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Österreichische PATENTSCHRIFT ? 15622. ROBERT MEYER iN MÜLHEIM A. D. RUHR :
EMI1.1
Durch vorliegende Anordnung soll mittels selbsttätigen Anhaltens des Stosskolbens von Gesteinbohrmaschinen eine Sicherung des Zylinderdeckels ermöglicht werden für den
Fall, dass der Bohrer kein Material mehr findet, sei es, dass er unerwartet in eine Kluft eintritt oder sei es, dass ein in der Handhabung der Maschine ungeübter Arbeiter den
Vorschub nicht genügend regelt. Die Gefahr, der in solchen Fällen beim Weiterarbeiten der Maschine der vordere Zylinderdeckel ausgesetzt ist, soll durch den Gegenstand der
Erfindung vermieden worden.
Bei den bekannten ähnlichen Ausführungen ist entweder mit dem Anhalten des
Arbeitskolbens ein Verlust an Druckmittel verbunden oder die Vorrichtungen wirken da- durch unzuverlässig, dass die an der Feststellung beteiligten Organe leicht schleissen. Diese C' elstände werden durch den Gegenstand der Erfindung vermieden. Die Sicherung erfolgt bei demselben durch den Arbeitskolben selbst, indem durch den Kolben einerseits dpr
Zuführungskanal für das Kraftmittel geschlossen und andererseits ein Ventil geöffnet wird, welches dem im vorderen Zylinderteil d eingeschlossenen Kraftmittel den Austritt ins
Freie gestattet. Die Vorrichtung zum Festhalten des Arbeitskolbens gemäss der Erfindung ist auf der Zeichnung veranschaulicht.
Fig. 1 zeigt die Stellung des Arbeitskolbens für den grössten nutzbaren Kolbenhub.
Fig. 2 die Stellung des Kolbens, wenn der Bohrer kein Material mehr findet. Fig. ! 1 stellt einen Schnitt nach Linie A-B der Fig. 2 dar. Fig. 4 zeigt die Entlüftungs- vorrichtung. Fig. 5 ist ein Schnitt durch eine zweite Ausführungsform des Erfindung- gegenstandes entsprechend der Fig. 2, und Fig. 6 hiezu ein Querschnitt durch die Kolbenstange.
Das vor dem Arbeitskolben a im Raum J des Zylinders befindliche Druckmittel z. B. Luft, tritt durch eine Bohrung e in den Raum oberhalb des Ventiles f, der durch den Deckel nach aussen abgeschlossen ist und drückt das Ventil fest auf seinen Sitz, so dass ein Entweichen des Druckmittels durch die Austrittskanäle h nicht möglich ist. Tritt aber der Bohrer plötzlich in eine Kluft ein, d. h. findet er beim Vorstoss kein Material, so schneidet der Kolben a infolge seiner lebendigen Kraft zunächst den Eintrittskanal c ab, komprimiert bis zum Ventil f das schon durch Umsteuern des Druckmittelverteilungs- schiebers durch Kanal e in den Raum d eingetretene Druckmittel und hebt das Ventil./* an.
Jetzt kann das in d befindliche treibende Kraftmittel durch die Zylindernut i, die Ent- lüftungskanäle A ; und die Kanäle h entweichen. Da durch diesen Vorgang die Spannkraft des im Raum d befindlichen Druckmittels genügend geschwächt wird, so verbleibt der
Arbeitskolben a in seiner Stellung, t1. h. die Maschine steht still.
Sollte durch Un- dichtigkeit des Arbeitskolbens a das treibende Medium zwischen Kolben und Zylinderwandung in den Raum d übertreten und dadurch den Stosskolben aus seiner Endstellung zu entfernen suchen. was ein den Zylinderdeckel b gefährdendes Weiterarbeiten des Bohr- kolbens zur Folge hätte, so tritt das Druckmittel durch das geöffnete Entlüftungsventil f ins Freie und der Kolben verharrt trotz der Undichtigkeiten in seiner Endstellung.
Die Wiederinbetriebsetzung der Maschine geschieht in bekannter Weise durch ein 'Vorschieben der Maschine vermittels der Schraubenspindel 1. Der Kolben a tritt zurück
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und gibt zuerst das Ventil f frei, welches durch die Feder m auf seinen Sitz gedrückt wird ; dann wird der Eintrittskanal c geöffnet, das Kraftmittel tritt in den Zylinder und setzt die Maschine wieder in Tätigkeit, ohne dass der die Maschine bedienende-Arbeiter die Luftzuführung regelt.
Immerhin könnten aber, infolge von Abnutzung an der vorderen, abgeschrägten Kante des Kolbens a Umstände auftreten, die das Ventil nicht im entscheidenden Augenblick in der gewünschten Weise in Tätigkeit treten. lassen.
Um sich daher von dem Ventil unabhängig zu machen, erhält die oben gekenn- ? eichnete Anordnung die folgende Gestaltung.
In die Stange a'des Kolbens a sind Längsnuten si, zweckmässig vier Stück, eingearbeitet (Fig. 5 und 6), die das Innere des Arbeitszylinders mit dem Auspuff in Verbindung bringen, wenn der Bohrer plötzlich kein Material mehr findet
In dem Mundstück b befindet sich ein zweiteiliger Ring g, der von aussen her mittels einer Feder s an die Kolbenstange a'angedrückt wird und der bei normalem Arbeitsgang für gute Abdichtung der Stange sorgt. Gegen eine seitliche Verschiebung sichern ihn die beiden Stahlscheiben p, zwischen welchen ein Gummiring t eingelegt ist, welche Scheiben p und t gleichzeitig als Buffer für den Stoss des Kolbens gegen den Zylinderdeckel dienen.
Findet also der Bohrer kein widerstandbietendes Material mehr, so schneidet er den mit Frischluft gefüllten Arbeitskanal c ab und nimmt die Stellung in Fig. 5 ein. Hiedurch gelangen aber die Nuten tt, die bei normalem Betriebe stets bis an die äusserste rechte Kante des Ringes q stossen, unter diesen fort und treten in Verbindung mit dem in dem Mundstück eingedrehten Ringkanal f. Dadurch tritt eine Kommunikation des Zylinderinneren mit den Auspufflmniilen o ein, und die vor dem Kolben befindliche, gepresste Luft, welche wie bei der ersten Ausführungsform den Raum d anfüllt, entweicht schnell durch jene.
Zur Wiederinbetriebsetzung der Maschine genügt das Zurückziehen des Kolbens a soweit bis die Nuten 11 den Ring s verlassen haben.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Durch den Arbeitskolben in Wirksamkeit gesetzte Sicherungsvorrichtung für
Gesteinstossbohrmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dass ein vom Arbeitskolben (a) be- herrschtes Ventil Cl) ein Entweichen des vor dem Arbeitskolben befindlichen Kraftmittels ermöglicht.