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Schleif- und Tragtuch für die Bergung von Verletzten.
Es sind bereits Tragtücher zum Transport von Kranken bekannt, welche im wesentlichen aus einer rechteckigen Stoffbahn bestehen und nahe dem Kopf-und Fussende mit an den Seitenrändern gegenüberliegend angeordneten Tragschlaufen versehen sind, welche durch mit der Stoffbahn vernähte Gurten gebildet werden. Zur besseren Übertragung der Belastung hat man bei diesen bekannten Tragtüchern die Tragschlaufen mit dem Tragtuch durch zusätzliche Gurten verspannt und im Tragtuch selbst im Bereich dieser Verspannungsgurten Versteifungsglieder vorgesehen.
Diese Tragtücher haben den Nachteil, dass sie einerseits ziemlich umständlich in der Herstellung sind und daher auch teuer in der Gestehung kommen und anderseits zufolge der im Tragtuch selbst vorgesehenen Versteifungsglieder jene Weichheit bzw. leichte Faltbarkeit vermissen lassen, welche für die Anwendung insbesondere für Kriegszwecke von grundlegender Bedeutung ist. Auch die Handhabung dieser Tragtücher bei ihrem Gebrauch lässt nicht jene Mannigfaltigkeit zu, welche insbesondere bei Verwendung im Kriege, z. B. durch die verschiedentlichen Bodenverhältnisse, d. h. Beschaffenheit des Transportweges, bedingt ist.
Die Erfindung vermeidet nun diese Nachteile dadurch, dass an mehreren Stellen der im wesentlichen rechteckigen Stoffbahn paarweise mit der Stoffbahn Quergurten, vorzugsweise parallellaufend vernäht sind, wobei die Gurten jedes Paares miteinander unter Bildung von Tragschlaufen an beiden Enden verbunden sind. Das erfindungsgemässe Tragtuch hat gegenüber den bekannten Tragtüchern den Vorteil, dass es wesentlich einfacher in der Herstellung und daher auch äusserst billig in seinen Gestehungskosten ist, welch letzterer Punkt gerade für die Verwendung des Tragtuches für Kriegszwecke, d. h. also in grossen Mengen von Bedeutung ist. Ausserdem ermöglicht die erfindungsgemässe Anordnung der Traggurten eine äusserst günstige Verteilung der Belastung auf die Tragschlaufen, trotz Fortfall der bei den bekannten Tragtüchern anzutreffenden Versteifungsglieder.
Das Fehlen jeglicher Versteifungsorgane ist deshalb sehr vorteilhaft, weil dadurch die Möglichkeit gegeben ist, das Tragtuch zu seiner Versorgung so zu falten, dass es einen sehr kleinen Raum einnimmt und daher z. B. am Tornister mitgeführt werden kann. Der Fortfall von Versteifungsgliedern ist aber auch deshalb von besonderem Vorteil, weil dadurch eine sehr erwünschte Vereinfachung in der Reinigung des Gerätes gegeben ist. Es sei hier in erster Linie auf die Verwendung des Gerätes im Luftschutz hingewiesen, bei welcher die ofte Reinigung des Gerätes (Freimachung von Kampfgiftstoffen) eine grosse Bedeutung hat.
Auch die Handhabung des Tragtuches gemäss der Erfindung ist, abgesehen von der auch den bekannten Geräten eigenen Weichheit und Nachgiebigkeit wesentlich günstiger gestaltet, was einerseits dadurch erreicht wird, dass die gegenüberliegenden Schlaufenpaare an mehreren, d. h. in der Regel an drei Stellen des Tragtuches vorgesehen sind und anderseits die Schlaufen so zu liegen kommen, dass sie einen bequemen und sicheren Angriff des Trägers ermöglichen, ohne denselben in seiner Bewegungsfreiheit während des Transportes zu beeinträchtigen.
Das erfindungsgemässe Schleif-und Tragtuch vereinigt ausserdem alle jene Vorzüge in sich, welche allgemein den Tragtüchern zukommen. Es kann also, wie schon der Titel besagt, nicht nur zum Tragen von Verletzten, sondern auch, wie es in manchen Fällen erwünscht ist, zum Fortschleifen derselben am Boden verwendet werden. Dieser letzte Verwendungszweck kommt insbesondere dann in Frage, wenn z. B. nur eine Hilfsperson zur Verfügung steht oder im Kriegsfalle, wenn die Bergung des Verletzten nur unter möglichster Deckung der Hilfsperson durchgeführt werden kann.
Auch die Aufbringung des Verletzten auf das erfindungsgemässe Traggerät ist wesentlich leichter und bequemer als bei den bisher üblichen Geräten, indem dazu der Verletzte nicht angehoben zu werden braucht, sondern in den meisten Fällen ein blosses Überwälzen auf das knapp neben dem Verletzten ausgebreitete Tragtuch erforderlich ist.
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Weitere Merkmale der Erfindung beziehen sich auf besondere Ausgestaltungen der Tragschlaufen bzw. des Tragtuches selbst.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes in einer
Draufsicht.
Mit 1 ist die Stoffbahn bezeichnet, an deren Längsrändern z. B. je drei einander paarweise gegen- überliegende Tragbügel 2 angebracht sind. Diese Tragbügel werden durch Schlaufen 3 von Gurten 4 gebildet, welche, wie aus der Zeichnung ersichtlich, quer über die ganze Stoffbahn verlaufen und mit derselben vorzugsweise durch Vernähen verbunden sind. Die Gurten stellen also zugleich Verstärkungen der Stoffbahn 1 dar, welche von einem Tragbügel zum gegenüberliegenden verlaufen. Zum bequemen
Anfassen werden die Gurtschlaufen mittels Schlauchstrücken, z. B. aus Gummi od. dgl. eingehüllt.
Die Längsränder der Stoffbahn können gemäss einem weiteren Kennzeichen der Erfindung dadurch versteift werden, dass man sie, wie aus der Zeichnung bei 1 a ersichtlich, einschlägt und mit der übrigen
Stoffbahn vernäht. Lässt man die Enden dieser Einnähungen offen, so können dadurch auch gleichzeitig längslaufende Schläuche 5 gebildet sein, durch die man unter Umständen Tragholme stecken kann. Auch die Tragbügel 2 gestatten das Durchstecken von Tragholmen, u. zw. mit dem Vorteil, dass man in der
Wahl der zu verwendenden Tragorgane wesentlich freier ist. Obwohl ein Herabgleiten des auf dem Tuch
Liegenden bei halbwegs vorsichtigem Transport schwer möglich ist, können doch zur Sicherung desselben ein oder mehrere Spanngurten 6 (gemäss der Zeichnung ist nur einer vorgesehen) angebracht sein.
Die mit den Längsrändern der Stoffbahn vorzugsweise durch Vernähen verbundenen Teile dieses Spann- gurtes können miteinander z. B. durch eine verstellbare Knopfverbindung, Hakenverbindung oder Ver- schnallung auf dem Körper des auf dem Tuch liegenden Verletzten niedergespannt werden.
Die Unterseite der Stoffbahn wird vollkommen glatt belassen, so dass bei Verwendung des erfindungs- gemässen Gerätes als Schleiftuch, in welchem Falle die Fortbewegung lediglich durch Zug an zwei an den
Enden der Stoffbahn vorgesehenen Tragbügeln erfolgt, der Reibungswiderstand zwischen der Stoffbahn und dem Boden möglichst gering ist.
Ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, kann natürlich die Zahl der Tragbügel den Erforder- nissen entsprechend beliebig gewählt sein. Auch wäre es möglich, die Tragbügel 2 statt durch quer zur
Stoffbahn verlaufende Gurten 4 durch Schlaufen zweier entlang der Längsränder der Stoffbahn an- angebrachter Gurten zu bilden.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Schleif- und Tragtuch für die Bergung von Verletzten, mit im wesentlichen rechteckiger Stoff- bahn, dadurch gekennzeichnet, dass an mehreren Stellen paarweise mit der Stoffbahn Quergurten, vorzugsweise parallellaufend, vernäht sind, wobei die Gurten jedes Paares miteinander unter Bildung von Tragsohlaufen an beiden Enden verbunden sind.