<Desc/Clms Page number 1>
Schaltungsanordnung für Rctaisübertragungen in Telegraphenanlagen.
In Telegraphenanlagen werden Relaisübertragungen vorgesehen, um z. B. bei langen Leitungen eine erneute Aussendung der Telegraphierzeichen zu ermöglichen. Auch beim Übergang von einem
Telegraphiersystem, z. B. Doppelstrom, auf ein anderes, z. B. Einfachstrom, pflegt man derartige
Relaisübertragungen zum Abschluss zu benutzen.
Störungen, die in Telegraphenanlagen auftreten, können aber bei Benutzung dieser Relais- übertragungen, insbesondere bei automatischem Vermittlungsverkehr, zu Fehlschaltungen und Fehl- verbindungen führen. Diese Störungen können z. B. durch Leitungsunterbrechungen, Ausbleiben von Betriebsspannungen oder Hängenbleiben von Telegraphenrelais hervorgerufen werden. Auch von aussen auf die Verbindung einwirkende Impulse, z. B. durch Induktion von benachbarten Leitungen, können Störungen der Telegraphenverbinduugen zur Folge haben.
Die Störungen können auch von solcher Art und Dauer sein, dass sie den Schaltkriterien für den automatischen Verbindungsaufbau ähnlich werden. Eine Störung kann z. B. die vollständige oder teilweise Auslösung einer Selbstanschlussverbindung veranlassen. Wenn aber anschliessend an die Störung wieder ein Belegungskriterium folgt, das bekanntlich auch in den Telegraphierimpulsen einer Fernschreibmaschine enthalten sein kann, so kann dadurch der Neuaufbau eines Verbindungteiles oder einer ganzen Verbindung erfolgen.
Ein Teilnehmer einer Selbstanschlusstelegraphenver- bindung kann daher während des telegraphischen Verkehrs, ohne dass es für ihn bemerkbar wird, von dem andern Teilnehmer der Verbindung getrennt werden und es ist sogar möglich, dass er durch seine Telegraphierimpulse einen andern nicht gewünschten Teilnehmer erreicht, so dass seine für den ersten Teilnehmer bestimmte Sendung einem dritten Teilnehmer bekannt wird. Besonders unangenehm wirken sich derartige Störungen bei Relaisübertragungen aus, die für den Abschluss zwischen einer Vermittlungsstufe und einer Fernleitung vorgesehen sind. Es können bei einer derartigen Relais- übertragung noch weitere Fehler auftreten, die durch den stufenweisen Aufbau der Verbindung bedingt sind. So kann z.
B. bei Auslösung der Verbindung durch Schlusszeichengabe die in ankommender Richtung belegte Übertragung früher frei werden als die in abgehender Richtung belegte. Dadurch wird es möglich, dass die zuerst freigewordene Übertragung durch einen neuen Teilnehmer belegt wird, ehe sich die gesamte Verbindung im Auslösezustand befindet. Auch durch diesen Vorgang wird eine Fehlverbindung hergestellt. Ähnliche Vorgänge sind an Hand von Fig. 7 beschrieben.
Zur Vermeidung dieser Nachteile werden nun erfindungsgemäss bei den Relaisübertragungen Schaltmittel vorgesehen, die beim Auftreten einer Störung die Aussendung eines Schlusszeichenkriterium veranlassen und den durch ein Schlusszeichenkriterium einmal bei einer Einzelleitung der Vierdrahtübertragungsleitung aufgetretenen Auslösezustand unabhängig von sonstigen später nachfolgenden Zeichen so lange aufrechterhalten, bis für die gesamte Verbindung Auslösezustand besteht.
Bei der erfindungsgemässen Schaltung wird also der Auslösezustand aufrechterhalten, auch
EMI1.1
eine Neubelegung der Leitung zur Folge haben könnten. Dies ist z. B. bei Telegraphierimpulsen der Fall, die auf Wählereinstellrelais wirken und dann eine fehlerhafte Einstellung der Wähler bewirken können. Die Fernleitungen sind im allgemeinen als Vierdrahtleitllngen ausgebildet und auf je einer
EMI1.2
<Desc/Clms Page number 2>
sogenannten vorwärtigen Übertragungsrichtung werden die Zeichen vom rufenden Teilnehmer zum gerufenen Teilnehmer übertragen, während in der rückwärtigen Übertragungsrichtung die Zeichen vom gerufenen Teilnehmer ans gesendet und vom rufenden Teilnehmer empfangen werden.
In Fig. 1 wird eine normale Relaisübertragung gezeigt, um die Fehlermöglichkeiten erkennen zu können. In Fig. 2 und 3 werden Ausführungsbeispiele der Erfindung für Relaisübertragungen, die im Zuge der Leitung liegen, dargestellt. Fig. 4 zeigt ein schematisches Bild des Aufbaues einer Selbstanschlussverbindung, während an Hand von Fig. 5 und 6 die Einzelheiten dieser Selbstansehlussschaltung erläutert werden. In den Fig. 7 und 8 ist dargestellt, wie die Erfindung sonst noch bei Relais- übertragungen angewendet wird, die im Zuge von längeren Telegraphenverbindungen liegen. Dabei sind durch Fig. 7 nochmals verschiedene Fehlermöglichkeiten aufgezeigt.
In Fig. 1 ist eine Relaisübertragung dargestellt, wie man sie bei langen Leitungen im Zuge der Verbindung vorzusehen pflegt. Die Telegraphierzeiehen kommen z. B. vom fernen Teilnehmer über
EMI2.1
werden durch dessen Tanker ers an das Senderelais SR2 der zu dem ändern Teilnehmer führenden Fernleitung FL2 weitergegeben. Von dem zuletzt genannten Teilnehmer kommen die Telegraphierzeiehen über die Fernleitung FL2 beim Empfangsrelais ER2 an und werden auf die rückwärtige Übertragungsriehtung der Fernleitung FLi weitergegeben. Während der Sendung schwingen die Anker der polarisierten Relais zwischen der Trennlage t und der Zeichenlage z. Während einer Pause der Sendung liegen die Anker dauernd in der Trennlage t.
Das Auslösekriterium besteht in einem längeren Minusimpuls, der ein Umlegen der Anker in die Zeichenlage z zur Folge hat. Dieser Minusimpuls hat das Zusammenfallen der aufgebauten Selbstanschlussverbindung zur Folge. Wenn aber dieses Auslösekriterium nur kurzzeitig auftritt und, wie oben erwähnt, alsbald von einem neuen Belegungskriterium gefolgt ist, so erfolgt nur eine Teilauslösung der Verbindung und durch die nachfolgenden Telegraphierimpulse der Neuaufbau eines Teiles der Verbindung durch Falscheinstellung der Wähler.
In Fig. 2 ist nun dieselbe Relaisübertragung mit den zusätzlichen Sehaltmitteln nach der Erfindung gezeichnet. Die Aufrechterhaltung des Auslösezustandes bis zur endgültigen Auslösung
EMI2.2
seinem Kontakt g12 das Verzögerungsrelais F1 unter Strom. Kommt ein längerer Minusimpuls über die Fernleitung FLi an, so fällt das Relais G1 ab und unterbricht den Stromkreis des Fi-Relais. das verzögert abzufallen beginnt.
Während der Abfallzeit des Fl-Relais bei abgefallenem G1-Relais treten folgende Schaltungszustände ein : Der Kontakt In zusammen mit dem Kontakt gon bewirkt den Kurzschluss des Relais Fi, wodurch der Anker ei in der Zeichenlage z liegen bleibt, gleichtütig, welche Zeichen über die vorwärtige Übertragungsrichtung der Fernleitung FLi ankommen.
Gleich- zeitig mit dem Kurzschluss des Relais ER, legt der Kontakt f12 die Wicklung SR1 an den Minuspol der Batterie, wodurch der Anker si'i Schlusszeiehenkriterium zu dem über die Fernleitung FL1 angeschlossenen Teilnehmer zurückgibt. Der Anker er, des Relais ERi gibt den Minusimpuls über das Senderelais SR2 und die Fernleitung FL2 an den andern Teilnehmer der Telegraphenverbindung weiter und veranlasst auch dessen Abschaltung, die schliesslich auch das Umlegen des Relais ER2 zur Folge hat. Die Verzögerungszeit des Relais Fi wird nun so bemessen, dass sie länger ist als die Laufzeit der Auslöseimpulse über die Fernleitung FL1 bzw. FL2.
Dadurch wird erreicht, dass die gesamte Verbindung ausgelöst ist, ehe an irgendeiner Stelle eine neue Belegung erfolgen kann. Im Bedarfsfalle wird man statt eines Relais F eine Relaiskette oder ein Zeitschaltwerk vorsehen.
Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsmöglichkeit der Erfindung. Es ist der gleiche Betriebs-' zustand wie zu Fig. 1 vorausgesetzt. Beim Eintreffen des Auslösckriteriums über die vorwärtige Übertragungsriehtung der Fernleitung FLi fällt ssi, wie zu Fig. 2 beschrieben, ab. Durch seinen
EMI2.3
Telegraphierimpulse haben keine Wirkung. Das Zurückgeben des Minusimpulses und die Weitergabe des einmal auftretenden Auslösekriteriums erfolgen wie zu Fig. 2 beschrieben. Auch die Bemessung des Relais F ist dieselbe.
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1
<Desc/Clms Page number 4>
EMI4.1
die Teilnehmerschleife verlaufende Einsehaltstromkreis umgeschaltet wird.
Die Kontakte 11 und l3 bereiten die Anschaltung des Empfangsrelais ER an die Teilnehmerleitung vor, während der Kontakt L
EMI4.2
Relais über die durch Erde geteilte Telegraphierbatterie TB im selben Sinne stromführend bleibt und ausserdem durch Schliessen des Kontaktes l4 und über den in der Trennlage t befindlichen Kontakt er die Wicklung II im gleichen Sinne erregt wird.
Da zugleich mit dem Relais L das Senderelais SR umgesteuert wird, geht der Kontakt si dieses Relais von der dargestellten Zeichenlage z in die Trennlage dz wodurch nunmehr das Empfangsrelais ER direkt an die Teilnehmerleitung mit seiner Wicklung II liegt. Damit tritt jetzt eine Stromumkehr in der Teilnehmerschleife ein, da die Telegraphierbatterie TB mit den entgegengesetzten Polen wie beim Einschaltezustand an der Leitung liegt. Durch die Stromumkehr wird über die noch gedrückt gehaltene Einsehalttaste ET das Einschaltrelais. E beim Teilnehmer, das in diesem Falle ein polarisiertes Relais ist, im entgegengesetzten Sinne erregt, wodurch über seinen Kontakt e das Umschalterelais U an die Netzstromquelle N geschaltet wird.
Mit dem Erregen von U wird über Kontakte u1 und n2 der Antriebsmotor M des Telegraphenapparates zum Anlauf gebracht und der Kontakt u3 umgelegt, der einerseits den zuvor vorhandenen Kurzschluss des Sendekontaktes sk und des Empfangsmagneten EM des Fernschreibers sowie der Schlusstaste ST aufhebt und anderseits den in der Leitung liegenden Kondensator C überbrückt, wodurch der Gleichstromweg der im Ruhezustand durch den Kondensator 0 geöffneten Telegraphierschleife während des Betriebszustandes geschlossen wird.
Damit bleibt auch die Wicklung II des Empfangsrelais ER, die, wie bereits beschrieben, über die Kontakte sr und 1'3 zuvor in einem Ersatzstromkreis stromführend wurde, über die Gleichstromschleife der Teilnehmerleitung im gleichen Sinne erregt, so dass der Kontakt er seine Betriebsruhelage (t) beibehält. Durch den Kontakt t3, der ebenfalls bei dem Ansprechen des T- Relais geschlossen wurde, und über den Wählerarm VWa ist der Kontakt er bereits mit dem Impulsrelais J-i im Gruppenwähler GW verbunden; - äi bleibt jedoch unerregt, da seine Wicklung wie auch der Kontakt er an dem Pluspotential der Batterie liegen.
Durch den Anlauf des Antriebsmotors in der Teilnehmerstelle erhält der Teilnehmer ein Zeichen, dass die Vorwahl beendet ist und er mit dem Betätigen der Nummernscheibe für die Wahl beginnen kann. Das impulsmässige Unterbrechen der Teilnehmerschleife beim Ablauf der Nummernscheibe SS bewirkt ein impulsmässiges Umlegen des Kontaktes er, da die der Wicklung II entgegengesetzt wirkende, jedoch nur mit der halben Kraft versehene Wicklung 7 des Empfangsrelais ER den Kontakt er bei jeder impulsmässigen Unterbrechung der Leitung in die Zeichenlage z zurückführt. Damit wird das
EMI4.3
potential an die a-Ader legt. Das Relais R, dessen Wicklung II während der Schaltbewegungen des Kontaktes er von einem Strom wechselnder Richtung durchflossen wird, so dass im Falle der Zeichen-
EMI4.4
Im Gruppenwähler GW war beim Schliessen des über die e-Ader verlaufenden Prüfstromkreises das Relais G1 zum Ansprechen gekommen, damit wurde durch Kontakt C11 bereits der weiterführende Prüfstromkreis des Wählerarmes GWc vorbereitet. Wie schematisch dargestellt, wird mit dem impulsmässigen Ansprechen des Relais A1 durch seinen Kontakt a1 der Hubmagnet Hi des als Hebdrehwähler ausgebildeten Wählwerkes erregt. Durch die erste Wahlimpulsreihe geht somit der Hebdrehwähler in die der gewünschten Fernleitung entsprechende Dekade und erreicht damit die Anschlüsse der für diese Fernverbindung vorhandenen Verbindungsübertragungen.
Dabei sei hier angenommen, dass eine Mehrzahl von Fernleitungen und dementspreehende Zahl von Übertragungen für diese gewählte Richtung vorhanden sind. Nach beendigter Impulsreihe wird in nicht dargestellter Weise selbsttätig der Drehmagnet Di des Hebdrehwählers durch den angedeuteten Unterbrecher UGW betätigt und in freier Wahl innerhalb dieser Dekade über die Leitungsadern der angeschlossenen Übertragungen geführt. Beim Aufprüfen auf die e-Ader eines freien Übertragungssatzes durch den Wählerarm GWc wird ein Prüfstromkreis hergestellt, in welchem auf seiten des GW das Prüfrelais Pi mit seinen Wicklungen I und II zum Ansprechen kommt.
Dadurch wird der Drehmagnet D1 durch Öffnen des Kontaktes Pu stillgesetzt, während durch die Kontakte pn und pia die a-und b-Ader über die Wählerarme GWa und GWb zur Verbindungsübertragung U durchgeschaltet werden. Mit dem Schliessen des Kontaktes pig wird durch Kurzschluss der hochohmigen Wicklung P1II in bekannter Weise der Sperrzustand für die belegte Übertragung U herbeigeführt.
Die Belegung nimmt jetzt in der in Fig. 6 dargestellten Verbindungsübertragung U in der angedeuteten Pfeilrichtung"ab", d. h. abgehend, ihren Fortgang. Die Relaisübertragung U besitzt, wie aus der Darstellung ersichtlich, weiterhin eine Belegungsrichtung, die durch den Pfeil d. 1). ankommend, angedeutet ist, wobei die Kontakte Si und 82 die Umschaltung von der einen Belegung- richtung auf die andere bewerkstelligen. Diese Kontakte sind so geschaltet, dass der in die Relais-
<Desc/Clms Page number 5>
EMI5.1
Verbindung an der Arbeitskontaktseite dieser Kontakte liegt, so dass eine Umschaltung erforderlich ist.
Unter dem Begriff Leitungsteil ist der Teil der Leitung der gesamt herzustellenden Verbindung zu verstehen, der in diesem Falle vom Teilnehmer bis zur Relaisübertragung verläuft.
In dem bereits genannten Prüfstromkreis, der durch den Wählerarm GIV c hergestellt wird, kommt auf seiten der Übertragung U das Relais S mit seiner Wicklung 7 und das Relais C2 mit seiner niederohmigen Wicklung I zum Ansprechen : letztere erzeugt jedoeh die für das Ansprechen des Relais erforderliche Erregung erst dann, wenn auf der Seite des GW die hoehohmige Wicklung ? ici (Fig. 5) kurzgeschlossen ist.
Das Relais C2 legt seinen Kontakt C22 um, wodurch einerseits die hoehohmige
Wicklung C2II in den Prüfstromkreis durch Aufhebung des Kurzschlusses eingeschaltet wird, so dass damit eine weitere für den Sperrzustand gunstige Potentialverschiebung innerhalb der Prüfader erreicht wird, und wodurch anderseits die Kontakte r und/ ; ; der Relais der entgegengesetzten Belegungsrichtung aus dem Prüfstromkreis ausgeschaltet werden, so dass damit diese Belegungsrichtung nicht mehr von der andern Seite beeinflusst werden kann. Mit dem Ansprechen von S werden die Kontakte s1 und S2 umgelegt, so dass jetzt das Empfangsrelais EP der Verbindungsübertragung unter dem Einfluss des Kontaktes er im Teilnehmeranschluss des Vorwählers VW steht.
Dieses Relais EU lag im Ruhezustand über die Kontakte ru1 und Si an dem Minuspol der Batterie und hielt somit seinen an der Fernleitung FL gelegenen Kontakt en in der Zeichenlage z als der Ruhelage im Ruhezustand der Leitung, der sogenannten ,,falschen" Ruhelage. Nachdem jetzt Kontakt s1 die Verbindung mit dem in der richtigen Ruhelage (Trennlage) befindlichen Kontakt er hergestellt hat und Relais EU damit an das Pluspotential der Batterie gelegt wird, geht sein Kontakt en ebenfalls in die richtige Ruhelage, die in der Figur als Trennlage mit t bezeichnet ist.
In der Relaisübertragung wird weiterhin durch die Kontakte S3 und c21 eine c-Ader auf ctrennt, die den Anlassstromkreis für die andere Belegungsrichtung darstellt ; auf diese Weise ist ein fehlerhaftes Anlassen des sich in dieser Belegungsrichtung an die Verbindungsübertragung anschliessenden Verbindungssatzes ausgeschlossen.
Über die Fernleitung FL kommt jetzt durch das Umlegen des Kontaktes ex. eine Stromumkehr für den abgehenden Übertragungsweg zustande. Die Fernleitung FL ist in diesem Beispiel, wie es im allgemeinen der Praxis entspricht, als Vierdrahtleitung ausgebildet, so dass zwei galvanisch getrennte Übertragungswege entstehen. Selbstverständlich können für denselben Vorgang auch sogenannte Duplexleitungen in Anwendung kommen, wie es im nahen Verbindungsverkehr zumeist der Fall ist.
Weiterhin muss erläuternd angegeben werden, dass entsprechend der Darstellung in Fig. 4 nunmehr für den weiteren Fortgang der Verbindungsherstellung die Fig. 6 in entgegengesetzter Richtung zu betrachten ist.
Es seien jetzt also zunächst die Vorgänge in der Übertragung des gegenüberliegenden Amtes FA, betrachtet. Die bereits erwähnte Stromumkehr auf der Fernleitung betätigt in ankommender Richtung das Senderelais SU, wodurch der im Ruhezustand sich in der Zeichenlage z befindende Kontakt su in die Trennlage t umgelegt wird. Damit wird der Kurzschluss des Relais RU aufgehoben und zugleich Batterie an die in Reihe geschalteten Wicklungen I und II gelegt.
Dieses Relais RU, das eine verhältnismässig geringe Selbstinduktion hat, kommt sehr schnell zum ANsprechen und trennt zunächst durch Kontakt t'M die von einem Verbindungssatz (GW) der entgegengesetzten Belegungsrichtung kommende Prüfader auf, so dass die Verbindungsübertragung für die Richtung gesperrt ist.
Das Relais RU, das während des Betriebes als Verbindungsüberwaehungsrelais wirken soll und somit zur Überbrückung der betriebsmässigen Wahl-und Telegraphierimpulse mit einer Abfallverzögerung versehen sein muss, schliesst durch den Kontakt ru3 seine niederohmige Wicklung 11 kurz, durch die die erforderliche Verzögerung erreicht wird. Kontakt ru3 stellt über die in der Ruhelage, verbliebenen Kontakte S3 und C21 den Anlassstromkreis für den sich an diese Belegungsrichtung anschliessenden Verbindungssatz, den Leitungswähler LW, her.
In diesem Anlassstromkreis kommt das Prüfrelais f. ; (Fig. 5) zum Ansprechen, so dass damit eine Vorbereitung des LW, insbesondere eine vorbereitend ? Schliessung des Prüfstromkreises durch den Kontakt c31, erreicht ist.
EMI5.2
hier derart gestaltet ist, dass erst, nachdem der Sendekontakt su von der- Zeichenlage z in die Trenn- lage t gegangen ist, die Durchschaltung zu dem Impulsrelais Jg durch den Kontakt f3 erfolgt, so kann ein Fehlimpuls nicht zustande kommen und das Relais J3 bleibt während des jetzigen Schaltzustandes unerregt.
Zu erwähnen sei noch, dass der Kontakt f4 symmetrisch zu dem Relais RU einen Nachbildwiderstand Wn einschaltet, zu dem Zwecke, bei dem impulsmässigen Arbeiten des Kontaktes sit, gleiche Stromverhältnisse für beide Kontaktseiten zu erhalten und somit Verzerrungen zu vermeiden.
Das Empfangsrelais EU dieses Cbertragersatzes lag im Ruhezustand über die Kontakte und ru an dem Minuspol der Batterie : damit hatte auch der Kontakt en die Zeichenlage s inne. Durch Umlegen des Kontaktes ru, bei der zuvor beschriebenen Belegung wird dieses Relais EU über den
EMI5.3
<Desc/Clms Page number 6>
EMI6.1
<Desc/Clms Page number 7>
EMI7.1
<Desc/Clms Page number 8>
EMI8.1
nehmers der Abdruck eines falschen Zeichens hervorgerufen werden. Eine Auslösung der gesamten Verbindung erfolgt aber wegen des kurz darauffolgenden Belegtkriteriums nicht.
Der rufende Teilnehmer, der die teilweise Verbindungsauslösung nicht bemerkt hat, wird nun durch Aussendung weiterer Telegraphierimpulse den LW vom Amt FA2 irgendwie einstellen und dadurch eine neue Verbindung zu irgendeinem nicht gewünschten Teilnehmer herstellen.
Eine weitere Fehlermöglichkeit ist folgende :
Die in ankommender Richtung belegte Übertragung wird bei Sehlusszeiehengabe durch den rufenden Teilnehmer früher frei als die in abgehender Richtung belegte Übertragung. Wird die früher freiwerdende Übertragung in abgehender Richtung sofort durch einen neuen Teilnehmer belegt, so wird bei der Gegenubertragung das RU-Relais wieder zum Ansprechen gebracht und somit die F- und S-Relais am Abfallen gehindert. Die Übertragung schaltet sieh nicht auf ankommenden Verkehr um und der neuaufgelaufene Teilnehmer erreicht keinen GW.
EMI8.2
beseitigt und es ergibt sich der wesentliche Vorteil, dass schon vorhandene Schaltmittel, nämlich die
Relais RU und F für die Aufgaben der Erfindung mitbenutzt werden können.
Das Relais RU übernimmt nämlich die Aufgaben des S-Relais, während das für die endgültige Durchschaltung der Verbindung auch schon vorgesehene F-Relais nunmehr ausserdem dafür sorgt, dass das Schlusszeichenkriterium so lange aufrechterhalten wird, bis für die gesamte Verbindung die Auslösung vollendet ist.
Die Wirkungsweise des Relais RU und F entspricht genau der an Hand von Fig. 2 geschilderten. Die Kontakte ru5 und 12 besorgen den Kurzschluss des Relais SU bei auftretendem Schlusszeichenkriterium, während durch den Kontakt 1'111 das Auslösekriterium zum rufenden Teilnehmer zurückgesandt wird, das so lange aufrechterhalten wird, bis durch den Kontakt 12 der Kurzschluss des Relais SU aufgehoben wird. Damit ist gewährleistet, dass für die gesamte Verbindung die Auslösung erfolgt ist. ehe eine neue Belegung erfolgen kann.
Es ist selbstverständlich, dass die Aufrechterhaltung des Auslösezustandes natürlich in den Beispielen nach Fig. 4-6 auch in der an Hand von Fig. 3 geschilderten Weise vorgenommen werden kann.
In Fig. 7 ist eine R ? laisübsrtragung dargestellt, wie sie allgemein für Vierdraht-Doppelstrombetrieb verwendet wird. Die über die Fernleitung FLi vom Relais Ejssi aufgenommenen Doppelstromimpulse werden vom Kontakt erl an das Senderelais SR2 weitergegeben, von dessen Kontakt sis sie auf die Fernleitung FL2 gelangen. Für die rückwärtige Verkehrsrichtung ist der Weg über die Relais ER2 und N vorgesehen. Die gestrichelte Verbindung zwischen den Linien 1 und g soll andeuten, dass zwischen Kontakt ei'l bzw. er. und Relais SR1 bzw. SR2 noch Schaltmittel vorgesehen sein können.
Die Leitungen werden z. B. im allgemeinen zu Klinken geführt, von denen mittels Schnur und Stöpsel festdurchgeschaltete Verbindungen hergestellt werden. Wird nun während des normalen Betriebes etwa durch versehentliches Herausziehen von Relais oder Stöpsel der Ortsstromkreis so unterbrochen, dass von dem stillstehenden Senderelais dauernd negativer Strom auf die Fernleitung fliesst, so wird die daran angeschlossene, z. B. gerade als Empfänger betriebene Fernsehreibmaschine stillgesetzt.
Der dadurch auf der rückwärtigen Übertragungsrichtung über die Relais ER1, ER2 und SR1 verlaufende Minusimpuls kann bei der Relaisübertragung, die auch für diese Richtung zwischen f und g unterbrochen sein soll, nicht durchlaufen und beim Sender wird die Störung nicht erkennbar, wenn das polarisierte Senderelais SR1 gerade positiven Strom auf die Fernleitung My gibt. Wenn die Unterbrechung etwa bei Relaisausweehselungen oder Umsehaltungen der Leitungen nur kurzzeitig ist und sich in Richtung zum empfangenden Teilnehmer noch Wähler einer Vermittlungseinrichtung befinden, so wird durch die fortlaufende Sendung eine Fehleinstellung der Wähler veranlasst und die Nachricht kann zu einem falschen Teilnehmer gelangen.
In Fig. 8 ist eine Relaisübertragung für zwei Relaisabschlüsse dargestellt. Die nachstehend beschriebene Anordnung und Wirkungsweise sind für beide Abschlüsse dieselben und brauchen daher nur für einen Abschluss beschrieben zu werden. Die durch die Relaisübertragung LRA1 abgeschlossene Leitung wird mittels der durch die gestrichelten Linien angedeuteten Einrichtung, z. B. mittels Stöpsel und Klinke an einen Sender oder eine andere Leitung, die z. B. durch den Relaisabsehluss L. R. L
EMI8.3
es sowohl beim Dauerstrom als auch bei Doppelstromempfang ständig angezogen bleibt. Dies kann z. B. durch Ausbildung des Relais als Phasenrelais oder durch eine Gleichrichterbrückenschaltung erreicht werden.
Werden nun die Adern a und b des Ortskreises, wie oben beschrieben, versehentlich
EMI8.4
<Desc/Clms Page number 9>
EMI9.1