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Verfahren und Vorrichtung zum Silieren von Griinfutter.
Bei der Silierung von Grünfutter und gegebenenfalls auch Kartoffeln sind die Hauptarten durch die Benutzung von Säure einerseits oder Zucker anderseits, gegebenenfalls unter Zusatz von Gärungserregern, gekennzeichnet, und auch eine Vereinigung beider Einzelverfahren hat sich als ganz besonders
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der Tiere gegenstandslosen Säurezusatzes. Diese Bestrebungen haben aber zu vielen Misserfolgen geführt, selbst wenn durch Häckseln und Zusammendrücken des Futters unerwünscht starker Luftzutritt verhütet wurde. Zum Pressen des Futter wurden Pressdeckel verwendet, die durch Hebel, Schraubspindeln, Pressfedern, Winden, Flaschenzüge od. dgl., auf die Futtermasse gepresst wurden und dabei einen Pressdruck von bis zu 0'05 kgjcrn2 erzeugten.
Die Erfindung besteht darin, dass durch besonders starkes Pressen der Futtermasse im Silo im Bereich von ungefähr 0-15-0-3 /cw2 gleich von Anfang an reichlicher Saftausfluss herbeigeführt und (bei sehr saftarmen Futter) nötigenfalls etwas Flüssigkeit zugesetzt wird, derart, dass die Flüssigkeit über der Futtermasse steht, während Säure gar nicht oder nur in geringen Mengen zugesetzt wird, die insbesondere bei Zuckerzusatz einem pH=4'5 bis sogar 5 entsprechen können. Der etwaige geringe Säurezusatz dient im wesentlichen dazu, ganz frisches Futter zum schnellen Zusammenfallen zu bringen und dadurch leichter fressfähig zu machen.
Zucker oder Zuckerträger, wie Melasse und ähnliche Stoffe, oder etwa auch säurehaltiger Holzzucker können gegebenenfalls auch in grösseren Mengen zugegeben werden, da ja diese Stoffe die erwünschte Milehsäurebildung stark fördern und auch unmittelbar dem Tiere zugute kommen.
Je nach der Frische des Futters und anderseits der Grösse des schlaffmachenden Salzsäurezusatzes wird die Pressung im Silo grösser oder kleiner gemacht, nach Möglichkeit jedoch stets so gross, dass der Saft auch ohne besonderen Flüssigkeitszusatz über die Futtermasse steigt.
Der Erfolg dieses neuen Verfahrens mit seinen verschiedenen Möglichkeiten besteht darin, dass die Silierung bei geringeren Gestehungskosten (infolge fast völliger Säureersparnis und teilweise Zuckerersparnis) ein ganz besonders gutes Futter liefert, denn dieses enthält keinerlei überflüssige und dem Tier höchstens schädliche Mineralsäuremengen, sondern ist ausschliesslich durch Milchsäure erhalten, die den Tieren vorzüglich bekommt. Fehlschläge sind dabei trotz der Vereinfachung und Verbilligung praktisch ausgeschlossen.
Angesichts der aussergewöhnlich zuverlässigen Luftabsehliessung des neuen Verfahrens finden etwaige der Futtermasse zugesetzte gärungserregende Bakterien ungewöhnlich gute Lebensbedingungen vor, so dass sie sich schnell vermehren und damit milchsäureähnliche Erzeugnisse schaffen, die der Buttersäurebildung und Essigsäurebildung im Futter schnell und gründlich entgegenwirken.
Wichtig für die Durchführung des neuen Verfahrens ist eine Ausgestaltung des Silos mit einer ungewöhnlich starken Pressvorrichtung. die aber mit reiner Handbedienung in dem meist engen Kopfraum des Silos handhabungsfähig sein muss.
Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einer Reihe von Ausführungsbeispielen der Pressvorrichtung, u. zw. zeigen :
Fig. 1 eine Hebelpresse mit Winkeleinstellbarkeit zwischen Lastarm und Handarm, Fig. 2 einen Pressenhebel verlängerbarer Art, Fig. 3 eine Handhebelpresse mit Sehaltwerk, Fig. 4 eine Hebelpresse mit Spindelanzug, Fig. 5 eine Wagenwinde als Presse, Fig. 6 eine doppelte Spindelpresse, Fig. 7 eine
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ein Federglied zwischen Zahnstange und Verankerung eingebaut.
Nach Fig. 1 sind im Silobehälter 1 an zwei einander gegenüberliegenden Wandungsteilen Zahn- stangen 2 eingebaut, die sich oben über den Silorand hinaus in Gestalt Gallseher Ketten fortsetzen.
Ein Pressdeckel 4 ist durch einen Pressbalken 5 niederdrüekbar, indem ein abwechselnd an seine Enden aufsetzbarer Bock 6 mit einem Lastarm 7 in die Zahnstange 2,. 3 eindrückbar ist und an seinem langen
Handhebelarm 8 niederdrückbar ist, indem ein Griff 9 mehreren Leuten die Möglichkeit zum Anfassen bietet. Ein auf dem Pressbalken 5 verschiebbarer Riegel 10 hält den Pressbalken während des Weiter- greifens mit dem Handhebel 7, 8 fest. Der Handhebelarm 8 ist, um gegenüber dem Lastarm winkel- einstellbar zu sein, in einem Gelenk 11 knickbar und durch einen Steekstift 12 in geradliniger Lage feststellbar oder in (punktiert dargestellter) niedergesehwenkter Lage durch einen Anschlag-M ab- fangbar.
Auf diese Weise kann der Hebelarm stets in eine der waagerechten angenäherte Lage gebracht werden, und dadurch können die Handhabungsleute mit ihrem ganzen Körpergewicht auf den stark übersetzenden Hebel einwirken, um so einen ausserordentlich hohen Pressdruek im Silo zu errreiehen.
Eine Kette 14, die in einer halb niedergedrückten Hebestellung unter den Pressbalken 5 unterhakbar ist, hält den Hebel fest, während durch Geraderichten und Einstecken des Steckstifte der Handhebel erneut in günstige Lage zum Vollenden des einem Zahnstangenzahn entsprechenden Hebelspiels ein- gestellt wird.
Nach Fig. 2 ist die Einrichtung grundsätzlich ähnlich der vorigen, nur ist der äussere Handhebelteil 8 a hier längenversehieblieh am übrigen Teil gelagert und ermöglicht damit bei steiler Hebel- stellung ein Verkürzen des Hebels, um ihn im Siloraum unterbringbar und günstiger erfassbar zu machen, während dann beim Abwärtshub der Hebel verlängert werden kann, um einen besonders stark zunehmenden Druck auszuüben. Eine Fangkette wie im vorigen Ausführungsbeispiel ist hier unter Fmständen entbehrlieh, nämlich wenn der äussere Hebelteil 8 a leicht gleitbar im Innern gelagert und somit während des Druekhubes herausziehbar ist.
Nach Fig. 3 sind die Teile 1-7 grundsätzlich die gleichen wie im ersten Beispiele, nur ist hier der oberste Zahnstangenteil 3 a als mit einem einzigen Gelenk 15 angesetzte Zahnstange mit unter- schnittenen Zähnen ausgebildet ; auf diese Weise ist die nötige Nachgiebigkeit gegenüber den vom Eingriffsarm 7 ausgeübten Querdrucken gegeben und zugleich ein Abrutschen aus den Zähnen ebenso wie bei der Gallsehen Kette oder einer Triebstoekverzahnung verhütet. Zum Antrieb des Eingriffsarms 7 dient hier ein Handhebel16, 17, der in einem Gelenk 18 knickbar und mit einem Steekstift 19 versteifbar ist, wenn er unmittelbar als Antriebshebel dienen soll.
Wenn anderseits eine erhöhte Über- setzung eingeschaltet werden soll, ist dies nach Herausziehen des Steckstifte 19 erreichbar, indem der durch eine Sperrklinke 20 an einem Zahnbogen 21 gesperrte innere Hebel 46 durch Hin-und Herbewegen des Handhebels 17 mittels einer an diesem befestigten Sehaltklinke 22 am Sägezahnsektor 21 entlanggesehaltet wird. Der Zahnsektor 21 reicht, um trotz seiner Abnehmbarkeit die sehr hohen Schaltwerkskräfte auf den Pressbalken 5 übertragen zu können, mit Gabelarmen 2 : 3 bis unter den Pressbalken und nimmt dort einen unter diesen hindurchsteekbaren Steekstift auf.
Nach Fig. 4 ist der Eingriffsarm 7 mit einer Hängeklinke 25 ausgestaltet, um ohne Längsverschiebung seines Boeks 6 auf dem Pressbalken 5 die Klinke genau der Zahnstange folgen zu lassen.
Zum Niederdrücken des Kraftarmes 26 dient hier eine in einer kippbaren Mutter 27 des Hebels laufende Handradspindel 2, deren Spitze in einem Lager 29 läuft, und dieses ist durch Gabellasehen 2. 3 mit Steekstift 24 wie im vorigen Beispiele am Pressbalken 5 festlegbar.
Nach Fig. 5 ist ein Spindelwagenheber 30, der zum Aufwärtsverstellen eine Hakensehlüssel- mutter 31 besitzt, an seinem Stellkopf 32 mit einem Zahn 33 ausgestattet, der unmittelbar in die Zahnstange einrückbar ist, während der ganze Heber auf dem Pressbalken steht. Der Pressbalken trägt dann hier als angeschlossenen Teil einzig den gegen Zurückbewegen sichernden Riegel 10 wie in den übrigen Beispielen. In derselben Art sind auch bekannte hydrauliehe Hubvorriehtungen verwendbar.
Nach Fig. 6 ist eine besonders für im Durchmesser kleine aber turmartig hohe Silos geeignete Presse mit Brückenbalken 34 ausgebildet, der durch Steckstifte Je an den Zahnstangen festlegbar ist und zwei Spindeln 36 enthält, die mit Hakensehlüsselköpfen. 37 ausgestattet sind. Diese Vorrichtung erlaubt besonders schnelles und wirksames Niederpressen über grosse Höhen.
Nach Fig. 7 ist der Eingriffsarm 7 nicht unmittelbar am Bock 6 gelagert, sondern an einem Scherenhebel : J8, der mit ihm und dem Kraftarm 39 zusammen eine Schere bildet, und die beiden Seherenarme sind durch eine Handradspindel 40 auseinanderspannbar, die wieder mit einem Lager 29 ihrer Spitze durch Laschen 23 und einen Steckstift 24 am Pressbalken 5 festsetzbar ist ; die Handradspindel hat hiezu zwei gegenläufige Gewinde in Schraubenmuttern ll,-12 der Scherenhebel- ?, 39.
Mit dieser Ausgestaltung ist es möglich, der Spitze des Eingriffshebels 7 eine genau senkrechte Bewegung zu erteilen.
Nach Fig. 8 sind Seherenhebel ; 38,. 39 durch ein Kniehebelpaar 43, 44 verbunden, und der gemeinsame Gelenkpunkt 45 der Kniehebel ist mit dem Drehpunkt 46 der Schere durch eine Handrad-
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spindel 47 verbunden. Hier können durch Annäherung der Kniehebel 4 : 3, 44 an die Strecklage ganz ausserordentlich hohe Presskräfte für Silos von grossem Durchmesser erzeugt werden.
Grundsätzlich können überall die festen Zahnstangen durch Gelenkketten, gewöhnliche Ketten oder gar Drahtseile ersetzt sein. Für Ketten oder Seile können dabei statt Eingriffshebeln oder-klinken zweckmässig Kettenräder oder Windetrommeln vorgesehen sein, die dann ihrerseits durch Schneckentrieb oder Hebelschaltwerke im Sinne der dargestellten Ausführungsformen angetrieben werden.
Wo ganz besonders sperriges Futter zu behandeln ist, kann die sonst für die meisten Futterarten erforderliche Häckselung in gewissen Umfange der Presse die Arbeit erleichtern.
Nach Fig. 9 dient zum Naehhaltigmachen der Pressung ein Federglied, bei dem eine sehr starke Feder 51 nach Art von Eisenbahn-Pufferfedern zwischen zwei Druckplatten 52, 5.'3 mittels einer Schraubenspindel 54 und darauflaufender Mutter 55 für sich zusammengespannt werden kann, um dann durch Einsetzen dieses Gliedes zwischen Pressbalken 5 und Zahnstange 2 nach dem Lösen der Spannmutter 55 mittels eines Steckschlüssels allmählich die Futtermasse weiter zusammenzudrüeken. Die untere Druckplatte 5 : ? passt hiezu auf den Pressbalken 5, und die obere Druckplatte 53 passt in eine Konsole 56, die mit Flansehen 57 den breiteren Zahnstangenteil 2 umgreift. so dass sie nicht abgleiten kann.
Ein Steekstift 58 ist durch die Konsole und beliebige Zahnstangenlücken hindurehsteekbar, um die Konsole 66 in jeder passenden Höhe feststeckbar zu machen ; ein zweiter Steekstift 59 kann als Sicherung für den Fall eines Bruches des ersten Steekstiftes dienen. Der Riegel 10 kann vor dem
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löst er sich auch selbst, sobald die Mutter 55 gelöst wird.
Diese Einrichtung ermöglicht beispielsweise bei einem Grösstpressdruek von 12. 000 leg an jedem Ende des Pressbalkens über Nacht das Futter um 30-40 en selbsttätig weiter zusammenzupressen und damit den gesamten Pressvorgang zugunsten einer weit verbesserten Konservierung sehr zu beschleunigen.
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ist und seinerseits den sonst am Pressbalken befindlichen Riegel 10 trägt, wie auch den (strichpunktiert dargestellten) Presshebel mit seinem Ls gerschlitten aufsetzbar aufnimmt. Ein Federfänger 62 mit vielen Stecklöehern erstreckt sieh um den Pressbalken 5 und den Federhebel 61 und fängt diesen durch passendes Einstecken des Steekstiftes in jeder Presslage kurzhubig ab, so dass selbst beim Abgleiten des Presshebels und des Riegels kein Unheil entstehen kann. Nach fertigem Niederpressen wird dann der Steckstift herausgenommen und der Feder dé : s allmähliche pressende Ausdehnen freigegeben.
Nach Fig. 11 ist zwischen die Zahnstange 2 und ihren am Grunde des Silos einbetonierten Fuss-
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der Zahnstange 2 eine Zugstange 6. J durch die Feder reicht. Ein Metallfutter 66 schützt die Silowand gegen Beschädigung durch die hier an ihr auf-und abgleitende Zahnstange.
Die Hülse 61 kann auf dem Zugbolzen 65 flüssigkeitsdicht geführt sein, um die Feder vor der Silosäure zu sehützen, aber auch ohne solchen Schutz bleibt der Angriff bei passendem Stahl durch Jahre unerheblich.
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Zucker, Säure u. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass durch besonders starkes Pressen im Bereich von ungefähr 0#15-0#3 kg/cm2 reichlicher Saftausfluss herbeigeführt und (bei sehr saftarmen Futter) nötigenfalls etwas Flüssigkeit zugesetzt wird, derart, dass die Flüssigkeit über der Futtermasse steht, während Säure gar nicht oder nur in geringen Mengen zugesetzt wird, die insbesondere bei Zuckerzusatz einem pH=4#5 bis sogar 5 entsprechen können.