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Elektrische Entladungsröhre.
Um die im Röhreninnern elektrischer Entladungsröhren bei Vorhandensein einer geeigneten Füllung, etwa Quecksilberdampffüllung, entstehende Ultraviolettstrahlung in sichtbares Licht umzusetzen, ist es bereits bekannt, die Entladungsröhre mit einer Fluoreszenzstoffschicht oder, wenn besondere Lichtwirkungen erzielt werden sollen, auch mit zwei in der Ausstrahlungsrichtung hintereinander angeordneten Fluoreszenzstoffschichten zu versehen, die entweder übereinanderlagernd auf der Innenseite oder Aussenseite der Röhre angeordnet wurden. Röhren der letztgenannten Art haben sich nicht bewährt und daher auch keinen Eingang in die Praxis gefunden.
Der Grund hiefür dürfte darin liegen, dass durch gegenseitige chemische Beeinflussung der aneinanderliegenden Fluoreszenzstoffe die Fluoreszenzwirkung jedes einzelnen Stoffes und damit dann die Gesamtfluoreszenzwirkung stark herabgesetzt wird. Auch tritt es hiebei ferner ein, dass die vornehmlich durch die entstandene sichtbare Fluoreszenzstrahlung anzuregende, meist aus organischen Stoffen bestehende zweite Fluoreszenzstoffschicht bei Anbringung im Röhreninnern durch übermässige Einwirkung von Wärme, Quecksilberdampf und ultravioletter Strahlung schädlich verändert wird.
Diese bei elektrischen Entladungsröhren mit im Röhreninnern entstehender'Ultraviolettstrahlung und zwei verschiedenartigen Fluoreszenzstoffschichten auftretenden Übelstände werden vermieden, wenn erfindungsgemäss die durch das ultraviolette Licht der Entladung angeregte erste Fluoreszenzstoffschicht auf der Innenseite des Röhrengefässes und die durch das entstandene sichtbare Fluoreszenzlicht angeregte zweite Fluoreszenzstoffschicht, getrennt durch die Glaswand der Röhre, auf deren Aussenseite oder auf einem der Röhre vorangestellten Schirm angebracht wird.
Bei einer derartigen Anordnungsweise der beiden verschiedenartigen Fluoreszenzstoffschichten wird die zweite, durch die bereits umgewandelte Strahlung anzuregende Fluoreszenzstoffschicht nicht der schädlichen chemischen, thermischen oder physikalischen Einwirkung der Entladung und sogar auch nicht der chemischen Einwirkung des andern Fluoreszenzstoffes ausgesetzt. Die ultravioletten Strahlen brauchen anderseits nicht erst, wie bei Anbringung beider Fluoreszenzstoffe auf der Aussenseite der Röhre, die Glaswand zu durchsetzen, wobei sie einen grossen Teil ihrer Wirksamkeit einbüssen.
Die auf der Innenseite der Röhre angebrachte erste Fluoreszenzstoffschicht wird dadurch in besonders hohem Masse zur Fluoreszenzstrahlung angeregt, ohne dass jedoch durch die zwischengeschaltete Glaswand die Gefahr einer schädlichen Beeinflussung der zweiten Fluoreszenzstoffschieht gegeben wäre.
Wird die zweite, äussere Fluoreszenzstoffschicht auf einem besonderen vorangestellten Schirm angebracht, so kann sie auf dessen Innenseite oder auch Aussenseite aufgetragen werden. Der Schirm kann dabei eine beliebige Ausbildung erhalten, beispielsweise, wie an sich bekannt, aus einer die Entladungsröhre umschliessenden Röhre bestehen.
Zur Herstellung der zweiten, äusseren Fluoreszenzstoffschicht sind mit Vorteil leicht zersetzliche organische Fluoreszenzstoffe, wie z. B. Rhodamin, geeignet. Das zur Anbringung an elektrischen Entladungsröhren schon öfter vorgeschlagene Rhodamin wird durch den ultravioletten Teil der Strahlung nur sehr wenig, dafür aber in hohem Masse durch gelbes und grünes Licht angeregt, weshalb es bei Verwendung einer zweiten, äusseren Fluoreszenzstoffschicht aus Rhodamin zweckmässig ist, zur Herstellung der auf der Innenseite der Röhre anzubringenden ersten Fluoreszenzstoffschicht einen Fluoreszenzstoff zu verwenden, der, wie z. B. Zinksilikat oder Zinksulfid, die Ultraviolettstrahlung weitgehend in gelbes oder grünes Licht umwandelt.
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Röhren nach der Erfindung können auch so ausgestaltet werden, dass die äussere Fluoreszenzstoffschicht Streifen, Buchstaben oder eine andere Musterung bildet, die dann in anderer Weise aufleuchten als die darunter liegende Schicht, z. B. Rot auf Gelb oder Grün, wodurch sich neue, wirkungsvolle Reklameeffekte auf röhrentechnisch einfache Weise, nämlich durch einen einfachen Aufstrich nach Fertigstellung der Entladungsröhre oder-lampe herstellen lassen.
Die auf der Innenseite ihres Entladungsgefässes eine von ultravioletten Strahlen beeinflusste Fluoreszenzstoffschicht tragende Röhre kann ferner von einem luftdicht abgeschlossenen Gefäss umschlossen werden, welches im Innern den durch das entstandene Fluoreszenzlicht anzuregenden äusseren Fluoreszenzstoff in festem, flüssigem oder gasförmigem Zustand enthält. Hiedurch wird ausser einer gleichmässigen Farbenmischung des primären und sekundären Fluoreszenzlichtes erreicht, dass der äussere Fluoreszenzstoff nicht durch atmosphärische Einwirkung schädlich verändert werden kann.
Durch die Möglichkeit, nunmehr auch fluoreszierende Flüssigkeiten, etwa Eosin-, Fluoreszein-oder Fuchsinlösungen, sowie ferner auch Joddämpfe und ähnliche fluoreszierende Gase verwenden zu können, sind zudem Lichtwirkungen erzielbar, die durch Benutzung fester Fluoreszenzstoffe nicht erreicht werden können.
Wird zur Herstellung des sekundären Fluoreszenzlichtes ein fester Fluoreszenzstoff verwendet,
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schlossenen Entladungsröhre oder auch auf einem im Innenraum des Umschliessungsgefässes eingebauten besonderen Schirm angebracht werden. Das Umschliessungsgefäss kann weitgehend entlüftet oder auch mit indifferentem Gase gefüllt sein.
Besondere Wirkungen-lassen sich auch erreichen, wenn das Umschliessungsgefäss eine andere
Querschnittsform als die Entladungsröhre erhält, etwa eine ovale Querschnittsform. Es tritt dann eine in verschiedenen Blickrichtungen verschiedene Mischung der beiden Fluoreszenzstrahlungen und damit eine Verschiedenheit des Farbtones und ein Übergehen von einem Farbton in einen andern ein, u. zw. gleichgültig, ob im Umschliessungsgefäss ein fester, flüssiger oder gasförmiger Fluoreszenzstoff enthalten ist.
Die Lichtfarbe des vereinigten primären und sekundären Fluoreszenzlichtes kann durch vorangestellte Farbfilter gegebenenfalls noch beliebig geändert werden. Zweckmässig kann zu diesem Zwecke das Umschliessungsgefäss aus einem gefärbten Glase bestehen ; es kann aber auch die Aussenfläche des Umschliessungsgefässes mit einem Überzug aus einer farbigen Emaille oder einem farbigen Lack versehen werden.
Das Umschliessungsgefäss kann des weiteren gemäss der Erfindung mit Ein-und Auslassöffnungen versehen werden, um im Umschliessungsgefäss einen ständigen Durchlauf von flüssigen oder gasförmigen Fluoreszenzstoffen aufrechtzuerhalten. Dabei kann z. B. von Zeit zu Zeit entweder die Konzentration oder auch die Zusammensetzung des strömenden flüssigen oder gasförmigen Fluoreszenzstoffes geändert werden, um völlig verschiedene Farbwirkungen mit ein und derselben Röhre ohne Veränderung der eigent-
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aber auch die Möglichkeit, im Umschliessungsgefäss eingeschlossene, nicht strömende Flüssigkeiten oder Gase gegen andere Flüssigkeiten oder Gase von genügender Fluoreszenzwirkung auszutauschen.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer gemäss der Erfindung ausgebildeten Entladungsröhre im Schnitt dargestellt.
Das zur Erzeugung der Ultraviolettstrahlen dienende, etwa mit Neon und Quecksilberdampf gefüllte röhrenförmige Innengefäss 1 ist beiderseits durch Quetschfüsse 2 abgeschlossen, welche die im Betrieb kalt bleibenden Blechelektroden 3 tragen. An der Innenwand des rohrförmigen Innengefässes 1 ist ein Überzug 4 aus einem unter der Einwirkung des ultravioletten Lichtes fluoreszierenden Stoffe, etwa aus gelb fluoreszierendem Zinksilikat, angebracht. Das rohrförmige Innengefäss 1 wird von einem rohrförmigen Aussengefäss 5 konzentrisch umschlossen, das beiderseits durch Quetschfüsse 6 abgeschlossen ist, durch die hiedurch die Stromzuführungen 7 für die Blechelektroden 3 des Innengefässes treten.
Das rohrförmige Umschliessungsgefäss 5 trägt auf seiner Innenwand einen Belag 8 aus einem andern fluoreszierenden Stoff, z. B. Rhodamin, der durch die Fluoreszenzstrahlen der inneren Fluoreszenzstoffschicht 4, in diesem Falle also der Zinksilikatschicht, zum. Leuchten angeregt wird. Der Raum 9 zwischen den beiden röhrenförmigen Gefässen 1 und 5 ist weitgehend entlüftet oder aber mit indifferenten Gasen, etwa Stickstoff oder Argon, gefüllt. Es kann aber auch dieser Raum 9 mit geeigneten fluoreszierenden Flüssigkeiten oder Gasen gefüllt werden, die mittels in der Zeichnung nicht dargestellter Ein-und Auslassöffnungen auch in strömendem Zustand gehalten werden können...
Die eingeschlossene Entladungsröhre kann statt mit Blechelektroden auch mit Glühelektroden ausgerüstet werden, auch kann sie statt als Niederdruckröhre als Hochdruckröhre betrieben werden.
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