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Verfahren zur Herstellung von leichtem, für Kleiderstoffe geeignetem Gewebe.
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aus Leder verwendet.
Solche Stoffe haben jedoch den Nachteil, dass sie die Ausdünstungen des Körpers infolge ihrer Luftundurchlässigkeit zurückhalten, was sich insbesondere durch das Feuchtwerden der Kleidungsstücke an ihrer Innenseite bei kaltem Wetter bemerkbar macht. Ferner sind derartige Kleidungsstücke in der Regel sehr schwer oder in gewissen Fällen bei leichteren Ausführungen wenig haltbar.
Zweck der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung eines Gewebes, das die obengenannten Mängel nicht aufweist. Das erfindungsgemäss hergestellte Produkt ist leicht und besitzt trotz guter Wasserdichtigkeit genügende Luftdurchlässigkeit, um eine gute Ventilation der Ausdünstungen zu ermöglichen.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird so durchgeführt, dass man feines, leichtes, einschichtiges, dichtes Baumwollgewebe von der Art des für Ballonstoffe geeigneten Rohgewebes, gewünschtenfalls nach einer an sich bekannten Laugenschrumpfung durch Behandlung mit Mercerisierlauge, gewünschtenfalls nach einer ohne Anwendung von Druck und Kochen erfolgenden Bleiche und Färbung, mit an sich bekannten wasserabweisenden Mitteln derart imprägniert, dass eine Verstopfung der Poren nicht stattfindet, worauf es einer Kalandrierung bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck unterworfen wird. Dabei kann man zweckmässigerweise eine Nachimprägnierung mit einem benzollöslichen Kunstharz vornehmen, wobei eine ausgezeichnete Fixierung der Imprägnation erreicht wird.
Ein derartig hergestelltes Produkt ist sehr dünn und lässt trotz guter Wasserdichtigkeit eine gute Luftzirkulation zu, ausserdem ist es sehr leicht im Gewicht und hält auch bei Wind und kaltem Wetter die Körperwärme vorzüglich. Es eignet sich insbesondere für Windjacken, Ski (Abfahrts) jacken, Motorfahrerbekleidungen, Handschuhbezüge, Westen, Regenmäntel usw.
Es ist zwar bereits bekannt, Gewebe mit wasserabweisenden Mitteln, wie Paraffin, Ceresin, Wachs usw., zur Erzeugung wasserdichter, aber noch luftdurchlässiger Stoffe zu behandeln. Diese Verfahren haben aber den Nachteil, dass die Poren entweder zu sehr verstopft werden, oder aber, dass die Imprägnierung nicht zuverlässig ist. Zur Behebung dieser Übelstände wurde nun vorgeschlagen, das Gewebe vorgängig der Imprägnierung mit gespanntem Wasserdampf zu behandeln.
Überraschend und durchaus neu ist nun die dem vorliegenden Verfahren zugrunde liegende Erkenntnis, dass den an sich bekannten dichten Geweben nach erfolgter Imprägnierung mit den ebenfalls bekannten wasserabweisenden Mitteln durch eine Kalanderbehandlung eine erhöhte Wasserundurch- lässigkeiterteiltwerdenkann, ohne jedoch die Luftdurchlässigkeitin unerwünschterWeise herabzumindern.
So wird z. B. ein Gewebe, das als Rohware sowie nach der Mereerisierung und Bleiche eine Wasserfestigkeit von 5 cm Wassersäule aufweist, nach dem Imprägnieren eine solche von 20 cm aufweisen, die nach der Kalanderbehandlung auf 70 cm Wassersäule steigt. Trotz dieser hohen Wasserfestigkeit geht die Luft bei 30 cm Druck durch das Gewebe hindurch.
Man erzielt also durch das Verfahren der Erfindung eine ausserordentlich gute Wasserfestigkeit, ohne die bei gummierten Geweben bestehende Luftundurchlässigkeit in Kauf nehmen zu müssen.
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Beispiel :
Ein sehr diehtgewobenes, feines Baumwollgewebe, in der Art eines für Ballonstoff geeigneten Rohgewebes, wird roh mercerisiert, entschlichtet und unter Spannung getrocknet ; hierauf lässt man es in Mercerisierlauge (beispielsweise Natronlauge von 320 Bé, 40 C) ohne Spannung maximal einschrumpfen. Dann wird heiss gespült, gesäuert, gespült, wenn nötig kalt gebleicht und gefärbt.
(Kalt bleichen : bleichen, ohne unter Druck zu kochen.) Mit den bekannten Imprägniermitteln, die aufkalandriert werden, wird das Gewebe wasserabstossend gemacht und zum Schluss trocken bei 100 C und einem Druck von 200-300 kg pro crn2 kalandriert. Die verwendeten Imprägniermittel bestehen zum grössten Teil aus tonerdehaltigen Paraffinemulsionen. Man kann auch noch mit der Lösung eines benzollösliehen Kunstharzes nachimprägnieren, welche jedoch die Poren des Gewebes nicht ffillen darf und eine Fixierung der ersten Imprägnierung bewirkt.