<Desc/Clms Page number 1>
Lupe, insbesondere fuir philatelistische Zwecke.
Es sind bereits Lupen für philatelistische Zwecke bekanntgeworden, bei denen Vorkehrungen für eine gute Beleuchtung der zu beobachtenden Fläche getroffen sind. Abgesehen von den verhältnis- mässig grossen Kosten dieser aus massiven Glaskörpern bestehenden Lupen ist dabei auf die optimale
Vergrösserung verzichtet und besitzen diese auch, wenn der Lichteinfall schräg erfolgt, den Nachteil. dass ein grosser Teil der zu beobachtende Fläche im Schatten der seitlichen Begrenzungswände liegt.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Lupe, die insbesondere für philatelistische Zwecke geeignet ist und unter Wahrung der optimalen Vergrösserung auch bei seitlichem Lichteinfall eine vor- zügliche Aufhellung der beobachteten Fläche ergibt und überdies zufolge geringen Materialwertes sehr billig zu stehen kommt. Erfindungsgemäss ist mindestens eine Sammellinse üblicher Ausführung (welche einen Öffnungswinkel bis höchstens 45 , gerechnet von der Mittelachse, aufweisen) auf ein hohles durchsichtiges Gestell, z. B. einen gläsernen Hohlzylinder, hohlen Kegelstumpf od. dgl., aufgesetzt, dessen Basis vorzugsweise aus einer durchsichtigen Platte, insbesondere einer Glasplatte, gebildet ist. Die Wandungen des Gestells können voll oder auch z. B. zum Teil ausgenommen sein.
Die Glasplatte, auf der das Ganze vorzugsweise aufruht, dient gleichzeitig zum Festhalten und Plattdrücken des zu beobachtende Gegenstandes, z. B. einer Briefmarke, in der Beobachtungsebene. Der Abstand der Linse von der Beobachtungsebene ist so gewählt, dass die besten optischen Verhältnisse erzielt werden. Gegebenenfalls kann zur Anpassung an verschiedene Augen eine Veränderung der Höhe der Linse über der Beobachtungsebene dadurch erreicht werden, dass das Gestell zweiteilig ausgeführt und mit geeigneten Verstellmitteln versehen ist. An Stelle nur einer Linse können auch zwei Linsen auf dem Gestell befestigt werden, wenn eine besonders starke Vergrösserung erwünscht ist.
In der Zeichnung sind vier Ausführungsbeispiele von Lupen nach der Erfindung in vertikalen lV1ittelschnitten dargestellt.
Die Lupe nach Fig. 1 weist eine Sammellinse 1 auf, die auf einem hohlen gläsernen Zylinder 2 an ihren Rändern festgekittet ist, der wieder auf einer die Basis bildenden Glasplatte 3 befestigt ist.
Es ist klar, dass der Durchmesser der Lupe je nach Grösse der zu beobachtende Fläche beliebig gewählt werden kann. Die Glasplatte 3 wird auf die zu beobachtende Fläche aufgesetzt und hält diese, z. B. eine Briefmarke 4, durch das Eigengewicht der Lupe fest. Gleichgültig, ob der Lichteinfall mehr von oben oder schräg von der Seite erfolgt, ist die beobachtete Fläche immer gut aufgehellt, ohne dass irgendwelche Schatten auftreten können.
, Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 besteht das die Linse 1 tragende Gestell aus zwei hohlen gläsernen Zylindern 5 und 6, die mittels eines Schraubgewindes 7 verbunden sind, welches eine Ver- änderung der Gesamthöhe der Linse 1 über der Abschlussplatte. 3 durch gegenseitige Verdrehung der Zylinder 5 und 6 und so eine Anpassung an verschiedene Augen gestattet.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 besitzt das Gestell die Form eines hohlen gläsernen Kegelstumpfes 10, der unten durch die Scheibe.) abgeschlossen ist und oben zwei Sammellinsen 1 und 11 trägt, von denen die untere 11 auf einem Absatz 12 des Gestells aufruht.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist das Gestell wieder zweiteilig und besteht aus zwei gläsernen Zylindern 15 und 16, die mittels eines Schraubgewindes 17 gegeneinander verstellbar sind.
Der obere Teil trägt die Sammellinse 1 und der untere eine weitere Sammellinse 21 ; die Linsen können durch Verdrehen der Teile 15, 16 einander genähert oder voneinander entfernt werden, um eine Änderung des Vergrösserungsverhältnisses oder eine Anpassung an verschiedene Augen zu erzielen.
<Desc/Clms Page number 2>
An Stelle von Glas können auch durchsichtige Kunstpressmassen für das Gestell verwendet werden, die den Vorteil bieten, dass sie viel weniger leicht zerbrechlich sind und eine billige Massenherstellung durch Spritzguss od. dgl. gestatten.
Wie ersichtlich, können für die Lupe nach der Erfindung alle Arten von Sammellinsen also im
Gegensatz zu den bekannten Leuchtlupen, insbesondere solche mit optimaler Vergrösserung und vollkommen zerrungsfreiem Sehbild, verwendet werden. t Da der Sehstrahl nur zum geringsten Teile durch Glas und zum grössten Teile durch die Luft geht, wird im Gegensatz zu den bekannten aus massiven Glaskörpern bestehenden Leuchtlupen nur sehr wenig Licht absorbiert. Die geringe vorhandene Materialmenge ermöglicht eine Herstellung mit sehr geringen Kosten und unter Verwendung von handels- üblichen und daher billigen Linsen.
Gegenüber den bekannten Dreifusslupen und Fadenzählern besitzt die Lupe nach der Erfindung den Vorteil, dass in jeder beliebigen Lage keinerlei Schatten auf die Beobachtungsebene fallen und die Helligkeit im allgemeinen grösser ist, besonders wenn, wie dargestellt, keinerlei Fassungen für die Linsen verwendet, sondern diese einfach auf die Ränder des Gestells aufgekittet werden.
Wenn es sich nicht darum handelt, einen kleinen Gegenstand, z. B. eine Briefmarke, in der Beobachtungsebene festzuhalten, kann die Glasplatte 3 auch weggelassen werden, wodurch eine noch bessere Aufhellung des Blickfeldes entsteht und die Lupe als Leselupe vorzüglich verwendbar ist.