Lawinenverbauung mit Schneerechen Für den Lawinenverbau verwendet. man üblicherweise Stützmauern aus Beton oder 'Stein oder aber Schneerechen, die auf Querträ gern ruhen, welche selber von lotrechten oder an nähernd lotrechten Stützen gehalten sind. Bei letzterer Ausführung müssen die Stützen, die oft sehr lang sind, erhebliche Knickkräfte aufnehmen und infolgedessen im Querschnitt reichlich dimensioniert sein, so dass sie sehr schwer sind, was insbesondere für den Trans port auf die Steilhänge nachteilig ist. Bei dieser Ausführung mit.
Schneerechen, Quer trägern und Stützen sind ferner bei jedem Querträger zwei Fundamente erforderlich, und zwar eines für das untere Ende des Querträgers und ein anderes für das untere Ende der Stütze. Dies erfordert die Ver wendung einer erheblichen Menge von Beton, insbesondere dann, wenn der Steilhang eine dicke Erd-, Humus- oder ähnliche Schicht auf dem Felsen aufweist. Es gibt auch Rechenkonstruktionen, bei denen die Stützen nicht Quer-, sondern Längsträger tragen, die selbst. auf Querträ; gern ruhen. Solche Schneerechen für den Lawinen- verbau sind z.
B. im Beiheft Nr. 26 (1951) L@iwinenverbau zu den Zeitschriften des Schweizerischen Forstvereins auf Seiten 84 i bis 93 beschrieben und abgebildet.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Lawinenverbauung mit. Schneerechen, die sich von den bekannten dadurch aus zeichnet, da.ss die Träger des Rechens, auf denen der Rost ruht, mit Hilfe von Zug elementen am Berg aufgehängt sind. Bei Ver wendung von Zugstangen können diese ver hältnismässig lang sein, ohne eine besonders starke Dimensionierung im Querschnitt zu erfordern, da sie auf Zug und nur selten auf , Kuickung beansprucht sind. Eine Beanspru chung auf Biegung kann dann vorliegen, wenn die Zugstangen vom Schnee bedeckt sind, was jedoch ihre Dimensionierung nur unwesentlich beeinflusst.
Lediglich starke =1uf- , winde können eine leichte Beanspruchi-ung der Zugstangen auf Knickung hervorrufen. Dies bietet zunächst die beiden grossen Vorteile, dass die Zugstangen bedeutend schlanker di mensioniert werden können als Stützen und dass auch bei Felsen mit Erdschicht oder der gleichen keine grösseren Betonfundamente für die Verankerung der Zugstangen notwen dig sind als bei nacktem Fels.
Aus der hän genden Konstruktion der Schneerechen ergibt ; sich der weitere sehr bedeutende Vorteil, dass für den Rechen selbst keine Fundamente be nötigt sind; es genügt. vollkommen, wenn der Rechen auf Druckplatten ruht, die bei nack tem Fels in diesen eingelassen sind, so da.ss an diesen Stellen Druck und Schub vom Fels aufgenommen werden. Liegt nicht nackter Fels vor, so können die Druckplatten bloss in die den Fels bedeckende Schicht eingelassen werden. Letztere nimmt danndieDruckkrägte, auf.
Die Schubkräfte werden in diesem Fall zweckmässig von einer Zugstange aufgenom men, die oben am Zugstangenfundament be festigt ist und die Druckplatte am Abrutschen verhindert.
Dank der Verwendung von Dimckplatten für die Abstützung des Rechens kann die Hälfte der üblichen Betonfundamente einge spart werden. Es werden nur noch diejenigen Betonmengen benötigt (z. B. 100 Liter pro Verankerung), die für die Befestigung der Zugstange am Fels notwendig sind.
Als Zugelemente können selbstverständ- lieh z. B. auch Metallseile verwendet werden. Diese kommen jedoch schon wegen ihres viel höheren Preises meist nicht in Betracht.
Für die Ausführung der Schneerechen können verschiedene Werkstoffe in Frage kommen. Zugstangen und Träger können bei spielsweise aus Eisen oder Stahl bestehen, der Druckrost aus Rundholz. Der Druckrost kann aber auch aus Metallbalken bestehen, vorzugs weise aus Leichtmetall, denn durch Ver wendung von Leichtmetallbalken, z.
B. aus vergüteten Aluminiumlegierungen der Cat- tungen Al-Cu-Mg oder Al-Mg-Si, kann beim Bau des Rechens das Transportgewicht. stark herabgesetzt werden, was den Bau erleichtert und die Unfallgefahr vermindert, ganz abge sehen 'von den niedrigeren Transportkosten. Selbstverständlich können auch die Quer oder die Längsträger sowie die Zugstangen aus Leichtmetall bestehen. Aluminium und Alumniumlegierungenbieten ,gegenüber Stahl den weiteren Vorteil, dass ein Anstrich Über flüssig ist.
Sehr vorteilhaft ist das Befestigen der me tallenen Druckrostba.lken an die Träger mit Hilfe von Schiebkeilen, wie sie z. B. im Schweizer Patent Nr. 294607 beschrieben und abgebildet sind.
Im Falle von starken Aufwinden kann es zweckmässig sein, die Zugstangen knickfest auszubilden, was jedoch bei weitem nicht so grosse Querschnitte erfordert als bei auf Knickung durch die Schneelast beanspruchten Stützen. Diese Sicherung gegen bergwärts streichende Winde kann auch mit Hilfe von zusätzlichen Zugstangen erreicht werden, die verhindern, dass der Schneerechen nach oben gegen den Berg umgeklappt wird.
Die Fig. 1, 2 und 3 veranschaulichen in Seitenansicht beispielsweise das Prinzip der vorliegenden Erfindung. Der Schneerechen 1 ist senkrecht oder nahezu senkrecht zum Steil hang angeordnet und übt auf diesen einen Druck aus, der von der Stützplatte 2 auf den Fels oder auf die Schicht aus Erde, Humus oder dergleichen, die den Fels bedeckt, über tragen wird. Der Rechen ist mit Hilfe der Zugstange 3 am Berg angehängt. Das berg seitige Ende der Zugstange 3 ist in einem Be tonfundament 4 verankert.
Im Falle der Fig. 1 liegt nackter Fels vor, im Falle der Fig. 2 jedoch eine dünne Humusschicht. Die Druckplatte 2 ist in diese Humussehicht ein gelassen und mit Hilfe der Zugstange 5 eben falls am Betonfundament 4 verankert, so dass sie gegen Abrutschen gesichert ist. Im Falle der Fig. 3 liegt, eine sehr dicke Hiunusschicht vor, so dass die Zugstange 3 bedeutend länger sein muss, um das Fundament 4 im Fels zu erreichen. Auch in diesem Falle ist die Druck platte 2 gegen Abrutschen durch eine Zug stange 5 gesichert. Im Falle der Fig. 1 ist die Druckplatte 2 in den Fels eingelassen; eine Zugstange ist hier nicht. notwendig.