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Vorrichtung zum optischen Kopieren von Filmen.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum optischen Kopieren von Filmen, in der die Filme unabhängig voneinander an oder in der Nähe der Kopierstelle jeder von einer glatten Rolle schlupffrei angetrieben werden und besteht darin, dass die Antriebsrolle für den einen Film direkt durch einen Motor angetrieben, während die für den andern Film unter Zwischenschaltung einer schlupffreien, in ihrem'Übersetzungsverhältnis regelbaren Reibungskupplung ohne Spiel mechanisch oder elektrisch mit der Welle der erstgenannten Antriebsrolle gekuppelt ist und entweder durch denselben oder durch einen mit dem ersten synchronlaufenden Motor angetrieben wird.
Unter"direkter Antrieb"wird hier bei Verwendung von zwei Motoren nicht nur gemeint, dass die betreffende glatte Rolle direkt auf der Motorwelle sitzt, sondern der Antrieb kann gegebenenfalls auch unter Zwischenschaltung einer Übertragungskupplung erfolgen, welche es ermöglicht, die erforderliche Geschwindig- keit der Rolle mittels eines Motors mit einer von dieser Geschwindigkeit abweichenden Tourenzahl zu erhalten.
Unter "elektrische Kupplung" zwischen den beiden Wellen ist hier zu verstehen, dass die beiden Wellen von synchron laufenden, von demselben Netz gespeisten Motoren angetrieben werden.
Durch Anwendung der Erfindung können verschiedene, teilweise auch bei bekannten Kopiervorrichtungen schon auftretende Vorteile auf konstruktiv relativ einfache und zuverlässige Weise in einem Gerät erhalten werden. Es ist z. B. mit der erfindungsgemässen Vorrichtung möglich, die Geschwindigkeit der unter Zwischenschaltung der Reibungskupplung angetriebenen Rolle beliebig einzustellen und zu regeln. Dies ist z.
B. beim Kopieren von Filmen, deren Transport gesondert von je einem Motor angetrieben werden und von denen der eine optisch vergrössert bzw. verkleinert oder verlängert bzw. verkürzt auf den andern Film übertragen werden soll, sehr vorteilhaft, da in diesem Falle die Tourenzahlen der verwendeten Motore derart voneinander verschieden gewählt werden können, dass sie den erforderlichen Umlaufgeschwindigkeiten der glatten Rollen entsprechen, ohne dass Zahnradgetriebe zur Erzielung abweichender Geschwindigkeiten der die Filme antreibenden Rollen, erforderlich sind. Zahnradgetriebe zwischen den verschiedenen, den Film antreibenden Rollen einer Kopieranlage weisen immer den Nachteil auf, dass sie der gegenseitigen Lage der Filme zu viel Spielraum gestatten und daher keine einwandfreie Kopie gewährleisten.
Die Regelbarkeit des Übersetzungsverhältnisses der Kupplung ergibt dann noch den Vorteil, dass die Geschwindigkeit der mit ihr gekuppelten Rolle genau eingestellt werden kann, falls die Umlaufgeschwindigkeit des zugehörigen Motors der erforderlichen Geschwindigkeit der den Film antreibenden Rolle nicht völlig entspricht. Dadurch, dass zu diesem Zwecke eine Reibungskupplung angewendet wird, die schlupffrei arbeiten soll, wird der Vorteil erreicht, dass der Antrieb der Rolle gleichförmig und erschütterungsfrei erfolgen kann.
Obwohl in dem oben beschriebenen Falle zwei Motore Verwendung finden, ist es auch möglich, nur einen einzigen Motor zu verwenden, wenn eine derartig zwischen weiten Grenzen regelbare Reibungskupplung in der Vorrichtung vorgesehen ist, dass es möglich ist, die abweichende Umlaufzahl der von dieser Kupplung angetriebenen Rolle durch einfache Verstellung des Übersetzungsverhältnisses zu erzielen. Wenn die Filme gleiche Perforationsteilung aufweisen, kann die Regelbarkeit des Übersetzungsverhältnisses dazu dienen, die Ungenauigkeiten der Apparatur auszugleichen.
Die Regel- barkeit des Übersetzungsverhältnisses der Reibungskupplung kann beim Kopieren auch zum Ausgleich der bekanntlich bei Filmen praktisch immer vorkommenden Schrumpfung dienen, wenn die erfindung.
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gemässe Vorrichtung gemäss einer weiteren Ausführung derart ausgebildet ist, dass von je einem der
Filme zwei Sprossenräder angetrieben werden, die zusammen in an sich bekannter Weise unter
Zusammenwirkung mit einem Differentialgetriebe das Übersetzungsverhältnis der zweckmässig als
Kugelkupplung ausgebildeten Reibungskupplung mechanisch beeinflussen.
Hiedureh wird eine mechanisch gesteuerte Regelung erreicht, die imstande ist, die in den Filmen aufgetretene Schrumpfung beim Kopiervorgang vollkommen auszugleichen, so dass eine einwandfreie Kopie erhalten wird, die bei der Wiedergabe in dieser Hinsicht zu keinen störenden Erscheinungen Anlass gibt, obwohl die
Längen des Negativfilms und des Kopierfilms verschieden sind. Vorzugsweise wird eine Kugelkupplung angewendet, da derartige Kupplungen sich bezüglich Abnutzung, schlupffreier Übertragung und billigen Unterhaltes für diesen Zweck als besonders zweckmässig erwiesen haben.
Es sind bereits optische Kopiervorrichtungen dieser Gattung bekannt, bei welchen jeder der
Filme von einer glatten Rolle angetrieben werden. Hiebei wurden zum Ausgleich der Schrumpfung beide Filme unter gesonderter Schleifenbildung durch den Apparat geführt und die in Abhängigkeit der Schrumpfung sich ändernde Schleifenlänge zur elektrischen Geschwindigkeitsregelegung der die
Rollen gesondert antreibenden Motore angewendet. Bei derartigen Ausführungen ist es notwendig, die Filme auch noch mittels Sprossenrädern anzutreiben, so dass die Schleifenlänge sich hinsichtlich der durch diese Sprossenräder möglichst konstant gehaltenen Perforationsgeschwindigkeit unabhängig voneinander ändern.
Derartige Vorrichtungen weisen den Nachteil auf, dass der Spielraum zwischen den Zackenrollen der beiden Filme Ungenauigkeiten in der Regelung herbeiführen ; auch kann das
Antreiben mittels angetriebener Sprossenräder ungewünschte Zahnfrequenzen herbeiführen. Die
Erfindung beschreitet aus diesem Grunde einen andern konstruktiven Weg, indem die Filmgeschwindig- keiten nicht beide und unabhängig voneinander geregelt werden, sondern die eine Filmgeschwindigkeit wird in bezug zu der andern geregelt, wodurch grundsätzlich eine relativ einfache Bauart erhalten wird.
An Hand der Figuren wird die Erfindung durch Ausführungsbeispiele näher erläutert. Fig. 1 zeigt schematisch eine schaubildliche Darstellung eines Kopierapparates gemäss der Erfindung mit einem Antriebsmotor. Fig. 2 zeigt das Differentialgetriebe mit den beiden von den Filmen angetriebenen
Zackenrollen. Fig. 3 zeigt eine Anordnung mit zwei Motoren.
Der in Fig. 1 mit 1 angegebene Film, auf dem die Kopie angebracht werden soll, wird von der glatten, von einem Triebwerk angetriebenen Rolle 2 von der Filmspule 3 abgewickelt und läuft über die vom Film angetriebene Zackenrolle 4 nach einer in der Zeichnung nicht dargestellten Aufwickel- spule. Der zu kopierende Film J, der hier als reiner Tonfilm mit einer geschwärzten Tonspur 6 gezeichnet ist, wird von der glatten, ebenfalls angetriebenen Rolle 7 von der Spule 8 abgewickelt und läuft über die auf einem federnden Hebel angebrachte Spannrolle 9 nach der glatten Rolle. 2, wo er nur über einen kleinen Teil mit dem an einem grösseren Teil der Peripherie der Rolle 2 anliegenden Film 1 in Berührung ist.
An dieser Stelle, welche in der Figur mit A bezeichnet ist, findet das optische Kopieren mittels eines in der Figur nicht dargestellten Belichtungssysteme's statt. Über eine Spannrolle 10 und die vom Film angetriebene Zackenrolle 11 läuft der Film in die Aufwickeltrommel. Ist nun z. B. 5 ein geschrumpfte Film, so wird er pro Längeneinheit mehr Perforationslöcher als der nicht oder nur wenig gesehrumpfte Film 1 aufweisen, so dass anfangs, wenn die Rollen 2 und 7 sich mit gleicher Geschwindigkeit drehen, die Zackenrolle 11 sich schneller dreht als die Zackenrolle 4.
Der Unterschied zwischen diesen beiden Geschwindigkeiten wird mittels eines Differentialgetriebes D in eine gradlinige Bewegung umgesetzt, welche eine in ihrem Übersetzungsverhältnis regelbare, als Kugelkupplung ausgebildete
Kupplung beeinflusst. Das Differentialgetriebe ist in Fig. 2 dargestellt. Es besteht aus zwei Zacken- rollen 4 und 11 und einer Anzahl Zahnräder, einer Kurvenscheibe und Hebeln. Die Wirkungsweise des Getriebes ist folgende : Die beiden Filme laufen, der eine über die Zackenrolle 4, der andere über die Zackenrolle 11. Bei gleicher Perforationsteilung laufen beide Zackenrollen und somit die Wellen 16 bzw. 14 und die Zahnräder 15 (auf die Welle 14 aufgeteilt) und 17 (auf die Welle 16 aufgeteilt) mit der gleichen Winkelgeschwindigkeit, jedoch in entgegengesetzter Richtung.
Das Rad 15 hat einen doppelt so grossen Durchmesser bzw. die doppelte Zähnezahl als das Rad 17. Mit dem Rad 15 kämmt ein Zwischenrad 13 und diese mit einem mit 15 gleich grossen Rad 12, welche auf der Welle 16 leicht drehbar sitzt. Das Rad 12 trägt in einer Stirnfläche eine Achse, auf welcher das Rad 18 mit dem aus einem Stück gefertigten Rad 19 sitzt. Das Rad 19 kämmt mit dem auf der Welle 16 frei drehbaren
Rad 20, welches den doppelten Durchmesser wie das Rad 19 aufweist. Solange sich die Zackenrollen 4 und 11 mit gleicher Geschwindigkeit drehen, bleibt das Rad 20 und damit auch die mit dem Rad 20 verbundene Kurvenscheibe 21 in Ruhe. Drehen sich die Rollen 4 und 11 mit verschiedenen Geschwindig- keiten (z.
B. infolge der Schrumpfung eines der beiden Filme) so dreht sich das Zahnrad 20 und damit die Kurvenscheibe 21 und die Rolle 22, die unter Federspannung an der genannten Kurvenscheibe angedruckt ist, bewegt sich längs dieser. Sie ist auf einem zur Zeichnungsebene fast senkrecht ver- laufenden und in 26 gelagerten Hebel 24 angeordnet, so dass die mit dem Hebel 24 in Verbindung stehende Stange 25 in den Pfeilrichtungen verschoben wird, wenn die Rolle 22 bei Drehung der Scheibe 21 durch die schräge Kante 23 in der Zeichnung nach oben oder nach unten bewegt wird. Die Stange 25 ist auch in Fig. 1 eingezeichnet. In dieser Figur ist auch die Kugelkupplung schematisch dargestellt.
Die Achse 26, auf der die den Film J antreibende glatte Rolle 7 befestigt ist, steht entweder direkt oder
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mittels einer hier nicht dargestellten Reibungskupplung zur Einstellung eines geeigneten festen Über- setzungsverhältnisses zwischen Motor und Antriebswelle 26, mit einem ebenfalls nicht gezeichneten Antriebsmotor in Verbindung, so dass die Rolle 7 mit einer für das Kopieren geeigneten konstanten Geschwindigkeit läuft. Die Achse 27, auf der die glatte, den Kopierfilm 1 antreibende Rolle 2 befestigt ist, wird unter Zwischenschaltung einer Kugelkupplung von der Achse 26 angetrieben. Zu diesem Zwecke ist auf der Achse 26 ein um diese Achse frei drehbarer, in der Längsrichtung jedoch nicht verschiebbarer Ring 28 angeordnet.
In einer kleinen Entfernung ist ein zweiter Ring 29 fest auf der Achse 26 angeordnet. Auf der Achse 27 sind zwei ähnliche Ringe 31 und 35 angebracht, jedoch derart, dass der freilaufende Ring (31) sich gegenüber dem festen Ring 29 und der feste Ring (35) sich gegen- über dem freilaufenden Ring 28 befindet. Die beiden Ringe 29, 31 und die Ringe 28, 35 stehen mittels zweier Kugeln 30 und 36 miteinander in Verbindung. Die Kugel 30 ist seitlich in nicht näher dargestellter Weise derart gestützt, dass sie immer an derselben Stelle gehalten wird. Die andere Kugel 36 wird mittels der Stange 25, die an ihrem Ende ringförmig ausgestaltet ist, in einer bestimmten Lage gehalten.
Die beiden Kugeln werden weiter von einer ebenen, kreisförmigen Platte 32 gegen die äusseren Peripherien der Ringe 29, 31 bzw. 28, 35 fest angedrückt, was mittels einer Feder 34, welche um die an der Platte 32 befestigte Stange 33 gewunden ist, geschehen kann. Die Ringe, die Kugeln und die Platte sind aus hartem Stahl hergestellt und laufen in einem geeigneten Ölbad. Die Kupplung arbeitet wie folgt : Die glatte Rolle 7 wird durch die Achse 26 vom Motor angetrieben. Der feste Ring 29 treibt die Kugel 30 an, wobei der Ring 81 sich frei um die Achse 27 drehen kann. Demzufolge wird die Platte 32 in Drehung versetzt, welche ihre Bewegung auf die Kugel 36 und folglich auch auf den festen Ring 35 und in dieser Weise auf die glatte Rolle 2 überträgt.
Wenn die gezahnten Rollen 4 und 11 nun mit voneinander verschiedenen Geschwindigkeiten angetrieben werden, wird die Stange 25 und die Kugel 36 durch die Wirkung des bereits oben beschriebenen Differentialgetriebes in bezug auf die Platte 32 in radialer Richtung verschoben, so dass das Übersetzungsverhältnis zwischen den beiden Achsen 26 und 27 geändert wird. Hiedurch wird die Transportgeschwindigkeit des Films 1 an die des Films 5 angepasst. Es ist selbstredend auch möglich den Motor mit der Welle 27 zu kuppeln, so dass eine umgekehrte Anpassung stattfindet.
In Fig. 3 ist beispielsweise, schematisch angegeben, wie die erfindungsgemässe Vorrichtung für eine mittels zwei synchron laufender Motoren angetriebene Kopiervorrichtung verwendet werden kann. Die glatte Rolle 7 wird hier durch den Motor 37 mit konstanter Geschwindigkeit angetrieben.
Die glatte Rolle 2 wird unter Zwischenschaltung einer Kugelkupplung 38 von einem zweiten Motor 39 angetrieben. Die bereits in den Fig. 1 und 2 angegebene Stange 25, die von dem Differentialgetriebe gesteuert wird, regelt das Übersetzungsverhältnis zwischen dem Motor 39 und der glatten Rolle 2.
Mit 40 ist noch eine Vorrichtung zur Erzielung der zwischen der Kugel 41 und den kreisförmigen Platten 42 und 43 erforderlichen Druck bezeichnet, was z. B. durch eine geeignete federnde Kupplung erreicht werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum optischen Kopieren von Tonfilmen, in der jeder der Filme (1, 5) unabhängig voneinander an oder in der Nähe der Kopierstelle (A) von einer glatten Rolle (2, 7) schlupffrei angetrieben wird, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Rolle (7) direkt durch einen Motor angetrieben wird und die andere Rolle (2) ohne Spiel unter Zwischenschaltung einer schlupffreien, in ihrem Übersetzungsverhältnis regelbaren Reibungskupplung (27, 36) mechanisch oder elektrisch mit der Welle (26) der erstgenannten Rolle gekuppelt ist und entweder durch denselben oder durch einen mit dem ersten synchron laufenden Motor angetrieben wird.