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Schwingsieb mit Gegengewicht.
Die Erfindung betrifft Schwingsiebe, bei denen durch Anbringen von Gegengewichten ein vollständiger Massenausgleich herbeigeführt wird. Bei den bekannten Siebvorriehtungen dieser Art besteht jedoch der Nachteil, dass eine Verstellung des Wurfwinkels, d. h. des Winkels, den die Sieb-
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des Massenausgleiches nicht möglich ist. Die Schwingungsrichtung wird dabei durch die Lage der Lenker des Siebkastens und der Förderrinne bestimmt.
Dieser Nachteil der bekannten Ausführungen wird gemäss der Erfindung dadurch vermieden, dass in der Schwerachse des Siebkastens eine Welle gelagert ist, die mittels eines Nockenantricbes das
Gegengewicht, dessen Schwerachse ebenfalls mit der Antriebswelle zusammenfällt, antreibt, wobei sowohl der Siebkasten als auch das Gegengewicht in bekannter Weise an Lenkern od. dgl. aufgehängt sind.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass ausser der in sich massenausgeglichenen Nocke, noch eine Unbalanz auf der Antriebswelle angebracht ist, die zusätzlich einen Schwingungsimpuls auf das schwingungsfähige System überträgt. Damit dieser sich auswirken kann, sind die Federn, die an zwei Sieb-und Gegenmassen hängen, so gestaltet, dass sie nach allen Seiten nachgeben können.
In den Zeichnungen ist die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen erläutert, u. zw. zeigen Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines Schwingsiebes gemäss der Erfindung, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 1, Fig. 3 die Unbalanz in seitlicher Ansicht, Fig. 4 einen Schnitt nach Linie C-D der Fig. 2, Fig. 5 eine zweite Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes, Fig. 6 einen Schnitt nach Linie E-F der Fig. 5, Fig. 7 ein Schwingsieb nach Fig. 5 mit einem anderen Wurfwinkel und die Fig. 8 bis 11 Verbindungsmöglichkeiten des Nockenantriebes mit der Unbalanz und die entsprechenden Schwingungsellipsen.
Gemäss den Fig. l-l ist der Siebkasten 1 mittels Blattfedern 2 am Siebgerüst : ; pendelnd aufgehängt. Ebenso ist das Gegengewicht 4 durch Federn.) mit dem Siebgerüst. 3 verbunden. Die Federn 2 und 6 sind unter Vermittlung von elastischen Gummilagern 9'an Lagenboeker des Siebgerüstes befestigt. Im Siebkasten 1 ist die Antriebswelle 6 gelagert, die an ihren Enden je eine Nockenseheibe 7 trägt und über eine Riemenscheibe von einem nicht dargestellten Riemenantrieb angetrieben wird.
Die Nockenscheibe 7 wirkt über zwei sich diametral gegenüberliegende Gleithölzer S auf die Gegengewichte 4 ein und versetzt diese beim Umlauf der Antriebswelle 6 in Schwingungen, wobei der Siebkasten zwangsläufig nach dem Rückdruckgesetz ebenfalls in Schwingungen gerät.
Auf der Welle 6 ist eine Unbalanzseheibe 14 festgekeilt. Diese Scheibe ist mit einer ringförmigen Vertiefung 15 versehen, in der man ein Gewicht 16 verschieben kann. Das Gewicht wird durch eine Schraube 17 gehalten, die durch die Schlitze 18 der Exzenterscheibe 14 hindurchgesteckt wird. Auf diese Weise kann man das Gegengewicht fast in jeder beliebigen Stellung auf der Scheibe 14 befestigen, zumal wenn man die Querrippen 19 möglichst klein ausführt. Im vorliegenden Falle ist die Befestigung des Unbalanzgewichtes 16 so gewählt, dass es der Nocke 7 um 90 in der Bewegungsrichtung voreilt.
Der Siebkasten und die Gegengewichte sind gemäss der Erfindung so angeordnet, dass ihre Schwerpunkte auf der Mittellinie der Antriebswelle liegen. Dies hat den Vorteil, dass bei der Verstellung des Wurfwinkels bzw. bei einer Änderung der Neigung des Siebes stets ein Massenausgleich vorhanden ist.
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Um das Sieb für einen andern Wurfwinkel a, z. B. einen grösseren gemäss Fig. 7, einzustellen, ist es lediglich erforderlich, die Federn 21 in ihren Einspannstellen zu lösen, um den gewünschten Winkel um ihre Längsachse zu verdrehen und wieder festzulegen. Darauf sind die Gegengewiehtsträger. ?- zu lösen, ebenfalls um denselben Winkel in der gleichen Richtung zu verdrehen und wieder festzustellen, wie dies aus Fig. 7 hervorgeht.
Da erfindungsgemäss die Schwerpunkte von Siebkasten und Gegengewicht auf die Mittellinie der Antriebswelle und damit gleichzeitig auf der Drehachse des Siebkasten-und des Gegengewichtsträgers liegen, ist bei richtiger Bemessung des Gegengewichtes stets ein völliger Massenausgleich vorhanden.
Am Siebkasten-und am Gegengewichtsträger können an sich bekannte Pufferbatterien für harmonische und unharmonische Schwingungen vorgesehen sein, in die das Sieb und das Gegengewicht hineinarbeiten. Die dem Siebkasten zugeordneten Pufferbatterien müssen am Siebkastenträger 22 schwenkbar gelagert sein, um die Verstellung des Wurfwinkels zu ermöglichen.
Es empfiehlt sich ferner, an den Enden der verdrehbaren Federn 21 und am ortsfesten Seitengerüst 23 Skalen anzubringen, die die Einstellung des Wurfwinkels erleichtern und die Gewähr dafür bieten, dass auch sämtliche Teile um den gleichen Betrag verstellt werden.
An Stelle des Siebkastens kann in den Trägern 23 auch eine Förderrinne aufgehängt sein. In diesem Falle dient die Einrichtung zum Fördern von Massengut.
Es ist bekannt, dass bei Schwingsieben mit einem Antrieb durch umlaufende, aussermittige Massen eine ellipsenförmige Siebbewegung durch entsprechende Formgebung und Stellung der Sieb- kästen-Tragfedern erreicht wird. Wird die Längsaehse der Schwingungsellipse ziemlich waagrecht gelegt, dann erhält das Siebgut in der Förderriehtung eine grössere Transportgesehwindigkeit. Bei annähernd lotrechter Lage der Längsachse, die bei der Feinabsiebung notwendig wird, erhält das zu siebende Material eine grössere Auf-und Abwärtsbewegung und wird gründlicher ausgesiebt. Die Materialgeschwindigkeit wird natürlich viel geringer und der Siebkasten muss dann in den meisten Fällen ziemlich stark geneigt werden.
Durch die Schrägstellung der Kasten wird eine grosse Bauhöhe benötigt, die in vielen Fällen gar nicht vorhanden ist.
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Diese Nachteile werden durch die erfindungsgemässe Siebkonstruktion beseitigt-. Durch die
Eigenart des Antriebes mit einer Nockenscheibe besteht auf einfachste Weise die Möglichkeit, die hin-und hergehende Siebbewegung durch beliebige Anordnung einer Unbalanz auf der Nockenwelle in eine ellipsenförmige umzuwandeln. Veränderungen an den Tragfedern des Siebkastens sind zur
Erreichung dieses Effektes nicht notwendig. Die Beobachtungen an einem ausgeführten Versuchsmodell haben gezeigt, dass durch die Noeken- und Unbalanz-Steuerung eine sehr intensive Siebgutbewegung erreicht werden kann. Es wurde z.
B. feuchter Windsiehterstaub bei einem Siebbelag von 0-75 hum quadratischer Lochung abgesiebt, wobei der Siebkasten so eingestellt war, dass das Siebgut bei einer
Steigung von etwa 2-30 schräg nach oben transportiert wurde.
Welchen Einfluss die Verbindung des Nockenantriebs mit einer Unbalanz hat, ist aus den verschiedenen Schwingungsellipsen der Fig. 8-11 zu ersehen, wobei 81 der Schwerpunkt der Welle mit dem Exzenter, 82 der Schwerpunkt der Unbalanz, a der Weg, der durch die Fliehkraft der Unbalanz hervorgerufen wird, b der Weg, der durch die Exzentrizität der Nockenscheibe hervorgerufen wird, die Resultierende, a der Winkel zwischen Lenker und Bewegungsachse und ss der Winkel zwischen der Mittellinie I-I des Exzenters und der Mittellinie il-11 der Unbalanz ist.
Die zusätzliche Unbalanzwirkung ermöglicht eine gewünschte Korrektur der Kennziffer für die Siebbewegung oder noch besser für die Wurfbewegung des Siebgutes u. zw. in viel besserer Weise als bei den bekannten Siebvorrichtungen mit Unbalanz-Antrieb. Während bei den bekannten Vorrichtungen die Längsachse der Schwingungsellipse nur allein durch die Unbalanzwirkung bestimmt wird, ergibt sich, wie Fig. 10 zeigt, die Längsachse der Sehwingungsellipse aus der Exzentrizität der Nockenscheibe und dem Weg, der durch die Fliehkraft der Unbalanz hervorgerufen wird.
Wie aus Fig. 10 zu ersehen, kann auch der umgekehrte Fall, wie in Fig. 10 dargestellt, erreicht werden. Das gleiche gilt auch für die Querachse der Schwingungsellipse, deren Grösse durch die Fliehkraft einer Unbalanz viel besser und leichter reguliert werden kann als durch die Stellung, Form und Elastizität der Siebkasten-Tragfedern bei Sieben mit Unbalanz-Antrieb. Hiezu kommt noch, dass die Nockenform auch noch verschieden ausgebildet werden kann, wodurch eine weitere Erhöhung des Siebeffektes erreicht wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schwingsieb mit Gegengewicht, dadurch gekennzeichnet, dass die Schweraehse des Siebkastens gleichzeitig auch die Achse der Antriebswelle ist, die mittels eines Nockenantriebs das Gegengewicht, dessen Schwerachse ebenfalls mit der Achse der Antriebswelle zusammenfällt, antreibt, wobei sowohl der Siebkasten als auch das Gegengewicht in bekannter Weise an Lenkern od. dgl. aufgehängt sind.