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Vorrichtung zum kontinuierlichen keimfreien Abfüllen und Verschliessen von sterilen Flüssigkeiten in Gefässe verschiedener Art.
Das wesentliche Kennzeichen der Erfindung besteht darin, dass in einer Gesamtanlage Vorrichtungen derart zweckentsprechend angeordnet sind, um das keimfreie Abfüllen sowie sterile Verschliessen von Flüssigkeiten in Flaschen od. dgl. ohne Unterbrechung zu bewerkstelligen.
Eine beispielsweise Ausführungsform der zur Durchführung des kontinuierlichen, keimfreien Abfüllens und sterilen Verschliessens von sterilen Flüssigkeiten in Gefässe verschiedener Art dienenden Vorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt. Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung der Vorrichtungen im Grundriss, die Fig. 2 und 3 sind Schnitte nach den Linien 2-2 bzw. 3-3 der Fig. 1.
Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Kammer A, welche aus dichtem, fugenlosem Mauerwerk mit hermetisch abdichtendem Emailbelag oder auch aus anderem Material von geeigneter Beschaffenheit hergestellt wird. In diese Kammer A wird keimdicht eine Kammer B oder auch bloss eine Abgrenzüngswand zur Kammer A errichtet, deren Wände aus durchsichtigem Material (Glas u. dgl.) bestehen, und steht Kammer B mit der Aussenluft in Verbindung.
Die Kammer A kann durch von innen zu betätigenden Klappdeckel 1 (Fig. 2) gegen die Aussenluft keimfrei abgeschlossen werden. Der Eintritt von Bakterien aus der Aussenluft in die sterilisierte Kammer A wird durch eine an ihrer Decke angebrachte, bekannte, bakterienabwehrende Schutzvorrichtung 2 (Fig. 2) wirksam verhindert. Des weiteren befindet sich in Kammer A der Abfüllapparat 3 und die Flaschenverschliessmaschine 4 (Fig. 1, 2, 3) mit automatischer steriler Verschlusskapselzuführung aus den Behältern 5 und 6 (Fig. 3). Der oberhalb der Kammer A liegende Behälter 6 ist durch eine in der Decke der Kammer A angebrachte Verschlussöffnung mit dem Behälter 5 verbunden. Diese Öffnung kann durch einen Klappdeckel 7 abgeschlossen werden.
In die Kammer A ist ferner der sterile Imprägnierapparat 8 (Fig. 1 und 2) zugleich mit der sterilen Kohlensäureüberleitungsflasche ss untergebracht. Die Apparate 3, 8 und Flaschen 9 sind untereinander und mit dem Aussenraum durch sterile Leitungen für steriles Wasser, sterile Luft, Kohlensäure, Dampf usw. verbunden.
Der glatte Betonboden der KammerA ist gegen die Mitte zu geneigt ausgeführt und weist in dieser Mitte eine Abflussöffnung 11 für die durch kondensierten Dampf oder mittels Wasserspülung aus den Apparaten 3,4 und 8 zu entfernenden Flüssigkeitsmengen auf. An diese Abflussöffnung 11 schliesst sich nach unten zu ein Abflussrohr 12 an, dessen anderes, freies, nach oben abgebogenes Ausflussrohrende durch Niveaueinstellung der abfliessenden sterilen Flüssigkeiten einen keimdiehten Abflussverschluss der Kammer A gestattet, indem dieses Abflussrohrende mit einem luftdicht, zugleich auch keimdicht abschliessenden Abflussbehälter umgeben ist.
Von diesem Abflussbehälter mündet wieder ein Abflussrohr in einen zweiten Abflussbehälter, aus welch letzterem die Flüssigkeit frei abfliesst. Hiedurch ist eine mehrfache Sicherheit gegen Infektion gegeben. Die Lufträume der Abflussbehälter oberhalb des verbleibenden Flüssigkeitsniveaus werden entsprechend oft sterilisiert, während die in den Behältern und Abflussrohren verbleibende Absperrflüssigkeit durch Nachgiessen desinfizierender Lösung steril erhalten wird.
Zur Kühlhaltung des Raumes A sind längs der Decke Kühlrohre 13 (Fig. 2 und 3) angebracht und werden diese zugleich mit dem Raume A sterilisiert.
Die in der Kammer A untergebrachten Apparate werden von der Kammer B aus bedient, zu welchem Zwecke die an diese Kammer B anschliessende Wand der Kammer A mit Öffnungen versehen
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ist, an welchen Paare von Kautschukarmüberzügen 20, 21 und 22 (Fig. 1), hineinragend in die Kammer A, keimdicht angebracht sind. Ausserdem sind noch einzeln solche Armüberzüge 43 und 46 von Kammer B aus nach Kammer A vorhanden. Von andern Nebenräumen aus sind ebenfalls solche Armüberzüge 44 und 45 an der Wand der Kammer A vorhanden. In die Kammer A gelangt man durch die keimdicht schliessenden Türen 17 und 18. Die Kammer B kann durch die Tür 19 betreten werden. In der Seitenwand der Kammer B ist ein Fenster 14 vorgesehen.
Durch die Öffnungen 15 (Fig. 2) im Boden der Kammer B wird die verbrauchte (ausgeatmete) Luft von in diesem Raume beschäftigten Menschen entfernt und durch Öffnungen 16 nahe der Decke des Raumes B Frischluft zugeführt. Bei Errichtung der Kammer B ohne Decke mündet das obere freie Kammerende in einen gut belichteten und mit Frischluft stets versehenen Raum.
Die Zuführung der leeren, sterilen Flaschen und den Abtransport der gefüllten, sterilen Flaschen besorgen die in Kammer A stets steril einlangenden Transportketten 25 und 26 (Fig. 1, 2 und 3). Die
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raum D oder Di zu. Um etwa die Bildung von Dampfkondenswasser in den Flaschen bei Sterilisation zu vermeiden, hängen die Flaschen in der Transportkette 25 mit dem Hals nach unten.
Vor dem Eintritt in die Kammer A passiert die Transportkette 25 mit den Flaschen zwei entsprechend profilierte Paare von Kautschuklamellen, entweder 27 und 28 (Fig. l und 2) bei Bewegung der Kette vom Sterilisierraum D nach Di oder 29 und 30 (Fig. 1 und 2) bei Bewegung der Kette in umgekehrter Richtung von Di nach D. Diese Kautschuklamellenpaare sind an kastenartigen Zwischenräumen 40 und 41 befestigt und bezweckt diese Vorrichtung eine Keimeindringung von den Nebenräumen aus in die Kammer A zu verhindern, wozu ein atmosphärischer Überdruck von steriler Luft in der Kammer A hergestellt wird.
Die geleerte Transportkette 25 wird bei Bewegung vom Flaschensterilisierraum D nach Di durch die Tür im Raume Di wieder mit leeren, gewaschenen Flaschen beschickt, während bei umgekehrter Laufrichtung vom Raume Danach D die Beschickung durch Tür 32 im Raume D erfolgt.
Den Abtransport der vollgefüllten Flaschen bewerkstelligt die Transportkette 26, welche durch das Kautschuklamellenpaar 35 und 36 aus der Kammer A austritt. Dieses Kautschuklamellenpaar ist ebenfalls an einen kastenartigen Zwischenraum 42 befestigt. Nach erfolgter Abnahme der vollgefüllten Flaschen wird die leere Transportkette 26 zwecks Sterilisation durch einen mit einer desinfi7ierenden Flüssigkeit gefüllten Behälter 37, u. zw, vermittels einer Eintauchvorrichtung, geleitet und gelangt nach Durchgang dieses Behälters 3'1 in den sterilen Durchzugsraum C und weiter vermittels der Durchzug- öffnung, an der das Kautschuklamellenpaar 39 befestigt ist, in die sterile Kammer A.
Der Behälter 37 schliesst mit seiner desinfizierenden Flüssigkeit zugleich den Kettendurchzugsaussenraum 01 vom sterilen
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Um die Kammer A betriebsfähig zu machen, werden zunächst die Apparate 3 und 8 sowie die Kohlensäureüberleitungsflasche 9, letztere noch vor Befüllung mit Kohlensäure, als auch die Verbindungsleitungen mit Dampf sterilisiert, während die Flaschenverschliessmaschine 4 durch äussere Dampfbehandlung steril gemacht wird. Die Kautschukarmüberz ge und die Kautschuklamellenpaare werden, erstere durch Abwaschen mit keimtötender Lösung, letztere durch Einlegen in diese Lösung, für die Sterilisation zugleich mit Kammer A vorbereitet.
Die Öffnungen der kastenartigen Zwischenräume für den Durchzug der Flaschentransportketten und zur Lamellenanbringung 27, 30 und 36 werden zur Vornahme der Sterilisation dieser Zwischenräume von den Nebenräumen aus durch aufschraubbare Metallplatten abgedichtet und die Sterilisation zugleich mit Kammer A bewirkt.
Nach beendeter Sterilisation werden diese Metallplatten bei Überdruck steriler Luft aus Kammer A von den Nebenräumen aus abgenommen und die mittlerweile frei in Kammer A hängenden Lamellenpaare, u. zw. bloss 28, 29, 35 und 39, da die an den äusseren Zwischenraumöffnungen angebrachten und verbleibenden Lamellen kein Hindernis zur Zwischenraumsterilisation bilden, durch die in die Kammer A hineinragenden und keimdicht befestigten Kautschuk- arm überzüge 43, 44, 45 und 46 an den betreffenden Öffnungen befestigt. Ebenso findet durch diese Arm- überzüge der Austausch beschädigter Lamellenpaare statt.
Vor Sterilisationsbeginn der Kammer A und Raum G wird durch seitliches Öffnen des Verschlusskapselbehälters 5 dieser sowie durch Herablassen des Klappdeckels ? auch der Behälter 6 der Sterilisierung zugleich mit Kammer A zugänglich gemacht.
Die Verschlussplatte 38 wird nach beendeter Sterilisation der bis dahin miteinander kommunizierenden Räume, d. i. Kammer A und Raum 0, mittels Armüberzug 46 an die betreffende Öffnung befestigt.
Der Flaschendurehzugsraum 0 wird zugleich mit der Kammer. A sterilisiert.
Nach beendeter Einwirkungsdauer des desinfizierenden Mittels wird zur Entfernung desselben sterile, kalte Luft in Kammer A und Raum 0 eingeleitet und durch die Abzugsöffnungen 2 an der Decke der Kammer A und Raum 0 das flüchtige Desinfektionsmittel entfernt. Vor Beendigung der Sterilisation wird auch die Abflussöffnung 11 am Boden der Kammer A durch Dampf oder anderem Desinfektionsmittel als auch durch Nachguss desinfizierender Lösung steril und keimdicht abschliessend gemacht.
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Nach erreichter Entfernung des Desinfektionsmittels aus Kammer A und Raum C wird zur wirksamen Verhinderung von Keimeindringung in diesen Räumen ein geringer, atmosphärischer Überdruck von steriler Luft konstant hergestellt. Ebenso wird ein steriler Luftüberdruck im jeweilig sterilisierten Flaschensterilisierraum erzeugt. Zur Erreichung dieses Überdruckes werden die Deckenöffnungen der Kammer A und Raum-C verschlossen. Durch diesen Sterilisiervorgang werden alle in Kammer A und Raum C befindlichen Apparate, Kautschukarmüberzüge, Lamellen und Gegenstände äusserlich und innerlich sterilisiert.
Die Kammer A und FIaschendurchzugsraum C sind nunmehr betriebsfähig, wozu noch der separat fertig sterilisierte und mit kalter, steriler Luft abgekühlte Flaschensterilisierraum mit sterilen Flaschen hinzukommt. Die die Apparatur und Vorrichtungen in Kammer A bedienenden Personen, Abfüller X und Verschliesser Y, betreten nun durch Tür 19 den Raum B und können durch Hineinschieben ihrer Arme in die nach Kammer A hineinragenden, sterilen Am. überzüge die Apparatur handhaben.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen keimfreien Abfüllen und sterilen Verschliessen von sterilen Flüssigkeiten in Gefässe verschiedener Art, dadurch gekennzeichnet, dass von einer andauernd steril erhaltenen, unter Überdruck steriler Luft stehenden Kammer (A) mit darin untergebrachten Behelfen zum Füllen und Verschliessen von Gefässen durch Wände aus durchsichtigem Material ein nicht steriler Raum (B) abgetrennt ist, aus welchem keimdicht befestigte Armüberzüge (20, 21, 22) in die Kammer (A) hineinragen, so dass bei kontinuierlicher und steriler Zufuhr der leeren Gefässe die sterilen Flüssigkeiten durch Betätigung von aussen keimfrei abgefüllt und die gefüllten Gefässe steril verschlossen und abtransportiert werden können.