AT15193U1 - Schnellwechseleinrichtung für Werkzeuge für frontladende Arbeitsmaschinen - Google Patents

Abstract

Schnellwechseleinrichtung für frontladende Arbeitsmaschinen wie Traktoren, Radlader, Baumaschinen zur Aufnahme von Werkzeugen wie Schaufeln, Gabeln, Zangen, wobei die maschinenseitigen Aufnahmestellen nicht unmittelbar an den Schwingen (Armen) der Arbeitsmaschine, sondern an einem dort befestigten Werkzeugträger (Werkzeugrahmen) ausgebildet sind, und am Werkzeugträger Aufnahmestellen sowohl nach dem Eurostandard ISO 23206 (1) (2) (3) als auch nach dem Standard SWE-Hauer-B (4) (5) (6) ausgebildet sind; wobei die beiden Verriegelungsbolzen jeder unteren Aufnahmestellenseite durch eine Lasche (7) vorzugsweise an den inneren Enden derart verbunden sein können, dass sie horizontal gemeinsam bewegt werden; wobei an den Verriegelungsbolzen Laschen (8) angebunden sein können, deren anderes Ende an einem maschinenseitig bestehenden Verriegelungssystem befestigt werden kann.

Description

Beschreibung [0001] Die Erfindung betrifft eine Schnellwechseleinrichtung für Werkzeuge für frontladende Arbeitsmaschinen wie Traktoren, Radlader, Baumaschinen und dergleichen zur Aufnahme von Schaufeln, Gabeln, Zangen und dergleichen.

[0002] Frontladende Arbeitsmaschinen verfügen über zwei parallele bewegliche Schwingen (Arme), an deren vorderen Enden das Werkzeug wie z.B. eine Schaufel befestigt wird.

[0003] Das Werkzeug muss möglichst einfach auswechselbar, sein Befestigungsmechanismus also möglichst einfach lösbar und wieder und sicher arretierbar sein. Die Befestigung erfolgt vorzugsweise an jeweils zwei symmetrisch angeordneten Aufnahmestellen oben und unten korrespondierend einerseits an den Schwingen und andererseits am Werkzeug.

[0004] Häufig erfolgt die Montage an den Schwingen nicht unmittelbar, sondern ist an diesen ein Werkzeugträger (Werkzeugrahmen) montiert, an dem das Werkzeug wie vorhin beschriebenen befestigt wird.

[0005] Soweit in dieser Beschreibung eine örtliche Ausrichtung oder Lage ohne ausdrückliche Bezugnahme benannt wird, wie insbesondere längs, quer, seitig, vorne, hinten, bezieht sich diese auf die Arbeitsmaschine mit Sichtrichtung vom dortigen Bedienungsplatz zum Werkzeug hin, und maschinenseitig sowohl auf die Schwingen selbst als auch auf einen auf diesen bestehenden Werkzeugträger.

[0006] Ein Werkzeugträger besteht im Wesentlichen aus einem oberen horizontalen Rundstab und parallel dazu und mit ihm verbunden und beabstandet durch vertikale Träger aus einem unteren Rundstab mit teilweise an den Rundstäben ausgebildeten Aufnahme-steilen und teilweise zusätzlich ausgebildeten oder montierten Aufnahmestellen und im Bereich der unteren Aufnahmestellen parallel zu diesen gelagerte und führbare Bolzen zur Verriegelung des Werkzeugs durch Ein- oder Durchgriff in korrespondierende Führung oder Bohrung am Werkzeug.

[0007] Bekannt ist insbesondere aus dem Eurostandard ISO 23206 und zum Beispiel aus EP 2 573 278 A1 und DE 20 2010 017 891 U1 die Ausbildung der oberen Aufnahmestellen maschinenseitig als horizontaler Rundstab; werkzeugseitig als nach unten offener Haken; und erfolgt die Befestigung durch Einhaken nach unten auf dem äußeren Bereich des Rundstabs; unteren Aufnahmestellen maschinenseitig als horizontale quer gerichtete Hülse oder Bohrung durch zumindest eine vertikal und längs gerichtete Lasche als Träger und Führung eines Verriegelungsbolzens; werkzeugseitig als horizontale quer gerichtete Bohrung durch zumindest eine vertikal und längs gerichtete Lasche; wobei die maschinenseitig außenseitige Öffnung der Hülse bzw. Bohrung und die werkzeugseitig innenseitige Öffnung der Bohrung mit möglichst geringem Abstand parallel an einander anliegen und sich decken und durch die Öffnungen beider Teile ein Bolzen horizontal geführt wird und dadurch das Werkzeug an der Schwinge bzw. am Werkzeugträger verriegelt.

[0008] Die Bolzen zur Verriegelung an der unteren Aufnahmestelle werden durch mechanische oder hydraulische Vorrichtungen bewegt; vorzugsweise zentral symmetrisch von innen nach außen voneinander weg; teilweise auch parallel von einer Außenseite zur gegenüber liegenden hin.

[0009] Wie insbesondere in EP 2 573 278 A1 aufgezeigt, ändert der Eurostandard nichts daran, dass verschiedene Produzenten verschiedene Systeme entwickelt haben, die in den Aufnahmestellen derart stark von einander abweichen, dass die Arbeitsmaschine eines Produzenten nicht mit einem Werkzeug eines anderen Produzenten bestückt werden kann. Wenn der Nutzer zur Arbeitsmaschine eines anderen Produzenten wechselt, ist er gezwungen, auch seine vorhandenen Werkzeuge auszutauschen.

[0010] Kennzeichnend für den Eurostandard ist: der standardisierte Abstand zwischen den horizontalen Achsen der oberen 1 und unteren 2, 3 Aufnahmestellen; dass der Abstand zwischen den beiden unteren Aufnahmestellen deutlich kleiner ist als der zwischen den beiden oberen Aufnahmestellen; dass die unteren Aufnahmestellen im Verhältnis zu den oberen Aufnahmestellen vertikal nach hinten zur Maschine hin versetzt sind; dass die Befestigung an den oberen Aufnahmestellen durch Einhaken des Werkzeugs nach unten erfolgt; dass die Befestigung an den unteren Aufnahmestellen durch quer zur Maschine horizontal durch die maschinenseitige und werkzeugseitige Öffnungen geführte Bolzen erfolgt.

[0011] Weiters bekannt ist der Standard SWE-HAUER-B, im Wesentlichen gekennzeichnet durch: standardisierten Abstand zwischen den horizontalen Achsen der oberen und unteren Aufnahmestellen; obere Aufnahmestellen maschinenseitig als flacher Kopf 4 mit geringer vertikaler Verdickung am äußeren Ende eines horizontalen Rundstabs; obere Aufnahmestellen werkzeugseitig als flache Buchse mit unten offener Seitenwand und großteils offenem Boden;

Befestigung an den oberen Aufnahmestellen durch Hintergreifen des maschinenseitigen Kopfs 4 in die werkzeugseitige Buchse durch deren offene Seitenwand; untere Aufnahmestellen maschinenseitig 5, 6 und werkzeugseitig wie Eurostandard jedoch tiefer und auf der im Wesentlichen gleichen vertikalen außenseitigen Längsebene wie die obere Aufnahmestelle liegend; sodass die Verriegelungsbolzen in geschlossener Position 5 diese Begrenzungsebene nach außen überschreiten; wobei die werkzeugseitigen Aufnahmestellen innenseitig an den maschinenseitigen Aufnahmestellen außenseitig horizontal möglichst anliegen.

[0012] Der wesentliche Vorteil des Standards HAUER gegenüber dem Eurostandard besteht in der stärkeren Fixierung des Werkzeugs dadurch, dass es an den Aufnahmestellen nicht nur vertikal aufliegt sondern zusätzlich seitlich möglichst anliegt, was weitgehend seitliches Spiel des Werkzeugs unterbindet.

[0013] Als Lösung für die Aufnehmbarkeit von Werkzeugen anderer Standarte ist bekannt, dass maschinenseitig an den Schwingen ein Werkzeugträger mit dem Standard nur des anderen System austauschbar montiert wird. Anbau und Abbau des Werkzeugträgers erfordern erheblichen Aufwand.

[0014] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines an den Schwingen austauschbar zu montierenden Werkzeugträgers, an dem Aufnahmestellen sowohl nach Eurostandard als auch nach dem Standard SWE-HAUER-B ausgebildet sind. Die Erfindung löst die Aufgabe durch einen Werkzeugträger mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die weiteren Ansprüche zeigen Ausgestaltungen der Erfindung auf.

[0015] Dafür werden an einem Werkzeugträger die Aufnahmestellen sowohl nach dem Eurostandard 1, 2, 3 als auch nach dem Standard SWE-HAUER-B ausgebildet; wobei die oberen Aufnahmestellen beider Standarde auf derselben horizontalen Achse und die beiden jeweils korrespondierenden Aufnahmestellen beider Standarde symmetrisch zur verlängerten vertikalen Längsachsenebene der Arbeitsmaschine liegen.

[0016] Vorteilhaft ist, beide Verriegelungsbolzen einer unteren Aufnahmestellenseite vorzugsweise an ihren innenseitigen Enden derart mit einander zu verbinden, dass sie horizontal gemeinsam bewegt werden können.

[0017] Weiters vorteilhaft ist, die Verriegelungsbolzen der unteren Aufnahmestellen an ein allenfalls maschinenseitig bestehendes insbesondere hydraulisches Sperrsystem anzuschließen.

[0018] Figur 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Werkzeugträger von vorne, mit unten linkssei tig geschlossenen Verriegelungsbolzen, unten rechtsseitig offenen Verriegelungsbolzen.

[0019] Figur 2 zeigt von vorne die beiden unteren Aufnahmestellen rechtsseitig mit geöffne ten Verriegelungsbolzen.

[0020] Figur 3 zeigt von vorne die beiden unteren Aufnahmestellen linksseitig mit geschlos senen Verriegelungsbolzen.

BEZUGSZEICHENLISTE 1 Obere Aufnahmestelle nach Eurostandard 2 Untere Aufnahmestelle linksseitig nach Eurostandard mit geschlossenem Verriegelungsbolzen 3 Untere Aufnahmestelle rechtsseitig nach Eurostandard mit offenem Verriegelungsbolzen

4 Obere Aufnahmestelle nach Standard SWE-HAUER-B 5 Untere Aufnahmestelle linksseitig nach Standard SWE-HAUER-B mit geschlossenem Verriegelungsbolzen 6 Untere Aufnahmestelle rechtsseitig nach Standard SWE-HAUER-B mit offenem Verriegelungsbolzen 7 Lasche zur Verbindung beider Verriegelungsbolzen einer unteren Aufnahmestelle zur gemeinsamen Bewegung 8 Lasche zur Verbindung des Verriegelungsbolzens mit einem maschinenseitig bestehenden Sperrsystem

Claims (3)

1. Ansprüche

   1. Schnellwechseleinrichtung für frontladende Arbeitsmaschinen wie Traktoren, Radlader, Baumaschinen und dergleichen zur Aufnahme von Werkzeugen wie Schaufeln, Gabeln, Zangen und dergleichen, gekennzeichnet dadurch, dass auf einem Werkzeugträger (Werkzeugrahmen) Aufnahmestellen sowohl nach Eurostandard (1) (2) (3) als auch nach Standard SWE-HAUER-B (4) (5) (6) ausgebildet sind, wobei die oberen Aufnahmestellen beider Standarde auf derselben horizontalen Achse liegen und die jeweils beiden korrespondierenden Aufnahmestellen beider Standarde symmetrisch zur verlängerten vertikalen Längsachsenebene der Arbeitsmaschine liegen.
2. 2. Schnellwechseleinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass die zwei Verriegelungsbolzen einer unteren Aufnahmestellenseite durch eine Lasche (7) vorzugsweise an den innenseitigen Enden derart mit einander verbunden sind, dass sie horizontal gemeinsam bewegt werden können.
3. 3. Schnellwechseleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, dass an dem Verriegelungsbolzen der unteren Aufnahmestellen Laschen (8) angebunden sind, deren anderes Ende an einem maschinenseitig bestehenden vorzugsweise hydraulischen Verriegelungssystem befestigt werden kann.