DE572024C - Warmbehandlung von Eisen-Beryllium-Legierungen - Google Patents
Warmbehandlung von Eisen-Beryllium-LegierungenInfo
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- DE572024C DE572024C DES79273D DES0079273D DE572024C DE 572024 C DE572024 C DE 572024C DE S79273 D DES79273 D DE S79273D DE S0079273 D DES0079273 D DE S0079273D DE 572024 C DE572024 C DE 572024C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C38/00—Ferrous alloys, e.g. steel alloys
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
9. MÄRZ 1933
9. MÄRZ 1933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 18 c GRUPPE lso
Siemens & Halske Akt.-Ges. in Berlin-Siemensstadt*) Warmbehandlung von Eisen-Beryllium-Legierungen
Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. April 1927 ab
Eisen-Beryilium-Legierungen sind an sich
bekannt. Die Erfindung betrifft ein Verfahren, um Eisen-Beryllium-Legierungen mit
einem Berylliumgehalt bis zu etwa 13 <y0 in
ihren mechanischen Eigenschaften zu verbessern, insbesondere ihre Härte nach dem Abschrecken
zu steigern. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß von etwa
550 bis iooo0 C abgeschreckte oder an der
Luft schnell abgekühlte Eisen-Beryllium-Legierungen mit bis zu etwa 13 o/o Berylliumgehalt
zur Steigerung ihrer Härte auf etwa 250 bis 5000C erhitzt werden. Das neue
Verfahren ist nicht nur für binäre Eisen-
1S Beryllium-Legierungen, sondern auch für
solche Legierungen anwendbar, die noch andere Elemente, beispielsweise Nickel, Kupfer,
Zinn, Aluminium, Silicium, Kohlenstoff, einzeln oder zu mehreren enthalten.
Auf der Zeichpung sind Kurvenbilder zur Erläuterung der Erfindung dargestellt. Die
Eisen-Beryllium-Legierungen wurden durch Zusammenschmelzen der Komponenten, ,Gießen,
Walzen, Ausglühen und langsame Abkühlung hergestellt.
Die Abb. 1 macht die durch das neue Ausscheidungshärtungsverf
ahren eingetretene Steigerung der Härte von Eisen-Beryllium-Legierungen erkennbar. Als Ordinaten sind in die-
3" ser Abbildung die Härten in Brinellgraden und als Abszissen die Gehalte an Beryllium
gewählt. Die voll ausgezogene Kurve« zeigt die Härte solcher Legierungen für die verschiedenen
Berylliumgehalte, welche von iooo0 C abgeschreckt sind. Man erkennt,
daß die Härten von etwa 190 Brinellgraden für Legierungen mit 1 0/0 Berylliumgehalt
mit zunehmendem Berylliumgehalt zunächst ziemlich schnell und von einem Berylliumgehalt
von etwa 5,5 o/o ab langsamer ansteigen.
Die gestrichelte Kurve b bezieht sich auf solche Legierungen, die von 1 ooo° C abgeschreckt
und im Anschluß daran 1 Stunde lang bei 4000 C angelassen sind. In der
Kurve b sind die sich für die verschiedenen Berylliumgehalte ergebenden größten Härten
veranschaulicht. Wie ersichtlich, gelingt es, durch die angegebene Temperaturbehandlung
"ζ. B. für Eisen-Beryllium-Legierungen mit 5 o/o Berylliumgehalt eine Härte von etwa
650 Brinellgraden zu erzielen. Auch ist erkennbar, daß die angegebene Temperaturbehandlung
auch für Berylliumgehalte von 4 0/0 an aufwärts zu sehr hohen Härten führt.
Es gibt im allgemeinen für jede Legierung eine besonders günstige Anlaßtemperatur, wie
an Hand von Abb. 2 erkennbar ist. Diese Abbildung bezieht sich auf eine Eisen-Berylliumlegierung,
welche 96 0/0 Eisen und 4 0/0 Beryllium enthält. Die Legierung ist zunächst
von iooo0 C abgeschreckt worden, so daß ihre Härte (vgl. Abb. 1) etwa 320 beträgt.
*) Von dem Patentsxicher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Georg Masing in Berlin und Dr. Otto Dahl in Berlin-Wilmersdorf.
In Abb. 2 sind als Ordinaten wiederum die Härten und als Abszissen die Anlaßzeiten
in Stunden aufgetragen. Wie durch die beigefügten Temperaturangaben erkennbar gemacht
ist, führt ein hinreichend lange dauerndes Anlassen "der erwähnten Legierung auf
3000 C allmählich zu verhältnismäßig hohen Härten. Beim Anlassen auf 4000 C ergeben
sich für die in Frage stehende Legierung die günstigsten Verhältnisse, weil in diesem
Falle schon eine Anlaßzeit von 4 Stunden genügt, um eine Härte von etwa 620 Brinellgraden
zu erhalten. Ein Anlassen der Legierung auf 5000 führt zu einer maximalen
Härte von etwa 525 in einer Anlaßzeit von' etwa ι Yi Stunde.
Für solche Eisen-Beryllium-Legierungen, welche außer Eisen und Beryllium noch
andere Elemente, z. B. Nickel, Kupfer, Zinn, Aluminium, Silicium, Kohlenstoff usw., einzeln
oder zu mehreren enthalten, ergeben sich im wesentlichen ähnliche Kurven. Durch den
Zusatz werden die Struktur der Legierungen und auch andere Eigenschaften geändert.
Durch einen Nickelzusatz wird z. B. eine feinkörnigere Struktur erzielt.
Das neue Verfahren unterscheidet sich insofern grundsätzlich von der bekannten
Wärmebehandlung der Konstruktionsstähle, als bei diesem bekannten Verfahren durch
,. das Abschrecken von höheren Temperaturen eine große Härte und Sprödigkeit der Stähle
erreicht wird, die durch nachträgliches Anlassen auf niedrigere Temperaturen wieder
gemildert wird. Im Gegensatz dazu hat die erste Erhitzung der Eisen-Beryllium-Legierungen
auf höhere Temperaturen mit dem nachfolgenden Abschrecken oder der schnellen Abkühlung in Luft bei dem neuen Verfahren
ausschließlich den Zweck, das Beryllium in Lösung zu bringen und in diesem Zustande zu erhalten. Das schnelle Abkühlen
von diesen Temperaturen hat also zum wesentlichen Unterschied von der bekannten Wärmebehandlung von Konstruktionsstählen
bei binären Eisen-Beryllium-Legierungen keinerlei Härtung zur Folge. Durch das anschließende
Anlassen bei niedriger'liegenden Temperaturen wird eine überraschend hohe
Härtesteigerung erreicht (Ausscheidungshärtung). Man kann also bei dem neuen Verfahren
die erste Erhitzung und das Abschrekken als Vorbereitung für das eigentliche thermische
Härtungsverfahren auffassen.
Das neue Verfahren läßt sich auch mit Erfolg anwenden für solche Legierungen, die
außer Eisen und .Beryllium noch ein oder mehrere andere Elemente, wie insbesondere
Nickel, Kupfer, Zinn, Aluminium, Silicium usw., enthalten. Unter Umständen erwies es
sich als zweckmäßig, die Legierung vor dem Warmbehandlungsverfahren noch einer
mechanischen Vorbehandlung, z. B. durch Walzen, oder Hämmern, zu unterwerfen. Die
Ausscheidungshärtung tritt sowohl bei Gußlegierungen als auch bei gewalzten Legierungen
auf.
Claims (2)
1. Verfahren zur Warmbehandlung von Eisen-Beryllium-Legierungen mit bis zu
etwa 13 o/g Beryllium, dadurch gekennzeichnet,
daß die von etwa 550 bis ι ooo° C abgeschreckten oder an der Luft
schnell abgekühlten Legierungen zur Steigerung ihrer Härte auf etwa 250 bis 5000 C angelassen werden.
2. Die Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 für solche Eisen-Beryllium-Legierungen,
die noch andere Elemente, beispielsweise Nickel, Kupfer, Zinn, Aluminium, Silicium, Kohlenstoff, !einzeln oder
zu mehreren enthalten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES79273D DE572024C (de) | 1927-04-13 | 1927-04-13 | Warmbehandlung von Eisen-Beryllium-Legierungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES79273D DE572024C (de) | 1927-04-13 | 1927-04-13 | Warmbehandlung von Eisen-Beryllium-Legierungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE572024C true DE572024C (de) | 1933-03-09 |
Family
ID=7508071
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES79273D Expired DE572024C (de) | 1927-04-13 | 1927-04-13 | Warmbehandlung von Eisen-Beryllium-Legierungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE572024C (de) |
-
1927
- 1927-04-13 DE DES79273D patent/DE572024C/de not_active Expired
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