AT140055B - Verfahren zur Wärmebehandlung weichen Flußstahles, welcher einer gleichmäßigen Kaltverformung unterworfen worden ist, zwecks Herstellung eines Werkstoffes mit stark verminderter Neigung zum Auftreten von Blaubruch und Alterungssprödigkeit bei nochmaliger Kaltbeanspruchung. - Google Patents

Verfahren zur Wärmebehandlung weichen Flußstahles, welcher einer gleichmäßigen Kaltverformung unterworfen worden ist, zwecks Herstellung eines Werkstoffes mit stark verminderter Neigung zum Auftreten von Blaubruch und Alterungssprödigkeit bei nochmaliger Kaltbeanspruchung.

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  Verfahren zur Wärmebehandlung weichen   flussstahles,   welcher einer   gleichmässigen   Kaltverformung unterworfen worden ist, zwecks Herstellung eines Werkstoffes mit stark verminderter Neigung zum
Auftreten von Blaubruch und   Alterungssprödigkeit   bei nochmaliger Kaltbeanspruehung. 



   Weicher Flussstahl, wie er beispielsweise im Eisenhochbau, im Dampfkessel- und Behälterbau sowie für verschiedene Arten von Rohren Verwendung findet, wird in seinem Wert erheblich durch den sogenannten   Blaubruch   oder durch   Alterungssprödigkeit   beeinträchtigt. Wird solcher Stahl nämlich kalt beansprucht und dann auf Blauwärme, d. h. etwa 200-300  C, erwärmt, so wird er nach dem Erkalten   sprüche,   er altert. Wird er dagegen in der Blauwärme beansprucht, so nennt man die nach dem Erkalten zurückbleibende grosse Sprödigkeit   Blaubrüchigkeit   oder bei Eintritt einer   Zerstörurg Blaubruch.   Beide Erscheinungen sind ihrer Natur nach gleichartig und höchstens quantitativ verschieden.

   Gegen das Auftreten von Blaubruch und Altern hat man bisher versucht, durch Zusatz weiterer Legierungsbestandteile oder durch besondere Erzeugungsverfahren einen Stahl herzustellen, der möglichst wenig altert oder   blaubrüchig   ist. Dagegen hat man gegen die in einem Stahl vorhandene Neigung zum Altern und zum Blaubruch bisher keine andere Behandlung angewendet, als dass man ihn von hohen Temperaturen in Wasser oder Öl abschreckte. Der Stahl wird dadurch sehr zähe und praktisch frei von Alterung und   Blaubruch.   Er verliert diese gute Eigenschaft jedoch wieder durch eine nachträgliche   Glühbehandlung   bei verhältnismässig niedriger Temperatur. 



   Es wurde nun gefunden, dass weicher Flussstahl, der ohne besondere Behandlung altern und blau- brüchig würde, diese schlechte Eigenschaft in ganz erheblichem Masse verliert, wenn er nach vorher- gegangener Kaltbeanspruchung sowohl in Anpassung an den Verformungsgrad als auch in Wechselbeziehung zwischen Temperaturhöhe und Glühdauer zwischen 700  und 850  C, gegebenenfalls   9000 C,   geglüht wird mit darauffolgender   langsamer Abkühlung. Unter   langsamer Abkühlung ist nicht bloss Luftabkühlung in ruhender Luft zu verstehen, sondern auch jede langsame oder verzögerte Abkühlung oder   Ofenabkiiblung,   welche unter Luftabschluss in geschlossenen Gefässen, unter Asche od. dgl. stattfindet.

   Eine Erklärung für diese Erscheinung kann in folgender Weise versucht werden :
Es ist schon früher darauf hingewiesen worden, dass eine Kaltreckung mit einem kristallographischen Richtungseffekt im Stahl verbunden ist   (Werkstoffausschuss   vom Verein deutscher Eisenhüttenleute, Bericht 15 von Prof. Dr.   Körber,   Düsseldorf). Von anderer Seite wurde vermutet, dass der gleiche Dichtungseffekt in denjenigen veränderten Materialteilen vorliegt, die den   Blaubruch   und das Altern des Stahles erzeugen und die durch Kraftlinienätzung nachgewiesen werden können (Werkstoffausschuss vom Verein deutscher Eisenhüttenleute, Bericht 20 von H. Meyer und W. Eichholz, Hamborn).

   Versuche haben nun ergeben, dass die schädlichen   Begleiterscheinungen   einer Kaltreckung des   Stahles-Härte   und   Sprödigkeit-schon durch   eine   Glühbehandlung   bei etwa 700  C völlig beseitigt werden können, bevor noch der durch die   Kaltreckung verursachte kristallographisehe Richtungseffekt durch   die Glühbehandlung wieder verlorengeht. Neuerdings haben G. Tammann und H. H.

   Meyer, Göttingen, gefunden, dass bei ganz weichem Elektrolyteisen dieser durch Kaltziehen oder Kaltwalzen hervorgerufene kristallographische Richtungseffekt - dr kristalloptisch oder röntgenspektrographisch nachgewiesen werden kann-bis zu   Glühtemperatuten   von 1000  C teilweise erhalten blieb und erst bei dieser Temperatur völlig verloren ging (Zeitschrift für   ThTetallkunde, 192G,   S. 339 ff.). 

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 und begrenzte Glühbehandlung des Stahles nach einer vorausgegangenen   Kaltverformung   die Möglichkeit zu einer erheblichen Gütesteigerung des Werkstoffes bietet.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Wärmebehandlung weichen Flussstahles, welcher einer gleichmässigen Kaltverformurg unterworfen worden ist, zwecks Herstellung eines Werkstoffes mit stark verminderter Neigung zum Auf- EMI3.1 zeichnet, dass der Stahl unter Berücksichtigung des Kaltverformungsgrades und seiner Zusammensetzung eine Glühbehandlung zwischen 700 und 900 C mit darauffolgender langsamer Abkühlung erfährt, wobei die Temperatur möglichst niedrig und die Dauer der Glühbehandlung möglichst kurz so bemessen wird.
    dass einerseits die durch die Kaltverformung verlorengegangene Zähigkeit wiederhergEstEllt wird, anderseits die verringerte Neigung zum Auftreten von Blaubrueh und Alterungssprödigkeit durch möglichst Aufrechterhaltung der durch die Kaltverformung hervorgerufenen Kristallorientierurg erzielt wird. EMI3.2
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