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Verfahren zur Vorbereitung und Abröstung feinkörniger, sulfidischer Erze.
Bekanntlich bietet die Abröstung feinkörniger, sulfidischer Erze wegen der dabei auftretenden starken Verstaubung des Röstgutes erhebliche Schwierigkeiten. Man ist daher im allgemeinen dazu übergegangen, feine Erze, insbesondere Flotationskiese und-blenden, vor dem Rösten in eine körnige Masse überzuführen, deren Festigkeit ausreicht, um der mechanischen Beanspruchung während des Röstprozesses standzuhalten. Zu diesem Zwecke ist vorgeschlagen worden, Flotationserze durch Zugabe von Wasser in plastische, leicht verformbare Massen überzuführen, die dann, vorzugsweise unter Zusatz besonderer Bindemittel, zu Fäden gepresst und gekörnt werden sollten.
Hiebei musste das Erz mit einer reichlichen Wassermenge versetzt werden, damit die für die Druckpressung geeigneten hochplastischen Massen entstehen konnten, und die Formlinge mussten überdies vor ihrer Abröstung noch getrocknet werden, um zu erhärten und eine für den Röstprozess ausreichende Festigkeit anzunehmen.
Es wurde gefunden, dass man die Verarbeitung feinkörniger, sulfidischer Erze erheblich verbessern und vereinfachen kann, wenn man das Material mit einer bestimmten, in jedem Falle vorher zu ermittelnden Wassermenge befeuchtet und hierauf körnt. Die Ermittlung der Wassermenge geschieht dabei dadurch, dass eine Probe des Röstgutes mit steigenden Wasserzugaben verrieben wird, bis der krümelige Zustand der Masse eben in einen plastisch-schmierenden Zustand übergeht. Dieser Punkt, der auf die angegebene Weise leicht und ziemlich scharf bestimmt werden kann, wird im allgemeinen bei einem Wassergehalt der Erzmasse von 8-12% erreicht, doch ergeben sich, je nach Art des zur Anwendung gelangenden Erzes, erhebliche Schwankungen.
Befeuchtet man das abzuröstende Erz mit der so ermittelten Wassermenge, so erhält man Massen, die sich zum Unterschied von den bekannten, mit reichlicheren Wasserzugaben hergestellten Massen nur ausnahmsweise unter Druck verformen lassen. In der übergrossen Mehrzahl der Fälle ist man vielmehr genötigt, die Verformung ohne Druck, beispielsweise mittels einer gelochten Siebplatte u. dgl., vorzunehmen.
Man erhält-dabei Körner, welche eine für die unmittelbare Abröstung in-Drehrohrröstöfen aber auch in Etagenöfen ausreichende Festigkeit besitzen. Sie unterscheiden sich dadurch vorteilhaft von den bekannten, mit reichlicheren Wasserzugaben bereiteten Körnern, die vor ihrer Abröstung getrocknet werden müssen, weil sonst beim Rösten Klumpen entstehen, die sich nur unvollkommen abrösten lassen. Die erfindungsgemäss hergestellten Körner brauchen dagegen einer solchen Trocknung, unter der ihre Festigkeit nur leiden würde, nicht unterzogen zu werden ; sie werden vorteilhaft unmittelbar nach der Verformung in den Röstofen gebracht.
Ausführungsbeispiele :
1. Durch Verreiben einer oberschlesischen Flotationsblende mit zirka 32% S mit steigenden Wasserzugaben wurde die Wassermenge, bei welcher der krümelige Zustand der feuchten Masse eben in den plastisch-schmierenden übergeht, mit 12% ermittelt. Diese Wassermenge wird dem Röstgut zugesetzt und die befeuchtete Masse dann in bekannter Weise, beispielsweise mittels einer gelochten Siebplatte, in Körner von 5-10 mm 0 überführt, die unmittelbar auf einen Röstdrehofen aufgegeben werden.
An Stelle eines Röstdrehofens können gegebenenfalls auch die für die Abröstung von Zinkblenden üblichen Etagenröstöfen, wie Spirletöfen u. dgl., benutzt werden.
2. Für einen oberschlesischen Flotationskies mit zirka 47% S und einem Feuchtigkeitsgehalt von 5% wurde der Übergangspunkt zwischen dem krümeligen und dem plastisch-schmierenden Zustand bei 9'5% gefunden. Zu je 1 t des Kieses werden daher noch 45 Liter Wasser zugesetzt und die angefeuchtete Masse wie in Beispiel 1 verarbeitet.
Bei der Abröstung der Körner hat es sich dabei als zweckmässig erwiesen, das Röstgut in ausgebreitetem Zustand unmittelbar in eine Röstofenzone höherer Temperatur einzuführen. Hiefür eignen sich vorzugsweise Drehrohrröstöfen, in denen eine entsprechende Temperaturregelung durch passend angebrachte Lufteinführungsrohre vorgenommen werden kann. Der nach der Abröstung entstehende Abbrand hat ein verhältnismässig gleichmässiges Korn und ist fast staubfrei.
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