichtungen, selbst wenn sie mit Bürsten ständig bestriehen würden, sind zur Zurückhaltung von Knollen unbrauchbar, da sie bich in kürzester Zeit verstopfen müssen.
Mit der Vorrichtung nach der Erfindung wird eine einwandfreie, gut filtrierbare Lösung des Cellulosexanthogenats im fortlaufenden Arbeitsgang erreicht, welche nach Filtration und Entlüftung unmittelbar zu Kunstseide oder Zellwolle versponnen werden kann.
Die Zeichnung lässt die zum Verständnis der Wirkungsweise der Vorrichtung erforderliehen Einzel- heiten an einer beispielsweisen Darstellung erkennen. Es bedeuten in der Zeichnung : a die sieh drehende Trommel, b den feststehenden Fülltrichter zur Einführung des Xanthogenats, der Lauge und des Wassers in der Trommel, c eine Förderschnecke, d, und < lose Walzen, die bei Drehung der Trommel die festen Teile quetschen, d1 eine Sperrwalze, e die konzentrische Abschlussseheibe, welche in geringem Abstand, z.
B. von 3 mm, an der Stirnwand 1 der Trommel befestigt ist, g einen stillstehenden oder sieh drehenden Abstreifer, welcher mit einer Welle h fest verbunden ist, i den engen Durchlass für die fertige Lösung, k die hohle Achse der Trommel, durch welche die fertige Viskose austritt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur ununterbrochenen Lösung von Cellulosexanthogenat in fortlaufendem Arbeitsgang, bei dem die Mischung aus Cellulosexanthogenat, Wasser und Lauge in sieh drehenden Trommeln bewirkt wird, dadurch gekennzeichnet, dass eine Walze oder mehrere lückenlos nebeneinanderliegende Walzen verschiedener Grösse die ganze Länge der Trommel ausfüllen.