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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Tragetuch für Säuglinge, Kleinkinder und dergleichen.
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Babytragetücher werden
seit langem in vielen Ländern
zur Beförderung
und Beaufsichtigung von Säuglingen
und Kleinkindern genutzt. Sie ermöglichen dem Kind einen engen
Körperkontakt,
der sich positiv auf die psychische Entwicklung auswirkt. Für die tragende
Person hat das Tuch, außer
der Tatsache seinem Kind mehr Zuneigung zukommen zu lassen, auch
viele praktische Vorteile. Die Aufsicht des Kindes wird erheblich
erleichtert, da nebenbei anfallende Arbeiten ausgeführt werden
können.
Außerdem
stellt es eine alternative Beförderungsmöglichkeit,
beispielsweise zu Kinderwägen
dar.
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Die
klassischen Tragetücher
weisen eine große
Länge von
3m und mehr auf. Das Kind und die tragende Person werden von der
Stoffbahn umschlungen, die an ihren Enden verknotet ist.
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Die
Handhabung der klassischen Tragetücher ist relativ kompliziert.
Es gibt zwar zu jedem Tragetuch eine umfassende Bindeanleitung und
darüberhinaus
werden Kurse angeboten, in denen man die richtigen Bindetechniken
lernt, dennoch verwenden viele Frauen ihr Tragetuch nicht, da sie
sich das Binden nicht zutrauen. Nur, wenn die Tücher wirklich fest und richtig
gebunden sind, ist die Sicherheit des Babys gewährleistet und kann es nicht
zu Fehlhaltungen kommen. Davor schrecken viele Mutter zurück und verzichten
deshalb generell auf den Gebrauch des klassischen Tragetuchs. Auch
können
bei einem solchen Tragetuch, das für das Kind nicht passend geschlungen
worden ist, Fehlhaltungen auftreten. Bei einem zu locker gebundenen
Knoten besteht zudem die Gefahr, dass er aufgeht und dadurch das Baby
herabfällt
und verletzt werden kann. Wenn von dem Knoten lange Stoffenden nach
unten hängen, kann
man außerdem
hängen
bleiben oder stolpern. Manchmal sitzt das Kind auf dem Knoten, der
dann schmerzhaft drückt.
Ebenso kann ein Knoten von der tragenden Person als unangenehm drückend empfunden
werden. Zudem ist die lange Stoffbahn schwer, und bei Nichtbenutzung
nimmt das Tragetuch viel Platz in Anspruch. Im Wesentlichen die
gleichen Nachteile weist ein Tragetuch auf, das aus einer etwa 2m
langen Stoffbahn besteht, deren Enden mit zwei Ringen festgezurrt
werden.
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Zudem
gibt es Traghilfen, die aus einem elastischen Stoff bestehen, der
zu einer doppelgewebigen Stoffbahn längs gefaltet ist, welche an
den Enden zu einer Schlaufe vernäht
ist. Kleinkinder sacken jedoch mit der Zeit über die Hüfte der tragenden Person nach
unten und sind dann nur noch schwer zu tragen. Durch den dicken,
schweren Stoff ist das Tragen besonders bei hohen Temperaturen unangenehm
bis gar nicht möglich,
da das Baby/Neugeborene womöglich
einen Hitzestau erleidet.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein einfach zu handhabendes Tragetuch bereitzustellen,
das bei hoher Sicherheit und einer dem Baby oder Kleinkind angepassten
Liege- bzw. Sitzposition einen hohen Tragekomfort sowohl für das Kind
wie für
die tragende Person erlaubt, ohne vorher aufwändig gebunden und verknotet
werden zu müssen.
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Dies
wird erfindungsgemäß mit dem
im Anspruch 1 gekennzeichneten Tragetuch erreicht. In den Unteransprüchen sind
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wiedergegeben.
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Nach
der Erfindung besteht das Tragetuch aus einer Stoffbahn aus einem
nicht elastischen Gewebe mit einer Länge von 100 bis 160 cm, insbesondere
120 cm bis 150 cm und einer Breite von 40 bis 60 cm, insbesondere
etwa 50 cm, welche an ihren Enden zu einer Schlaufe vernäht ist.
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Unter
einem nicht elastischen Gewebe ist dabei ein Gewebe zu verstehen,
das in Längsrichtung
der Stoffbahn eine maximale Dehnbarkeit von 10%, insbesondere 5%
aufweist. Das Tragetuch ist vorzugsweise eingewebig, d. h. es besteht
aus nur einer Gewebelage.
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Das
Gewebe für
das erfindungsgemäße Tragetuch
besteht vorzugsweise aus im Wesentlichen nicht elastischen Naturfasern,
wie Baumwolle, Hanf bzw. Leinen, Seide oder dergleichen. Das Gewebe des
erfindungsgemäßen Tragetuchs
weist vorzugsweise eine Köper-Bindung
oder eine andere feste und dennoch in sich elastische Bindung auf.
Vorzugsweise ist es ein Kreuzköper-Gewebe.
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Während die
Breite der Stoffbahn mit beispielsweise 50 cm standardisiert werden
kann, wird die Länge
der Stoffbahn der Größe der zu
tragenden Person angepasst.
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Das
erfindungsgemäße Tragetuch
ist strapazierfähig
und kochfest. Da es nicht elastisch ist, gibt es einem Baby, insbesondere
seinem Rücken
einen sicheren Halt. Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Tragetuchs
sind, dass es keinen Knoten aufweist, nicht gebunden werden muss,
perfekt passt, da es in verschiedenen Größen angefertigt werden kann,
und leicht zu tragen ist, und zwar sowohl durch die einfache Handhabung
als auch durch die Leichtigkeit des Gewebes. Zudem kann das Baby
schnell hinein – und
wieder heraus genommen werden, da das langwierige vorherige Knoten
und richtiges Platzieren des Tragetuchs entfällt. Auch braucht das erfindungsgemäße Tragetuch
kaum Platz, sodass es überall
mit hingenommen werden kann und die tragende Person nicht durch übermäßig viel
Stoff belastet.
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Die
Enden der Stoffbahn sind vorzugsweise mit einer Mehrfachnaht, mit
mindestens drei, vorzugsweise vier zueinander parallelen Einzelnähten zu
einer Schlaufe vernäht.
Der Abstand der Einzelnähte
voneinander beträgt
dabei vorzugsweise mindestens 5 mm, insbesondere etwa 1 cm.
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Damit
sind die Enden der Stoffbahn nicht nur sicher miteinander vernäht, vielmehr
bleibt das Tragetuch auch im Bereich der Quernaht hinreichend flexibel,
sodass der Tragekomfort durch die Naht nicht beeinträchtigt wird,
sodass insbesondere keine Druckstellen beim Baby bzw. der zu tragenden
Person auftreten.
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Die
Längsseiten
des Tragetuchs weisen vorzugsweise keine Webkante auf, sondern sind
wegen der Haltbarkeit vorzugsweise gesäumt.
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Das
erfindungsgemäße Tragetuch
kann in allen wichtigen Trageweisen getragen werden.
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So
kann das Tuch gefaltet werden, sodass es nur noch die halbe Breite
aufweist. Es kann dann mit dem oberen Abschnitt der Schlaufe um
eine Schulter der tragenden Person gelegt und sich von dort mit
dem einen vorderen Trum über
die Brust und dem hinteren Trum der Schlaufe über den Rücken der tragenden Person zum
unteren Abschnitt der Schlaufe an der Hüfte der tragenden Person auf
der gegenüberliegenden
Seite der Schulter erstrecken.
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In
dem mittleren Abschnitt zwischen dem oberen und dem unteren Abschnitt
wird dadurch eine Mulde gebildet, in die das Baby gelegt werden
kann.
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Diese
Trageweise ist insbesondere für
Neugeborene und sehr kleine Babys bis zu einer bestimmten Größe geeignet.
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Nach
einer anderen Trageweise kann das Tuch, ohne es zu falten, sowohl
mit seinem vorderen wie mit seinem hinteren Trum etwa in der Mitte
jeweils um seine Längsachse
um ca. 180° gedreht
werden, um dann mit dem oberen Abschnitt auf die Schulter der tragenden
Person und mit dem unteren Abschnitt an die Hüfte auf der der Schulter gegenüberliegenden
Seite gelegt zu werden.
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Dabei
bildet sich auf der Brust der tragenden Person die Eindrehung des
vorderen Trums aus, und zwischen dieser Eindrehung und dem unteren
Abschnitt der Schlaufe eine Mulde, in der das Baby oder Kleinkind
sitzen kann, und zwar mit freiem Kopf, sodass es die Umgebung gut
wahrnehmen kann.
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Zugleich
kann das Kind sich mit einer Hand und einem Bein an dem Rücken und
mit seiner anderen Hand und seinem anderen Bein an der Brust der tragenden
Person abstützen,
und zwar derart, dass es zugleich breitbeinig auf der Hüfte der
tragenden Person sitzt.
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Nach
wieder einer anderen Trageweise können zwei erfindungsgemäße Tragetücher verwendet werden.
Die beiden Tragetücher
werden dabei nicht jeweils der Länge
nach zusammengelegt.
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Die
beiden Tragetücher
werden über
Kreuz angelegt. D. h. das eine Tragetuch wird mit seinem oberen
Abschnitt auf die eine Schulter der tragenden Person gelegt und
erstreckt sich von dort mit dem hinteren Trum entlang dem Rücken und
mit dem vorderen Trum über
die Brust zum unteren Abschnitt an der gegenüberliegenden Hüfte, während das
andere Tragetuch mit seinem oberen Abschnitt auf die andere Schulter
gelegt wird, sodass es sich von dort über den Rücken bzw. die Brust zum unteren
Abschnitt an der anderen Hüfte
erstreckt.
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Das
Baby oder Kind kann dann in den beiden sich kreuzenden Tragetüchern sitzen.
D. h. der eine Fuß des
Kindes kann dann auf der einen Seite und der andere auf der anderen
Seite aus dem einen bzw. anderen Tragetuch heraus nach unten hängen, während der
Kopf des Kindes in der Mitte oberhalb der beiden sich kreuzenden
Tragetücher
an der Brust der tragenden Person angeordnet, also im Wesentlichen frei
ist, sodass das Kind die Umgebung wahrnehmen kann. Das Baby kann
mit dem Kopf nach vorne oder hinten platziert werden.
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Die
vorstehend geschilderte Trageweise kann selbstverständlich auch
so durchgeführt
werden, dass das Kind am Rücken
der tragenden Person getragen wird.
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Zwar
ist das erfindungsgemäße Tragetuch
in erster Linie für
Säuglinge
und Kleinkinder bestimmt, es ist jedoch auch beispielsweise für Tiere,
insbesondere Haustiere von der Größe eines Babys geeignet.
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Nachstehend
ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung beispielhaft
näher erläutert. Darin
zeigen jeweils schematisch:
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1 eine
perspektivische Darstellung einer Ausführungsform des Tragetuches;
und
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2a und 2b, 3a und 3b sowie 4a und 4b jeweils
eine andere Trageweise des Tragetuchs, und zwar nach 2a und 2b eine
Ansicht auf die tragende Person von vorne mit verdecktem bzw. teilweise
sichtbarem Baby, 3a und 3b eine
Ansicht der tragenden Person von vorne bzw. hinten und 4a und 4b eine
Ansicht der tragenden Person von vorne mit bzw. ohne Baby.
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Gemäß 1 ist
das Tragetuch 1 aus einer Stoffbahn 2 gebildet,
die an ihren Enden zu einer Schlaufe vernäht ist.
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Die
Stoffbahn 2 weist eine Breite B von ca. 50 cm auf. Die
Stoffbahn 2, also der Umfang der Schlaufe, weist eine Länge L von
vorzugsweise etwa 120 bis 150 cm auf. Die Stoffbahn 2 kann
beispielsweise aus Baumwolle bestehen und eine Kreuzköper-Gewebebindung
aufweisen. Die Dehnbarkeit der Stoffbahn beträgt in Längsrichtung der Stoffbahn vorzugsweise
maximal 5%.
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Die
Naht 3 ist eine Vierfachnaht, besteht also aus vier parallelen
Einzelnähten 4,
die quer über
die Stoffbahn 2 verlaufen und einen Abstand von ca. 1 cm
voneinander aufweisen. An seinen Längsseiten 5, 6 ist
die Schlaufe gesäumt.
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Das
Tragetuch 1 kann in unterschiedlichen Tragweisen getragen
werden.
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Bei
der Trageweise nach 2a und 2b ist
das Tuch 1 seiner Länge
nach in der Mitte gefaltet, sodass es nur noch die halbe Breite
aufweist. Es wird dann mit dem oberen Abschnitt 7 der Schlaufe
um eine Schulter 8 der tragenden Person 10 gelegt
und erstreckt sich von dort mit dem vorderen Trum 9 über die
Brust und seinem hinteren Trum über
den Rücken zum
unteren Abschnitt 11 der Schlaufe an der Hüfte 12 der
tragenden Person auf der der Schulter 8 gegenüberliegenden
Seite.
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Im
mittleren Abschnitt 13 zwischen dem oberen Abschnitt 7 und
dem unteren Abschnitt 11 der Schlaufe wird dadurch im Trum 9 eine
Mulde gebildet, in der das Baby 14 liegt.
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Dabei
kann gemäß 2a insbesondere
ein Neugeborenes Baby 14 durch das Tragetuch 1 ganz abgedeckt
werden oder gemäß 2b nur
teilweise.
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Nach
der Trageweise gemäß 3a und 3b,
wird das vordere Trum 9 und das hintere Trum etwa in der
Mitte jeweils um seine Längsachse um
ca. 180° gedreht,
um dann mit dem oberen Abschnitt 7 auf die Schulter 8 der
tragenden Person 10 und mit dem unteren Abschnitt 11 an
die Hüfte 12 auf der
der Schulter 8 gegenüberliegenden
Seite gelegt zu werden.
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Dabei
bildet sich auf der Brust und am Rücken der tragenden Person die
Eindrehung 15 des vorderen Trums 9 bzw. 15' am Rücken, wobei
zwischen der Eindrehung 15 und dem unteren Abschnitt 11 eine
Mulde gebildet wird, in der das Baby oder Kleinkind 14 sitzen
kann, und zwar mit freiem Kopf, sodass es die Umgebung gut wahrnehmen
kann.
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Zugleich
kann es sich mit der einen Hand 15 und dem einen Bein 17 an
dem Rücken
und mit der anderen Hand 16 und dem anderen Bein 18 an
der Brust der tragenden Person 10 abstützen.
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Bei
der Tragweise nach 4a und 4b werden
zwei Tragetücher 1, 1' verwendet.
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Die
beiden Tragetücher 1, 1' werden über Kreuz
angelegt. D. h. das eine Tragetuch 1' wird mit seinem oberen Abschnitt 7' auf die eine
Schulter 8' gelegt
und erstreckt sich von dort mit dem einen Trum am Rücken und
mit dem anderen Trum 9' an
der Brust zum unteren Abschnitt 11' an der gegenüberliegenden Hüfte 12', während das
andere Tragetuch 1 mit seinem oberen Abschnitt 7 auf
die andere Schulter 8 gelegt wird, sodass es sich von dort über den Rücken bzw.
die Brust zu dem unteren Abschnitt 11 der Schlaufe an der
anderen Hüfte 12 erstreckt.
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Das
Baby oder Kleinkind 14 kann dann gemäß 4b in
den beiden sich kreuzenden Tragetüchern 1, 1' sitzen. D.
h. der eine Fuß 17 des
Kindes 11 hängt
auf der einen Seite und der andere Fuß 18 auf der anderen
Seite aus dem einen bzw. anderen Tragetuch 1, 1' heraus nach
unten, während
der Kopf 19 des Kindes in der Mitte oberhalb der vorderen
Trume 9, 9 der beiden sich kreuzenden Tragetücher 1, 1' an der Brust
der Person 10 angeordnet, also im Wesentlichen frei ist.