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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Griffschutzvorrichtung zum Überdecken oder Abdecken von zylindrischen Oberflächen, wie z.B. Griffen aus hygienischen Gründen, insbesondere von an zylindrischen Elementen angeordneten Flächen wie z.B. Griffen von Einkaufswagen oder Haltegriffen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Eine derartige Vorrichtung zum Überdecken bzw. Abdecken von Griffen eines Einkaufswagens ist zum Beispiel aus der
US 6,981,707 B1 bekannt. Die Schutzvorrichtung ist dort durch einen elastischen längsgeschlitzten Hohlzylinder gebildet. Durch den Schlitz ist eine in axialer Richtung verlaufende Öffnung im Hohlzylinder gebildet, die über den Griff des Einkaufswagens schieben lässt. Das Material dieser Griffüberdeckung ist elastisch, so dass der Hohlzylinder sich auf die in der Regel runden Griffstangen des Einkaufswagens aufschieben lässt. Bei dieser Vorrichtung ist es nachteilhaft, dass die Schutzvorrichtung relativ groß ist und somit eine Menge Platz beansprucht.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Griffschutzvorrichtung zu schaffen, die eine Abdeckung oder Überdeckung von Oberflächen aus hygienischen Gründen ermöglicht, und sehr kompakt ausgebildet ist. Diese Aufgabe wird durch eine Griffschutzvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind ebenfalls in der Beschreibung und in den Zeichnungen beschrieben.
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Erfindungsgemäß besteht die Griffschutzvorrichtung zum Abdecken von zylindrischen Gegenständen bestehend aus einem flächigen verformbaren, insbesondere gummielastischen Abdeckelement, das an seinen entgegengesetzten Längsenden komplementäre Befestigungselemente aufweist, die miteinander in Eingriff bringbar sind. Das Abdeckelement kann so z.B. aus einem Textil, einem elastischen Polymer oder dergleichen gebildet sein. Aufgrund einer vorzugsweisen Gummielastizität kann es entsprechend dem Umfang des abzudeckenden Griffs gedehnt und um den Griff herumgelegt werden. Die einander zugewandten Längsenden des Abdeckelements werden dann durch den Eingriff der zueinander komplementären Befestigungselemente miteinander verbunden. Auf diese Weise wird der Griff hygienisch abgedeckt. die Befestigungselement können Klettverschlüsse, Druckknöpfe, Reißverschlusselemente, zu verknotende Bänder oder dergleichen sein. Die Griffschutzvorrichtung ist sehr klein zusammenlegbar und damit platzsparend handzuhaben. Sie erfüllt andererseits einen hohen hygienischen Standard.
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Das Abdeckelement besteht vorzugsweise aus einem weichen Material wie z.B. einem Textil oder einem Polymer, wie vorzugsweise Silikon oder Hybriden aus derartigen Materialien. Vorzugsweise besteht das Abdeckelement aus Silikon. Dies ist hygienisch, lässt keine Feuchtigkeit oder Keime vom Griff auf den Benutzer durchtreten und das Silikon kann hervorragend bei Temperaturen oberhalb 100 Grad Celsius desinfiziert werden. Vorzugsweise kann das Abdeckelement an wenigstens einer Oberfläche hydrophob und/oder antibakteriell/antiviral behandelt sein, was die Barriere für Keime und Viren abermals erhöht.
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Vorzugsweise besteht das Abdeckelement aus einem Polymer, dass eine Hitzebeständigkeit von wenigstens 80 Grad Celsius aufweist. Auf diese Weise kann das Abdeckelement z.B. in der Geschirrspülmaschine oder Waschmaschine leicht gereinigt und desinfiziert werden.
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Vorzugsweise ist das Abdeckelement rechteckig ausgebildet. Diese Geometrie kommt der Aufgabe, ein zylindrisches Teil abzudecken, am besten entgegen. Zudem ist diese Form des Abdeckelements leicht zu handhaben.
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Vorzugsweis hat das Abdeckelement in Richtung seiner Rollachse eine Breite von 7 bis 40 cm und quer zu seiner Rollachse eine Länge von 5 bis 20 cm. Diese Abmessungen sind hervorragend geeignet, einen zylindrischen Bereich z.B. an einem Einkaufswagen oder Haltegriff abzudecken.
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Vorzugsweise hat das Abdeckelement eine Stärke von 1 bis 10 mm, vorzugsweise 2 bis 5 mm. Auf diese Weise ist es gut handhabbar und kann einfach um eine zylindrische Grifffläche gelegt werden.
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Vorzugsweise ist das Abdeckelement einstückig ausgebildet. Es ist damit abnutzungsbeständig und reißt nicht bei oftmaligem Gebrauch. Außerdem gibt es keine Säume oder dergleichen, an denen sich Keime ansiedeln könnten.
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Vorzugsweis hat das Abdeckelement einen mehrlagigen Aufbau mit einer wasserdichten Grundschicht und einer textilen Greifschicht. Auf diese Weise kann die Grundschicht optimiert werden als Keimbarriere, während die Greifschicht für die Verwendung als Grifffläche optimiert werden, z.B. nicht rutschend, feuchtigkeitsabsorbierend, um Schweiß abzusaugen, wie dies bei sportlicher Multifunktionsbekleidung bekannt ist.
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Vorzugsweise sind an den einander abgewandten Längsenden des Abdeckelements Betätigungselemente, wie z.B. Laschen befestigt. Auf diese Weise kann das Abdeckelement gut gegriffen und um einen abzudeckenden Griff gelegt werden.
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Vorzugsweise sind die komplementären Befestigungsstrukturen durch Druckknöpfe oder Klettverschlüsse gebildet, da diese am schnellsten miteinander zu verbinden und zu lösen sind. Bei Verwendung eines kochfesten Polymers oder Textils kann man das Abdeckelement auch in kochendes Wasser oder in ein Desinfektionsmittel geben oder damit übersprühen, um es nach Gebrauch zu desinfizieren.
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Vorzugsweise sind an einander abgewandten Enden des Abdeckelements Betätigungselemente, wie z.B. Laschen befestigt, um das Abdeckelement von einer aufgerollten Stellung zu lösen. Das um eine Griff gerollte Abdeckelement kann somit leicht aufgebracht aber auch entfernt werden.
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Vorzugsweise hat das Abdeckelement eine Abschirmseite, die konzipiert ist, dem abzudeckenden Griff zugewandt zu sein, und dass die Abschirmseite gummiert ist. Die Abschirmseite kann daher mit Gummi beschichtet sein, oder eventuell einstückig mit dem gesamten Abdeckelement oder nur als Schicht aus einem gummiartigen Material bestehen. Dies hat den Vorteil, dass das Anlegen des Abdeckelements um einen abzudeckenden Griff erleichtert wird, da das Abdeckelement an dem Griff nicht wegrutscht.
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Vorzugsweise weist das Abdeckelement in Längsrichtung eine reversible Elastizität von mindestens 20% auf, so dass es um Griffe unterschiedlichen Durchmessers gespannt werden kann. Eine Größe des Abdeckelements kann somit z.B. für Griffe von 3 cm bis 5 cm Durchmesser verwendet werden.
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Vorzugsweise weist das Abdeckelement an den einander abgewandten Längsenden Versteifungselemente aufweist, die sich in Richtung der Rollachse des Abdeckelements erstrecken. Auf diese Weise wird erreicht, dass das Abdeckelement seine Breite beibehält, wenn es um einen Griff gespannt wird. Die Versteifungselemente können z.B. durch Kunststoffstäbe oder durch versteifte Textil- oder Polymerabschnitte gebildet sein.
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der schematischen Zeichnung beschrieben. In dieser zeigen:
- 1 eine Aufsicht auf ein die Griffschutzvorrichtung bildendes Abdeckelement,
- 2 einen Schnitt durch das Abdeckelement aus 1 entlang der Linie II - II,
- 3 eine Seitenansicht des Abdeckelements gemäß 1 in ebener Aufbringposition vor dem Aufbringen auf die Oberfläche eines Griffes, und
- 4 eine Seitenansicht ähnlich 3 bei welcher das Abdeckelement in seiner den Griff umwickelten Abdeckposition dargestellt ist.
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Die Schutzvorrichtung 10 besteht gemäß den 1 und 2 aus einem ein- oder mehrschichtigen Abdeckelement 12 aus einem vorzugsweise elastischen Material. Das Abdeckelement 12 hat eine Breite b von vorzugsweise 7 bis 20 cm, insbesondere zwischen 9 und 15 cm, so dass eine Handbreite eines Griffes 24 gut abgedeckt werden kann. Die Länge L des Abdeckelements 12 beträgt vorzugsweise zwischen 8 und 20 cm , insbesondere zwischen 10 und 16 cm. Ein Abdeckelement mit einer solchen Länge ist in der Lage, einen Griff 24 mit einem Durchmesser zwischen 2,5 cm und 5 cm derart abzudecken, dass er komplett von dem Abdeckelement umwickelt wird. Elastisches Material bedeutet, dass das Abdeckelement 12 in seiner Längsrichtung um mindestens 20% reversibel gedehnt werden kann. Auf diese Weise kann das Abdeckelement um Griffe unterschiedlichen Durchmesser gelegt werden. Das Abdeckelement 12 hat eine dem Anwender zugewandte äußere Oberfläche 17 und eine dem abzudeckenden Griff zugewandte innere Oberfläche 18.
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Das Material des Abdeckelements 12 ist vorzugsweise ein Textil, ein Polymer oder ein Hybrid aus derartigen Materialien. So ist vorzugsweise die dem Griff 24 zugewandte innere Oberfläche 18 des Abdeckelements gummiert, so dass das Abdeckelement leichter auf einen Griff auflegbar und spannbar ist, ohne dass es nachrutscht.
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Das Abdeckelement 12 hat zwei einander abgewandte Längsenden 13, 15, an welchen vorzugsweise Laschen 20 angebracht sind, um das Abdeckelement 12 um einen Griff 24 (3 und 4) spannen zu können. Die Bedienelemente wie z.B. Laschen 20 dienen somit dazu, das Abdeckelement 12 in eine weitgehend plane Form (3) auseinanderzuziehen, um es dann um einen Griff zu legen (4). Die Laschen 20 können dann auch verwendet werden, um das Abdeckelement 12 wieder von seiner um einem Griff 24 z.B. eines Einkaufwagens oder eines öffentlichen Verkehrsmittels aufgerollten Stellung analog 4 zu lösen, wobei anfangs die zueinander komplementären Befestigungselemente 22a,b voneinander gelöst werden müssen..
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An den Längsenden sind zudem komplementäre Befestigungselemente 22a, 22b, hier Klettverschlussstrukturen, angeordnet, die miteinander in Eingriff treten, nachdem das Abdeckelement um einen Griff 24 gelegt wurde (4). Die komplementären Befestigungselemente 22a,b können jedoch auch durch Druckknöpfe, Reißverschlussstrukturen oder dergleichen gebildet sein.
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An den Längsenden 13, 15 können auch in Richtung der Rollachse R erstreckende Versteifungselemente angeordnet sein, die im Ausführungsbeispiel z.B. durch die Klettverschlussstrukturen 22a. 22b selbst gebildet sein können. Die Versteifungselemente können jedoch auch durch Kunststoffstäbe gebildet sein, die im Abdeckelement eingenäht oder eingebettet sind. die Versteifungen können auch durch eine chemische oder Wärmebehandlung des Materials des Abdeckelements erzielt werden. Die Versteifungselemente gewähren, dass das Abdeckelement in seiner Breite b aufgespannt bleibt, auch wenn die Längsenden auseinander gezogen werden.
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Vorzugsweise ist das Material des Abdeckelements 12 wasserundurchlässig und/oder temperaturstabil, so dass das gesamte Abdeckelement 12 z.B. in kochendem Wasser desinfiziert werden kann. Es kann so z.B. aus einem Textil oder einem insbesondere elastischen Polymer gebildet sein.
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Die 3 und 4 zeigen die Verwendung des Abdeckelements 12 an einem Griff 24, z.B. eines Einkaufwagens. Das Abdeckelement 12 besteht in diesem Ausführungsbeispiel aus einer ein- oder mehrlagigen Polymer- oder Textilschicht. In 3 befindet sich das Abdeckelement in seiner ersten planen Konfiguration zu Beginn des Aufbringens. Es kann in dieser Form in Richtung der horizontalen Pfeile auseinander gezogen und anschließend in Richtung der vertikalen Pfeile um den Griff 24 gelegt werden, worauf die zueinander komplementären Befestigungselemente 22a, 22b dann aneinander gedrückt werden, womit sie in Eingriff treten und das Abdeckelement 12 unter Spannung gegen den Griff 24 anliegt. Der Griff 24 kann dann frei von einem Infektionsrisiko gegriffen werden. Zum Abziehen die Lasche 20 am ersten Längsende 13 gegriffen, womit das Abdeckelement 12 einfach von dem Griff 24 gelöst wird, ohne den griff 24 zu berühren. Nach dem Abziehen rollt sich das Abdeckelement 12 wieder in seine zusammengerollte zweite Konfiguration gemäß 4 ein, wonach es sehr kompakt ist und platzsparend transportiert oder mit sich geführt werden kann.
Das vorstehende Ausführungsbeispiel soll nicht als beschränkend verstanden werden, sondern die Erfindung kann innerhalb des Schutzbereichs der nachfolgenden Patentansprüche beliebig variiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Schutzvorrichtung
- 12
- Abdeckelement
- 13
- erstes Längsende des Abdeckelements
- 15
- zweites Längsende des Abdeckelements
- 17
- dem Benutzer zugewandte Oberfläche des Abdeckelements
- 18
- dem abzudeckenden Griff zugewandte Oberfläche des Abdeckelements
- 20
- Betätigungslasche zumindest zum Aufspannen und Abnehmen des Abdeckelements von einem Griff
- 22a,b
- zueinander komplementäre Befestigungselemente an den beiden Längsenden des Abdeckelements, hier Klettverschlussstrukturen
- 24
- Griff eines Einkaufwagens oder Haltegriff in einem öffentlichen Verkehrsmittel (nicht zur Erfindung gehörig)
- b
- Breite des Abdeckelements
- L
- Länge des Abdeckelements
- R
- Rollachse = Griffachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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