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Die bei Holzblasinstrumenten bisher in Verwendung stehenden Blätter werden aus einem natürlichen Rohrholz französischer Herkunft vor allem in Frankreich hergestellt. Diese Rohrblätter sind in trockenem Zustand zwar etwas elastisch, jedoch nicht in dem für die Benützung der mit ihnen ausgerüsteten Musikinstrumente genügenden Ausmass. Sie haben jedoch die Eigenschaft, in ihre Poren leicht Wasser bzw. Flüssigkeit aufzunehmen und hiedurch eine wesentlich höhere Elastizität zu erlangen. Für die Praxis des Musikers bedeutet diese Eigenschaft die Notwendigkeit, das in das Instrument trocken eingesetzte Blatt durch Benetzen mit der Zunge in dem Ausmasse mit Feuchtigkeit zu versetzen, dass es die für das Spielen erforderliche Elastizität annimmt.
Erfahrungsgemäss haben diese Holzblätter den schweren Nachteil, dass sie nach kurzer, etwa einwöchiger Verwendungszeit unbrauchbar werden, indem ihre elastischen Eigenschaften immer mehr abnehmen und bald unter die erforderliche Mindestgrenze sinken. Zur Erklärung dieser allen Musikern bekannten Tatsache kann angenommen werden, dass der im Speichel enthaltene Kalk od. dgl. in die Poren der Rohrblätter eindringt, diese ausfüllt und somit für spätere Flüssigkeitsaufnahme ungeeignet macht, wodurch das elastische Vermögen derselben mehr oder weniger verlorengeht.
Die Notwendigkeit eines oftmaligen Ersatzes der Rohrblätter ist für den Musiker um so unangenehmer, als nicht jedes Rohrblättchen den Anforderungen des Instrumentes und den persönlichen Anlagen des Spielers entspricht, weil oft schon ganz kleine Änderungen der Form usw. eines Blättchens gegenüber einem andern zu ganz andern Klangeigenschaften führen und den grösseren Teil einer Lieferung von Rohrblättern überhaupt unbrauchbar machen. Dieser Nachteil wird noch dadurch vergrössert, als der Spieler jedes neue Rohrblättchen erst einspielen"muss, dieses endlich eingespielte Blättchen aber, sei es durch das Schwinden der elastischen Fähigkeiten, sei es durch mechanische Beschädigungen, gegen welche die feine Schneide des Blättchens äusserst empfindlich ist, unbrauchbar wird.
Da die Wasseraufnahmefähigkeit des Blättchens für seine Brauchbarkeit massgebend ist, kann es auch nicht gleichgültig sein, ob das Holz zu früh, zum richtigen Zeitpunkt oder zu spät geschnitten wurde, aus welchem die Blättchen hergestellt werden. Dieser Umstand ist mit daran Schuld, dass der grössere Teil einer Lieferung von Rohrblättern Ausschuss ist.
Die Erfindung beseitigt alle diese von den Holzbläsern schwerwiegend empfundenen bisherigen Nachteile durch die Herstellung des Blattes aus hochelastischem, zur Flüssigkeitsaufnahme im wesentlichen unfähigen Werkstoff. Als solcher können insbesondere Kunstharzprodukte, z. B. Mischpolymerisationen aus Phenol und Formaldehyd, verwendet werden. Da es sich um Gegenstände handelt, die mit Speichel in Berührung kommen, wird erfindungsgemäss besonders die Wahl von Werkstoffen vorgeschlagen, die zur Herstellung von Zahnprothesen bekannt sind oder vorgeschlagen werden.
Die Herstellung der erfindungsgemässen Blättchen-seien es einfache Blätter oder Doppel- blätter-kann durch Fertigguss, Spritzguss, Rohguss und an sich bekannte Nacharbeitung mittels Schleifens od. dgl. erfolgen, wobei nach an sich bekannten Methoden arbeitende Einrichtungen zur besonderen Führung der Schleiforgane zwecks Erhaltes der bewährten oder neuer Oberflächenformen vorgesehen sein können ; die Herstellung kann jedoch auch durch Pressen mit oder ohne Nachbearbeitung, gegebenenfalls unter Verwendung von an sich bekannten elektrisch oder anders geheizten Pressen, oder nach einer andern bekannten Bearbeitungs-bzw. Herstellungsmethode erfolgen.
Die erfindungsgemässen Blättchen sind gegen Flüssigkeitsaufnahme und mechanische Beschädigungen in hohem Masse unempfindlich und können vom Bläser jahrelang verwendet werden. Die Mühe des Auswählens und Einblasens eines den persönlichen Wünschen des Spielers angepassten Blattes wird daher durch eine dauernde Verwendbarkeit desselben belohnt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Blatt für Holzblasinstrumente, dadurch gekennzeichnet, dass es aus hochelastischem, zur Flüssigkeitsaufnahme im wesentlichen unfähigem Werkstoff besteht.
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