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Anschluss der Gaskolbenstange an den Verschluss von Gasdruekteuerwaffen.
Verschluss und Gaskolben der Gasdruckfeuerwaffen bewegen sich beim Schliessen, unter Wirkung einer Schliessfeder, mit zunehmender Geschwindkeit gegen den Lauf und werden beim Erreichen des- selben plötzlich zum Stehen gebracht.
Die Erfindung bezieht sich auf Gasdruckfeuerwaffen, bei denen beim Schliessen die Wucht des Verschlusses durch den Lauf, während die Wucht des Gaskolbens durch eine Eingriffsstelle zwischen der Gaskolbenstange und einem Bestandteil des Verschlusses, z. B. dem Führungsstück, aufgenommen wird. Die Verschlussmassen prallen infolge des Stosses beim Auftreffen auf den Lauf mehr oder weniger zurück, wodurch vorzeitiges Öffnen des Verschlusses und Betriebsstörungen verursacht werden können.
Das Zurückprallen ist besonders nachteilig bei solchen Feuerwaffen, bei denen die Abfeuerung ein wenig nach dem erfolgten Schliessen des Verschlusses stattfindet, weil dadurch Versager und damit schwere Funktionsstörungen entstehen. Die Eingriffsstelle zwischen Gaskolbenstange und Verschluss wird ferner-trotz einer massiven Ausbildung, z. B. nach der ungarischen Patentschrift Nr. 107827- durch den Stoss derart in Anspruch genommen, dass sie nach einiger Zeit leicht zu Bruch geht.
Die Erfindung hat zum Zweck diese Übelstände zu beheben, also das Zurückprallen der Verschlussmassen zu verhindern und gleichzeitig auch die Brüche zu vermeiden.
Dies wird gemäss der Erfindung in der Weise erreicht, dass man einerseits an der Gaskolbenstange und anderseits an einem Bestandteil des Verschlusses, z. B. am Führungsstück, je eine untereinander zusammenwirkende Schrägfläche vorsieht ; beide Schrägflächen sind derart geneigt, dass sie beim Ende des Vorlaufs des Verschlusses eine Keilwirkung auf den in Rede stehenden Bestandteil des Verschlusses und auf die Gaskolbenstange in Richtung gegen die benachbarten Waffengehäusewandungen hin ausüben.
Es ist angenommen, dass die Gaskolbenstange mit dem Führungsstück des Verschlusses in Eingriff steht, wobei jedoch betont wird, dass sie ebensogut mit einem andern Bestandteil des Verschlusses in Eingriff gebracht werden kann ; wenn z. B. kein Führungsstück vorhanden ist, könnten diese Flächen auch zwischen Gaskolbenstange und Riegel, oder bei Kippverschlüssen, auch zwischen Gaskolbenstange und Verschlussstück angeordnet sein.
Die Elemente zur Herstellung der Keilwirkung sind demnach die Gaskolbenstange, das Führung- stück und diejenigen Teile des Waffengehäuses, die mit der Gaskolbenstange und dem Führungsstück in Berührung stehen oder in Berührung kommen.
Die Keilwirkung tritt ein, wenn Verschluss und Gaskolben samt Kolbenstange am Ende des Vorlaufs sich in verschiedenem Bewegungszustand befinden. Dieser Zustand liegt in dem Augenblick vor, in welchem der Verschluss oder ein Bestandteil desselben, z. B. das Verschlussstück gegen das hintere Laufende stösst, wodurch der ganze Verschluss im weiteren Vorlauf verhindert ist, während der Gaskolben mit Kolbenstange infolge ihrer Trägheitskraft noch nach vorwärts strebt.
Das Aufstossen des Verschlusses auf das hintere Laufende hat bisher gewöhnlich ein Zurückprallen des Verschlusses verursacht, wodurch eine Kraft nach rückwärts auftrat, und es war auch gleichzeitig die nach vorwärts strebende Trägheitskraft von Gaskolben und Kolbenstange vorhanden, so dass eine doppelte Bruchgefahr an der Eingriffsstelle zwischen Verschluss und Gaskolbenstange vorlag.
Die nach vorwärts strebende Masse von Gaskolben und Kolbenstange wird nun gemäss der Erfindung durch die erwähnten Keilflächen zufolge der Elastizität der Werkstoffe aufgefangen, so dass
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durch die Verkeilung alle die hier in Betracht kommenden Kräfte aufgezehrt werden, d. h. es erfolgt eine Blockierung des Verschlusses, so dass er nicht zurückprallen kann ; es bleibt auch keine Kraft übrig, einen Bruch zwischen Kolbenstangenende und Führungsstück zu verursachen.
Die untere Waffengehäusewand kann mit einer Vertiefung ausgebildet werden, in welche die Gaskolbenstange zufolge der Keilwirkung eindringt, wodurch eine dauernde Blockierung des Verschlusses auftritt. Wird die Eingriffsstelle zwischen Gaskolbenstange und Verschluss durch den Eingriff zwischen Gaskolbenstange und Verschlussstück oder Riegel hergestellt, so kann auch in der oberen Waffengehäusewand eine Vertiefung vorgesehen werden, in welche die jetzt erwähnten Bestandteile des Verschlusses zufolge der Keilwirkung eindringen, wodurch ebenfalls die vorhin erwähnte dauernde Blockierung des Verschlusses auftritt oder in ihrer Wirkung unterstützt wird. Die Vertiefungen und die mit ihnen zusammenwirkenden konstruktiven Teile sind mit Gleitfläehen ausgebildet.
Auf der Zeichnung ist der Gaskolbenstangenanschluss nach der Erfindung in zwei beispielsweisen Ausführungsformen dargestellt. Bei der ersten Ausführungsform soll nur eine augenblickliche Blockierung des Verschlusses stattfinden, d. h. die Blockierung soll nicht länger als die Verzehrung der auftretenden Kräfte dauern. Bei der zweiten Ausführungsform soll eine Blockierung von beliebiger Dauer aufrecht erhalten werden können. Es zeigen Fig. 1 einen Längsschnitt der ersten Ausführungsform, Fig. 2 einen Querschnitt nach Linie 1-1 der Fig. 1, Fig. 3 einen Längsschnitt der zweiten Ausführungsform, Fig. 4 einen Querschnitt nach Linie 11-il der Fig. 3.
Bei der ersten Ausführungsform sind im Gehäuse 1 das Verschlussstück 2 mit dem Riegel 3, das Führungsstück 4 und die Gaskolbenstange 5 in bekannter Weise geführt (Fig. 1). Der Verschluss ist geschlossen dargestellt.
Am Ende 17 der Kolbenstange 5 und im Führungsstück 4 sind die senkrechten Flächen 6 und die Schrägflächen 7 ausgebildet, welch letztere die eingangs erwähnte Verkeilung und hiedurch die Blockierung des Verschlusses bewirken. Die Kolbenstange 5 greift das Führungsstück 4 vermittels der senkrechten Flächen 6 und der Schrägflächen 7 von zwei Seiten an. In dieser Ausführungsform haben die Gehäusewandungen keine Vertiefungen. Es sind demnach die mit der Gaskolbenstange oder mit den Bestandteilen des Verschlusses zusammenwirkenden Teile der Gehäusewand mit ebenen Flächen ausgebildet.
Die Rippe 9 dient zur Verstärkung des Kolbenstangenendes 17 und liegt in einer entsprechenden Nut des Führungsstückes 4 (Fig. 2).
Beim Schliessen des Verschlusses werden Verschlussstück 2 mit Riegel 3, Führungsstück 4, der nicht gezeigte Gaskolben und die Kolbenstange 5 in bekannter Weise durch die Sehliessfeder 11 mit zunehmender Geschwindigkeit gegen den Lauf 12 in der Richtung des Pfeiles 13 bewegt (Fig. 1).
Wenn der Verschluss das hintere Ende des Laufes erreicht, tritt ein plötzlicher Stillstand ein, wobei die Wucht von Verschlussstück 2, Riegel 3 und Führungsstück 4 unmittelbar auf den Lauf 12 und die Wucht des Gaskolbens samt Stange 5 über die geneigten Flächen 7 auf das FÜhrungsstück 4 in der Richtung des Pfeiles 13 wirkt. Infolge der geneigten Flächen 7 wird einerseits das Kolbenstangenende 17 gegen die untere Gehäusewand 8 in der Richtung des Pfeiles 14 und anderseits das Führung stück 4 gegen die obere Gehäusewand in der Richtung des Pfeiles 15 gepresst ; die dabei entstehende Reibung und elastische Formänderung der Bestandteile zehrt die Bewegungsenergie des Gaskolbens samt Kolbenstange auf.
Die Keilwirkung blockiert den Verschluss und verhindert die üblichen Brüche.
Diese Art der Blockierung genügt für die jetzt beschriebenen Gasdruckfeuerwaffen, bei denen die Abfeuerung mit der Blockierung zeitlich zusammenfällt oder ein wenig vor der Blockierung erfolgt.
Bei diesen Feuerwaffen ist nämlich der Zündstift 16 beim Aufstossen des Verschlussstückes 2 am hinteren Ende des Laufes zur Gänze in die Zündkapsel der Patrone eingedrungen und die Abfeuerung der Patrone ist daher beendet, wenn die Blockierung über die geneigten Flächen 7 beginnt.
Eine derartige Blockierung genügt aber nicht bei Gasdruckfeuerwaffen, bei denen dieAbfeuerung nicht zwangläufig am Ende der Schliessbewegung durch das Führungsstück, sondern zu einem mehr oder weniger späteren Zeitpunkt von ausserhalb der Feuerwaffe liegenden Einrichtungen her erfolgt, wie dies der Fall z. B. bei in Flugzeuge eingebauten, durch den Propellerkreis schiessenden Feuerwaffen ist. Für solche Feuerwaffen kann die zweite Ausführungsform mit Vorteil verwendet werden.
Bei dieser Ausführungsform ist zunächst die untere Gehäusewand 8 mit einer Vertiefung 10 und diese Gehäusewand sowie das Kolbenstangenende 17 mit je einer Gleitfläche 19 versehen (Fig. 3) ; das Kolbenstangenende 17 wird in die Vertiefung 10 durch die Bewegungsenergie des Gaskolbens unter Einwirkung der Flächen 7, 19 am Ende der Schliessbewegung hineingezogen, wobei wieder infolge der dabei auftretenden Reibung und der elastischen Verformungen die Bewegungsenergie des Gaskolbens und der Kolbenstange aufgezehrt und das Kolbenstangenende 17, wie auch der Verschluss, dauernd verkeilt werden. Die Öffnungsbewegung erfolgt durch den Gaskolben in der Richtung des Pfeiles 18 über die Flächen 6.
Das Kolbenstangenende 17 und somit auch die Gaskolbenstange 5 werden dabei durch die Gleitflächen 19 angehoben und in den normalen Eingriff mit dem Führungsstück, wie in Fig. 1, gebracht.
Zur weiteren Unterstützung der Verkeilung oder des Anhebens der Gaskolbenstange kann man diese selbst federnd ausbilden oder man kann eine besondere Feder 20 anordnen, die mittels des Stiftes 21 auf das Kolbenstangenende 17 einen aufwärts gerichteten Druck ausübt.
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Innerhalb ihrer baulichen und funktionellen Grenzen ist die Erfindung nicht an die beschriebenen
Ausführungsformen gebunden. Form des Gaskolbenstangenendes, Zahl der Eingriffsstellen zwischen
Gaskolbenstange und Verschluss, Zahl der Schrägflächen usw., werden den Fordernissen entsprechend gewählt.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Anschluss der Gaskolbenstange an den Verschluss von Gasdruckfeuerwaffen, dadurch gekenn- zeichnet, dass zwischen Gaskolbenstange und Verschluss untereinander zusammenwirkende Schräg- flächen vorgesehen sind, die beim Schliessen des Verschlusses, die Gaskolbenstange und den Verschluss in entgegengesetzten Richtungen an die Waffengehäusewände pressen, wodurch eine Blockierung des Verschlusses stattfindet.