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Entleerungsvorrichtung zum Schutze gegen Einfrieren.
Bei Ramm-oder Sehlagbrunnen ist die Frage der Entleerung im Winter eine sehr wichtige. Es werden Randsiedlungen und Weekendhauskolonien gewöhnlich an solchen Plätzen angelegt, wo sieh das Wasser nicht in grösserer Tiefe vorfindet als 6-7 eu, ganz besonders aber werden Flussniederungen bevorzugt, wo sieh das Grundwasser in einer Sc. otter-oder Kiesscic. te befindet, von wo es ohne grössere Schwierigkeiten durch Einschlagen von Rammbrunnen mit gerinsten Kosten vermittels einfacher Saugpumpen oder Saug-und Spritzpumpen l'eraufgeholt werden kann.
Man hat sich dort, wo Brunnen auch wintersüber gebraucht werden, gegen das Einfrieren der Pumpen so geschützt, dass man den Kolben der
Pumpe in einen separaten Pumpenzylinder gesetzt hat, und diesen beiläufig 1 m unter der Erdoberfläche montierte, wobei die Verbindung zwischen dem Zylinder und dem Pumpenständer durch ein entsprechend dimensioniertes Steig-oder Zwischenrohr hergestellt wurde, in welchem sieh die vom Schwengel am
Ständer bis zum Kolben im Zylinder reichende Kolbenstange bewegte.
Schaltet man im Steigrohr ungefähr 0'6-l'0 m tief im Schachte ein T-Stück mit einem von oben mittels Stange zu betätigenden Abfluss- fähnchen ein, so kann man im Winter nach getaner Pumparbeit durch Öffnen des Hähnchens den Pumpenständer und das Steigrohr bis zu jener Stelle im Brunnenschacht entleeren, bis zu welcher Frost nicht mehr wirksam ist. Diese seit vielen Jahren gebräuchliche Art des Sel. utzes gegen Einfrieren ist jedoch im Verhältnis kostspielig und erfordert bei Rammbrunnen, bei welchen sonst das in die Erde eingeschlagen Rohr etwas über Niveau hervorragt, die Anlegung eines mindestens I m tiefen Schachtes.
Diese nicht unerheblichen Mehrkosten sind es, die es bei Randsiedlungen, die im allgemeinen mit Hilfe der zu Siedlungen herangezogenen Erwerbslosen, im besonderen aber auf deren meist später rückzu- erstattende Kosten errid. tet werden, erschweren, diese teuren Pumpenaggregate zu verwenden, weshalb schon mehrfach der Versuch gemacht wurde, durch entsprechende Vorrichtungen Schutz gegen Frostgefahr bei einfachen Pumpen zu erreichen. Es geschieht dies bisher durch Entleerungspfropfen, die etweder im Zylinderraume oder dem Saugventile oder aber im Saugraume unter dem Saugventile angeordnet werden, in beiden Fällen aber ohne entsprechende Manipulation nicht zu dem gewünschten Ziele führen.
Ist der Entleerungspfropfen oberhalb des Saugventils, so wird wohl der Pumpenkörper entleert, besonders wenn durch Hochheben des Schwengels der Kolben ganz nach abwärts gedrückt wird, wobei sich das im Kolben befindliehe Kegelventil durch Ansehlag an das Saugventil hebt und somit auch das ober dem Kolben befindliche Wasser ablaufen kann. Es bleibt aber die im Rohre befindliche Wassersäule, auch wenn am Ende des Saugrohres keine Rüekschlagklappe vorhanden ist, nach dem bekannten Gesetze vom Luftdruck so lange stehen, bis nicht durch Öffnen des Saugventils Luft von oben zum Saugrohre zuströmen kann und nach dem Gesetze der Schwerkraft die im Rohre befindliche Wassersäule absinkt.
Um nun Luft unter das Saugventil zu bringen, bedarf es nach Entfernung des Entleerungs- pfropfens eines eigenen Instrumentes (Stäbchen od. dgl. ), mit welchem man durch das Loch des Ent- leerungspfropfens das Saugventil hebt.
Ist aber der Entleerungspfropfen im Raume unterhalb des Saugventils, dann wird nach Öffnen des mittels Propfens geschlossenen Loches durch den Luftzutritt sich das Saugrohr entleeren und es muss nun, um auch das Wasser aus dem Pumpenständer zu entfernen. wieder, in diesem Falle von unten her, das Saugventil gehoben werden.
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In beiden Fällen aber tritt ein Übelstand ein, nämlich durch den Austritt von Wasser aus dem
Entleerungsloch ein Vereisen des Platzes, auf welchem die Pumpe steht, was im Hinblick auf die Not- wendigkeit, bei der Pumpe selbst zu arbeiten, vermieden werden soll.
Es sind auch Vorrichtungen bekannt, bei welchen durch Hochheben des Schwengels sowohl das
Druckventil des Kolbens als auch das Saugventil gehoben wird. Gegenüber diesen Vorrichtungen hat die Erfindung den Vorteil, dass auch beim Festkleben des Saugventils infolge Vereisung eine wirksame Entleerung stattfindet. Auch Hilfsventil im Inneren des Saugventilkörpers sind wegen der geringen Durchgangsquerschnitte der Vereisung leicht ausgesetzt.
Diese Übel sind bei der vorliegenden Erfindung vollkommen vermieden, so dass durch einen Handgriff am Entleerungsorgan (Hahn) bei gleichzeitigem Hochheben des Schwengels die Entleerung von Pumpe und Rohr sicher erfolgt.
Fig. 1 zeigt den unteren Teil einer Pumpe, aufgesetzt auf das Saugrohr S, u. zw. ist Z der Pumpenzylinder, U der Unterteil der Pumpe mit dem für Ramm-oder Schlagbrunnen meist verwendeten gummiarmierten Stechventil V mit einem Bügel B, welcher ein leichtes Herausheben des Stechventils gestattet, J der eben auf seinen tiefsten Punkt gebrachte Kolben mit dem durch den Bügel des Stechventils gehobenen Kegelventile KV, E der von aussen mittels Knebels oder Handgriffes h zu betätigende Entleerunghahn, welcher an der dem Saugrohre zugewendeten Seite sowohl axial (a) als auch seitlich angebohrt ist (al), weiters b ein rings um den Sitz des Saugventils angeordneter,
nach e geneigter Abflusskanal mit einergegen den Entleerungshahn gebohrten Öffnung c, deine den Entleerungshahn Ezurvollkommenen Abdichtung andrückende Feder, die selbst durch den Deckel e : im Unterteil eingeschraubt, festgehalten wird.
Fig. 2 zeigt die Vorrichtung in geschlossenem Zustande, also während der Pumparbeit. Die seitliche Öffnung al des Entleerungshahnes E ist der Öffnung c des Abflusskanal b entgegengesetzt, Saugraum und Druckraum der Pumpe sind vollkommen getrennt. Soll aber die Pumpe entleert werden, so wird gleichzeitig mit dem Hochheben des Schwengels der Entleerungshahn E vermittels des Handgriffs h um 1800 gedreht, bis Öffnung al des Entleerungshahnes E genau in der Fortsetzung der Öffnung c des Abflusskanal b steht, und es wird in diesem Augenblicke nicht nur das im Pumpengehäuse befindliche Wasser abfliessen, sondern sogar durch die infolge der Schwerkraft im Saugrohre sinkende Wassersäule sehr rasch nachgesaugt.
Es ist hiebei die Art des Saugventils in der Pumpe selbst gleichgültig (Lederldappe, Kugel-oder Kegelventil), ebenso kann die Form des Entleerungsorgans E verändert werden (koniseh oder zylindrisch), schliesslich könnte auch statt Drehung des Entleerungsorgans um 1800 ein Verschieben eines zylindrischen Körpers in axialer Richtung stattfinden, jedoch stets zu dem Zwecke, eine offene Verbindung zwischen dem Kanäle b und dem Saugraum unter dem Saugventile herzustellen. Eine von der Seite gegen das Saugrohr zu eingeführte Ventilspindel, die von aussen mittels Handrad gedreht werden kann, um das an ihrem Ende befindliehe Ventil von seinem Sitze abzuheben, wird, wenn ohne Kanäle al und b. dem Zwecke nicht entsprechen, weil eine Abdichtung zur Erzielung des grössten möglichen Vakuums im Saugrohre nicht gut herzustellen ist.
Hingegen ist die in der Fig. 1 gezeigte Ausführungsform mit konischem Hahn sicherlich die zweekentspreehendste, weil bronzene Hähne, eingeschliffen in gusseiserne Körper, bekanntlich am besten abdichten, die Federn d, die nicht im Wasser arbeiten, ihre Elastizität sehr lange beibehalten und daher eine Verminderung der Saughöhe durch Eindringen von Luft in das Saugrohr nicht zu befürchten ist.
Bei Saugrohren, an deren Ende sich ein Rückschlagventil befindet, wird, um den angestrebten Zweck zu erreichen, zirka l m unter dem Brunnendeckel ein T-Stück eingeschaltet und von demselben aus nach abwärts bis unter den Wasserspiegel ein klein dimensioniertes Rohr geführt, durch welches das Wasser nach Betätigung des Entleerungshahnes abläuft, so dass die Wassersäule im Saugrohr bis zu einer Tiefe von 1 m absinkt. Beim Wiederaufpumpen wird auch durch das Ideinkalibrige Rohr Wasser mit angesaugt.