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Einrichtung zum Entgasen von knetbare Massen in Strangpressen.
Bei der Behandlung knetbarer Massen, insbesondere von Ton u. dgl., auf Strangpressen wird bekanntlich die Masse behufs Befreiung von den in ihr enthaltenen Gasen in zerteiltem Zustande einem Unterdruck ausgesetzt, bevor sie von den Pressschnecken erfasst und durch das Mundstück der Presse hindurchgedrückt wird. Hiezu dient der sogenannte Zerteiler, das ist eine mit Löchern versehene Platte od. dgl., durch welche die Masse mittels der Zuführungsschneeke hindurchgepresst wird.
Bei den bisher bekannten Konstruktionen ist der Zerteiler derart angeordnet, dass die Masse in Form zahlreicher Fäden in der Achsenriehtung der Zuführungsschnecke austritt, um hierauf von der in entsprechendem Abstande angeordneten Pressschnecke erfasst und, wieder in den kompakten Zustand gebracht, dem Mundstück zugeführt zu werden. Der Abstand zwischen dem Zerteiler und der Pressschnecke bildet die unter Unterdruck stehende Vakuumzone oder den Entgasungsraum ; in diesem wird jedoch der angestrebte Effekt nur dann erzielt, wenn ihn die zu behandelnde Masse in zerteiltem Zustand durchläuft, in welchem die
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geschlossenen Gase wirksam abgesaugt werden.
Hinter der Pressschnecke, also in dem Entgasungsraum, tritt jedoch unvermeidlich eine Rückstauung der Masse ein, die von der Beschaffenheit des zu behandelnden Materials und dem Austrittswiderstand im Pressenmundstück abhängt und in manchen Fällen, insbesondere bei der Erzeugung von Hohlwaren, einen solchen Grad erreicht, dass der Entgasungsraum zur Gänze ausgefüllt wird und die Materialfäden unmittelbar nach ihrem Austreten aus dem Zerteiler auf die aufgestaute Masse treffen, wodurch eine wirksame Entgasung verhindert wird. Um diesen Übelstand zu beheben, sind zahlreiche Massnahmen zum Reinigen des Entgasungsraumes vorgeschlagen worden.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Strangpresse, bei welcher der geschilderte Nachteil dadurch behoben wird, dass der unter Unterdruck stehende Entgasungsraum ausserhalb des hinter der Pressschnecke liegenden Bereiches der axialen Rückstauung der Masse angeordnet ist. Hiezu dienen der Erfindung gemäss Einrichtungen, mittels welcher die axiale Rückstauung der Masse durch eine Vollscheibe aufgefangen wird, über deren Umfang die Masse aus dem Entgasungsraum der Pressschnecke zugeführt wird, weiters die Massnahme, dass der Zerteiler für die knetbaren Massen als hohler Rotationskörper, vorzugsweise als Zylinder ausgebildet und von einem ringförmigen Entgasungsraum umgeben ist.
Jede dieser beiden Massnahmen trägt für sich allein dazu bei, den Entgasungsraum dem Einfluss der Rückstauungen der Masse zu entziehen.
Die Fig. 1 der Zeichnung veranschaulicht als Ausführungsbeispiel der Erfindung eine dieser entsprechend ausgebildete Strangpresse im Längsschnitt ; die Fig. 2 zeigt einen Querschnitt nach der Linie A-B der Fig. 1.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Zerteiler 4 als Hohlzylinder ausgebildet, welcher an den die Zuführungsschnecke 2 umgebenden Teil des Gehäuses 10 angeschlossen und mit Löchern versehen ist. Anschliessend an den Zerteiler 4 ist ein aus einer Vollscheibe 5 bestehender Boden angeordnet, der mit dem Zerteilerzylinder 4 aus einem Stück hergestellt sein kann und vorzugsweise gegen die Zuführungssehnecke 2 hin gewölbt oder kegelförmig ausgebildet ist.
Das in den Aufgabetrichter 1 eingefüllte Material wird von der Zurückführungsschnecke 2 erfasst und gegen die Bodenplatte 5
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gedrückt, an welcher ihre Bewegungsrichtung gegen den Umfang hin abgelenkt wird, so dass die Masse in radialer Richtung durch die Löcher des zylindrischen Zerteilers 4 hindurchgepresst wird. Zur Unterstützung dieses Vorganges kann innerhalb des Zerteilers 4 ein mit der Zuführungsschnecke 2 gleichachsiges Förder- rad od. dgl. angeordnet sein, das mittels radial nach aussen wirkender Flügel die Masse durch die Löcher derZerteilers4hindurechdrückt.
Die Entgasungskammer ist als den zylindrischen Zerteiler 4 umschliessender Ringraum 11 ausgebildet, der längs des Umfanges der Bodenplatte 5 mit dem eigentlichen Pressenraum, in welchem die Pressschnecke 9 angeordnet ist, in Verbindung steht. Dem Entgasungsraum 11 ist in bekannter Weise
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verschwenkbare Regelklappe 16 od. dgl. angeordnet (Fig. 2).
In der Entgasungskammer 11 und in dem Zwischenraum zwischen der Bodenplatte 5 und der Pressschnecke 9 ist ein Förderorgan angeordnet, das die aus dem Zerteiler 4 austretenden Materialfäden erfasst und sie zunächst in der Achsenrichtung und dann, hinter der Bodenplatte 5, radial gegen die Längsachse des Gehäuses 10 weiterführt. Dieses Förderorgan besteht bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem Flügelrad 6, welches derart ausgebildet ist, dass die Endteile 7 der Flügel in der Achsenrichtung wirken und das Material an die radial fördernden Flügelteile 8 weitergeben. An das Gehäuse 10 schliesst sich auf die übliche Weise das Pressemundstück 14 an.
Durch die Anordnung des Entgasungsra. umes H ausserhalb der hinter der Pressschnecke 9 liegenden Zone der axialen Rückstauung der Masse wird er dem Einfluss dieser Rüskstauung weitgehend ent-
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gut entgast werden. Hiezu trägt aber auch die Anordnung der Bodenplatte 5 bei, welche die Rück- stauungen der Masse auffängt und deren Fortpflanzung bis in den Entgasungsraum 11 verhindert.
Die zylindrische Ausgestaltung des Zerteilers 4 gewährt an und für sieh die weiteren Vorteile, dass seine wirk- same Fläche vom Durchmesser des Schneckengehäuses unabhängig wird und durch entsprechende Be- messung seiner Länge die Grösse erhalten kann, bei welcher sowohl die Oberfläche des zerteilten Materials so gross als auch die Austrittsgeschwindigkeit der Materialfäden so gering werden, als für den angestrebten
Effekt am günstigsten ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Entgasen von knetbaren Massen in Strangpressen, dadurch gekennzeichnet, dass der unter Unterdruck Stehende Entgasungsraum (11) ausserhalb des Bereiches der hinter der Press- schnecke (9) eintretenden axialen Rüekstauung'der Masse angeordnet ist.
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