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Lösetrommel zur ununterbrochenen Lösung von Cellulosexanthogenat Alle
in der Technik bisher angewendeten Apparate zur Homogenisierung oder Lösung fester
und besonders zäher, teigiger oder gar klebriger Stoffe mit oder in Flüssigkeiten
waren zur fortlaufenden Herstellung von Viscose nicht zu verwenden.
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Rührwerke mit den mannigfaltigsten Einbauten, Kollergänge, Reibwalzenstühle,
Couchen usw., wie sie beispielsweise in der Farb-oder Schokoladenherstellung verwendet
werden, sind zur Lösung von Xanthogenat in Lauge nicht zu gebrauchen. Einesteils
eignen sich die genannten Apparate nicht für, eine kontinuierliche Arbeitsweise
unter Luftabschluß, anderenteils bieten sie aus konstruktiven Gründen in zahlreichen
toten Ecken und Winkeln den bei der Lösung von Xanthogenat und Lauge unvermeidbaren
Knollen die Möglichkeit, sich abzusetzen. Die Lösezeit wird bei ununterbrochener
Arbeitsweise dadurch mehrfach verlängert, und die restlichen Knollen müssen in besonderem
Arbeitsgang in Zerreibern noch weiterhin zerkleinert werden. Bei fortlaufender Viscoseherstellung
ist das mit den bisher zur Verfügung stehenden Maschinen unvermeidliche Zurückbleiben
von Xanthogenatknollen wegen der sich ergebenden Reifeunterschiede unzulässig.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur ununterbrochenen
Lösung von Gellulosexanthogenat zu knotenfreier, für die Filtration fertiger Viscose.
Die Vorrichtung besteht aus einer Lösetrommel, auf deren innerer Zylinderfläche
beim Drehen um ihre Längsachse sich eine oder mehrere lückenlos nebeneinanderliegende
Walzen verschiedener Dicke, welche die ganze Länge der Trommel ausfüllen, abwälzen.
In der Trommel kann eine schwere Walze liegen, deren Durchmesser etwa gleich dem
Trommelradius und deren Länge gleich der Trommellänge ist. Die innere Walze kann
aber auch in mehrere Walzen, deren Gesamtlänge aber gleich der Trommellänge sein
muß, aufgeteilt werden. Die Stirnflächen der Teilwalzen gleiten selbst
bei
kleinem Spiel zwischen den Walzen aneinander, was wegen der bekannten Schmierwirkung
der Lauge bzw. Viscose ohne Störung verläuft. Die Durchmesser der Teil.-walzen werden
in der Regel größer als dien Trommelhalbmesser gemacht, um eine gute-Quetsch- und
Mahlwirkung durch das hohe Walzengewicht zu erreichen.
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In die Lösetrommel nach der Erfindung wird das Xanthogenat, das Wasser
und die Lauge kontinuierlich, zweckmäßig mit Hilfe einer Förderschnecke, durch die
zentrale öffnung der Stirnseite der sich tun eine Achse waagerecht drehenden Trommel
eingebracht.
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Versuche haben gezeigt, daß Xanthogenatknollen spezifisch gleich schwer
wie die fertige Vis.cose sind und innerhalb dieser schwimmen. Sie können daher leicht,
bevor sie völlig zerkleinert sind, schwimmend an das Austrittsende der Trommel gelangen
und dort den Viscoseaustritt erschweren. Zur Zurückhaltung von Knollen ist deshalb
zweckmäßig von den Teilwalzen eine oder auch mehrere so groß gemacht, daß ihr Durchmesser
nur um wenige Zentimeter kleiner ist als die lichte Weite der Trommel. Dadurch wird
das Durchwandern von Knollen längs der Trommel verhindert, b:zw. es, können nur
Knollen an der Sperrwalze vorbeischwimmen, die kleiner sind ,als der Abstand, den
die Sperrwalze von der Trommel-,vand in Höhe des Füllungsspiegels hat. Die günstigste
Füllungshöhe liegt wenige Zentimeter über der Trommelachse, damit die notwendige
statische Druckhöhe zum Auslaufen der Viscose vorhanden ist und ferner das Xanthogenat-Lauge-Wasser-Gemisch
ständig über den Teilwalzen vom halben Trommeldurchmesser zurückströmen kann zur
weiteren Zerkleinerung.
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Die aus, dem Cellulosexanthogenat, der Lauge und dem Wasser entstehende
Viscose tritt ,am Ende der Mischvorrichtung durch die hohle Trommelachs. aus. Trotz
Sperrwalzen ist aber keine absolute Sicherheit, besonders bei unregelmäßiger Beschickung,
gegeben, daß nicht doch kleine Knollen zur Austrittsöffnung vordringen.
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Eine einwandfreie Abführung der gelösten und von Knollen freien Viscose
ist möglich, wenn am Trommelende eine zur Stirnwand parallele Scheibe, die nur 2
bis 3 nun von der Stirnwand absteht, befestigt ist. Zwischen die umlaufende Stirnwand
und Scheibe ist ein feststehender, messerartiger Abstreifer eingebaut, der den als
Sieb wirkenden, nur 2 bis 3 mm breiten Schlitz laufend frei hält. Genügt ein Schlitz
zur Abführung der Viscose nicht, so lassen sich ohne Schwierigkeit mehrere Schlitze
mit ebenso vielen Abstreifern vorsehen.
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Die üblichen Vorrichtungen, wie Siebe oder siebähnliche Einrichtungen,
selbst wenn sie mit Bürsten ständig bestrichen würden, sind zur Zurückhaltung von
Knollen unbrauchbar, da sie sich in kürzester Zeit verstopfen müssen.
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Mit der Vorrichtung nach der Erfindung wird eine einwandfreie, gut
filtrierbare Lösung des Cellulosexanthogenats im fortlaufenden Arbeitsgang erreicht,
welche nach Filtration und Entlüftung unmittelbar zu Kunstseide oder Zellwolle versponnen
werden kann.
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Die beiliegende Zeichnung läßt die zum Verständnis: der Wirkungsweise
der Vorrichtung erforderlichen Einzelheiten. an einer beispielsweisen Darstellung
erkennen. Es b@edeuten in dieser Zeichnung; a die sich drehende Trommel, b, den
feststehenden Fülltrichter zur Einführung des Xanthogenats, der Lauge und des Wassers
in die Trommel, c eine Förderschnecke, dl und d@ lose Walzen, die bei Drehung der
Trommel die festen Teile quetschen, d3 eine Sperrwalze, e die konzentrische Abschlußscheibe,
welche in geringem Abstand, z. B. von 3 mm, an der Stirnwand/ der Trommel. befestigt
ist, g einen stillstehenden oder sich drehenden Abstreifer, welcher -mit einer Welle
h fest verbunden ist, i den engen Durchlaß für die fertige Lösung, h die hohle Achse
der Trommel, durch welche die fertige Viscose austritt.