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Verfahren zur HersteHung keramiseher Entladungsröhren.
Durch die Entwicklung der Herstellungs- und Bearbeitungsmethoden krramischrr Werkstoffr. wie sie für elektrotechnische Zwecke, insbesondere Hochfrequenzzwecke gebraucht werden, ist es möglich geworden, Entladungsröhren u. dgl. im wesentlichen aus keramischen Werkstoffen herzustellen.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Herstellungsverfahren für solche Röhren und besteht im wesentlichen darin, dass die zuerst herzustellenden Verschmelzungen mit einem : Material höheren
Schmelzpunktes, z. B. Hartglas, und die dann herzustellenden Verschmelzungen mit einem Material geringeren Schmelzpunktes, z. B. Glaslot, erzeugt werden. Durch die Anwendung dieses Verfahrens wird es möglich, die Verschmelzungen im Ofen durchzuführen, so dass nichtoxydierende Atmosphären, durch welche die Oxydation der Metallteile verhindert wird, angewandt werden können.
Die Erfindung ist im folgenden an einigen Beispielen erläutert.
Fig. 1 ist eine teilweise schematische Schnittansicht einer Elektronenröhre, wie sie durch das neue Verfahren hergestellt werden kann. Fig. 2 ist eine Schnittansicht einer andern Art solcher Elektronenröhren. Fig. 3 ist eine teilweise schematische Schnittansicht einer Abart der Anordnung nach Fig. 1.
Die Elektronenröhre gemäss Fig. 1 hat ein Vakuumgefäss, das aus einem keramischen Zylinder 1 und einem keramischen Deckel 3 besteht. Der Zylinder 1 ist nach bekanntem Verfahren in einem Stück mit einem Boden 2 erzeugt. Der Boden 2 trägt zwei Leiter 4, 5. Zwei andere Leiter 6, 7 trägt der Deckel 3. Diese Leiter sind durch Verschmelzungen 20, 21, 22,23 an den Teilen 2, 3 befestigt und sind mit Elektroden 34, 35, 36, 37 verbunden, welche auf diese Art von den leitern gehalten werden. Leiter 4 ist z. B. an die Anode 34, Leiter 5 an ein Fanggitter 35 angeschlossen. Leiter 6 ist mit dem Gitter 36, Leiter 7 mit der Kathode 37 verbunden. Diese Elektroden sind punktiert und rein schematisch dargestellt, weil sie unwesentlich für die Erfindung sind.
Der Deckel 3 hat einen Rohransatz 8, der in bekannter Weise zum Auspumpen des Gefässes dient. Nach dem Auspumpen wird das Gefäss bei 9 zugeschmolzen.
Eine solche Röhre wird in folgender Weise hergestellt.
Die Leiter 4, 5 werden in den Boden 2, die Leiter 6, 7 in den Deckel eingeschmolzen, nämlich durch Erzeugen der Verschmelzungen 20, 21, 22, 2. 3, die z. B. aus Hartglas bestehen können. Die Leiter werden entweder vor oder nach dem Erzeugen dieser Schmelzstellen an den Elektroden befestigt, z. B. mit ihnen verschweisst. In dem als Beispiel dargestellten Falle werden sie am besten vor dem Erzeugen der Schmelzstellen 20-23 an die Elektroden angeschlossen. Dann wird in folgender Weise verfahren. Die Leiter 4-7, die nunmehr an den Elektroden 34#37 befestigt sind, werden in Bohrungen der Teile 2,. 3 eingeführt.
Hierauf werden die Schmelzstellen 20-23 erzeugt, um die Leiter in diesen
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dass eine nicht oxydierende Atmosphäre verwendet werden kann, um ein Oxydieren der Elektroden zu verhüten. Die beiden Gebilde 1, 2, 4, 5, 20, 21 und 6, 7, 3,22, 23 werden dann zusammengefügt.
Hierauf findet der zweite Schmelzvorgang statt. Dieser besteht in dem Erzeugen der Verschmelzung 10,
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in bekannter Weise mittels einer Pulpe ausgepumpt. die mit Hilfe eines Glasrohrstückes, das auf den Rohransatz 8 aufgesteekt ist. an diesen angeschlossen wird. Dieses Glasrohrstüek wird nach dem Auspumpen abgesehmolzen, so dass der Glasverschluss 9 entsteht. Das Glasrohrstück besteht am besten aus Hartglas. Solches Glas ist hier verwendbar, weil das Abschmelzen durch eine spitze Flamme geschieht und daher nur ein örtliches Erwärmen entsteht. Die übrigen Sehmelzstellen können vor Erwärmung geschützt werden.
Bei dem neuen Verfahren sind Lehren oder andere Einrichtungen verwendbar, damit grösste Genauigkeit erzielt werden kann. Keramische Körper können so ausgebildet werden, dass sie sich während der Schmelzvorgänge, die an ihnen vollzogen werden, nicht gegeneinander verschieben. Z. B. kann der Deckel 3 mit einer Ringnut versehen werden, in die das offene Ende des Zylinders 1 eingesetzt werden kann. Die Verfahren zum Bearbeiten von keramischem Material sind so vervollkommnet worden, dass auf Bruchteile eines Millimeters genau gearbeitet werden kann. Dies ist vor allem bei Elektronenröhren von Vorteil, die aus keramischem Material aufgebaut sind, weil dieses Material erlaubt, die gewünschten Grössenverhältnisse genau einzuhalten.
Das neue Verfahren ist daher besonders geeignet für Röhren, die für sehr kurze Wellenlängen bestimmt sind. Hier kommt es bekanntlich besonders auf die inneren Daten der Röhre an.
In der Anordnung nach Fig. 3 bildet die Anode. 34 einen Teil des Vakuumgefässes. Die hier gezeigte Röhre ist von kleinen Abmessungen, aber für höhere Belastungen bestimmt. Die Anode-M hat Kühlrippen 11 und besteht vorzugsweise aus Kupfer. Das Vakuumgefäss hat überdies zwei Zylinder 12. 13 und zwei Deckel 14, 3 als Bestandteile. Die Anode. 34 hat an jedem ihrer Stirnenden einen ringförmigen Ansatz 16. In den Ansätzen 16 sitzen die Zylinder 12, 13. Die Ansätze 16 sind vorzugsweise auf die Zylinder 12, ?-3 aufgeschrumpft.
Die ausser der Anode. 34 vorhandenen Elektroden sind in Fig. 3 nicht gezeigt.
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miteinander verbunden. Die Verschmelzungen können z. B. mittels Glasrohrstüeken hergestellt werden, welche über die aneinander zu befestigenden Teile geschoben und dann in einem Ofen verschmolzen werden.
Die Verschmelzungen 17, 18 werden in einem ersten Schmelzvorgang mittels Hartglases oder eines ähnlichen Materials erzeugt. Die Verschmelzungen 10, 19 werden in einem zweiten Schmelz- vorgangehergestellt, u. zw. mittels eines Materials, das einen tieferen Schmelzpunkt hat als das Material, welches für die Versehmelzungen 17, 18 verwendet ist.
Der Rohransatz 8 und der Verschluss 9 haben hier dieselbe Bedeutung, wie sie mit Bezug auf Fig. 1 beschrieben ist.
In der Anordnung nach den Fig. 1 und 2 besteht der Rohransatz 8 aus einem Stück mit dem Deckel 3. Der Ansatz 8 und Deckel 3 können jedoch bei der Kleinheit solcher Röhren leicht im Laufe der Fabrikation beschädigt werden. Es ist deshalb vorteilhaft, den Rohransatz 8 in einer Aussparung des Deckels 3 zu befestigen, nämlich mittels einer Verschmelzung 24, deren Schmelzpunkt tiefer liegt als der Schmelzpunkt der Stellen 20-23. Die Verschmelzungen 10 und 24 können so in einem Ofen in einem Arbeitsgange erfolgen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung keramischer Entladungsrohren, dadurch gekennzeichnet, dass die zuerst herzustellenden Verschmelzungen mit einem Material, z. B. Hartglas, höheren Schmelzpunktes und die dann herzustellenden Verschmelzungen mit einem Material geringeren Schmelzpunktes, z. B. Glaslot, hergestellt werden.