DE2242696A1 - Vorrichtung zum abschalten von gleichstrom hoher spannung - Google Patents
Vorrichtung zum abschalten von gleichstrom hoher spannungInfo
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Description
Dipl.-lng. K. GUNSCHMANN steinsdorfstraee 10
Dr. rer. nat. W. KÖRBER @ pil) «29 66 84
Dipl.-lng. J. SCHMIDT-EVERS
PATENTANWÄLTE 9 9 A 9 R Q R
30. August 1972.
Jean Louis GRA.TZMJLLER, G/Ne
66 Boulevard ilaurice Barres,
92 Neuilly sur Seine / Frankreich
92 Neuilly sur Seine / Frankreich
Vorrichtung zum Abschalten von Gleichstrom hoher Spannung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abschalten von Gleichstrom hoher Spannung und grosser Stärke mit
Begrenzung der Abschaltüberspannung durch nacheinander erfolgendes Wirksamwerden von Widerständen, vorzugsweise
nichtlinearen und grosser werdenden Widerständen, insbesondere zum Abschalten von Leitungen eines Gleichstromnetzes.
Es ist bekannt, dass bei sehr hohen und immer wachsenden Spannungen, wie sie insbesondere bei Energieübertragungsleitungen verwendet werden, das Problem der Abschaltüberspannungen,
d. h. der Überspannungen, die beim Öffnen der Abschalter auftreten, von wesentlicher Bedeutung ist. Dies
ergibt sich u.a. daraus, dass alle Isolierorgane z. B. alle Leitungeisolatoren, überdimensioniert werden müssen, um die
vorübergehenden Überspannungen aufnehmen zu können, die ein Mehrfaches der Betriebsspannungen erreichen können, wenn
nicht besondere Vorkehrungen zu ihrer Begrenzung getroffen werden.
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Es ist weiterhin bekannt, die Abschaltüberspannungen durch
aufeinanderfolgendes Einschalten von Widerständen, vorzugsweise von nichtlinearen und grosser werdenden Widerständen zu
begrenzen. Hierbei werden anstelle einer einzigen Abschaltung aufeinanderfolgende Abschaltungen durchgeführt, die in der zu
trennenden Leitung aufeinanderfolgende Widerstände schalten, bis der Strom so schwach ist, dass eine letzte Abschaltung erfolgen
kann, bei der der Reststrom in einen Kondensator eingeleitet werden kann. Bei diesem bekannten Verfahren dient jedoch,
wenn nicht eine grosse Anzahl von Kaskadenschaltungen durchgeführt wird, der Kondensator allein zur Wiedergewinnung
der gesamten Restenergie und muss daher ein erhebliches Leistungsvermögen
haben und zugleich in der Lage sein, die gesamte Überspannung aufzunehmen. Dies führt zu einem sehr aufwendigen
Kondensator, der ausserdem schlecht ausgenutzt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu beseitigen und eine leistungsfähigere Abschaltvorrichtung für
Gleichstrom zu schaffen, deren verschiedene Teile im Vergleich zu den bisher bekannten Vorrichtungen besser ausgenutzt sind und
die weniger aufwendig ist als diese. Unter Abschaltvorrichtung wird nachstehend die Gesamtheit der Organe und Stromkreise zwischen
zwei Klemmen einer zu trennenden elektrischen Gleichstromleitung verstanden, wobei diese Ausdrucksweise nicht nur die
Abschaltorgane, z. B. die Abschalter, selbst, sondern auch die zugeordneten elektrischen Teile, wie Kondensatoren, Widerstände
und die diese Teile verbindenden Stromkreise umfasst.
Gemäss der Erfindung werden aufeinanderfolgende Abschaltungen
mit jeweiliger Übertragung der Energie in aufeinanderfolgende Widerstände in der Weise durchgeführt, dass jede Zwischenabschaltung
von der Einschaltung eines Hilfskondensators begleitet ist, wobei die Abschaltorgane, die Widerstände und die Kondensatoren
derart angeordnet sind, dass im Augenblick der letzten Abschaltung die Gesamtheit aller Kondensatoren und Widerstände
zur Aufnahme der Resteenergie, ausgenutzt wird. Auf diese Weise werden die Kondensatoren, die bei hohen Spannungen aufwendige
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Bestandteile einer Abschaltvorrichtung darstellen und erhebliches
Leistungsvermögen haben, erheblich besser ausgenutzt.
Zur Erreichung dieses !Fortschrittes und zur Lösung der Aufgabe
besteht die Erfindung bei einer Abschaltvorrichtung der eingangs angegebenen Art darin, dass in einem HauptstromkreiB der Vorrichtung
in Reihe eine erste Klemme, mehrere Widerstände sowie zwischen zwei dieser Widerstände ein Endabschalter und schliesslich
eine zweite Klemme angeordnet sind, wobei im Nebenschluss zu jedem Widerstand ein Übertragungsabschalter angeordnet und mindestens
einigen der Übertragungsabschalter je ein Übertragungs-Hilfskondensator
zugeordnet sind, der mit zwei Stellen des Hauptstromkreises beiderseits des zugehörigen Übertragungsabschalters
und des Endabs ehalt er s verbunden ist.
Bei einer gemäss der Erfindung ausgebildeten Abschaltvorrichtung wird nach dem Einschalten des letzten Widerstandes einerseits
die magnetisierende Restenergie zum Teil durch die gesamten
Kondensatoren und zum Teil durch die Widerstände aufgenommen bzw. aufgezehrt, wobei andererseits, da jeder Kondensator mit
ein~em Widerstand in Reihe geschaltet ist, die Spannungsschwingungen
nach dem letzten Abschalten gleich UuIl sind oder mindestens sehr schnell abgeschwächt werden. Ausserdem werden die
energetischen Möglichkeiten der Kondensatoren maximal ausgenutzt, und die Kondensatoren sind beim letzten Abschalten alle
parallel geschaltet, so dass sie der vollen Überspannung der Abschaltung ausgesetzt sind. Schliesslich kann bei der Vorrichtung
nach der Erfindung die Grosse des jedem Kondensator zugeordneten Widerstandes in gewissen Umfang so gewählt werden, dass
die energetische Kapazität des Kondensators besser ausgenutzt wird.
Nachstehend sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand der Zeichnung beschrieben. In dieser zeigen:
'ig. 1 eine Ausführungsform mit zwei nacheinander einschaltbaren
Widerständen,
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lrig. 2 eine bevorzugte Abänderung der Aus rühr ungs form nach
*lg. 1,
i'ig. J ein Ldagramm der an den Klemmen einer Vorrichtung nach
i'ig. J ein Ldagramm der an den Klemmen einer Vorrichtung nach
!'ig. 1 oder 2 aufgenommenen bpannungen, und
!•'ig. 4- eine Aus fuhr uiigs form der Erfindung mit vier bei der
Abschaltung einzuschaltenden Widerständen.
Ide in i(1ig. 1 dargestellte Vorrichtung, die zur ^stromabschaltung
in einer elektrischen Gleichstromleitung 2-2 zwischen den
klemmen 4 und b dient, weist einen HauptStromkreis auf, der
zwischen den beiden Klemmen M- und 6 in It ein en schaltung einen
ersten Widerstand K^, ein Endabschaltorgan bzw. einen Endabschalter
U-, und einen zweiten Widerstand It0 enthält. Der Endabschalter
U-, ist im Gegensatz zu den bisher bekannten Vorrichtungen
nicht am Ende des Hauptstromkx'eises, sondern zwischen den beiden Widerständen angeordnet.
ide Widerstände xL· , Ii0 sind vorzugsweise nichtlineare Widerstände.
im Nebenschluss zu dem ersten Widerstand R- ist ein erstes
'obertraguiigs-.tibschaltorgan bzw. ein erster ubertragungsabschalter
D, und im !Nebenschluss zu dem zweiten Widerstand Üo
ein zweites libertragungs-Abßchaltorgan bzw. ein zweiter übertrag
ungs ab sch alt er I)0 angeordnet.
in Parallelschaltung mit jedem "übertragungsabschalter IL und Jj0
ist jeweils ein übertragungs-Hilfskondensator C^, und U0 angeordnet,
der aber nicht einfach an die Klemmen des Abschalters, dem er zugeordnet ist, angeschlossen ist, sondern jeweils mit
zwei btellen des Hauptstromkreises verbunden ist, die auf beiden
leiten des zugehörigen übertragungsabschalters und des Endcbßchalters
Ii7 liegen. Auf diese Weise ist der erste Kondeiisator
ü- mit einer seiner Klemmen an dem Punkt 8 des Hauptr-tromkreisec
stiOinab des Kndobschaltors D- und mit seiner an-
'j
deren Klemme am Punkt 10 stromauf des End ab sch alters ii;; c'uigeschlosncn.
J):J. ο JVlioiiuaach tui.ig do f. ^tromer. ist in l''ig. Ί durcli
dojι i/i'eil -'Ii)
<-Ui|/;edoutot;.
3098U/0754 BAD ORIGINAL
Wenn die Leitung 2 - 2 in Betrieb ist, sind die drei Abschalter Jj., D2 und- D5 geschlossen. Z um Abschalten der Leitung wer-r
den sie nacheinander geöffnet. Beim öffnen des Abschalters D^
kommt der Widerstand E. in dem Haupt Stromkreis zur Wirkung,
wobei diese erste Zwischenabschaltung durch das Vorhandensein
des .Kondensators CL unterstützt wird. Wenn dann der zweite
Abschalter D2 geöffnet wird, so wird der Widerstand E2 eingeschaltet,
wobei die zweite Zwischenabschaltung durch den Kondensator G2 unterstützt wird. Wenn schliesslich der Endabschalter
D^ geöffnet wird, so sind die beiden Kondensatoren Cx.
und C2 einerseits zwar parallel angeordnet, andererseits ist
aber jeder der beiden Kondensatoren in Eeihe mit einem Widerstand,
also der Kondensator C. in Eeihe mit dem Widerstand E2
und der Kondensator C2 in Eeihe mit dem Widerstand C. geschaltet.
Hierdurch werden Sp annungs schwingungen nach der endgültigen Abschaltung vermieden oder, wie bei 14 in }?ig. 13 gezeigt
ist, sehr rasch auf Null gebracht.
Es ergibt sich somit, dass bei einer der Erfindung entsprechenden Abschaltvorrichtung die Kondensatoren dem doppelten Zweck
dienen, die Zwischenabschaltungen zu unterstützen und die Eestenergie aufzunehmen, wobei diese Eestenergie nach dem Einschalten
des letzten Widerstandes teilweise von allen Kondensatoren und teilweise von den Widerständen aufgenommen bzw.
aufgezehrt wird.
Das Diagramm der ü'ig. 3 zeigt die Änderungen der Spannung U
an den Klemmen 4- und 6 der Abschaltvorrichtung nach i'ig. 1 und 2 in !Funktion der Zeit im Augenblick des Abschaltens. Die Zeitpunkt
ty., t2 und t, entsprechen jeweils dem Öffnen der Abschalter
D., D2 und D^. U ist die Nennspannung der Leitung,
wahrend l\ U die Überspannung beim Öffnen der Abschalter darstellt,
i'ig. 3 zeigt, dass nach der Endabschaltung die Spannung an den Klemmen mit nur einer geringen Schwingung 14 die Grosse
der LGxmspannung annimmt. Bei Versuchen mit Einschaltung von
nur zi-iei. Widerständen gemäss i'ig. 1 und 2 konnte die Überspannung
Δ U bei entsprechender Wahl der nichtlinearen Widerstände
309814/0754
BAD
und der Kondensatoren auf nur etwa 0,6 U begrenzt werden.
Bei der Vorrichtung nach Fig. 1 geht bei in Betrieb befindlicher Leitung der gesamte Strom durch die drei Abschalter IL, Dp und
D3, hindurch. Wenn dies vermieden werden soll, kann es vorteilhaft
sein, die stromabwärts gelegene Anschlusstelle des ersten Abschalters IL an die Ausgangsklemme 6 der Vorrichtung anzulegen.
Wenn bei dieser Abänderung die Leitung 2 - 2 in Betrieb ist, so geht der Strom nur durch den mit stark ausgezogenen
Linien dargestellten Teil, d. h. durch den Abschalter D. hindurch,
während die Abschalter Dp und D^ den Dauerstrom nicht
aufzunehmen haben. Abgesehen hiervon entspricht die Ausführungsform nach Fig. 2 derjenigen nach Fig. 1.
Allgemein gilt für die bevorzugte Aus führ ungs form nach Fig. 2,
dass der dem Widerstand JBL zugeordnete Abschalter D., der
zuerst betätigt wird, unmittelbar zwischen der ersten Klemme 4 und der zweiten Klemme 6 des Hauptstromkreises angeordnet ist.
Dank dieser Anordnung sind der Abschalter D^. und die zugehörigen
stark ausgezogenen Leitungsteile die einzigen Teile der Vorrichtung, die von dem Dauerstrom durchflossen werden. Diese
Anordnung eignet sich auch für Ausführungsformen, bei denen gemäss Fig. 4 die Abschaltung unter Wirksamwerden von mehr als
zwei Widerständen erfolgt.
Obwohl in den meisten Fällen die Anwendung von zwwei Widerständen
gemäss Fig. 1, 2 und 3 ermöglicht, eine genügende Begrenzung
der Abschalt-Überspannungen zu erreichen, kann die Abschaltvorrichtung
nach der Erfindung auch mehr als zwei Abschaltstufen und mehr als zwei Widerstände aufweisen. Ein Ausführungsbeispiel einer solchen Abschaltvorrichtung, bei der die Abschaltung
unter nacheinander erfolgender Einschaltung von vier, vorzugsweise nichtlinearen Widerständen durchgeführt wird, ist
in Fig. 4 gezeigt.
Bei dieser A us führ ungs form enthält der liauptstromkreis ^wiscuen
den Klemmen 4 und 6 in lieihe vier Widerstände Ii., iiy, liL. und
ko sowie den Endabschalter Dt , der zwischen zv/ei dieser Widex1-
3 O 9 H I /f / O 7 5 /♦
stände ζ. B. zwischen den Widerständen E7 und R1, angeordnet ist.
Im Nebenschluss zu jedem Wider-stand ist jeweils ein Übertragungsabschalter
D., D7, D2^ und Dp angeordnet, denen jeweils ein
Übertragungs-Hilfskondensator C., C7, G^ und C2 zugeordnet ist.
Die Schaltung ist derart, dass jeder Kondensator an zwei beiderseits des zugehrörigen Ubertragungsabschalters und des Endabschalters
D1- gelegenen !Stellen angeschlossen ist. Z. B. ist
der dem Abschalter D-, zugeordnete Kondensator Gz einerseits
3 t>
init der Klemme stromauf des Abschalters D2 und andererseits
stromab des Abschalters D1- zwischen R^ und Rg angeschlossen.
Die Ab s ehalt "vorgänge erfolgen in der gleichen Weise wie bei den
Ausführungsformen nach !ig. 1 und 2, wobei die Abschalter in der Reihenfolge D. - Dp - D7 - Dv - D,- geöffnet werden. Wie bei
Pig. 1 und 2 ist -der Endabschalter immer zwischen zwei Widerständen
und nicht wie bei den bekannten Kaskaden-Abschaltvorrichtungen mit Widerstandseinschaltung an dem einen Ende der
Vorrichtung angeordnet.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
begrenzt. Diese können vielmehr je nach dem Anwendungsfall in verschiedener Hinsicht geändert werden, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen.
1atentansprüchei
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Claims (2)
1.1 Vorrichtung izum Abschalten von Gleichstrom hoher Spannung
w^ und grosser Stärke mit Begrenzung der Abschaltüberspannung
durch nacheinnader erfolgendes Wirksam werden von Widerständen,
vorzugsweise nichtlinearen und grosser werdenden Widerständen, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Hauptstromkreis
der Vorrichtung in Reihe eine erste Klemme (4), mehrere Widerstände (z. B. H., Rp) sowie zwischen zwei
dieser Widerstände ein Endabschalter (D,, Dc) und schliesslich
eine zweite Klemme (6) angeordnet sind, wobei im Nebenschluss zu jedem Widerstand ein Ubertragungsabschalter
(z. B. D., D2) angeordnet und mindestens einigen der Über- ι
tragungsabschalter je ein Ubertragungs-Hilfskondensator
(z. B. G^., Ο«) zugeordnet sind, der mit zwei Stellen (8 und
! 10) des Hauptstromkreiees beiderseits des zugehörigen j Übertragungaabschalters und des Endabschalter verbunden
. ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der ubertragungsabschalter (D.), der dem zuerst zur Wirkung
kommenden Widerstand (R^) zugeordnet ist, unmittelbar
zwischen den beiden Klemmen (4, 6) angeordnet sind.
Der Patentanwalt
309814/0-7
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