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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr 15728.
OLOF OHLSSON IN SÖDERTELGE (SCHWEDEN).
Lager-und Antriebsvorrichtung für Schleuder-und andere schnellaufende Wellen.
Vorliegende Erfindung betrifft eine Lager-und Antriebsvorrichtung für Schleuderoder beliebige andere schnellaufende Wellen, bei welcher die Kraftübertragung bezw. die Übersetzung auf die Zentrierung nicht störend einwirkt. Bisher hat man versucht, dies durch gegliederte Kupplungen an der Welle zu erreichen, durch Pendelaufhängung der Trommel u. dgl. Alle Vorrichtungen solcher Art sind jedoch rücksichtlich leichter Bedienbarkeit unzweckmässig.
Nach vorliegender Erfindung wird der erwünschte Zweck dadurch erreicht, dass nur ein Lager, und zwar ein Stützlager benutzt wird, welches gestattet, dass Trommel und Well wie ein vollständiges System pendelartig um jenen Punkt dicht unterhalb des Lagers etwas seitwärts schwingen können, in welchem die Kraftübertragung stattfindet. Hindurch erreicht man zugleich, dass die Trommel am oberen Ende möglichst frei ist und sich augenblicklich in die Gleichgewichtslage einstellen kann, sobald die Um- drohungsgeschwindigkeit so gross geworden ist, dass die Zentripetalkraft genügend zur Geltung kommt.
Bei dieser Maschine hat man also nicht, wie Lei den bisher gebräuchlichen mit muhiren federnden Lagern, federnden Wellen oder dgl. zu befürchten, dass die Trommel aus dem Lager heraustritt, weil sie wie ein freier Kreise) immerfort die Gleich- gewichtslage einzuhalten strebt.
Auf der beifolgenden Zeichnung veranschaulicht Fig. l die Lager- und Antriehs- vorrichtung im Vertikalschnitt. Fig. 2 ist ein Horizontalschnitt nach A-B in Fig. 1.
Fig. 3 zeigt eine Abänderung in grösserem Massstabe.
Das aus Trommel 1 und Welle 2 bestehende rotierende System ist möglichst niedrig gehalten, indem das Lager, welches zugleich als Stütze oder Halslager dient, dicht an die Trummel angebracht ist und der Antrieb dicht unter dem Lager erfolgt
Die Lagerteile : die Innenhülse 3, die Kugeln 4, die Ringe 5 und die Aussenhülse li sind auf bekannte Weise derart zusammengesetzt, dass sie leicht auseinander genommen werden können. Die kurze Welle 2 ist oben konisch erweitert und nimmt die Hülse 3 durch Reibung mit. Das Lager hat seinen Platz in einem Raume 7 des Ständers erhalten, dessen Durchmesser etwas grösser ist als der Aussendurchmesser der Hüise ss, um die oben erwähnte, seitliche Bewegung des rotierenden Systems zu ermöglichen.
Einige zur Hülse radial verlegte Schraubenfedern 8 bilden elastische Stützen der Hülse von aussen. Diese
Federn sind am Ständer derart angebracht, dass ihnen leicht eine genügende Spannung erteilt worden kann. Am unteren Ende der Welle 2 befindet sich eine Schraube 9, in weiche das Schneckenrad eingreift. Wie schon erwähnt, liegt der so eingerichtete
Schneckenantrieb ganz nahe dem Lager, unter dem mit einer mittleren Öffnung zum Durch-
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Lage einnehmen, indem das Lager auf der sphärischen Passfläche 14 gleitet. Infolge der geringen Höhe'des Ganzen wird, selbst wenn der Winkel der Seitenbewegung ziemlich merkbar sein sollte, der Bogen sehr klein sein und im Punkte 13, wo die Kraftübertragung auf die Welle stattfindet, ist die Bewegung gleich oder nahezu gleich Null.
Hieraus ist ersichtlich, dass die Übersetzung und die beabsichtigte Selbstbalancierung einen höchst unbedeutenden Einfluss aufeinander ausüben. Selbstredend kann man auch eine andere Art Übersetzung benutzen, z. B. zylindrische Zahn- oder Riemenübertragung, wobei das Getriebe oder die Riemenscheibe im oder in der Nähe dos Punktes liegt oder eine an demselben Punkte angebrachte Turbinenscheibe oder dgl. Für eine Handschleuder, wie auf der Zeichnung, passt indessen eine Schneckenübersetzung am besten. Das Schraubenrad wird durch eine zweckmässige Zahnradübersetzung angetrieben. Auf der Zeichnung ist nur ein solches Getriebe 15 (Fig. 2) dargestellt.
Zum Auslösen beim Stillstand der Maschine ist wie gewöhnlich eine lösbare Kupplung vorgesehen.
Die Abänderung in Fig. 3 besteht darin, dass die Hülse 3 mit einem Boden versehen und die Schraube 9 an demselben festgeschraubt ist. Die durch die Hülse (zwecks Abhebens) lose durchgesteckte Welle nimmt an der Umdrehung der Hülse infolge Reibung teil. Iliedurch erreicht man den Vorteil, dass die Trommel aus dem Gestell unabhängig vom Schraubenantrieb herausgehoben werden kann. Um die Schraube nötigenfalls leicht durch eine neue ersetzen zu können, ist sie lösbar an der Welle oder Hülse befestigt.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht, abgesehen von der seitlichen Beweglichkeit von Trommel und Welle, darin, dass die den gleichmässigen Gang störenden Erschütterungen der Welle beseitigt sind, weil die Welle nur ganz kurz ist und weil die Kraftüberführung an einem Punkte stattfindet, der unterhalb des dicht unter der Trommel befindlichen Lagers liegt. Die Welle ist hier nämlich nur mehr ein kurzer Vorsprung an der Trommel mit einer kleinen Schraube oder mit einem kleinen Endzapfen mit daran angebrachter Riemenscheibe für den Antrieb. Hiedurch ist die Trommel von den schwad- lichen Nebeneinflüssen wie Wellenspannungen, Lagerdruck u. dgl. befreit.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Lager-und Antriebsvorrichtung für Schleuder-und andere schnellaufende Wellen, dadurch gekennzeichnet, dass ein dicht unter der Trommel für die stehende Welle ange- ordnetes Lager die Trommel und die Welle zwecks Zentrierung gemeinsam um einen Punkt pendeln lässt, der dicht unter dem Lager liegt und an dem die Kraftübertragung der Welle stattfindet.