DE948515C

DE948515C - Traeger oder Platte aus Beton, insbesondere fuer Bruecken

Info

Publication number: DE948515C
Application number: DEM3703D
Authority: DE
Inventors: Fritz Koos; Arthur Miehlke
Original assignee: ARTHUR MIEHLKE; E F EITNER DIPL ING; FRITZ KOOS
Current assignee: ARTHUR MIEHLKE; E F EITNER DIPL ING; FRITZ KOOS
Priority date: 1937-09-26
Filing date: 1937-09-26
Publication date: 1956-09-06

Description

Die Erfindung betrifft einen aus Beton bestehenden, hauptsächlich für Brückenbauten dienenden Träger.
Bekannt sind Brücken aus Stahlbeton und aus Beton mit eingebetteten Trägern.
Beide haben den Nachteil, daß ein erheblicher Stahlbedarf, bedingt durch die Stahlarmierung beim Stahlbeton bzw. durch die Träger, erforderlich und außerdem die Herstellung verhältnismäßig umständlich ist. Hierzu kommt, daß sie eine erhebliche Bauhöhe beanspruchen.
Die Nachteile der bisher bekannten Träger- und Brückenausbildungen sdllen nun gemäß der Erfindung dadurch beseitigt werden, daß die Träger aus einem Betonkörper bestehen, an dessen Unterseite eine als Zuggurt dienende: Stahlplatte angeordnet und in den Stirnseiten der Betonkörper verankert ist.
Durch Zusammenfassung der starken Bewehrungsstäbe des Stäbebetons und der Träger der Betonbrücken in eine an der Zugaußenseite des Betonkörpers befindliche, als Zuggurt ausgebildete, und in den Stirnseiten verankerte Stahlplatte wird eine erhebliche Stahlersparnis erzielt. Außerdem wird dadurch die Bauhöhe niedriger, da der Betonkörper um den an sich für die Aufnähme der Zugkräfte unwirksamen Teil, der die Stahlbewehrung bei den bekannten Trägern umgibt, niedriger gehalten sein kann. Hinzu kommt, daß die Herstellung derartiger Träger wesentlich einfacher ist und an Schalung gespart wird, da der Zuggurt zugleich die Funktion derselben übernimmt.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung des in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels, das in der Fig. i eine: Seitenansicht und in der Fig. 2 eine Stirnansicht eines Trägers zeigt. Der Träger besteht aus einem Betonkörper i, an dessen Unterseite sich eine als Zuggurt dienende Stahlplatte 2 befindet, deren Enden 3, 4 rechtwinklig nach oben gebogen und in den Stirnseiten des Betonkörpers verankert sind bzw. sich gegen dieselben legen. Wird ein derartiger Träger durch eine Kraft P belastet, dann biegt er sich, wie ge- strichelt angedeutet, um ein gewisses Maß durch. Bei dieser Durchbiegung erhalten seine Stirnseiten die ebenfalls gestrichelt angedeutete Lage, drücken also mit ihrem unteren Teil gegen die Stirnseiten 3, 4 des Zuggurtes, der dadurch unter Zugspannung gesetzt wird und mit einer der Kraft P entgegengesetzt gerichteten Kraft gegen die Unterleite des Betonträgers drückt. Die Zugkräfte wer-den also jetzt nicht durch Haftung von der unteren Zone des Betonbalkens aufgenommen, sondern von dem unter dem Betonbalken liegenden Zuggurt 2.
Die Wirkung wird noch dadurch verbessert, daß bei der Herstellung des Trägers der plastische Beton, unter ständiger Anschmiegung an seinen ihn tragenden, sich unter der Betonlast leicht durchbiegenden Zuggurt 2 bei seiner Erstarrung zu einem aus Eigengewicht spannungslosen Betonkörper wird. Eine über eine leichte Durchbiegung hinausgehende unerwünschte Verformung der den Zuggurt bildenden Stahlplatte wird durch Aussteifungen der Stahlplatte verhindert, wie sie üblicherweise für den Transport und die Montage von derartigen größeren Stahlplatten verwendet werden. Die Aussteifungen der Stahlplatte werden praktisch so gehalten, daß die Stahlplatte das Eigengewicht des Betons trägt. Dadurch entfällt zugleich jede äußere Unterstützung der Stahlplatte während des Einbringens des Betons und der Montage. Der so hergestellte Träger ist gegenüber den üblichen, mit Trägern versehenen Betondecken sowie dein mit Rundstäben bewehrten Betondecken gegen nachträgliches Durchbiegen, hervorgerufen durch sein Eigengewicht, gesichert, so daß also keine Zugspannungen im Beton, bedingt durch dass Eigengewicht des Betons, auftreten können und der Träger daher in der Lage ist, größere Spannungen aufzunehmen als die durch ihr Eigengewicht schon unter Spannung gesetzten Träger üblicher Bauart. Treten bei der Durchbiegung unter Belastung in der Zugzone des Betons Risse auf, so ist das für den Träger gemäß der Erfindung unschädlich, da der Zuggurt 2 den Beton hält. Damit ist auch die Ausnutzung irgendwelcher Haftfestigkeit in der Zugzone, wie es bei den bisher bekannten Stahlbetonträgern immer angestrebt wird, nicht erforderlich.

Claims

PATENTANSPRUCH: Träger oder Platte aus Beton, insbesondere für Brücken, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite das Betonkörpers eine als Zuggurt dienende Stahlplatte angeordnet und in den Stirnenden des Betonkörpers verankert ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Zeitschrift des österr. Ingenieur- u. Architekten-Vereines Nr.-16 v. 13. 11. 1896, S.605, 6o6 und 6o9.