<Desc/Clms Page number 1>
Elastische Drehgestellagerung, insbesondere für Schienenfahrzeuge.
Die Erfindung betrifft eine elastische Lagerung des Drehgestelles von Schienenfahrzeugen im sonstigen Fahrzeugaufbau bzw. eine elastische Abstützung von Fahrzeugaufbauten auf ihren Dreh- gestellen. Bei den bisherigen Versuchen, Schienenstösse auf die Räder von Fahrzeugen unter Zwischen- se, haltung von Gummi abzudämpfen, hat man eine grosse Anzahl von Gummiblöeken an den ver- schiedensten Stellen, hauptsächlich als Unterlage für Metallfeder, vorgesehen. Bei dieser Anordnung ergaben sich verschiedene Mängel, die sowohl durch die schlechte Unterbringungsmöglichkeit des nötigen Gummivolumens als auch dadurch, dass die Gummiteile den schädigenden Einflüssen der Witterung und des Schmiermaterials allzu leicht ausgesetzt waren, bedingt wurden.
Die in grösserer Anzahl vorgesehenen kleineren Gummiblöcke sind überdies nicht in der Lage, die Schwingungen des Drehgestelles, die vielfach so starke Geräusche verursachen, dass ihnen gegenüber die Schienenstossgeräusche völlig zurücktreten, vom Wagenaufbau fernzuhalten.
Es ist ferner vorgeschlagen worden, zwischen den den Drehzapfen tragenden Traversen und dem eigentlichen Wagenkasten Gummiblöcke einzupressen, wodurch eine elastische Lagerung der Traversen am Wagenkasten erzielt wurde. Derartige Lagerungen waren indessen zufolge der hohen Vorspannungen im Gummi sehr hart und folglich weder geeignet, eine wirksame Geräuschisolierung zu bilden, noch Stösse vom Drehgestell fern zu halten.
Weiter ist es vorgeschlagen worden, zur Vermeidung der Geräusch-und Stossübertragungen die Federenden der mittels Blattfedern abgefederten Radsätze in Gummi zu betten und darüber hinaus den Drehzapfen und die Traverse durch zwischen metallischen Platten eingepresste Gummiblöcke abzustützen. Auch hier liess sich eine wirksame Dämpfung durch den unter hoher Vorspannung sich befindenden Gummi nicht erreichen.
Gemäss der Erfindung soll die elastische Lagerung in der Weise ausgebildet sein, dass der Aufbau auf dem Drehgestell über eine Traverse abgestützt ist, die den Drehzapfen und die Einrichtung zur seitlichen Abstützung aufnimmt und mit dem Wagenaufbau durch Gummilager kräfteübertragend und schwingungsdämptend verbunden ist. Hiedurch ergibt sieh eine übersichtliche Konstruktion und die Möglichkeit, die erforderlichen Gummivolumen zur Aufnahme der Kräfte und zur Isolierung der Stösse an Stellen unterzubringen, die gegen Witterungseinflüsse und Schmierölspritzer geschützt sind.
Ein weiterer Vorteil der zwischengeschalteten, den Drehzapfen aufnehmenden Traverse besteht darin, lass diese das Gegenlager für die Federungen zur Aufnahme seitlicher Neigungen bilden kann, ohne dass
EMI1.1
und Wagenkasten gegeben ist.
Zur Aufnahme von Längs-und Querkräften können zwischen die Traverse und den WagenAufbau Gummilager eingeschaltet sein, deren Einfluss bei senkrecht gerichteten Kräften gering ist, da sie dann auf Scherung beansprucht sind, die aber von Längs-und Querkräften auf Druck beansprucht werden und diese Kräfte dementsprechend mit nur ganz geringer Verschiebung der Teile zueinander ibertragen.
Zur Vereinfachung der Montage können die Gummilager aus einzelnen normalisierbaren Teilen bestehen, die zu die gesamten Kräfte aufnehmenden Blöcken zusammengestellt sind. Ferner können lie Lager ausser mit der Zwischentraverse noch mit einer äusseren Traverse verbunden sein, die am Aufbau in leicht lösbarer Weise befestigt ist, so dass das gesamte aus den Lagern, den Aussentraversen und der Zwischentraverse bestehende Aggregat leicht ausbaubar ist.
<Desc/Clms Page number 2>
Die Zeichnung stellt eine Ausführungsform der Erfindung dar, u. zw. zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Drehgestell mit anschliessender Traverse und Fig. 2 eine Draufsicht auf die Traverse.
Innerhalb des Drehgestellrahmens 1 befinden sich die Laufräder 2 mit der Achse') in den Achsbuchsen 4, die gegenüber dem Drehgestellrahmen 1 durch die Federn 5 abgefedert sind. Durch die Wiegenfedern 6 wird die Belastung z. B. auch bei Neigung des Wagens auf den Drehgestellrahmen übertragen. Der Drehzapfen 7 ist in der Zwischentraverse 8 gelagert, die nun ihrerseits über die verschiedenen
Gummilager ss- ? mit dem Wagenaufbau 1. 3 verbunden ist. Die Gummilager sind einerseits mit der Traverse 8, anderseits mit am Wagenaufbau 1-'3 befestigten Metallplatten durch Gummischweissung adhäsiv verbunden.
Die Lager 9 nehmen durch Druekbeanspruehung die Last des Wagenaufbaues auf, die Lager 10 werden durch Längskräfte, insbesondere also beim Bremsen oder bei Antrieb des Drehgestelles auf Druck beansprucht und übertragen diese Kräfte ; die Lager 11 werden durch Querkräfte, also Fliehkräfte, ScMingerbewegungen auf Druck beansprucht und nehmen diese Kräfte auf. Die Lager 12 halten die Traverse 8 im Wagenkasten 1. 3 in unbelastetem Zustand, also bei der Montage und beim Anheben des Wagenkastens. Bei jeder Beanspruchungsriehtung helfen die nicht auf Druck beanspruchten Lager unter Beanspruchung auf Schub oder Zug zur Kraftaufnahme mit.
Die erfindungsgemässe Anordnung bewirkt eine vollkommene Isolierung des Wagenaufbaues gegenüber dem Drehgestell und gestattet bei genügender Grösse der Gummiblöcke die Verwendung nachgiebigen Weichgummimaterials, das Stösse und Schwingungen vollständig dämpft und aufzehrt.
Die Erfindung ist nicht nur für Schienenfahrzeuge, sondern auch für Kraftfahrzeuge und andere Fahrzeuge geeignet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Elastische Drehgestellagerung, insbesondere für Schienenfahrzeuge, mit einer den Drehzapfen umfassenden Traverse, auf der der Wagenkasten federnd durch Gummikissen abgestützt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die zwischen Traverse und Wagenkasten angeordneten Gummikissen als einzelne quaderförmige Körper an den verschiedenen Ebenen der Traverse festhaftend angeordnet sind, derart, dass bei senh-reehten Fahrstössen und bei waagrechter Schlingerbewegung die Kräfte über sämtliche Gummikissen gemeinsam übertragen werden, u. zw. jeweils über die Gummikörper der einen Ebene unter Druck- oder Zugbeanspruchung, Über die Gummikörper der anderen Ebene unter Sehutzbeanspruchung.