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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einschlagen und Belehlen des überstehenden Endes von noch nicht ganz geschlossenen Verpackungshüllen.
Bei offenen Enden von Verpackungshüllen, die in beliebiger bekannter Weise, z. B. U-förmig, um den einzuhüllenden Körper gelegt sind, ist nur die Innenseite des einzuschlagenden Zipfels, nicht aber die Innenseite des offenen Verpackungsendes zu beleimen. Nach dem erfindungsgemässen Verfahren wird beim Einschlagen des Zipfels nur die innere, dem einzuhüllenden Gegenstand anliegende Faltlinie des Zipfels scharf gefaltet, so dass sich an Stelle der äusseren Faltlinie eine Wölbung bildet ; darauf wird die innere Seite des überstehenden Endes der Verpackungshülle unter einem mit ganz geringem Abstand darüber angeordneten Leimwerkzeug hindurchgeführt ; dabei streift nur der sieh aufwölbende eingeschlagene Zipfel das Leimwerkzeug und wird hiedurch mit einem Leimauftrag versehen.
Es kann kinematisch umgekehrt so verfahren werden, dass das Leimwerkzeug in geringem Abstand über die Innenseite des überstehenden Endes der Verpackungshülle hinweggeführt wird. Es ist besonders zweckmässig, als Leimwerkzeug zum Beleimen des sieh aufwölbenden Zipfels in geringem Abstand über der Fläche, auf welcher die zu beleimenden Verpackungshüllen geführt werden, das Ende eines zur Leimzuführung dienenden Dochtes anzuordnen. Die Verwendung von Dochten zur Weiterleitung von flüssigem Leim ist an sich bekannt.
Die Erfindung kann angewendet werden beim Auftragen von Leim, Bindemitteln, Lösungsmitteln u. dgl. auf Papier, Pappe, Karton, Glashaut, Zelluloid, Gelatine u. dgl.
Das erfindungsgemässe Verfahren bietet den Vorteil, dass die schwer zugänglichen Faltwinkel bequem und ohne eine zusätzliche Bedienung des Leimwerkzeuges, welches in unverändertem Abstand über der zur Führung der Verpackungshüllen dienenden Fläche angeordnet werden kann, beleimt werden und dass gleichzeitig mit Sicherheit ein Auftragen von Leim auf die nicht zu beleimende Innenfläche des überstehenden Endes der Verpaekungshülle vermieden wird.
Wird ferner erfindungsgemäss in geringem Abstand über der Fläche, auf welcher die zu beleimenden Verpaekungshüllen geführt werden, das Ende eines Dochtes als Leimwerkzeug angeordnet, so bietet die Anbringung eines solchen als Leimwerkzeug dienenden Dochtes trotz des geringen, in den Faltwinkeln zur Verfügung stehenden Raumes nicht die mindesten Schwierigkeiten ; ein solches Leimwerkzeug bietet ferner die Vorzüge der Einfachheit und der bequemen Regelung der Stärke des Leimauftrages. Als weiterer Vorteil des erwähnten Leimwerkzeuges ist anzuführen, dass empfindliche Oberflächen, z. B. von Zelluloid, Glashaut, nicht durch irgendwelche festen, zum Leimauftrag dienenden Teile berührt und zerkratzt, sondern nur durch das weiche Ende des Dochtes mit Leim betupft werden.
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fertige Verpackungshülle.
Fig. 3 zeigt die gleiche Verpackungshülle nach einem weiteren Schritt der Herstellung.
In Fig. 1 stellt J einen Docht dar. Dieser Docht füllt das Rohr. 3 aus. Das vordere Ende des
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heraus. Das Rohr- ist an einem Leimbehälter 6 angeschlossen. Der untere Teil des Leimbehälters 6 ist als Sinkkasten 7 ausgebildet. Über dem Leimbehälter 6 ist ein grösserer, mit einer Tropfvorrichtung
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versehener Leimbehälter 9 angeordnet. Aus dem Leimbehälter 9 tropft ständig etwas Leim in den kleineren Behälter 6 nach, so dass dieser kleinere Behälter ständig nachgefüllt wird. Diese Tropfen fallen bei 8 auf einen ausgebauchten Teil der Wand des Behälters 6. Durch diese Anordnung wird vermieden, dass der Schmutz und die festen Teilchen, welche sich im Schmutzfang 7 absetzen, durch die fallenden Tropfen aufgerührt werden.
Von dem linken Ende des Dochtes wird der Leim aufgesaugt und zum rechten Ende weitergeleitet (Fig. 1 und 2). Unter dem Docht werden die Verpackungshüllen, welche, wie Fig. 2 zeigt, U-förmig um einen rechtwinkeligen Körper herumgelegt und an dessen Stirnseite eingeschlagen sind, vorbeigeführt. Durch die dargestellte Leimvorrichtung ist der untere Zipfel A, B, C des Einschlages zu beleimen, während die innere Fläche der U-förmig umgelegten Verpackungshülle
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Zweck ist bei der Herstellung des Einschlages die Linie A, B scharf gefaltet. Die Linie A, G ist dagegen nicht gebrochen. Der Zipfel A, B, C wölbt sich gegenüber der Fläche C, B, D, E auf.
Beim Vorbeiführen der Verpackungshülle an der Leimvorrichtung trifft der sich aufwölbende Zipfel B, C gegen das untere,
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Die flach liegende Fläche B, C, E, D tritt nicht in Berührung mit dem unteren Ende des Dochtes und wird daher nicht beleimt. Zur Regelung der Stärke des Leimauftrages wird das vordere Ende des Dochtes mehr oder weniger durch den Schlitz 5 herausgeschoben, so dass hiedurch die Anpressung des Dochtes an den Zipfel beeinflusst wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Einschlagen und Beleimen des überstehenden Endes von noch nicht ganz geschlossenen Verpackungshüllen, dadurch gekennzeichnet, dass beim Einschlagen des Zipfels (A, ss, 0) nur die innere, den einzuhüllenden Gegenstand anliegende Faltlinie (A, B) scharf gefaltet wird, so dass sich an Stelle der äusseren Faltlinie (A, C) eine Wölbung bildet, worauf die innere Seite des überstehenden Endes (A, B, D, E, C) der Verpackungshülle unter einem mit ganz geringem Abstand darüber angeordneten Leimwerkzeug hindurchgeführt wird, so dass nur der sich aufwölbende Zipfel (A, B, C) das Leimwerkzeug streift und hiedurch mit einem Leimauftrag versehen wird.