DE2242696C3 - Schalteinrichtung zum Unterbrechen einer Hochspannungs-Gleichstromleitung - Google Patents
Schalteinrichtung zum Unterbrechen einer Hochspannungs-GleichstromleitungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schalteinrichtung zum Unterbrechen einer Hochspannungs-Gleichstromleitung
mit einem in der Unterbrechungsstrecke angeordneten Leistungsschalter und wenigstens zwei Widerständen,
die vor dem öffnen des Leistungsschalters durch öffnen von zu den Widerständen parallel
liegenden Hilfsschaltern zeitgestaffelt eingeschaltet werden, sowie mit jedem Widerstand zugeordnetem
Kondensator.
Es ist bekannt, daß bei sehr hohen und immer noch weiter erhöhten Spannungen, wie sie insbesondere bei
Energieübertragungsleitungen verwendet werden, das Problem der Abschaltüberspannungen, d. h. der Überspannungen,
die beim öffnen des Leistungsschalters auftreten, von wesentlicher Bedeutung ist Dies ergibt
sich unter anderem daraus, daß alle Isolierorgane, z. B. alle Leitungsisolatoren, überdimensioniert werden müssen,
um auch die nur vorübergehend auftretenden Überspannungen aushalten zu können, die ein Mehrfaches
der Betriebsspannungen erreichen können, wenn nicht besondere Vorkehrungen zu ihrer Begrenzung
getroffen werden.
Aus der DE-PS 8 76 420 ist eine Schalteinrichtung mit
einer Unterbrechungsstrecke bekannt, bei der ein abzuschaltender Belastungskreis ohne erhebliche
Gleichstromerhöhung mittels eines Kurzschlußschaltei s
kurzgeschlossen und danach durch öffnen des Leistungsschalters die Unterbrechung erreicht wird.
Durch öffnen von mehreren überbrückenden Schaltern werden diesen "srsHeuis^end Widerstände, denen
je eine Kapazität parallel geschaltet ist stufenweise eingeschaltet, so daß die Spannung an den Schalterkontakten
von Null an nur allmählich ansteigen kann. Ferner ist ein mit der Unterbrechungsstrecke oder mit
dem Stromverbraucher parallelgeschalteter Kondensator vorgesehen, der sich nach dem öffnen des
Leistungsschalters über den Verbraucher und den erwähnten Kurzschlußschalter so langsam entlädt, daß
inzwischen die volle Trennung durch den Leistungsschalter eingetreten ist
Aus der DE-PS 9 02 517 ist eine Schalteinrichtung bekannt bei der eine erste Verringerung des fließenden
Stromes durch eine Einfügung eines Widerstandes mit parallelem Kondensator nach Öffnung eines ersten
Schalters bewirkt wird. Danach wird dieser Kondensator mit umgekehrter Polarität zwecks Schaffung eines
Strom-Null-Durchganges auf den Hauptstromlichtbogen geschaltet Dazu wird ein zur Unterbrechungsstrekke
nebengeordneter, weiterer Schalter geöffnet
In der DE-OS 14 90434 ist eine Schalteinrichtung beschrieben, bei der zum Löschen des Schaltlichtbogens
der Entladestrom eines Kondensators verwendet wird. Abgesehen von einem Parallelwiderstand sind dort
mehrere der Unterbrechungsstrecke nebengeordnete weitere Schalter vorgesehen, durch deren wechselweise
Betätigung der Kondensator aufgeladen und umgeladen wird.
Aus der CH-PS 2 31 971 ist eine Schalteinrichtung, mit der stufenweise ein Widerstand in den aufzutrennenden
Stromkreis mit Hilfe von Gas- oder Dampfentladungsstrecken eingeschaltet wird, bekannt wobei
durch Kondensatorströme die Lichtbögen in den Entladungsstrecken gelöscht werden. Es ist eine
kleinere Anzahl von Abschaltkondensatoren vorgesehen, die als Entladungsstrecken vorhanden sind.
Insbesondere ist nur ein einziger Abschaltkondensator vorgesehen, der den aufeinanderfolgenden Schaltstufen
nacheinander zugeschaltet wird.
Es ist weiterhin bekannt die Abschaltüberspannung durch aufeinanderfolgendes Einschalten von Widerständen,
vorzugsweise von nichtlinearen und größer werdenden Widerständen zu begrenzen. Hierbei werden
anstelle einer einzigen Abschaltung aufeinanderfolgende Abschaltungen durchgeführt die in der zu
trennenden Leitung aufeinanderfolgende Widerstände schalten, bis der Strom so schwach ist daß eine letzte
Abschaltung erfolgen kann, bei der der Reststrom von einem Kondensator aufgenommen werden kann. Bei
diesem bekannten Verfahren dient jedoch, wenn nicht eine große Anzahl von Kaskadenschaltungen durchgeführt
wird, der Kondensator allein zur Wiedergewinnung der gesamten Restenergie und muß daher ein
erhebliches Leistungsvermögen haben und zugleich in der Lage sein, die gesamte Überspannung aufzunehmen.
Dies führt zu einem sehr aufwendigen Kondensator, der außerdem schlecht ausgenutzt ist
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der Unterbrechung einer Hochspannungs-Gleichstromleitung
auftretende Überspannungen mit möglichst geringem Aufwand an Schaltgeräten, Widerständen und
Kondensatoren auf etwa die jeweilige Nennspannung zu begrenzen.
Diese Aufgabe wird bei einer wie eingangs angegebenen Schalteinrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die durch öffnen der Hilfsschalter einschaltbaren Widerstände in der Unterbrechungsstrecke beiderseits
des Leistungsschalters angeordnet und als nichtlineare Widerstände ausgebildet sind »nd daß jeder Kondensa-
tor den ihm zugeordneten Widerstand sowie den Leistungsschalter überbrückt, so daß das öffnen des
Leistungsschalters die Reihenschaltung jedes Kondensators mit wenigstens einem der Widerstände bewirkt.
Unter einer Unterbrechungsstre-ke wird nachstehend
die Gesamtheit der Organe und Stromkreise zwischen zwei Klemmen einer zu trennenden elektrischen
Gleichstromleitung verstanden, wobei damit .licht nur die Schalter selbst, sondern auch die zugeordneten
elektrischen Teile, wie Kondensatoren, Widerstände und die diese Teile verbundenden Leitungen mit umfaßt
sind.
Gemäß der Erfindung werden aufeinanderfolgende Abschaltungen mit jeweiliger Übertragung der Energie
in aufeinanderfolgende Widerstände in der Weise durchgeführt, daß jede Zwischenabschaltung von der
Einschaltung eines Parallelkondensators begleitet ist, wobei die Schalter, die Widerstände und die Kondensatoren
derart angeordnet sind, daß im Augenblick der letzten Abschaltung die Gesamtheit aller Kondensatoren
und Widerstände zur Aufnahme der Restenergie ausgenutzt wird. Auf diese Weise werden die Kondensatoren,
die bei hohen Spannungen aufwendige Bestandteile einer wie hier in Frage kommenden Schaltvorrichtung
sind und die ein beträchtliches Leistungsvermögen haben, erheblich besser ausgenutzt
Bei einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Schalteinrichtung wird nach dem Einschalten des
letzten Widerstandes die Restenergie zum Teil durch die gesamten Kondensatoren und zum Teil durch die
Widerstände aufgenommen bzw. aufgezehrt, wobei, da jeder Kondensator mit einem Widerstand dann in Reihe
geschaltet ist, die Spannungsschwingungen nach dem Abschalten des Leistungsschalters gleich Null sind oder
mindestens sehr sehne;:! abgeschwächt werden. Außerdem
werden die Kondensatoren maximal ausgenutzt und sind beim letzten Abschalten alle miteinander
parallel geschaltet, so daß sie der vollen Spannung der Abschaltung ausgesetzt sind. Auch kann bei der
erfindungsgemäßen Einrichtung die Größe des jedem Kondensator zugeordneten Widerstandes in gewissem
Umfang so gewählt werden, daß die Kapazität des Kondensators besser ausgenutzt wird.
Nachstehend sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand der Zeichnung beschrieben. In dieser
zeigt
F i g. t eine Ausführungsform mit zwei nacheinander einschaltbaren Widerständen,
Fig.2 eine bevorzugte Abänderung der Ausführungsform
nach F i g. 1,
Fig.3 ein Diagramm der an den Klemmen einer Vorrichtung nach Fig. I oder 2 aufgenommenen
Spannungen und
F i g. 4 eine Ausführungsform der Erfindung mit vier bei der Abschaltung einzuschaltenden Widerständen.
Die in F i g. 1 dargestellte Einrichtung, die zur Stromunterbrechung in einer elektrischen Gleichstromleitung
2 - 2 zwischen den Klemmen 4 und 6 dient, weist einen Hauptstromkreis auf, der zwischen den beiden
Klemmen 4 und 6 in Reihenschaltung einen ersten Widerstand Ru einen Leistungsschalter A und einen
zweiten Widerstand R2 enthält Der Leistungsschalter
Di ist im Gegensatz zu bisher bekannten Einrichtungen
nicht am Ende des Hauptstromkreises, sondern zwischen den beiden Widerständen angeordnet
Die Widerstände R1, Rj sind nichtlineare Widerstände.
erster Hilfsschalter A und im Nebenschluß zu dem zweiten Widerstand A2 ein zweiter Hilfsschalter A
angeordnet
ParaHel zu jedem Schalter A und D2 ist jeweils ein
j Kondensator G und C2 angeordnet, der aber nicht
einfach an die Klemmen des Hilfsschalters, dem er zugeordnet ist, angeschlossen ist, sondern jeweils mit
zwei Stellen der Unterbrechungsstrecke verbunden ist die auf beiden Seiten des zugehörigen Hilfsschalters A
ι ο bzw. Di und des Leistungsschalters A liegen. Auf diese
Weise ist der erste Kondensator G mit einer seiner Klemmen an dem Punkt 8 des stromab des Leistungsschalters A und mit seiner anderen Klemme an einem
stromauf des ersten Widerstandes R1 liegenden Punkt
is der Unterbrechungsstrecke angeschlossen. Die Fließrichtung
des Stromes ist in F i g. 1 durch den Pfeil 12 angedeutet
Wenn die Leitung 2-2 in Betrieb ist sind die drei Schalter A, A und A geschlossen. Zum Abschalten der
in Leitung werden sie nacheinander geöffnet Beim öffnen
des Schalters A kommt der Widerstand Ä( in dem
Stromkreis zur Wirkung, wobei diese erste Zwischenabschaltung durch das Vorhandensein des Kondensators
G unterstützt wird. Wenn dann der zweite Schalter D2
geöffnet wird, wird der Widerstand R2 eingeschaltet
wobei die zweite Zwischenabschaltung durch den Kondensator Ci unterstützt wird. Wenn schließlich der
Leistungsschalter D5 geöffnet wird, sind die beiden
Kondensatoren G und C2 einerseits zwar parallel
in angeordnet, andererseits ist aber jeder der beiden
Kondensatoren in Reihe mit einem Widerstand, also der Kondensator G in Reihe mit dem Widerstand R2 und
der Kondensator C2 in Reihe mit dem Widerstand R\
geschaltet Hierdurch werden Spannungsschwingungen
ί > nach der endgültigen Abschaltung vermieden oder, wie
bei 14 in F i g. 3 gezeigt ist, sehr rasch auf Null gebracht
die Restenergie aufzunehmen, wobei diese Restenergie
nach dem Einschalten des letzten Widerstandes teilweise von allen Kondensatoren und teilweise von
den Widerständen aufgenommen bzw. aufgezehrt wird.
> Schalteinrichtung nach F i g. 1 und 2 in Funktion der Zeit im Augenblick des Abschaltens. Die Zeitpunkte ft, t2 und
f3 entsprechen jeweils dem öffnen der Schalter A, A
und Ds. U ist die Nennspannung der Leitung, während AU die Überspannung beim öffnen der Schalter
>o darstellt F i g. 3 zeigt, daß nach der Endabschaltung die
Spannung an den Klemmen mit nur einer geringen Schwingung 14 die Größe der Nennspannung annimmt
Bei Versuchen mit Einschaltung von nur zwei Widerständen gemäß Fig. 1 und 2 konnte die
■>r> Überspannung AU bei entsprechender Wahl der
nichtlinearen Widerstände und der Kondensatoren auf nur etwa 0,6 · i/begrenzt werden.
Bei der Einrichtung nach F i g. 1 geht bei in Betrieb befindlicher Leitung der gesamte Strom durch die drei
bo Schalter A. A und A hindurch. Wenn dies vermieden
werden soll, kann es vorteilhaft sein, wie Fig.2 zeigt,
die stromabwärts gelegene Anschlußstelle des ersten Schalters A an die Ausgangsklemme S der Einrichtung
anzulegen. Wenn bei dieser Abänderung die Leitung
';■-. 2-2 in Betrieb ist, so geht der Strom nur durch den mit
stark ausgezogenen Linien dargestellten Teil, d. h. durch den Schalter A hindurch, während die Schalter A und
A den Dauerstrom nicht aufzunehmen haben. Abgese-
hen hiervon entspricht die Ausführungsform nach F i g. 2 derjenigen nach F i g. 1.
Allgemein £Üt für die bevorzugte Ausführungsform
nach F i g. 2, daß der dem Widerstand /?i zugeordnete
Schalter Dt, der zuerst betätigt wird, unmittelbar zwischen der ersten Klemme 4 und der zweiten Klemme
6 der Unterbrechungsstrecke angeordnet ist Dank dieser Anordnung sind der Schalter D\ und die
zugehörigen stark ausgezogenen Leitungsteile die einzigen Teile der Einrichtung, die von dem Dauerstrom
durchflossen werden. Diese Anordnung eignet sich auch für Ausführungsformen, bei denen gemäß Fig.4 die
Abschaltung unter Wirksamwerden von mehr als zwei Widerständen erfolgt
Obwohl in den meisten Fällen die Anwendung von zwei Widerständen gemäß Fig. 1, 2 und 3 ermöglicht,
eine genügende Begrenzung der Abschalt-Überspannungen zu erreichen, kann die Schalteinrichtung nach
der Erfindung auch mehr als zwei Abschaltstufen und mehr als zwei Widerstände aufweisen. Ein Ausführungsbeispiel einer solchen Einrichtung, bei der die
Abschaltung unter nacheinander erfolgender Einschaltung von vier nichtlinearen Widerständen durchgeführt
wird, ist in F i g. 4 gezeigt
chungsstrecke zwischen den Klemmen 4 und 6 in Reihe vier Widerstände R·,, R$, Λ? und A2 sowie den
Leistungsschalter Ds, der zwischen zwei dieser Widerstände,
z. B. zwischen den Widerständen A3 und R*
■ angeordnet ist. Im Nebenschluß zu jedem Widerstand
ist jeweils ein Parallelschalter Di, D3, D4 und Di
angeordnet denen jeweils ein Parallelkondensator Q, C3, Ct, und C2 zugeordnet ist. Die Schaltung ist derart
daß jeder Kondensator an zwei beiderseits des
πι zugehörigen Parallelschalters und des Leistungsschalters
D5 gelegenen Stellen angeschlossen ist. Zum Beispiel ist der dem Schalter D3 zugeordnete Kondensator
Ci einerseits mit der Klemme stromauf des Schalters
D3 und andererseits stromab des Leistungsschalters Ds
;; zwischen Ra und Ds angeschlossen.
Die Abschaltvorgänge erfolgen in der gleichen Weise wie bei den Ausführungsformen nach F i g. 1 und 2,
wobei die Schalter in der Reihenfolge Dx-D2-Di-Di-Ds geöffnet werden. Wie bei Fig. 1
jo und 2 ist der Leistungsschalter immer zwischen zwei
Widerständen und nicht wie bei den bekannten Kaskaden-Abschalteinrichtungen mit Widerstandseinschaltung
an dem einen Ende der Einrichtung angeordnet
Claims (3)
1. Schalteinrichtung zum Unterbrechen einer Hochspannungs-Gieichstromleitung mit einem in
der Unterbrechungsstrecke angeordneten Leistungsschalter und wenigstens zwei Widerständen,
die vor dem öffnen des Leistungsschalters durch öffnen von zu den Widerständen parallelliegenden
Hilfsschaltern zeitgestaffelt eingeschaltet werden, sowie mit jedem Widerstand zugeordnetem Kondensator,
dadurch gekennzeichnet, daß die durch öffnen der Hilfsschalter (A, D2, D3, A)
einschaltbaren Widerstände (Ru R2, R3, Ra) in der
Unterbrechungsstrecke beiderseits des Leistungsschalters (A) angeordnet <ind als nichtlineare
Widerstände ausgebildet sind und daß jeder Kondensator (Q1 C2, Q, G) den ihm zugeordneten
Widerstand sowie den Leistungsschalter (A) überbrückt, so daß das öffnen des Leistungsschalters (A)
die Reihenschaltung jedes Kondensators mit wenigstens einem der Widerstände bewirkt
2. Schalteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die aus dem Leistungsschalter (A) und zwei Widerständen (Ru R2) bestehende
Reihenschaltung in ihrer Gesamtheit von dem dem einen der zwei Widerstände zugeordneten Parallelschalter
(A) überbrückt ist
3. Schalteinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Widerstandswert
jedes der nach dem ersten Widerstand (Äi) einzuschaltenden Widerstände (R2, R3, R4) größer als
jener des vor ihm einzuschaltenden Widerstandes
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |