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PreBvorrichtung zum Entwässern von Bahnen oder Bogen aus Papier, Zellulose, Holzstoff, Pappe od. dgl.
Die Erfindung betrifft eine Pressvorrichtung zum Entwässern von Bahnen oder Bogen aus
Papier, Zellulose, Holzstoff, Pappe od. dgl., bestehend aus zwei gegeneinander wirkenden Presswalzen, von denen die eine einen dicht mit kleinen Durchbrechungen, Bohrungen od. dgl. zur Aufnahme der ausgepressten Flüssigkeit versehenen zylindrischen Mantel aufweist.
Die Erfindung besteht darin, dass der zylindrische, in sich steife Walzenmantel aus mehreren dicht nebeneinanderliegenden, gelochten Ringen zusammengesetzt ist, die lose auf dem starken, sie tragenden Walzenkörper aufliegen und einen grösseren Innendurchmesser haben, als der Aussendurch- messer der Tragwalze beträgt.
So wird erreicht, dass die Innenflächen der Ringe über die ganze Länge der Tragwalze auf dieser an der Pressstelle fest aufliegen, aber sich zu beiden Seiten dieser Auflage- stelle von dem Umfange des Walzenkörpers entfernen und die von den Löchern der Ringe aufgenommene
Flüssigkeit in den dadurch entstehenden Hohlraum nach beiden Seiten abfliessen kann, ferner dass die wegen der Kleinheit der Löcher kaum über 5 mm stark wählbaren Ringe sich bei den starken Press- drücken von zirka 150 kg/em2 nicht verformen, vor der Pressstelle eine Vorgautschung der zu ent- wässernden Bahn eintritt und hinter der Pressstelle, wenn die Ringe sich wieder vom Tragwalzenumfang entfernen, ein Unterdruck entsteht, der die Löcher nach unten wirksam entleert, so dass die Feuchtigkeit nicht wieder nach der Bahn hin von dieser aufgesaugt werden kann.
Die Unterteilung des Walzen- mantels in einzelne Ringe ist deshalb von Vorteil, weil sich nicht immer verhindern lässt, dass der Trag- walzenkörper sich in der Mitte ein wenig durchbiegt. Diesem Nachteil, der zur Beschädigung eines langen Walzenmantels führen könnte, wirkt diese Unterteilung entgegen, die demnach zu einem über die ganze Bahnbreite gleichmässigen Auspressen führt.
Vorteilhaft ist es auch, zwischen dem Mantel und den Ringen eine elastische Zwischenschicht aus Gummi, Filz od. dgl. anzuordnen. Diese elastische Ummantelung des Walzenkörpers verstärkt die erstrebte Wirkung, insbesondere die Saugkraft, drückt auch die Ringe gleichmässig gegen die Stoff- bahn, nimmt sie besser in der Drehrichtung mit und gleicht auch Unterschiede in der Bahnstärke aus.
Es ist auch vorteilhaft, die Gegenwalze einer solchen Walzenpressvorrichtung in gleicher Weise auszubilden. Insbesondere wenn auch hier eine elastische Zwischenschicht angewendet wird, wird der
Pressvorgang an der Pressstelle noch besser ausgeglichen.
Pressvorrichtungen mit zwei gegeneinanderwirkenden Presswalzen sind in den verschiedensten
Formen ausgestaltet worden, um die Entwässerung zu verbessern.
Z. B. hat man die Presswalzen auf ihrem Umfange mit einer elastischen Gummiummantelung versehen, auf der peripheral verlaufende Rillen angeordnet sind. Diese Rillen schliessen sich jedoch an der Pressstelle, und die nach beiden Seiten hin abfliessende Flüssigkeit wird leicht bei grösseren
Geschwindigkeiten wieder in die Bahn aufgenommen. Das Arbeiten der Gummischicht quer zur Bahn- bewegung greift auch die Bahn selbst an. Auch bei Anwendung dieser Rillung bei Presswalzen mit Mänteln aus unelastischem Stoff ist kein wesentlicher Erfolg erzielt worden, weil die Rillen sich mit
Teilen der auszupressenden Bahn zusetzen und ebenfalls die Flüssigkeit zu leicht wieder an die Bahn abgeben.
Es hat sich aber auch ergeben, dass hiebei die Bahn durch die in sie eindringenden, zwischen den Rillen befindlichen Rippen verpresst wird, worunter die Faser leidet, u. zw. dort, wo die Rippen in die Bahn eindrangen und den grössten Flächendruck erzeugten. Eine solche Bahn lässt sich dann schwerer wieder auflösen.
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Bekannt ist auch eine Bauweise, bei der beide Presswalzenkörper mit je einer breiten Gliederkette bekleidet sind. Diese soll beim Pressen gegen die Bahn in engen Kanälen zwischen den hochkantigen Gliedern die ausgepresste Flüssigkeit aufnehmen. Die Gliederkette hängt dabei an der unteren Walze unter Bildung eines Zwischenraumes lose herab, weil ihr Durchmesser grösser gewählt ist als der des Walzenkörpers. Eine solche Gliederkette hat aber zunächst den Nachteil, dass sich an der Pressstelle beim Druck auf die Gelenke die Glieder leicht etwas hochstellen und wesentliche Eindrücke in der Stoffbahn bzw. der die Stoffbahn tragenden Filzschicht hinterlassen, nicht selten sogar sie verletzen. Die Gelenke werden auch bei den grossen zur Anwendung kommenden Pressdrücken zu stark belastet und klemmen gelegentlich.
Ihr gegenüber besitzt die einfachere Bauweise des Erfindung- gegenstandes den Vorzug, dass die den Mantel bildenden Ringe zylindrisch und in sich steif sind. Die
Gliederkette liegt im Bereiche der Pressstelle infolge der vielen Gelenke auf dem halbkreisförmigen
Umfang des Walzenkörpers genau an, kann also nicht zu der gerade erfindungsgemäss erstrebte Vorgautschung vor und der Saugwirkung. hinter der Pressstelle führen, die die Folge der losen, in sich steifen. Mantelring mit grösserem Durchmesser sind.
Wollte man selbst annehmen, dass eine solche
Saugwirkung dort entsteht, wo später die Kette sich von dem Umfange der Tragwalze entfernt, so setzt sie viel zu spät ein ; denn unmittelbar hinter der Pressstelle besteht das Bestreben der stark beschleunigten Flüssigkeit, tangential in Richtung der abgehenden Bahn aus den KettenscJ1litzen herauszutreten und wieder in die Bahn einzudringen.
Bekannt ist ferner eine Pressvorrichtung, bei der der Walzenkörper am Umfange achsenparallele, nach den Stirnseiten hin offene Kanäle aufweist und auf dem zwischen den Kanälen in beträchtlichen
Abständen stehengebliebenen, achsenparallelen Rippen des Walzenkörpers ein metallischer, dicht mit kleinen Löchern versehener Zylindermantel fest aufgezogen ist. Die Löcher dienen dazu, die aus der
Bahn bzw. dem sie tragenden Filz ausgepresste Flüssigkeit aufzunehmen, die dann in die achsenparallelen
Sammelkanäle gelangt und aus diesen abfliessen soll. Da die Löcher ganz dicht beieinander liegen und sehr geringen Durchmesser haben sollen, um kapillarartig möglichst viel Feuchtigkeit aufzunehmen, so muss nach der praktischen Erfahrung eine Wandstärke von etwa 15 mm für den Walzenmantel gewählt werden.
Dann aber müssen die Löcher 4-5 mm stark sein, weil schwächere Bohrer festfressen und brechen. Dann wird aber auch naturgemäss der Lochabstand grösser, als die Erfindung ihn zu wählen bestrebt ist. Nur mit einem engen Lochabstand und mit kleinen -Löchern von etwa 1-2 mm
Durchmesser kann man eine wirklich gleichmässige Auspressung erreichen.
Es ist daher, weil sich
Löcher von 1 mm Durchmesser in Mänteln von über 5 mm Wandstärke praktisch nicht bohren lassen, bei der bekannten Bauweise nicht möglich, solche zylindrische Mäntel anzuwenden ; denn bei den zur
Steigerung des Entwässerungsgrades anzuwendenden erheblichen Pressdrücken von zirka 160 i/cm würden die Teile des Mantels, die jeweils an der Pressdruckstelle zwischen je zwei, die achsenparallelen Sammelkanäle begrenzenden Rippen des Walzenkörpers liegen, nicht durch den starren Walzenkörper- mantel bzw. die Walzenkörperoberfläche unterstützt und sich daher durchdrücken.
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Die Verwendung von mehreren Presswalzen ist insbesondere von Vorteil beim Auspressen von
Zellulose, Holzstoff, Pappe od. dgl., weil hiedurch eine stärkere mechanische Entwässerung des Stoffes möglich ist und gleichzeitig die teuren Filze erspart werden können. Als Material für die Ringe empfiehlt sich Bronze, Stahl, Aluminium od. dgl.
PATENT-ANSPRÜCHE : ) l. Pressvorrichtung zum Entwässern von Bahnen oder Bogen aus Papier, Zellulose, Holzstoff,
Pappe od. dgl., bestehend aus zwei gegeneinander wirkenden Presswalzen, von denen die eine einen dicht mit kleinen Löchern od. dgl. zur Aufnahme der ausgepressten Flüssigkeit versehenen zylindrischen
Mantel aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der zylindrische, in sich steife Walzenmantel aus mehreren dicht nebeneinanderliegenden, gelochten Ringen 6-J zusammengesetzt ist, die lose auf dem sie tragenden Walzenkörper (2) liegen und einen grösseren Innendurchmesser haben als der Aussendurch- messer der Tragwalze (2) beträgt, so dass die Innenflächen der Ringe über die ganze Länge der Trag- walze (2) auf dieser an der Pressstelle fest aufliegen,
aber sich zu beiden Seiten dieser Auflagestelle von dem Umfang der Tragwalze entfernen und die von den Löchern der Ringe aufgenommene Flüssigkeit in den dadurch entstehenden Hohlraum abfliesst.