DE651353C - Herstellung von Gegenstaenden, die eine stark verminderte Neigung zum Auftreten von Alterungssproedigkeit und von Blaubruch besitzen sollen - Google Patents

Herstellung von Gegenstaenden, die eine stark verminderte Neigung zum Auftreten von Alterungssproedigkeit und von Blaubruch besitzen sollen

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DE651353C
DE651353C DEM113295D DEM0113295D DE651353C DE 651353 C DE651353 C DE 651353C DE M113295 D DEM113295 D DE M113295D DE M0113295 D DEM0113295 D DE M0113295D DE 651353 C DE651353 C DE 651353C
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    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D8/00Modifying the physical properties by deformation combined with, or followed by, heat treatment

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Description

  • Herstellung -von Gegenständen, die eine stark verminderte Neigung zum Auftreten von Alterungsspr«ödigkeit und von Blaubruch besitzen sollen Bei der Verwendung weicher Flußstahlarten zu den verschiedensten Zwecken, sei es in Form von Blechen, Rohren, Stab- und Profileisen oder Draht, bildet die Möglichkeit des Eintretens von Alterungssprödigkeit und von Blaubruch immer eine Gefahr, die den Wert des Stahles für seinen Verwendungszweck erheblich herabsetzt. Beide Erscheinungen sind ihrer Natur nach gleichartig. Sie sind in der Hauptsache gekennzeichnet durch eine große Sprödigkeit des Stahles; sie können eintreten, wenn der Stahl bei Raumtemperatlir beansprucht wurde und darauf einige Zeit sich selbst überlassen blieb oder nach der BeRnspruchung auf 2oo bis 300' erwärmt wurde, ferner aber auch, wenn der Stahl bei etwa 2oo bis 300' eine Beanspruchung erfahren hat.
  • Ein Stahl, der durch die oben gekennzeichnete Behandlung spröde und brüchig würde, verliert diese Eigenschaft in erheblichem Maße, wenn man ihn nach einer vorausgegangenen gleichmäßigen Kaltverformung in der Weise glüht, daß zwar seine ursprüngliche Zähigkeit wieder hergestellt wird, jedoch der durch die Kaltverf ormung verursachte kristallographische Richtungseffekt, d. h. eine in bestimmter Weise gerichtete Kristallorientierung, erhalten bl ' eibt. Dieser Zustand ist nicht nur durch die vorhan ' dene Zähigkeit des Stahles. gekennzeichnet, sondern' der Stahl ,verliert seine Zähigkeit auch nicht wieder, wenn man ihn einer neuen Alterungsbehandlung unterwirft, die normalerweise Sprödigkeit verursachen würde. Es wurde nun gefunden, daß man diesen Zustand der Zähigkeit des Stahles unter Beibehaltung des durch Kaltverformung, verursachten kristallographischen Richtungseiffektes nicht nur erzielen kann, indem man nach vorausgegangener Kaltverformung den Stahl in ganz bestimmter Weise glüht. Man erreicht dasselbe Ziel auch ohne eine Nachbehandlung des Stahles* während des laufenden Erzeugungsvorganges, wenn man ihn entgegen der normalen Regel noch bei Temperaturen zwischen seinem oberen Haltepunkt A", d. h. etwa goo', tind 7oo' durch Walzen, Schmieden, Pressen, Ziehen o. dgl. in- kräf-',tiger Weise verarbeitet. Da das Ziel dieser Behandlung die Verursachung eines ausgeprägten kristallographischen Richtungseffektes im Stah - le ist, wie er kristalloptisch oder röntgenspektographisch nachgewiesen. wei#den kann, so muß der Verarbeitungsgrad der Verarbeitungstemperatur in der Weise angepaßt sein, daß mit abnehmender Temperatur in den Grenzen zwischen dem oberen Haltepunkt und 70.0' der Verarbeitungsgrad geringer wird. Das Maß der erforderlichen, bei Temperaturen unterhalb A3 vorzunehmenden Warmverformung richtet sich nach der Stahlart, d. h. dem Herstellungsverfahren und der Zusammensetzung, und nach den besonderen Anforderungen, die sich aus dem Verwendungszweck, nämlich aus dem Maß der bei der Verarbeitung vorgenommenen Kaltbeanspruchungen und aus -der Art und Größe der Bearispruchung ergeben. Da eine gerichtete Kristallorientierung auf Grund metallurgischer Gesetzmäßigkeiten uNn so beständiger erhalten wird, je niedriger die Verformungstemperatur liegt, so, wird das mögliche Min--, destmaß an erforderlicher Verformungsarbeit' erreicht, wenn man die Verformung im T peraturbereich wenig -' oberhalb 700' nimmt. Kann man als-o unabhängig von der sonstigen Warmverformung einen alterungsbeständigen Stahl erzielen, wenn man eine etwa 8 bis iollige Querschnittsverminderung unterhalb 780 bis 8äo' vornimmt, so wird sich das erforderliche Warmverformungsmaß auf etwa den 5 bis 8fachen Betrag erhöhen, je mehr der Verformungstemperaturbereich sich der A,-Temperatur nähert. Eine wiederholte Behandlung des Stahles nach diesem Vertahren ist geeignet, die Wirkung zu verstärken. Bei der hier gekennzeichneten Art der Behandlung des Stahles ist eine Nachbehandlung, etwa durch Glühen, nicht erforderlich. Damit soll jedoch nicht gesagt werden, daß der Stahl unter keinen Umständen eine nachträgliche Glühbehandlung verträgt. Je stärker der Verarbeiturigsgrad und je niedriger die Verarbeitungstemperatur waren, um so. eher ist eine nachträgliche vorsichtige Glühbehandlung in den Temperaturgrenzen von 700' bis 950' möglich. Es darf jedoch in keinem Falle so stark und so lange g& glüht werden, daß der durch die Verarbeitung unterhalb der As-Temperatur hervorgerufene kristallogra.phische Richtungseffekt wieder verlorengeht.
  • Es wird auf diese Weise ein Stahl erzeugt, der hinsichtlich seine? Alterungsbeständigkeit z. B. den Anforderungen an den Werkstoff für den Bau von Hochleistungsdarnpfkesseln entspricht, sofern er überhaupt nach seinen sonstigen Eigenschaften für deraxtige Verwendungszw-ecke in Frage kommt, oder der bei anderen Stahlarten und anderen Prüfbedingungen, wie sie etwa aus den Abmessungen bedingt sein können, im gealterten Zustand bei den Alterungsbedingungen, für Hochleistungskesselbaustoffe eine ausgeprägte Sprödigkeit, gekennzeichnet durch einen starken Kerbzäbigkeitsabfall gegenüber dem ungealterten Zustande, nicht besitzt.
  • Beispiel Ein Stabeisen folgender Zusammensetzung: Kohlenstoff ...... = o,i25 % Mangan ......... = 0,53 Phosphor ........ = 0,018 Schwefel ......... = 0,024'/, besaß im Anlieferungszustand eineKerbzähigkeit Von 22 tnl<g/eni#; gealtert, d. h. nach einer 51/oigen Kaltstreckung mit darauf folgender Erwärmung auf 2,50' C, besaß es noch eine Kerbzähigkeit von 5,1 Inkg/cIn'; das Stabeisen wurde nunmehr einer Schmiedebehandlung unterzogen, die in normaler Weise oberhalb goo' C begann und die unterhalb goo' C in kräftiger Weise bis zu einer E, ndtemperatur von 8oo' C fortgeführt wurde. Darauf wurde eine Probe des erkalteten Stahles genau wie oben gealtert. Die Kerbzähigkeit betrug nun 18 mkg/Cm2.
  • Während, also das S-tabeisen durch Alterung eine Verschlechterung von 771/0 erfuhr, betrug die Verschlechterung durch das' gleiche Alterungsverfahren nach erfolgter Verschiniedung zwischen goo, und 8oo' nur noch 181/0.
  • Die oben gekennzeichnete zweckmäßige Art der Behandlung des Stahles galt bisher allgemein als fehlerhaft oder unzweckmäßig. Man betrachtete es als Grundregel, daß die Temperatur einer Warmverarbei-tung des Stahles nach unten möglichst mit der A3-Temperatur begrenzt sein soll. In denjenigen Fällen, in welchen eine Unterschreitung dieser Temperatur aus betriebstechnischen Gründen unvermeidlich ist, hielt man ein kräftiges Ausglühen des Stahles für unbedingt erforderlich, wobei dann zumeist die vorher erzielte Verbesserung des Stahles größtenteils wieder verlorenging. Die bisher üblicheArt derWarmverarbeitung des Stahles findet. in folgender Regel ihren Ausdruck: Für den Blecherzeuger ergibt sich, abgesehen von der schon bekannten Forderung eines nicht zu hohen Phosphorgehaltes, daß die Bleche möglichst hell fertiggewalzt und kurz oberhalb des Umwandlungspunktes A,3 geglüht werden sollen.
  • (Rißbildung in Kesselblechen von B. Strauß und A. Fry. Stahl und-Eisen 1921 S. 1136). Im Gegensatz zu dieser Auffassung konnte festgestellt werden, daß gerade durch die Verarbeitung des Stahles unterhalb der As-Temperatur bis zu 700' ohne folgende Glühbehandlung oder mit einer sehr vorsichtig beschränkten Nachglühung die Möglichkeit zu einer erheblichen Gütesteigerung des Stahles gegeben ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCII. Die Verwendung von Werkstücken aus weichem Flußstahl, dessen Warinverarbeitung bei Temperaturen oberhalb des A3-Punktes begonnen und unterhalb des A3-Punktes bis zu Temperaturen von 7oo' C zu Ende geführt wurde" zu Gegenständen, die eine stark verminderte Neigung zum Auftreten von Alterungssprödigkeit und von Blaubruch besitzen sollen.
DEM113295D 1926-12-07 1926-12-07 Herstellung von Gegenstaenden, die eine stark verminderte Neigung zum Auftreten von Alterungssproedigkeit und von Blaubruch besitzen sollen Expired DE651353C (de)

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