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Einrichtung zur Unterbrechung elektrischer Stromkreise mit selbsttätiger Auslösung.
Die Auslöseorgane elektrischer Selbstschalter können durch die hohe Stromstärke des abzu- schaltenden Stromes, wenn sie deren unverminderter Wirkung auch noch nach ihrem Ansprechen bis zur endgültigen Unterbrechung des Stromes ausgesetzt sind, gefährdet werden. Diese Gefahr besteht vor allem beim häufigen Abschalten von Kurzschlüssen, namentlich bei induktiver Last. Um diesen Nachteil zu vermeiden, kann man die selbsttätige Auslösevorrichtung (z. B. Bimetall, Auslöse- spule) vor der endgültigen Unterbrechung des Stromes vom Strom entlasten. Zu diesem Zweck erfolgt bei bekannten Anordnungen eine Überbrückung der Auslösevorrichtung durch besonders zu bewegende kontaktgebende Teile.
Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, derartige besonders zu lagernde kontaktgebende
Teile, welche den Schalter verteuern, entbehrlich zu machen, und besteht darin, dass die Auslösevor- richtung bei Beginn der Schaltbewegung durch den Schaltlichtbogen mittels einer Hilfselektrode aus dem
Stromweg ausgeschaltet wird. Dies bedeutet gegenüber den bekannten Einrichtungen mit besonderen
Kontaktvorrichtungen zum Überbrücken des Auslösers eine ausserordentliche Vereinfachung. In vielen Fällen lässt sich noch eine weitere Vereinfachung dadurch erzielen, dass ein Teil einer an sich bekannten, aus quer zum Lichtbogen stehenden Metallteilen bestehenden Lichtbogenlöschvorrichtung die Hilfselektrode bildet, an welche eine zur Überbrückung der Auslösevorrichtung dienende Neben- schlussleitung angeschlossen ist.
Es braucht dann nicht einmal eine besondere zusätzliche Hilfselek- trode vorgesehen zu werden.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Weglassung aller Teile, die mit der Erfindung nichts zu tun haben, dargestellt. Um die Auslösevorrichtung 71 vor zu hohen
Strömen zu schützen, ist durch innere Verbindungen, wie in Fig. 1 besonders dargestellt, folgende
Schaltungsanordnung getroffen : Von der äusseren Klemme 9 des Schalters verläuft ein Leitungs- stück 89 zu der Klemme 82 der Auslösevorrichtung 11. Die andere Klemme 80 der Auslösevorrichtung ist durch einen Leiter 91 mit dem festen Schaltstück 13 verbunden. Das bewegliche Schaltstück- ist über den Schaltarm 39 durch einen Leiter 93 an die äussere Klemme 11 angeschlossen. Ausserdem ist durch einen Leiter 95 eine Verbindung zwischen der Klemme 82 und der untersten der Platten 81 der Lichtbogenlöschvorrichtung 21 hergestellt.
Im Einschaltzustande des Schalters verläuft demnach der Strom von der Klemme 9 über den
Leiter 89, die Auslösevorrichtung 71, den Leiter 91, die Schaltstücke 13, 15 und den Leiter 93 zur
Klemme 11. Beim Ausschalten wird durch den Lichtbogen, der zwischen den Schaltstücken 13, 15 gezogen wird und sogleich von dem festen Schaltstück 13 auf die Lichtbogenlauffläche 31 und die
Platten 81 übertritt, die Auslöseeinrichtung 71 aus dem Stromkreis ausgeschaltet, da der Spannungs- abfall in der Auslösevorrichtung so gering ist, dass er einen Lichtbogen zwischen der Lichtbogenlauffläche 31 und der untersten Platte 81 nicht aufrechtzuerhalten vermag.
Eine Beschädigung des Auslösers durch den Lichtbogenstrom ist auf diese Weise ausgeschlossen. In Fällen, in denen der Spannungsabfall in der Auslösevorrichtung verhältnismässig gross ist, kann man die gewünschte Wirkung durch eine entsprechende Vergrösserung des Abstandes der Teile 31 und 81 bzw. durch Anschliessen des Endes der Leitung 95 an eine höher gelegene Teilplatte 81 sicherstellen.
Eine etwas andere Ausführungsmöglichkeit ist in Fig. 2 dargestellt. Hier ist die Lichtbogenlauffläche in zwei getrennte und gegeneinander isolierte Stücke ,- ? unterteilt. Das Ende der Lei-
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tung 95 ist anstatt an eine der Platten 81 an den äusseren Teil 32 der Lichtbogenlauffläche angeschlossen.
Dieser Teil 32 bildet während des Ausschaltvorganges eine Hilfselektrode, auf die der zwischen den Sehaltstücken 13, 15 gebildete Lichtbogen mit seinem unteren Fusspunkt sogleich nach seiner Ent-
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Ein besonderer Vorteil liegt darin, dass derartige Anordnungen keine Verbindung zur obersten Platte der Löscheinrichtung erfordern, durch welche die zwischen den Schalterklemmen liegende Spannung an die Lichtbogenlöschvorrichtung gelegt wird, wodurch schädliche Kriechströme über deren seitliche Isolierträger 85 verursacht werden könnten.
Die Erfindung ist nicht nur bei Selbstschalter mit Lichtbogenlöscheinrichtung, sondern darüber hinaus bei allen Stromunterbrechungsvorrichtungen mit selbsttätig wirkenden Auslöseeinrichtungen anwendbar. So kann es auch bei Geräten, bei denen mehrere, insbesondere verschiedenartige Auslöser vorhanden sind, von Vorteil sein, nur den einen, etwa besonders empfindlichen durch die Anwendung der Erfindung zu schützen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Unterbrechung elektrischer Stromkreise mit selbsttätiger Auslösung, bei der bereits vor der endgültigen Unterbrechung des Stromes die selbsttätige Auslösevorrichtung (z. B.
Bimetall, Auslösespule) von dem Strom entlastet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslösevorrichtung bei Beginn der Schaltbewegung durch den Schaltlichtbogen mittels einer Hilfselektrode aus dem Stromweg ausgeschaltet wird.