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Gerüst für Kraftrammen.
Es ist bekannt, das Gestell von Handrammen mit frei fallendem Bär und Nachlaufkatze oder endloser Kette als einfachen Dreibock auszubilden, bei dem die lotrecht stehende Laufrute mit den eisernen Führungsschienen für den Bär durch zwei geneigte Holzpfähle abgestützt wird. Für besondere Verwendungszwecke ist schon daran gedacht worden, solche Dreiböcke statt in Holz in Eisen auszuführen und sie dabei leicht auszusteifen.
Derartige dreibockartige Rammgestelle sind nur für den Handbetrieb, d. h. für vergleichsweise geringe Bärgewichte verwendbar.
Gerüste für Kraftrammen, z. B. Dampfbärrammen mit Bärgewichten von 4000-6000kg und mehr wurden bisher fast ausschliesslich aus vier Gurten zusammengesetzt. für die man einfache Profileisen verwandte, die zur Aufnahme der auftretenden Beanspruchungen vergleichsweise starke Querschnitte erhielten. Das allein genügte jedoch nicht, um der gefährlichen Knickbelastungen Herr zu werden. Man war gezwungen, zur Aussteifung zahlreiche horizontale Querverbände (Etagen) anzubringen, die in der Regel aus Winkel-, T-oder U-Eisen bestehen. Aber auch dann beanspruchen der an dem Mäkler aufund niedergehende Rammbär, der an dem Gerüst hängende Pfahl, die versenkbaren Mäklereisen usw. die Gurte bzw. Querverbindungen noch auf Knickung.
Man musste also trotz der Querverbindungen die Profile für die Gurten und für die Querverbindungen entsprechend stark wählen.
Diese bis heute für schwere Kraftrammen übliche Ausbildung des Gerüstes als Viergurtgerüst bringt schwerwiegende Nachteile mit sich.
Zunächst ist diese Bauweise schon an sich durch den grossen Werkstoffaufwand teuer und schwer, Werkstoffgewicht und Baukosten steigern sich weiterhin erheblich, wenn bei der Berechnung derartiger Gerüste alle auftretenden Knickbeanspruchungen berücksichtigt werden. Da das Trägheitsmoment der für die Querverbindungen üblichen Winkel-und U-Eisen usw. klein ist, und diese infolgedessen keine grosse Knickfestigkeit haben, müssen für die Gurten der Gerüste noch stärkere Stäbe verwendet werden.
Bei Gerüsten für Kraftrammen spielen nicht nur die Herstellungskosten in wirtschaftlicher Hinsicht eine grosse Rolle, sondern es hängt in rein technischer Beziehung auch sehr viel von den Gewichtsverhältnissen ab.
Gerüste für Kraftrammen erreichen Bauhöhen bis über 30 m. Die bekannte, als Viergurtgerüst durchgebildete schwere und umständliche Eisenkonstruktion erfordert einen ausserordentlichen Zeitaufwand bei der Aufstellung des Gerüstes. Das wird besonders nachteilig empfunden, weil die an einer Stelle durchzuführenden Rammarbeiten manchmal rasch beendet sind, die Ramme dann abgebrochen und an einer andern Verwendungsstelle wieder aufgebaut werden muss.
Die beim Viergurtgerüst unvermeidbaren zahlreichen Querverbände bringen vielgestaltige Unterteilungen mit sich, so dass die Zahl der Schraubverbindungen ungewöhnlich hoch wird. Da bei der Herstellung der Gerüste in der Werkstatt aus Sicherheitsrüeksiehten alle Löcher für die Schraubverbindungen sorgfältig gebohrt und verpasst werden müssen. so treten zu dem ungünstigen Eigengewicht auch noch hohe Herstellungskosten.
In der Tat haben mit Rücksicht hierauf und auf die Schwierigkeiten bei der Überführung des zerlegten Rammgerüstes von einer Baustelle zur andern zahlreiche Baufirmen in letzter Zeit davon Abstand genommen, Rammarbeiten auch-dort zu vernichten, wo sie durchaus erwünscht und eigentlich auch gar nicht unwirtschaftlich wären.
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Die Erfindung beseitigt die den bekannten Gerüsten für Kraftrammen anhaftenden Nachteile und eröffnet die Möglichkeit, Rammarbeiten mit schwersten Bären auch dort wirtschaftlich durchzuführen, wo diese bisher wegen der viel zu schweren und teuren Gerüste, wegen der Schwierigkeiten beim Transport, Aufbau und beim Abbrechen der Ramme als nicht lohnend bzw. unmöglich angesehen wurden.
Das Neue besteht in einem Rammgerüst mit drei Gurten aus Hohlstäben, die durch die zweckmässig ebenfalls aus Hohlprofilen hergestellten Gitterstäbe zu einem pyramidenförmigen Dreigurtgerüst verbunden sind. Die Verbindung erfolgt am zweckmässigsten durch Verschweissung.
Erst durch das gleichzeitige Vorhandensein dieser Merkmale entsteht ein Gerüst mit dem ge- wünschen geringen Eigengewicht bei höchster Beanspruehungsmöglichkeit und einfachem Aufbau.
Die Gewichtsersparnis ist eine doppelte. Einmal nämlich wird ein ganzer Gurt eingespart und auf der andern Seite fällt die ganze Konstruktion wegen der Verwendung von Hohlstäben an Stelle der bisherigen Profile wesentlich leichter aus.
Eine weitere Gewichtsersparnis ergibt sich aus dem Wegfall der horizontalen, bei einem Viergurtgerüst notwendigen Querverbindungen. Die Kosten für den Materialaufwand werden so erheblich geringer, dass sie die Herstellungskosten wesentlich beeinflussen, zumal sich auch die Kosten für die Bearbeitung bedeutend niedriger stellen.
Da sich das neue Gerüst einfacher und rascher aufstellen und zum Zwecke der Überführung von der einen zur andern Verwendungsstelle in gleicher Weise abbrechen lässt, können die Betriebskosten niedrig gehalten werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Fig. 1 zeigt ein als Dreigurtgerüst ausgebildetes Rammgerüst in Seitenansicht. Fig. 2 zeigt eine Draufsicht. Fig. 3 zeigt eine andere Möglichkeit der Lastaufnahme mit bei einem gemäss der Erfindung als Dreigurtgerüst hergestelltem Rammgerüst.
Mit a, b und c sind die Gurte des Gerüstes für die Kraftramme bezeichnet. Im Grundriss sind sie zu einem Dreieck vereinigt und laufen oben in einem Punkte zusammen, so dass sie die Kanten einer dreiseitigen Pyramide bilden. Natürlich ist es auch möglich, das Gerüst als dreiseitiges Prisma auszubilden.
Die Gurte sind untereinander durch Gitterstäbe d verbunden. Gurte und Gitterstäbe bestehen aus Hohlstäben, beispielsweise aus Rohren oder aus zusammengeschweissten Winkel-oder U-Eisen.
An dem Gerüst ist in bekannter Weise der sogenannte Mäkler e angeordnet, der zur Führung des Bären dient, u. zw. kann dieser entweder an einer Seitenfläche (Fig. 2) oder an einer Kante (Fig. 3) des Dreigurtgerüstes angeordnet werden.