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Aufzugswinde mit Feineinstellung und Sehneekengetriebe.
Vorliegende Erfindung betrifft eine Aufzugswinde mit Feineinstellung und Schneckengetriebe.
Es sind bereits Aufzugswinden mit Feineinstellung und Schneckengetriebe bekanntgeworden, bei denen zwei voneinander unabhängige, auf die Schneckenwelle arbeitende Antriebsmotoren (Haupt- und Hilfsmotor) vorgesehen sind, von welchen der Hauptmotor unmittelbar mit der Schneckenwelle gekuppelt ist, während der Feineinstellmotor über eine Transmission mit Übersetzung ins Langsame mit der Schneckenwelle verbunden ist und dieser Hilfsmotor durch einen Hubmagneten mit der
Schneckenwelle gekuppelt werden kann.
Bei Personenaufzügen mit Feineinstellung ist es erwünscht, dass die Feineinstellungsgeschwindigkeit vor dem Anhalten in einem gleichmässigen Übergang von der normalen Fahrgeschwindigkeit erreicht wird. Dies konnte bei den bekannten Aufzügen mit einem grossen Übersetzungsverhältnis zwischen Fein- einstell- und normaler Fahrgeschwindigkeit bis jetzt nicht erreicht werden, sondern es war im Gegenteil stets ein fühlbarer Ruck in der Kabine wahrzunehmen, wenn nicht gar ein Anhalten derselben eintrat und dann der Aufzug mit der Feineinstellungsgeschwindigkeit weiter fuhr.
Dies wird nun bei der erfindungsgemässen Aufzugswinde dadurch vermieden, dass die getriebene Transmissionsscheibe als ausrückbare Kupplungsscheibe ausgebildet ist, die durch einen horizontal auf der Winde angeordneten Kupplungsmagnet eingerückt werden kann und mit der auf der Scbneckenwelle festgehaltenen Gegenscheibe zusammen eine zweite, von der Betriebsbremse unabhängige Übergangsbremse bildet, das Ganze derart, dass vor dem Anhalten der Kupplungsmagnet bei gelüfteter Betriebsbremse die Kupplung einrückt und hiedurch den anfänglich mit übersynchroner Tourenzahl laufenden Feineinstellmotor mit der Schneckenwelle verbindet,
worauf die Kupplung die Winde selbsttätig auf die inzwischen mit zunehmender Belastung auf den Normalwert sinkende Geschwindigkeit des Feineinstellmotors allmählich abbremst und schliesslich die Betriebsbremse den mit der Feineinstellgeschwindigkeit laufenden Aufzug stillsetzt. Dank dieser Ausbildung ist ein vollkommen gleichmässiger Übergang von der normalen Fahrgeschwindigkeit zur Feineinstellgeschwindigkeit gewährleistet.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt, u. zw. zeigt : Fig. 1 eine Aufzugswinde in Seitenansicht ; Fig. 2 zeigt eine Draufsicht ; Fig. 3 eine motorseitige Stirnansicht desselben ; Fig. 4 zeigt in grösserem Massstabe einen senkrechten Schnitt durch die Kupplung ; Fig. 5 eine Variante der Kupplung in senkrechtem Schnitt.
In der Zeichnung ist S der Maschinensockel, auf welchem das Windwerk nebst zugehöriger Bremsapparatur aufgebaut ist. Auf einer seitlichen Konsole K des Sockels S steht der Hauptantriebsmotor M1, dessen Welle 1 die Schneckenwelle 2 des Schneckenradgetriebes 3 antreibt, auf dessen Schneckenwelle die Haspelscheibe 4 aufgesetzt ist. Auf die Schneckenwelle ist die Bremstrommel 5 der Betriebsbremse 6 aufgesetzt, welche durch den liegend auf den Schneckengetriebekasten angeordneter Bremslüftmagneten 7 betätigt wird. Auf dem freien Wellenende des Hauptmotors sitzt die Kupplung 8, die aus Kupplungscheibe 13 und Gegenscheibe 22 besteht.
Diese Kupplung stellt eine starke Verbindung mit der Bremsscheibe 5 her, welche wiederum auf der Schneckenwelle 2 aufgekeilt ist und somit die Übertragung der Bewegung auf die Schneckenwelle bewirkt. Der Feineinstellmotor M2 ist seitlich auf einer Wippe 9, aufgestellt, welche mittels Federbolzen 10 nachstellbar, seitlich an der Konsole K, gelagert ist. Auf der Welle des Feineinstellmotors sitzt ein Keilrad 11, welches mittels Keilriemen 12 die getriebene Keilund Kupplungsscheibe 13 antreibt. Die Kupplungsscheibe 13 ist mit ihrer Nabe 13 a auf der Lager- büchse 14 a einer auf dem Sockel S befestigten Lagerstütze 14 verschiebbar gelagert.
An dieser Lager-
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stütze ist zugleich die Kupplungsgabel15 bei 16 angelenkt und verschiebt die Kupplungsscheibe 13 mittels des Mitnehmerbolzens 17. Am oberen Ende der Kupplungsgabel 15 greift unter Vermittlung der Kupplungsfeder 18 die Stange 19 des Kupplungsmagneten 20 an, welcher auf den Bremsmagnet 7 parallel zu demselben in horizontaler Lage aufgesetzt ist und am vorderen Ende eine Rückführfeder 21 trägt. Die Gegenscheibe 22 der einen Bremsbelag 13 b tragenden Kupplungsscheibe 13 ist auf der
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Beim Infahrtsetzen der Aufzugskabine wird der Hauptmotor M1 durch ein nicht dargestelltes Umschaltrelais und durch ein ebenfalls nicht gezeichnetes besonderes Relais der Bremslüftmagnet 7 eingeschaltet, wodurch die Betriebsbremse 5/6 gelüftet wird.
Der Hauptmotor M2 treibt dann über die Kupplung 8, die aus der Scheibe 13 und der Gegenscheibe 22 besteht, die Schneckenwelle 2 und das Schneckengetriebe 3 die Hauptscheibe 4 an, wodurch die Kabine in Fahrt gesetzt wird.
Wenn sich die Kabine der angesteuerten Haltestelle nähert, wird das Umschaltrelais stromlos, wodurch der Hauptmotor Mi vom Netz abgetrennt wird. Das Bremsrelais hält jedoch den Bremsmagnet ? in der angezogenen Stellung, so dass die Betriebsbremse 5/6 gelüftet bleibt. Gleichzeitig schaltet ein ebenfalls nicht dargestelltes zweites Umschaltrelais den Feineinstellmotor M2 und den Kupplungsmagneten 20 ein. Der Feineinstellmotor kommt sehr rasch auf Touren, weil er leer anläuft, und treibt über die Keilriemen 12 die Kupplungsscheibe 13 an, im gleichen Drehsinn wie der Hauptmotor Mi lief.
Sowie der Feineinstellmotor M2 auf Touren ist, bewirkt der Kupplungsmagnet 20 ein Verschieben der Kupplungsscheibe 13 nach rechts, wodurch die Kupplung eingerückt wird. Es besteht hiebei noch ein Unterschied in der Tourenzahl der Kupplungsscheibe 13 und der Gegenscheibe 22, und sobald der Feineinstellmotor M2 ein bestimmtes Drehmoment erzeugt, wird die infolge der ihr innewohnenden kinetischen Energie rascher laufende Gegenscheibe 22 an der Kupplungsscheibe 13 abgebremst, wobei der Feineinstellmotor, welcher am Anfang mit übersynchroner Tourenzahl läuft, die Bremskraft liefert.
Diese Abbremsung erfolgt allmählich so lange bis die Geschwindigkeit der Schneckenwelle auf jene des Feineinstellmotors gesunken ist, die inzwischen auch normal geworden ist. Mittels der Kupplungsfeder 18 kann diese Bremszeit eingestellt werden, indem man die Feder mehr oder weniger hart einstellt.
Nachdem die Schneckenwinde mit der Feineinstellgeschwindigkeit vom Feineinstellmotor aus angetrieben noch eine Weile gelaufen ist, wird sowohl das Bremsrelais, welches den Bremsmagneten in der angezogenen Stellung hält, als auch das zweite Umschaltrelais für den Feineinstellmotor M2 stromlos, wodurch derselbe vom Netz abgetrennt wird. Gleichzeitig wird auch der Kupplungsmagnet 20 stromlos und durch seine Rückführfeder 21 in die Ausgangsstellung zurückgezogen, wodurch die Kupplung 13/22 ausgerückt wird. Durch die Abschaltung des Bremsmagneten 7 fällt die Betriebsbremse 5/6 ein und bremst die Schneckenradwinde-bis zum völligen Stillstand ab.
Da eigentlich zwei voneinander unabhängige Bremsen für den Übergang zur Feineinstellung einerseits und für das Anhalten des Aufzuges anderseits vorhanden sind, kann jede derselben für sich eingestellt werden, wodurch allen Geschwindigkeitsverhältnissen Rechnung getragen werden kann.
Anstatt des Keilriementriebs 11-12-13 könnten auch Kettenräder mit einer Gelenkkette vorgesehen sein.
Die Kupplungsscheibe muss nicht auf einer Lagerbüchse der Lagerstütze aufgesetzt sein, sondern die Kupplung kann nach der in Fig. 5 dargestellten Anordnung ausgebildet sein. Hier ist auf der Nabe 22 a der Gegenscheibe 22 eine Büchse 23 aufgesetzt, auf welcher die Nabe 13 a der Kupplungsscheibe 13 frei läuft und mittels Rollen oder Nadelkränzen 24 gelagert ist.
. PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Aufzugswinde mit Feineinstellung und Schneckengetriebe, bei der zwei voneinander unabhängige, auf die Schneckenwelle arbeitende Antriebsmotoren (Haupt-und Hilfsmotor) vorgesehen sind, von welchen der Hauptmotor unmittelbar mit der Schneckenwelle gekuppelt ist, wogegen der Feineinstellmotor über eine Transmission mit Übersetzung ins Langsame mit der Schneckenwelle verbunden ist und dieser Hilfsmotor durch einen Hubmagneten mit der Schneckenwelle gekuppelt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass die getriebene Transmissionsscheibe (13) als ausrückbare Kupplungsscheibe ausgebildet ist, die durch einen horizontal auf der Winde angeordneten Kupplungsmagnet (20) eingerückt werden kann und mit der auf der Schneckenwelle festgehaltenen Gegenscheibe (22) zusammen eine zweite, von der Betriebsbremse unabhängige Übergangsbremse bildet,
so dass vor dem Anhalten der Kupplungsmagnet (20) bei gelüfteter Betriebsbremse (5, 6) die Kupplung (13, 13 b, 22) einrückt und hiedurch den anfänglich mit übersynchroner Tourenzahl laufenden Feineinstellmotor (M2) mit der Schneckenwelle (2) verbindet, worauf die Kupplung (13, 13 b, 22) die Winde selbsttätig auf die inzwischen mit zunehmender Belastung auf den Normalwert sinkende Geschwindigkeit des Feineinstellmotors (M2) allmählich abbremst und schliesslich die Betriebsbremse (5, 6) den mit der Feineinstellgesehwindigkeit laufenden Aufzug stillsetzt.