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Verfahren zur Herstellung hoehglinzender Hohlkörper aus Celluloseproduliten vom Charakter der Acetyleellulose.
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uni schwierige Arbeitsvorgänge.
Die vorliegende Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass es möglich ist, vor der Bildung eines Hohlkörpers, z. B. aus Acetylcellulose, auf einem festen Kern eine dünne Zwischenschicht zu erzeugen, welche unter Mitwirkung von Wasser bei gelinder Wärme in ein zähflüssiges Gleitmittel verwandelt wird und welches dann die leichte Ablösung des Formlings ermöglicht.
Man verfährt z. B. in folgender Weise : Auf einen massiven Kern, z. B. aus Glas oder Metall, wird eine dünne Schicht einer Lösung, bestehend aus 100 g Gelatine, 100 (J Saccharose, 20 g Glyzerin und 800 cm3 Wasser, aufgetragen. Es bildet sich dann ein dünner Überzug, der nach wenigen Minuten zu einer festen lackartigen Haut erstarrt. Wird nun der Acetylcelluloseformling durch Tauehen auf diesem glänzenden Überzug gebildet, so erhält er mindestens die gleichen Eigenschaften,, als wenn er auf dem Glas-oder Metallkern selbst erzeugt wäre. Der Formling schrumpft auf die Zwischenhaut auf.
Die letztere kann jedoch durch Einwirkung von Wärme von 350 bis 450 leicht und schnell in einen zählflüssigen Zustand gebracht werden und wirkt in diesem Zustande als Gleitmittel, welches das Abziehen des Acetyleelluloseformlings erst ermöglicht.
Um die Zwischenhaut der Einwirkung von Wärme von 350 bis 45 auszusetzen, hat sich ein Wasserbad als zweckmässig erwiesen. Die am Kern und am Formling verbleibenden Reste des Gleitmittels lassen sich leicht mit Wasser von gleicher Temperatur abspülen.
Die Zwischenhautmasse kann wieder verwendet werden, ist billig, und die Erzeugung der Zwischenhaut ist ausserordentlich einfach.
Die Zusammensetzung der Zwischenhautmasse kann in verschiedener Weise, je nach Erfordernis, geändert werden. Es kann nämlich jede der drei nicht flüchtigen Substanzen ganz oder teilweise fortgelassen oder durch einen der im folgenden genannten Stoffe ersetzt werden. Es hat sich ergeben, dass folgende und andere quellbare Substanzen ebenfalls zur Bildung einer geeigneten Zwischenschicht gebraucht werden können : Gelatine kann gegebenenfalls durch Leim, Albumin, Casein und andere
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Eiweissstoffe, ferner durch Pektin, Agar-Agar und ähnliche Pflanzenscbleime oder durch Pflanzengummi oder quellbare Cellulosederivate u. dgl. ersetzt werden.
Ferner kann an Stelle von Saccharose Traubenzucker und andere Zuekerarten, ferner Stärke.
Dextrin verwandt werden und schliesslich ist Glyzerin durch Glycol und ähnlich wirkende Stoffe ersetzbar.
Auch das Mengenverhältnis der in der Zwischenhautmasse enthaltenen Stoffe kann verändert werden. Voraussetzung für die Brauchbarkeit der Zwischenhautmasse ist jedoch, dass die Zwischenschicht nach dem Trocknen von dem Lösungsmittel, in welchem das den Formling bildende Produkt eingangs angeführter Art gelöst ist, nicht wesentlich verändert wird und dass die erzeugte Zwischenschicht bei mässiger Wärme, gegebenenfalls unter Zusatz von Wasser, in einen flüssigen Zustand verwandelt wird und in diesem Zustande als Gleitmittel wirkt.
Die Tatsache, dass Zwisehenhäute von einer Stärke gleich einem Bruchteil eines Millimeters bei Behandlung nach vorliegender Erfindung es ermöglichen, den auf die Zwisehenhaut aufgeschrumpften Formling leicht davon zu entfernen, ist wahrscheinlich auf die Expansionskräfte zurückzuführen. die beim Quellen der Zwischenhaut frei werden.
Von den bereits als Gleitmittel vorgeschlagenen Stoffen unterscheidet sich die Zwischenhaut- masse gemäss der Erfindung dadurch, dass sie weder verdampft noch gelöst noch geschmolzen wird, sondern sich lediglich durch geringe Erwärmung aus einem glänzenden, festen Lack in ein Gleitmittel verwandelt.
Als fester Kern können Kerne aus Metall, Glas, Holz, Gips, Kunstharz oder einem beliebigen andern wasserbeständigen Material Verwendung finden, wobei dafür Sorge zu tragen ist, dass während des Abziehvorganges zwischen Formling und Kern Luft eindringen kann. Dazu dienen Hrhlkerne, welche z. B. auf dem Scheitelpunkt eine, beispielsweise durch ein Ventil oder in anderer Weise ver- schliessbare Öffnung haben. Gegebenenfalls kann der Luftzutritt durch eine Perforation des Formling selbst herbeigeführt werden.
Werden Kerne oder Kernüberzüge aus vulkanisiertem Kautschuk verwendet, so erhöht die Zwisehenhaut nach der Erfindung nicht nur den Glanz eines solchen Kernes, sondern hat auch die zusätzliche Wirkung, diese Kerne vor den schädigenden Einflüssen der Lösungsmittel der Formlingsmasse zu schützen.
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schätzenswerte Nebenwirkung, die Oberfläche des Glaskernes gegen die Schleifwirkung von Staubpartikelchen, die im praktischen Betriebe nicht immer ausgeschlossen werden können, zu schüt/en (Schrammenbildung zu verhiiten).
Die Anwendung einer Masse derangegebenen Zusammensetzungfür die Erzeugung einer Zwischen- schicht ermöglicht die Herstellung von Hohlkörpern nicht nur zylindrischer Formen, sondern auch solcher von ovalem oder von vieleekigem Querschnitt.
Von besonderer Bedeutung in dieser Hinsicht ist der Umstand, dass beim Abziehen des Formling von den Kernen keine Drehbewegung nötig ist. Dadurch wird es auch möglich, die Formlinge von den Kernen abzuziehen, auch wenn die letzteren mit geringem Abstande in grosser Zahl in Tauebatterien vereiniet sind.
Auch vorgeformte Formlinge aus Produkten vom Charakter der Aeetyleellulose, welche in noch dehnbarem Zustande auf einen nach vorstehend beschriebenen Verfahren präparierten K"rn aufgetrocknet werden, lassen sieh nach dem Trocknen in festgeformtem Zustande abnehmen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung hoehglänzender Hohlkörper aus Celluloseprodukten vom Charakter der Acetylcellulose nach dem Tauchverfahren mittels entsprechend geformter und mit Zwischenschichten versehener Kerne, wobei die Entfernung des Formlings vom Kern durch Behandlung im Wasserbad erzielt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern vor dem Tauchen in die Formlingsmasse in die Lösung eines quellbaren Stoffes, z. B. Gelatine, getaucht und getrocknet wird und mch dem Aufschrumpfen des Formlings aus Acetyleellulose u. dgl. dieser kurze Zeit einer Temperatur von etwa 350 bis 450 C und der Einwirkung von Feuchtigkeit ausgesetzt wird.