DE19921754A1 - Bauwerk zur Gleitschschnee- und Lawinenverbauung - Google Patents
Bauwerk zur Gleitschschnee- und LawinenverbauungInfo
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Classifications
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Description
Bauwerke zur Gleitschnee- und Lawinenverbauung mit größerer Wirkhöhe wer
den i.d.R. nach dem Prinzip von Dreibeinböcken (Fig. 1 Seitenansicht, Fig. 2
Ansicht von oben), Schneerechen (Fig. 3 Seitenansicht, Fig. 4 Ansicht
hangaufwärts), Schneebrücken oder Schneenetzen ausgeführt. Daneben wer
den zur Verhinderung von bodennahen Gleitschneebewegungen auch stabile
Zäune oder zaunähnliche Konstruktionen verwendet. Eine aktuelle Zusammen
fassung der verwendeten Methoden und Konstruktionen, in der sämtliche dem
Verfasser bekannte Fachliteratur berücksichtigt wurde, gibt das "Handbuch zur
Sanierung von Schutzwäldern im bayerischen Alpenraum" (BAYER. STAATS-
FORSTVERWALTUNG (Hrsg.), 1997: 233 Seiten, Eigenverlag). Die Bauwerke
werden je nach Anforderung aus Stahl oder Holz erstellt.
Alle genannten Bauwerke werden auf bzw. mit Hilfe von mindestens drei Fun
damenten (5), Mikropfählen (6), Seil- oder sonstigen Bergankern (7) errichtet
und weisen vor der Montage keine Eigenstabilität auf. Sie müssen am Berg in
dividuell den unterschiedlichen Gelände- und Untergrundverhältnissen angepaßt
werden bzw. müssen nach Errichtung der Fundamente, Pfähle und Anker vor
Ort eingemessen und dann individuell im Tal errichtet und mit Hilfe von Hilfs
konstruktionen (Latten etc.) mit dem Hubschrauber transportiert werden. Die
individuell errichteten Bauwerke sind teuer, die Arbeiten am Berg schwierig und
gefährlich. Der Baufortschritt ist entsprechend langsam. Beschädigungen an der
Vegetation sind unvermeidlich.
Bei der Errichtung der Fundamente fallen meist Aushubarbeiten an (8). Fels
muß abgeschremmt werden. Damit wird der Boden verletzt. Steine werden frei
gelegt, die junge Forstpflanzen und Altbäume verletzen und eine Steinschlag
gefahr darstellen. Straßen müssen deshalb bei Lawinenverbauungsmaßnahmen
gesperrt werden. Die Errichtung von Mikropfählen zur Fundierung erfordert ein
winkelgenaues Bohren mit Bohrlafetten und anderem Gerät. Die zahlreichen
Bohrarbeiten sind teuer, weil diese Arbeiten - wie die anderen Arbeiten am Berg
- i.d.R. in unerschlossenem Gelände stattfinden.
Bei geschlagenen Zugankern mittels Rund- oder T-Eisen (7) kann deren Be
lastbarkeit nicht zuverlässig ermittelt werden, da die Untergrundverhältnisse
nicht bekannt sind.
Die erwähnten Bauwerke zur Gleitschnee- und Lawinenverbauung können, so
fern sie zumindest teilweise auf im Boden eingegrabenen Fundamenten oder
geschlagenen Ankem beruhen, nicht zerstörungsfrei erneuert oder repariert
werden.
Der im Patentanspruch angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, die
aufwendige individuelle Errichtung derartiger Bauwerke mit hohen Montageko
sten am Berg zu vermeiden, die Nebenwirkungen wie Schäden an Boden und
Vegetation sowie Steinschlag zu minimieren, eine problemlose Austauschbarkeit
bzw. Erneuerbarkeit beschädigter Bauwerke zu ermöglichen sowie lediglich ei
nen zuverlässigen und überprüfbaren Zuganker anstatt mindestens drei Anker
oder Fundamente pro Werk zu errichten.
Diese Probleme werden durch die im Patentanspruch aufgeführten Merkmale
gelöst.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
- - daß die angebrachten Rundhölzer (1) oder andere konstruktive Elemente die vom Stützendruck verursachte hangparallele Komponente aufnehmen und zum größten Teil auf den bergseitigen Anker umlenken, wodurch ein Stüt zenfundament überflüssig wird,
- - die stabile Verbindung zwischen Schwelle (3) und Stütze (2) dem Bauwerk eine Eigenstabilität verleiht, die es ermöglicht, das Werk ohne Fundamente auf den Boden oder Fels aufzustellen und lediglich in einen entsprechend di mensionierten Berganker einzuhängen,
- - für alle üblichen Geländeverhältnisse (Hangneigung ca. 30-55°) baugleiche Werke in Serienfertigung im Tal erstellen und ohne Hilfskonstruktionen mit dem Hubschrauber transportieren zu können,
- - die Kosten der Montage durch Reduktion der Arbeiten am Berg, mögliche Verwendung leichter handgeführter Bohrwerkzeuge im unerschlossenen Ge lände sowie Verzicht auf zahlreiche Fundamente oder Anker reduziert wird,
- - Schäden an Boden und Vegetation durch fehlende Aushubarbeiten und durch deutlich reduzierte Arbeiten am Berg auf ein Minimum reduziert werden,
- - die Steinschlaggefahr während der Bauphase minimiert wird,
- - ein zeitsparender und kostengünstiger Austausch des kompletten Werks ohne Zerstörung des Ankers erfolgen kann und
- - der Anker jederzeit hinsichtlich seiner Belastbarkeit überprüft werden kann.
Fig. 5 und 6 zeigt ein Werk zur Gleitschnee- und Lawinenverbauung, das auf
dem Typus eines Dreibeinbocks aus Holz herkömmlicher Bauart aufbaut. Es
besteht aus den beiden Trägem (4), die auf die Stütze aufgenagelt werden und
mit der Schwelle ebenfalls mittels Nagel- oder Schraubverbindung verbunden
sind. Schwelle und Fußpunkt der Stütze sind mit verschraubten Rundhölzern,
hier Zangen genannt (1), verbunden. Das komplette Werk hängt an entspre
chend dimensionierten Stahlseilen oder Ketten, die in einen bergseitigen Anker
gehängt werden.
Im Belastungsfall wirkt die über alle Hangneigungen nahezu winkelkonstant zur
Hangparallelen auftretende resultierende Schneedruckkomponente (9) auf die
von den Trägern gebildete Stützfläche und wird über Schwelle und Stütze ab
geleitet. Die Zugkräfte auf die Schwelle und die durch die Zugverbindung über
tragenen hangparallelen Kraftkomponenten der Stütze (10), werden über die
Seile auf den Anker übertragen. Die hangsenkrechten Kraftkomponenten liegen
im Falle der Schwelle im üblichen Bereich (es gibt den herkömmlichen Bocktyp
mit Schwelle) und werden am Fußpunkt der Stütze - im Vergleich zum Stützen
druck (12) - durch die Kraftzerlegung deutlich reduziert (11). Eine Fundament
platte oder ein anderes Fundament wird somit überflüssig. Ein evtl. Einsinken
der Stütze in den Boden wird durch das Aufliegen der Zangen begrenzt.
Die Stützfläche des neu entwickelten Bauwerks steht aufgrund seiner Bau
gleichheit bei allen Hangneigungen im gleichem Winkel zur resultierenden
Schneedruckkomponente.
Die gewerbliche Anwendung liegt im Kostenvorteil für konkurrierende Firmen im
Vergleich zu den herkömmlichen Verbauungstypen.
Claims (1)
- Bauwerk zur Gleitschnee- und Lawinenverbauung mit nicht nur bodennaher Wirkung oder zaunähnlichem Charakter, aus Holz oder Stahl (Eisen),
dadurch gekennzeichnet,- - daß die Erfindung Rundhölzer oder andere konstruktive Elemente als Zug verbindung (1) zwischen talseitiger Stütze (2) und bergseitiger Schwefle (3) aufweist und somit selbsttragend ist,
- - keine individuell notwendige Anpassung oder Ermittlung der Geometrie am Berg benötigt, sondern baugleich in Serie im Tal erstellt werden kann,
- - keine Fundamente, Aushubarbeiten, Mikropfähle oder mehrere Berganker benötigt, sondern lediglich an einem entsprechend dimensionierten Bergan ker hängt.
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DE1999121754 Expired - Lifetime DE19921754C2 (de) | 1999-05-11 | 1999-05-11 | Bauwerk zur Gleitschschnee- und Lawinenverbauung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19921754C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2017103385A1 (fr) * | 2015-12-16 | 2017-06-22 | Technologie Alpine De Securite -Tas | Dispositif de retenue de matériaux |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CH317046A (de) * | 1953-10-01 | 1956-11-15 | Aluminium Ind Ag | Lawinenverbauung mit Schneerechen |
DE8713543U1 (de) * | 1987-10-09 | 1988-03-10 | Haslinger, Max, 8162 Schliersee | Pflanzenschutzschneerechen |
CH674998A5 (en) * | 1988-07-13 | 1990-08-15 | Streiff Ag Mathias | Device for prevention of avalanches - consists of pyramidal structure suspended at end of cable to support snow mass |
-
1999
- 1999-05-11 DE DE1999121754 patent/DE19921754C2/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CH317046A (de) * | 1953-10-01 | 1956-11-15 | Aluminium Ind Ag | Lawinenverbauung mit Schneerechen |
DE8713543U1 (de) * | 1987-10-09 | 1988-03-10 | Haslinger, Max, 8162 Schliersee | Pflanzenschutzschneerechen |
CH674998A5 (en) * | 1988-07-13 | 1990-08-15 | Streiff Ag Mathias | Device for prevention of avalanches - consists of pyramidal structure suspended at end of cable to support snow mass |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
"Handbuch zur Sanierung von Schutzwäldern im bayerischen Alpenraum", Bayerische Staatsforst- verwaldung, 1997, S.114-117 * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2017103385A1 (fr) * | 2015-12-16 | 2017-06-22 | Technologie Alpine De Securite -Tas | Dispositif de retenue de matériaux |
FR3045682A1 (fr) * | 2015-12-16 | 2017-06-23 | Tech Alpine De Securite -Tas | Dispositif de retenue de materiaux |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19921754C2 (de) | 2003-07-03 |
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