<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung hochglänzender, ihre Ausmasse behaltender Hohlkörper aus Cellulose- produkten vom Charakter der Acetylcellulose.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung hoebglänzender Hohlkörper aus
Acetylcellulose und Produkten vom Charakter der Acetylcellulose durch Tauchen von entsprechend den zu gewinnenden Hohlkörpern gestalteten Kernen in die gelösten Produkte der angeführten Art.
Bei diesem Verfahren entstehen erhebliche Schwierigkeiten, da der durch Verdunsten aus der auf- getragenen Lösung entstehende Formling beim Trocknen ausserordentlich fest auf den Formkern aufschrumpft und sieh nur äusserst schwer davon entfernen lässt.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, dünnwandige Formlinge aus Acetylcellulose von einem starren Glaskern durch Umstülpen abzuziehen.
Ferner wurde der Vorschlag gemacht, um einen zylindrischen Körper aus Holz oder Metall einen Mantel aus Baraffin zu giessen, auf dieses Gebilde den Formling aus gequollene Cellulose auftrocknen zu lassen, nach beendetem Trocknen den Kern auf höhere Temperatur zu erhitzen und dabei das Paraffin soweit zum Schmelzen zu bringen, so dass der Formling abziehbar war. Man hat auch schon die Her- stellung von Kernen aus schmelzbarem Stoff, aus verdampfbarem Stoff und auch aus in Wasser löslichen Salzen vorgeschlagen.
Die dafür gleichzeitig vorgeschlagenen Stoffe sind jedoch für die
Herstellung von Formlingen aus Cellnloseprodukten vom Charakter der Acetylcellulose wenig geeignet, weil sie sämtlich in den üblichen organischen Lösungsmitteln, welche für die Masse der getauchten
Formlinge in Frage kommen, löslich sind und in unerwünschter Weise zum Teil in die Celluloseschichten übergehen. Auch die dafür vorgeschlagenen anorganischen Salze sind ungeeignet, weil die Herstellung der Formkerne daraus und die Auflösung und die Neubildung umständliche und kostspielige Arbeits- vorgänge bedingen und es auch ausserordentlich schwierig ist, aus derartig leicht löslichen Salzen eine vollkommen spiegelglatte Oberfläche zu erhalten.
Das trifft besonders dann zu, wenn eine solche
Salzschmelze in dünner Schicht auf einen massiven Formkern aufgetragen werden soll. Es hat sich aber ergeben, dass die Oberfläche der Kerne spiegelglatt sein muss, wenn der darauf durch Tauchen erzeugte Formling von glasähnlicher Transparenz und Glätte sein soll.
Es wurde nun überraschend gefunden, dass man solche dünnwandigen Formlinge auch ohne Anwendung von Druckluft von solchen Kernen abziehen kann, wenn man sie zuvor der Einwirkung warmen Wassers von etwa 50 Vs-3 Stunden lang aussetzt. Offenbar tritt dann eine Quellung ein von ausreichendem Ausmass, um eine solche Aufweitung des Formlings zur Folge zu haben, dass der letztere sich jetzt vom Kern abziehen lässt. Dass Formlinge aus Cellulosehydrat in Wasser leicht quellbar sind, war schon vorher bekannt. Solche Formlinge wurden dabei jedoch stark verformt und weich, so dass sie für Verpackungszwecke keine Verwendung finden konnten.
Auch bei Celluloseestern war die Anwendung von organischen Quellmitteln bereits vorgeschlagen worden. Die mit einem solchen Quellmittel behandelten Formlinge aus Acetylcellulose schrumpfen jedoch beim Trocknen so erheblich, dass eine genaue Kalibrierung der Formlinge kaum möglich war ; jedenfalls war man schwerlich in der Lage, nach einem solchen Verfahren Dosen herzustellen, deren Unterteil und Deckel nach dem Trocknen genau zueinander passend war.
Dass aber bei der Herstellung von Formlingen aus Celluloseprodukten vom Charakter der Acetylcellulose, die Quellwirkung des warmen Wassers genügt, um das Abziehen der Formlinge von dem Kern zu ermöglichen und dass derartige Formlinge sich von vorher genau bestimmbarem Durchmesser ergeben, war bisher nicht bekannt und bedeutet einen sehr wesentlichen Fortschritt bei der Herstellung solcher Formlinge durch Tauchen in Aeetylcelluloselösung.
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
entlüftet und breitet diese Lösung durch Tauchen, Spritzen oder in einer ähnlichen Weise in gleichmässiger Schicht auf einer mit Ventil versehenen zylindrischen Metallform aus. Der Auftrag der Lösung wird so oft wiederholt, bis die gewünschte Schiehtdieke von z.
B. 0'4 mm Stärke erreicht ist ; darauf wird getrocknet. Dann werden die Kerne mit den darauf befindlichen Formlingen in warmes Wasser von z. B. 45 bis 500 C getaucht, und nachdem die Kerne zirka 2-3 Stunden in dem Wasserbade verblieben sind, können die Formlinge von den Kernen abgezogen werden. Die so gewonnenen Formlinge sind vollkommen formbeständig und schrumpfen während des anschliessenden Trockenprozesses in so geringem Masse und ausserdem so gleichmässig, dass die technische Herstellung von gut zueinanderpassenden Dosen und Deckeln möglich ist.
Das Abziehen der Formlinge von den Kernen kann noch erleichtert werden, wenn man die Kerne vor dem Auftrag der Celluloseesterlösung in dünner Schicht mit einem flüssigen Gleitmittel überzieht. Als solche Gleitmittel sind anwendbar : Ester der Adipinsäure, Ester der Stearinsäure, Rizinusöl und ähnliche Stoffe, welche von der Acetyleelluloseschicht nicht oder doch nur zum unsehäd- lichen Teil aufgenommen werden und daher zwischen der Wandung des Kernes und dem darauf gebildeten Formling als Gleitmittelschicht bestehen bleiben. Man kann auch in der Weise verfahren, dass man eines der genannten Gleitmittel oder eine ähnliche Flüssigkeit, z. B. der Acetylcelluloselösung vor dem Auftrag derselben auf die Kerne zusetzt.
Während des Trockenvorganges scheidet sich dann die betreffende Flüssigkeit aus der Formlingwandung ganz oder teilweise wieder aus und kann daher beim Abziehen des Formlings als Gleitmittel wirksam werden. Als Zusatz zur Celluloseesterlösung können auch geringe Mengen von Glyzerin, Glycol oder ähnliche Stoffe, wie auch Mischungen dieser und der oben genannten Stoffe, Verwendung finden. Nach dem Trocknen werden die Kerne mit dem darauf gebildeten Formling in warmes Wasser von z. B. 45 bis 500 getaucht und dank des angewandten Gleitmittels wird es in kurzer Zeit möglich sein, die Formlinge leicht von den Kernen abzuziehen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
EMI2.2
produkten vom Charakter der Aeetyleellulose durch Tauchen starrer Kerne in eine Lösung solcher Produkte und Entfernen des Formlings von der Form im Wasserbad, dadurch gekennzeichnet, dass der durch ein-oder mehrfaches Tauchen des Kernes gebildete Formling der Einwirkung warmen Wassers von etwa 500 C während 30 Minuten bis 3 Stunden ausgesetzt wird.
EMI2.3