DE1490434C - Verfahren und Schaltungsanordnung zum Abschalten von hochgespanntem Gleich strom - Google Patents
Verfahren und Schaltungsanordnung zum Abschalten von hochgespanntem Gleich stromInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abschalten von hochgespanntem Gleichstrom mit zwei in
Reihe geschalteten Schaltstellen, die nacheinander geöffnet werden und , deren zuerst öffnenden ein
Widerstand parallel geschaltet ist, wobei jeweils derselbe als Schalthilfe dienende Kondensator mittels einer
zu jeder Schaltstelle parallelliegenden, einpoligen Hilfsschaltstelle diesen Schaltstellen parallel geschaltet
wird, und wobei ferner in dem Zeitraum zwischen den beiden Teilschaltvorgängen zumindest ein Teil
des Schaltstromes über den Kondensator fließt.
Bei diesem nach der deutschen Patentschrift 517 bekannten Verfahren wirkt der Kondensator
nur bezüglich der zweiten Schaltstelle als Löschkondensator,
d. h. erzwingt einen Nulldurchgang des Abschaltstromes, während er zu der· ersten Schaltstelle
stets im ungeladenen Zustand parallel angeordnet ist und somit lediglich nach deren Öffnen einen plötzlichen
Spannungsanstieg verhindern, d. h. dem Entstehen eines Lichtbogens entgegenwirken kann. Es wird
also bezüglich der zuerst öffnenden Schaltstelle durch den Kondensator kein Nulldurchgang des Stromes erzwungen,
und er ist mit beträchtlich größerer Kapazität auszuführen im Vergleich zu dem Fall, wo er als
Löschkondensator wirkt, d. h. einen Gegenstrom in die geöffnete Schaltstelle einspeist. Dies bedeutet,
daß bei dem bekannten Verfahren der Kondensator nicht gut ausgenutzt ist.
Aus der schweizerischen Patentschrift 231971 ist ferner eine Einrichtung zum Abschalten von Gleichstrom-Hochspannungsleitungen
bekannt, die auf einem anderen Funktionsprinzip beruht. Bei dieser
Einrichtung wird der Laststrom dadurch abgeschaltet, daß sukzessive ohmsche Widerstände in den Lastkreis
eingeschaltet werden, so daß der Laststrom Schritt für Schritt verringert wird. Das Zuschalten der
Widerstände wird mit Hilfe von Entladungsstrecken durchgeführt. Die Entladungsstrecken sind untereinander
parallelgeschaltete Einanodenventile mit Anode, Kathode und .Steuergitter, deren Anoden
über die erwähnten Widerstände verbunden sind. Es ist ein einziger Löschkondensator vorgesehen, dessen
beide Beläge mit je einer Hilfsschaltstelle mechanischer oder elektronischer Art verbunden sind. Die
Hilfsschaltstellen sind mehrpolig ausgeführt; sie liegen den Entladungsstrecken keineswegs parallel. Der
Löschkondensator wird aufeinanderfolgenden Entladungsstrecken nacheinander zugeschaltet. Mit jedem
Schaltschritt an den gleichlaufend betätigten Hilfsschaltstellen wird beim Abschalten eine Entladungsstrecke gelöscht, der Löschkondensator jeweils auf
die andere Polarität umgeladen, ein Widerstand weniger kurzgeschlossen und dieser dadurch zusätzlich in
den Lastkreis einbezogen. Die Anzahl der parallel zueinander angeordneten Entladungsstrecken sollte
mindestens drei betragen.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei Verwendung von zwei in Reihe geschalteten Schaltstellen
den vorgenannten Kondensator besser auszunutzen und zugleich für eine größere Betriebssicherheit
der Abschaltung zu sorgen in bezug auf eine eindeutige Herbeiführung des Stromnulldurchgangs bei
beiden Schaltstellen.
Bei einem Verfahren der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der Kondensator aus der Gleichstromquelle über die erste Schaltstelle und einen Ladewiderstand geladen,
über einen mit ihm in Reihe geschalteten Dämpfungswiderstand bei Öffnung der ersten Schaltstelle
auf sie entladen, sodann über die zweite Schaltstelle umgeladen und bei deren Öffnung auf diese entladen
wird.
Eine schaltungstechnische Ausführung bei einer Schaltungsanordnung zum Abschalten von hochgespanntem
Gleichstrom mit zwei in Reihe geschalteten, nacheinander öffnenden Schaltstellen, deren
zuerst öffnender ein Widerstand parallel geschaltet ist und bei der zu jeder Schaltstelle eine parallelliegende
einpolige Hilfsschaltstelle vorgesehen ist, bei der ferner ein Kondensator zwischen dem Verbindungspunkt der beiden Schaltstellen und dem Verbindungspunkt
der beiden Hilfsschaltstellen angeschlossen ist, ist erfindungsgemäß dadurch gegeben, daß in
an sich bekannter Weise in Reihe mit dem Kondensator ein Dämpfungswiderstand geschaltet ist, und daß
diese RC-Reihenschaltung über einen Ladewiderstand einseitig geerdet ist.
Ein Ausführungsbeispiel einer Anordnung zur Durchführung des Verfahrens ist in der Zeichnung
veranschaulicht.
Die Figur zeigt eine Reihenschaltung von zwei Hauptstromschaltern 1 und 3, die in einer vom
Gleichstrom / durchflossenen Leitung angeordnet
sind. Den Hauptstromschaltern 1 und 3 ist je ein Löschstromschalter 2 bzw. 4 parallel geschaltet. Parallel
zum Hauptstromschalter 1 ist noch ein Parallelwiderstand R1 geschaltet. Die Verbindungsleitung der
vier Schalter 1 bis 4 enthält eine Reihenschaltung eines Löschkondensators C mit einem Dämpfungswiderstand
R. Die den Hauptstromschaltern 1 und 3 abgewandte Seite des Löschkondensators C ist über
einen Ladewiderstand R2 geerdet. Der Löschkondensator
C ist durch den Gleichstrom/ aufgeladen, so daß die den Hauptstromschaltern 1 und 3 zugewandte
Seite des Löschkondensators C positives Potential hat.
Zur Unterbrechung des Gleichstromes/ wird der Hauptstromschalter 1 geöffnet und der Löschstromschalter
2 geschlossen. Der Löschkondensator C entlädt sich über den Lichtbogen des Hauptstromschalters
1 und den Löschstromschalter 2 sowie den Dämpfungswiderstand R. Der Entladestrom des
Löschkondensators C ist dem Lichtbogenstrom des Hauptstromschalters 1 entgegengerichtet, so daß er
einen Stromnulldurchgang hat, in welchem der Lichtbogen erlischt. Der Gleichstrom fließt weiter über
den Löschstromschalter2, den Widerstand/? und
den Kondensator C, so daß dieser umgeladen wird. Nach der Umladung des Kondensators C fließt über
den Hauptstromschalter 3 und den Parallelwiderstand R1 ein Gleichstrom, der entsprechend dem
Widerstandswert des Parallelwiderstandes R1 vermindert
ist. Anschließend werden der Löschstromschalter 2 und der Hauptstromschalter 3 geöffnet und der
Löschstromschalter 4 geschlossen. Der Löschkondensator C entlädt sich über den Widerstand R, den
Schalter 4 und den Lichtbogen des Schalters 3. Der Lichtbogen wird gelöscht. Der Gleichstrom fließt
weiter über den Parallelwiderstand .R1, den Kondensator
C, den Widerstand R und den Löschstromschalter 4, bis die Spannung des Löschkondensators C die
treibende Gleichspannung übersteigt. Anschließend wird der Löschstromschalter 4 geöffnet.
Die Anordnung ist vorzugsweise geeignet zum Schalten von Gleichstrom bis zu mehreren kA bei
einer Spannung von mehreren 100 kV. Sie kann jedoch auch zum Schalten von Gleichstrom bei niedrigerer
Spannung angewendet werden.
Eine besonders vorteilhafte weitere Ausgestaltung der Anordnung ergibt sich dadurch, daß als Parallelwiderstand
R1 ein spannungsabhängiger Widerstand vorgesehen ist. Der spannungsabhängige Widerstand
bewirkt beim Überschwingen der Kondensatorspannung eine Stromerhöhung, so daß die Dämpfung der
Kondensatorspannung verbessert wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Abschalten von hochgespanntem Gleichstrom mit zwei in Reihe geschalteten
Schaltstellen, die nacheinander geöffnet werden und deren zuerst öffnenden ein Widerstand
parallel geschaltet ist, wobei jeweils derselbe als Schalthilfe dienende Kondensator mittels
einer zu jeder Schaltstelle parallelliegenden, einpoligen Hilfsschaltstelle diesen Schaltstellen parallel
geschaltet wird, und wobei ferner in dem Zeitraum zwischen den beiden Teilschaltvorgängen zumindest ein Teil des Schaltstromes über
den Kondensator fließt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kondensator (C) aus der Gleichstromquelle über die erste Schaltstelle (1)
und einen Ladewiderstand (R2) geladen, über einen mit ihm in Reihe geschalteten Dämpfungswiderstand
(R) bei öffnung der ersten Schaltstelle (1) auf sie entladen, sodann über die zweite Schaltstelle
(3) umgeladen und bei deren Öffnung auf diese entladen wird.
2. Schaltungsanordnung zum Abschalten von hochgespanntem Gleichstrom mit zwei in Reihe
geschalteten, nacheinander öffnenden Schaltstellen, deren zuerst öffnender ein Widerstand parallel
geschaltet ist und bei der zu jeder Schaltstelle eine parallelliegende einpolige Hilfsschaltstelle
vorgesehen ist, bei der ferner ein Kondensator zwischen dem Verbindungspunkt der beiden
Schaltstellen und dem Verbindungspunkt der beiden Hilfsschaltstellen angeschlossen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise in Reihe mit dem Kondensator (C) ein Dämpfungswiderstand
(R) geschaltet ist, und daß diese RC-Reihenschaltung über einen Ladewiderstand
(R2) einseitig geerdet ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES0086453 | 1963-07-31 | ||
DES0086453 | 1963-07-31 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1490434A1 DE1490434A1 (de) | 1969-07-03 |
DE1490434B2 DE1490434B2 (de) | 1972-07-13 |
DE1490434C true DE1490434C (de) | 1973-02-08 |
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