<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung von Muffenrohren aus Faserzement.
Die Verbindung von Rohren aus Faserzement wird im allgemeinen ebenso ausgeführt wie jene von Rohren aus Gusseisen od. dgl., d. h. mit Hilfe von Verbindungsmuffen. Bei den bekannten Her- stellungsverfahren solcher Rohre werden gewöhnlich Rohr und Muffe getrennt hergestellt und die Ver- bindung dieser Teile erfolgt nach deren vollständiger Erhärtung mittels Verkittung. Das Verfahren gemäss der vorliegenden Erfindung gestattet jedoch die Ausführung der Muffe auf dem Rohr während dieses noch weich ist, so dass Rohr und Muffe einen homogenen Körper bilden. Die Verbindung ist eine viel vollkommenere, als sie je durch Verbindung der getrennt hergestellten Teile durch Verkittung erzielt werden könnte.
Es wurden bereits Maschinen zur Herstellung von Muffenrohren vorgeschlagen, bei welchen
Schichten aus plastischen Materialien auf einen Kern mit verdicktem Kopf mittels mehrerer Wickel- bänder aufgewickelt werden. Auf diesen Maschinen wurden keine befriedigenden Ergebnisse erzielt, da bei der Rotation die verschiedenen Teile des in Bildung begriffenen Rohres an den aufeinanderfolgenden
Punkten des Überganges infolge des verschiedenen Aussendurchmessers verschiedene Geschwindigkeiten aufweisen, wodurch die erforderliche Dichtheit nicht erreicht wird und Risse und Sprünge auftreten.
Dieser Übelstand würde in geringerem Masse auch dann auftreten, wenn das Aufwickeln ohne Anwendung besonderer Vorsichtsmassnahmen schraubenförmig und nach und nach vorgenommen werden würde.
Bei diesen Verfahren wird die Herstellung der Rohre aus Faserzement durch schraubenförmiges Auf- wickeln einer dünnen Schichte des Gemisches auf einen Kern bewirkt, welcher zwei Bewegungen ausführt, nämlich eine Drehbewegung und eine axiale Vorschubbewegung.
Dieses letztere Verfahren lässt jedoch Abänderungen zu, mit Hilfe welcher das kontinuierliche
Verfahren in zwei aufeinanderfolgenden Phasen ausgeführt wird, indem man den Umstand ausnützt, dass am Anfang und am Ende des so hergestellten Rohres immer ein kurzer konischer Teil b' (Fig. 1) vorhanden ist, welcher bei der Herstellung von Rohren mit zylindrischen Enden abgeschnitten werden muss. Gemäss der vorliegenden Erfindung wird dieser Teil ausgenützt und die Herstellung eines Muffenrohres kann z. B. auf vollkommen normale Weise auf einem speziellen Kern ausgeführt werden, welcher an einem Ende eine glockenförmige Erweiterung a (Fig. 2) besitzt.
Wenn das Rohr die gewünschte Dicke erreicht hat, wird der Kern auf eine andere, der ersten analoge Wickelmaschine gebracht, bei welcher ein oder mehrere Zuführungsfilze arbeiten ; auf dieser Maschine wird durch passende Regelung der Walzenneigung das Muffenende in der erforderlichen Dicke bewickelt, u. zw. ausgehend vom Anfang des obenerwähnten konischen Teiles.
Zu diesem Zwecke wird der das Rohr tragende Kern so durch die Maschine geführt, dass seine glockenförmige Erweiterung am hinteren Ende zu liegen kommt und, wenn das Rohr mit diesem Ende unter die Wiekelorgane der Maschine kommt, betätigt man mittels der zugehörigen Kompressionsorgane den ersten Filz, welcher an das noch weiche konische Ende des Rohres die Schichte des Gemisches, welche er trägt, absetzt ; der zweite Fils wird etwas später in Tätigkeit gesetzt und dann der dritte, so dass man einen allmählichen Übergang zur Verbindungsmuffe erhält (Fig. 3).
Die Breite der Zuführungsfilze der zweiten Maschine soll 15 cm gewöhnlich nicht überschreiten, 1m eine befriedigende Auflage des Gemisches zu erreichen. Je nach Erfordernis und je nach der gewünschten Dicke kann der Kern einmal oder zweimal durchlaufen, aber er muss sich immer im Sinne des Pfeiles in Fig. 4 fortbewegen, um ein Zerreissen des auf das Rohr aufgewickelten Gemisches zu vermeiden. Im allgemeinen genügt ein einziges Durchlaufen, wenn der Wicklungsschritt sehr klein gewählt wird.
<Desc/Clms Page number 2>
Gemäss der Erfindung kann auch auf andere Weise, die in manchen Fällen vorzuziehen ist, vorgegangen werden, indem man gewöhnliche zylindrisdhe Kerne verwendet, die nicht auf eine andere Maschine gebracht werden ; in diesem Falle wird, nachdem das Rohr die erforderliche Dicke erreicht hat, die Bänderzahl vermindert, z. B. indem man sämtliche Filze bis auf einen abschaltet, welcher weiter
Gemisch auf den Kern aufbringt. Hiebei wird die Neigung in Bezug auf die Achse des Kernes durch Verringerung der Neigung der zugehörigen Walze verringert und der Wicklungsschritt verkleinert. Man formt nun am Ende des Rohres eine zylindrische Verdiekung, deren Breite ungefähr gleich ist der Breite des Filzes, welcher das Gemisch zuführt (Fig. 5 und 6).
Das Aufwickeln wird solange fortgesetzt, bis der äussere Durchmesser der Verdickung dem äusseren Durchmesser der herzustellenden Muffe entspricht ; in diesem Zeitpunkt wird das Rohr abgenommen und ins Magazin gebracht. Wenn das Rohr erhärtet ist, wird die Muffe innen und aussen bearbeitet, um das überflüssige Material abzunehmen (Fig. 7).
Für spezielle Rohrtypen können andere Abweichungen von dem beschriebenen Verfahren vorgenommen werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Muffenrohren aus Faserzement durch allmähliches schraubenförmiges Aufwickeln von Materialsehiehten, welche durch Wickelbänder zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass nach Vollendung der zur Herstellung des Rohrkörpers erforderlichen Bewicklung
EMI2.1
während der Bewicklung des Rohrendes die Bänderzahl vermindert wird.