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Splittersicherer Hohlkörper für Beleuchtungs- und Bestrahlungszwecke
Die Erfindung betritt einen splittersicherem Hohlkörper für Beleuchtungs- und Bestrahlungszwecke
aus Glas oder anderen durchsichtigen Stoffen mit einer Umkleidung aus einer splitterbindenden,
plastischen, organischen Masse, insbesondere eine elektrische Entladungsröhre.
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Gemäß der Erfindung ist ein schalenförmiger Mantel aus Glas oder anderem
durchsichtigem Stoff mittels eines Fluoreszenzstoff enthaltenden Bindemittels auf
den hohlen Kern aufgebracht.
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Wenn Kern und Mantelkörper aus durchsichtigem Stoff, wie Glas od.
dgl.> bestehen, ergeben sich rohrförmige Leuchtschirme (Fluoreszenzschirme), die
sich mit Vorteil zum Einschließen einer Leuchtröhre verwenden lassen. Die Unterbringung
des Fluores.zenzstoftes in dem tindemittel hat deri Vorteil, daß der Fluoreszenzstoff
allen Witterungseinflüssen, wie Sauerstoff und Feuchtigkeit, entzogen ist und infolgedessen
eine wesentlich längere Lebensdauer hat, als wenn er auf der freien Oberfläche des
Glasrohres angebracht wäre. Selbstverständlich muß man Bindemittel und Fluoreszenzstoff
so aufeinander abstimmen, daß keine nachteiligen chemischen Reaktionen zwischen
beiden auftreten.
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Es ist bekannt, in das Bindemittel der gebräuchlichen ebenen Sicherheitsgläser,
wie sie beispielsweise für Windschutzscheiben von Kraftwagen usw. benutzt werden,
einen organischen Fluoreszenzstoff einzulagern. Der Zweck dieser Maßnahme besteht
darin,
die Vergilbung der als Bindemittel benutzten Gelatine infolge Einwirkung des Lichtes
dadurch zu vermeiden, daß der organische Fluoreszenzstoff die die Vergilbung bewirkenden
Wellenlängen des Lichtes in andere, unschädliche umwandelt.
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Die gemäß der Erfindung hergestellten splittersicheren Leuchtschirmhohlkörper
(rohrförmigen Leuchtschirme) eignen sich aus folgenden Gründen besonders gut zum
Einschließen rohrförmiger Entladungslampen (Ouecksilberdampflampen, Edelgaslampen
usw.). Bekanntlich weisen diese Gas- oder Dampfentladungslampen ein Linienspektrum
auf,__ das die Verwendungsmöglichkeit der Lampen für manche Beleuchtungs- und Bestrahlungszwecke
stark herabsetzt. Umgibt man eine solche Entladungslampe mit einem rohrförmigen
Leuchtschirm gemäß der Erfindung, so erregt das sichtbare Licht und, wenn wenigstens
das innere Rohr aus Material besteht, das für ultraviolettes Licht durchlässig ist,
auch das ultraviolette Licht der Entladungslampe den Fluoreszenzstoff zum Leuchten.
Dabei tritt eine Auffüllung des von der Lampe ausgesandten Linienspektrums durch
die Wellenlängen des Fluoreszenzlichtes auf. Außerdem wird durch die Verwendung
des Leuchtschirmes die Gesamthelligkeit der Röhre gesteigert.
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Die Entladungsröhre kann von dem rohrförmigen Leuchtschirm. vollkommen
getrennt sein, indem dieser die Leuchtröhre im Abstand umgibt. Diese Anordnung hat
den Vorteil, daß man zu einer Leuchtröhre mit verschiedenartigen Fluoreszenzstoffen
versehene, auswechselbare Leuchtschirme verwenden kann, je nachdem welche Lichtfarbe
besonders erwünscht ist. Andererseits ist es bei dieser Anordnung auch leicht möglich,
die Leuchtröhre im Falle eines Versagens gegen eine andere auszutauschen. - Der
Zwischenraum -zwischen der Entladungsröhre und dem Leuchtschirm dient in diesem
Falle zweckmäßigerweise als Führung für ein Kühlmittel, z. B. Luft.
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In manchen Fällen ist es auch möglich, als Kern eines gemäß der Erfindung
ausgebildeten mehrschichtigen Hohlkörpers die Leuchtröhre selbst zu benutzen. Das
mit dem Fluoreszenzstoff versehene Bindemittel steht also in diesem Falle unmittelbar
mit der Außenwand der Leuchtröhre in Berührung. Der Vorteil, den eine solche Entladungsröhre
gegenüber den bekannten Entladungsröhren aufweist, bei denen der Fluoreszenzstoff
entweder auf der Innen-Seite der Wand angebracht oder im Glas selbst enthalten ist,
besteht darin, daß der Fluoreszenzstoff allen unmittelbaren Einflüssen der Entladung
(Metalldampf) entzogen ist und daß er des weiteren nicht wie bei den Fluoreszenzstoff
enthaltenden Gläsern den hohen Temperaturen der Glasschmelze ausgesetzt ist, durch
die die Leuchtkraft herabgesetzt wird. Ferner ist eine solche Leuchtröhre mechanisch
außerordentlich fest und splittersicher, eine Eigenschaft, die vor allem bei den
Hochdruckentladungslampen, bei denen während des Betriebes Drucke von mehreren Atmosphären
entstehen, wegen der damit verbundenen Gefahr eines Platzens besonders vorteilhaft
ist.
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Die Herstellung eines rohrförmigen Leuchtschirmes oder einer Entladungsröhre
gemäß der Erfindung erfolgt zweckmäßigerweise so, daß Kern und Mantelkörper in passende
Lage zueinander gebracht werden, wonach das filmbildende, plastische Bindemittel,
das den Fluoreszenzstoff enthält, durch Ansaugen oder Druck in den Zwischenraum
eingebracht wird.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. In der Abb. i ist ein splittersicherer Leuchtschirm dargestellt, der
eine Entladungsröhre umgibt. Der rohrförmige Leuchtschirm besteht aus zwei durchsichtigen
Rohren i und 2, von denen das Rohr 2 auch für die von der Entladungsröhre 3 ausgehenden
Ultraviolettstrahlen durchlässig ist. Das zwischen den beiden Rohren befindliche
plastische Bindemittel q. enthält einen Fluoreszenzstoff, der von dem sichtbaren
und ultravioletten Licht der Entladungsröhre zur Fluoreszenz erregt wird. Der Leuchtschirm
liegt der Entladungsröhre nicht unmittelbar an, vielmehr befindet sich zwischen
beiden ein freier Raum 5, durch den das Kühlmittel r(Luft oder Wasser) strömt.
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In der Abb. 2 ist eine Entladungsröhre 3 dargestellt, die selbst als
Kern eines splittersicheren Hohlkörpers dient. Zwischen dem äußeren Glasrohr i und
der Außenwand der Entladungsröhre befindet sich das den Fluoreszenzstoff enthaltende
Bindemittel q..