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Projektionsempfänger.
Beim Bau von Fernsehprojektionsempfängern treten gewisse Schwierigkeiten auf, wenn der Schirm aus Gründen der günstigsten Betrachtung schräg zur optischen Achse des Objektives steht oder in irgendeiner Weise fest mit dem Empfänger verbunden wird, wie dies aus konstruktiven und betrieblichen Gründen zuweilen erwünscht ist.
Wird z. B. die Anordnung nach Fig. 1 so getroffen, dass im oberen Teil des Empfängergehäuses eine Braunsche Rohre mit ihrer Schirmseite 2 gegen den Betrachter zu angeordnet ist und das Empfangsbild von dem Fluoreszenzschirm der Röhre über eine Projektionsoptik 3 und einen Spiegel 4 auf den Bildschirm 5 geworfen wird, so kommt man unter Berücksichtigung einer gewissen Mindeströhrenlänge von 40 bis 50 cm und der durch die Vergrösserung des Bildes gegebenen Abstandsverhältnisse nicht über eine Schräglage des Schirmes von a = 60-70'hinaus. Diese Winkellage ist dadurch bedingt, dass der Schirm 5 stets senkrecht zur mittleren optischen Achse angeordnet wird.
Für den Gebrauch des Empfängers ist jedoch ein so stark geneigter Schirm unbequem und wird in der Regel als störend empfunden. Eine Anbringung der Braunschen Röhre ausserhalb des eigentlichen Empfängergehäuses ist oftmals unerwünscht, da dies eine Trennung des Empfängers in zwei Teile bedeutet und es sieh durch eine solche Massnahme allein auch nicht erreichen lässt, dass der Schirm wesentlich steiler steht.
Gemäss der Erfindung wird eine senkrechte Gebrauehslage des Bildschirmes dadurch ermöglicht, dass die durch einen schiefen Winkel zwischen der optischen Achse und der Schirmfläehe bedingten Verzeichnungen bzw. Unschärfe durch eine entgegengesetzte Verzeichnung des Bildes innerhalb der Braunschen Röhre sowie durch eine entsprechende Schräglage des Braunsehen Röhrenschirmes im optischen Strahlengang ausgeglichen wird. Dabei lässt sich vorteilhafterweise eine Röhre mit schräggestelltem Schirm benutzen, die so gebaut ist, dass das von der Strahlseite des Schirmes ausgehende Licht zur Projektion benutzt wird.
Der Erfindungsgegenstand wird im folgenden an Hand der Fig. 2-5, die schematische Anordnungen des Empfängerkastens zeigen, beschrieben.
Bei der Anordnung nach Fig. 2 hat der Schirm 5 eine senkrechte Gebrauchslage. Die Achse des Strahlenganges liegt schräg zu der Ebene des Schirmes. Um die dadurch bedingte Abbildungsunschärfe im oberen und unteren Teil des Bildes auszugleichen, ist der Schirm 2 der Braunschen Röhre ebenfalls zur optischen Achse nicht senkrecht, sondern geneigt angeordnet. Der Winkel ss zwischen der optischen Achse und der Mittelsenkrechten des Schirmes 2 ist jedoch wesentlich geringer als der Winkel (zwischen der optischen Achse und der Mittelsenkrechten des Schirmes 5, da das Vergrösserungsverhältnis der Optik 3 in das Verhältnis der beiden Winkel eingeht. Bei einer derartigen Anordnung ergibt sich auf dem Schirm 5 ein trapezförmiges Bild, wenn auf dem Schirm 2 in der üblichen Weise ein Rechteckbild erzeugt wird.
Um diese Verzeichnung aufzuheben, wird die Achse des Strahlerzeugungssystems schräg zur Ebene des Schirmes 2 angeordnet, so dass sich bei Verwendung normaler Ablenkspannungen bzw.-ströme ein trapezförmig verzeichnetes Fluoreszenzbild ergibt. Gleichzeitig mit der trapezförmigen Verzeichnung tritt eine Höhenverzeichnung des Fluoreszenzbildes auf, die sich durch eine Änderung der Zeilenabstände in der Höhe des Bildes äussert, wie in Fig. ss angedeutet ist, und die durch eine optische Entzerrung ausgeglichen wird, so dass auf dem Bildschirm gleiche Zeilenabstände erscheinen. Würde die Trapezform durch elektrische Mittel entzerrt, so würde die Höhenverzeichnung
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bestehen bleiben und infolgedessen die Bildgüte schlechter sein als bei optischer Entzerrung.
Die Abweichung des Bildes auf dem Schirm 2 von der Reehteekform wird so bemessen, dass die durch die optische Abbildung entstehende Verzeichnung in beiden Richtungen gerade aufgehoben wird. Die Empfangsröhre ist so ausgerichtet, dass sich die schmale Seite der trapezförmigen Bildfläche auf der Seite des Schirmes. 2 befindet, der der Abbildungsoptik am nächsten liegt. Fig. 3 zeigt die trapezförmige Gestalt des ausgeleuchteten Schirmbildes auf dem Schirm 2, während das Bild auf dem Schirm J rechteckig erscheint. Diese Art der Bilderzeugung kann mit oder ohne Zwischenschaltung eines Spiegels in den Strahlengang ausgeführt werden. In Fig. 2 ist ein Spiegel 4 vorgesehen, der ebenfalls annähernd senkrecht steht.
Die Optik 3 und der Schirm : 2 liegen ziemlich dicht an dem Spiegel 4, um mit einem verhältnismässig kleinen Spiegel auskommen zu können. Die Optik-3 muss natürlich ausserhalb des vom Spiegel reflektierten Strahlenganges liegen.
Während nach Fig. 2 das Licht von der Rückseite des Schirmes 2 ausgenutzt wird, ist es zur Erhöhung der Lichtausbeute zweckmässig, das von der Strahlseite des Schirmes ausgehende Licht auszunutzen. Derartige Ausführungsformen sind in Fig. 4 und 5 dargestellt. Der Röhrenkolben 8 der Fig. 4 enthält eine planparallele Glasscheibe 9 und einen schräg zum optischen Strahlengang und auch schräg zur Achse des Strahlerzeugungssystems liegenden zweckmässig planen Schirm 10. Der Schirm kann auf einen planen Teil der Kolbenwand aufgebracht sein oder f. ueh auf eine im Innern der Röhre eingebaute Trägerplatte. Die Trägerplatte kann auch aus einem metallisch spiegelnden Material bestehen, damit auch das nach hinten ausstrahlende Licht reflektiert wird.
Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Röhrenkolbens 11, der einen Spiegel 12 enthält.
Der Leuchtschirm 13 ist so angeordnet, dass er schräg zur Achse des Strahlerzeugungssystems liegt.
Diese Kolbenform hat den Vorteil, dass nur eine plane Platte in den Kolben eingeschmolzen zu sein braucht und dass der erweiterte Teil des Kolbens eine leicht herstellbare Zylinderform besitzen kann.
Ein Ausgleich der Verzeichnung, die dann auftritt, wenn die optische Achse nicht senkrecht zum Schirm liegt, ist gegebenenfalls auch bei einer Schräglage des Schirmes notwendig. Ein solches Beispiel zeigt Fig. 6. Bei dieser Anordnung sind ausserdem zwei Spiegel vorgesehen, um den optischen Strahlengang zu verlängern. Die Braunsche Röhre J ist etwa senkrecht angeordnet und das Licht des Schirmes 2 fällt durch ein Objektiv 3 auf einen Spiegel 14. Es wird von dort über einen Spiegel 4 auf den etwas schräg gestellten Schirm 5 geworfen. Diese Anordnung der Braunsehen Röhre und der Spiegel gestattet eine günstige Raumausnutzung innerhalb des Empfängergehäuses.
Bei der Anordnung des Leuchtschirms schräg zur Strahlenachse ergibt sieh bei Ablenkung des Strahles in zwei Koordinaten bei ausgeschalteter Modulation ein Raster, dessen Zeilen über die Bildfläche nicht überall gleich scharf sind, da die elektrische Fokussierung in der Regel nicht ausreichende Tiefenschärfe besitzt. Es ist daher zweckmässig, die Brennweite des zur Fokussierung benutzten elektrischen bzw. magnetischen Linse in Abhängigkeit von der Ablenkung des Strahles zu ändern.
Es ist dabei vorteilhaft, die Ablenkung so einzurichten, dass die Zeilen parallel zu den beiden parallelen Seiten des trapezförmigen Rasters liegen, wie dies in Fig. 3 angedeutet ist.
In diesem Falle wird z. B. bei magnetischer Konzentration das konzentrierende Magnetfeld im Rhythmus der Bildweehselfrequenz periodisch verändert, indem entweder die Konzentrierspule selbst von einem periodisch schwankenden Gleichstrom durchflossen wird oder indem eine Zusatzspule, die vom Wechselstrom durchflossen wird, vorgesehen ist. Eine entsprechende Änderung der Brennweite kann auch bei elektrischer Fokussierung durch Verwendung schwankender Konzentrationsspannungen erzielt werden. Da durch die Schrägstellung des Fluoreszenzschirmes der Leuchtfleck elliptisch verzeichnet wird, ist eine unsymmetrische Konzentrierung vorteilhaft, die diese Ellipsenform aufhebt. Dies kann z.
B. durch elliptische Spulen bei magnetischer Konzentration oder durch elliptische Blenden bei elektrischer Konzentration hervorgerufen werden.
Die Erfindung ist nicht auf Heimempfänger beschränkt, deren Schirm im Deckel angeordnet ist, sondern sie ist auch anwendbar in solchen Fällen, in denen als Schirm eine weiss gestrichen Wand des Raumes oder eine an der Wand aufgehängte Projektionsfläche dient und sich aus räumlichen Gründen nicht erreichen lässt, dass die Achse der Projektionsoptik mit der Mittelsenkrechten des Schirmes zusammenfällt. Bei derartigen nicht fest zusammengebauten Geräten ist es zweckmässig, die Röhre in den Empfänger nicht fest einzubauen, sondern schwenkbar anzubringen, damit eine Anpassung des Empfängers an verschiedene Neigungswinkel vorgenommen werden kann.
Da sieh durch eine solche Einstellung jedoch nur die Scharfstellung des Bildes erreichen lässt, nicht aber eine beliebige Entzerrung der trapezförmigen Verzeichnung, ist es in solchen Fällen zweckmässig, auch eine Möglichkeit vorzusehen, das Trapez auf dem Schirm 2 mehr oder weniger stark von der Rechteekform abweichen zu lassen. Man ordnet zu diesem Zweck den Schirm innerhalb der Braunschen Röhre beweglich an, so dass er mit Hilfe äusserer Mittel im Innern der Vakuumröhre verstellt werden kann.
Eine derartige Schwenkung des Schirmes kann z. B. durch in das Röhreninnere eingebaute, von aussen beheizbare Bimetallstreifen erfolgen oder auch durch magnetische Vorrichtungen. Falls derartige mechanische Einstellvorrichtungen zu schwierig anzubringen sind, wird man eine elektrische Ver- änderung der Trapezform benutzen.