DE608100C - Verfahren und Vorrichtung zum Unschaedlichmachen von Spannungen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Unschaedlichmachen von Spannungen

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DE608100C
DE608100C DES86651D DES0086651D DE608100C DE 608100 C DE608100 C DE 608100C DE S86651 D DES86651 D DE S86651D DE S0086651 D DES0086651 D DE S0086651D DE 608100 C DE608100 C DE 608100C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D1/00General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
    • C21D1/26Methods of annealing
    • C21D1/30Stress-relieving

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Unschädlichmachen von Spannungen Viele metallische Körper werden während der Herstellung,-meistens aus .metallurgischen Gründen, auf höhere Temperaturen erhitzt und abgeschreckt. Die Folge davon ist, daß sie mit Eigenspannungen behaftet sind, und zwar in der Weise, daß an ihrer Oberfläche im allgemeinen Druckspannungen und in ihrem Innern Zugspannungen vorherrschen. Wenn die spätere mechanische Beanspruchung des Körpers derartig ist, daß die äußeren Spannungen, die an die einzelnen Teile angelegt werden, dasselbe Vorzeichen haben wie die dort herrschenden Eigenspannungen, so entsteht für diese Teile eine erhöhte Bruchgefahr.
  • Ein besonders einfaches Beispiel für einen solchen Fall bilden die Rotoren der Turbogeneratoren. Sie werden in der Regel aus Cr---\'i-Stählen hergestellt, die die Eigenschaft der Anlaßsprödigkeit zeigen, d. h. ihre Festigkeitseigenschaften leiden erheblich, wenn sie von Temperaturen etwa oberhalb 5oo° langsam abgekühlt werden. Um die Anlaßsprödigkeit zu vermeiden, werden sie deshalb von et#,ra 5oo bis 6oo° abgeschreckt. Infolgedessen sind sie mit Eigenspannungen behaftet, und zwar so, daß in der Nähe der Achse des Zylinders Zugspannungen und zur Oberfläche hin Druckspannungen herrschen. Bei der späteren Verwendung im Betrieb werden die inneren Teile stark auf Zug beansprucht, und es entsteht in ihnen eine erhöhte Bruchgefahr. Um die Eigenspannungen zu beseitigen, hat man die so hergestellten Körper einer nachträglichen Erhitzung auf 350 bis qoo° unterworfen, wobei bisher stets darauf geachtet wurde, daß die Erwärmung des ganzen Querschnitts möglichst gleichmäßig erfolgte. Bekanntlich beruht die spannungsvermindernde Wirkung des Anlassens darauf, daß beim Erhitzen eines mit Eigenspannungen behafteten Stückes auf Temperaturen, bei denen die Schubverformungsgrenze des Werkstoffes gegenüber der der Raumtemperatur bereits nennenswert herabgesetzt ist, sich die Spannungsunterschiede durch kleine örtlich bleibende Formänderungen ausgleichen, so daß nach langsamer Abkühlung die Spannungen bis auf einen bestimmten Betrag gesunken sind. Eine gleichmäßige Erwärmung auf Temperaturen von 35o bis q.oo' reicht jedoch zur Beseitigung der Eigenspannungen nicht aus, und andererseits können diese Temperaturen wegen der Gefahr der Anlaßsprödigkeit nicht überschritten werden.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, durch Temperaturdifferenzen zwischen dem inneren und dem äußeren Teil des Metallkörpers Spannungen zu erzeugen, die so groß sind, daß die äußeren Teile derart plastisch deformiert werden, daß nach dem Erkalten des Metallkörpers keine oder nur noch geringe Spannungen vorhanden sind. Bei Läufern von Turbogeneratoren, die in den äußeren Teilen Druckspannungen und in den inneren Teilen Zugspannungen aufweisen, muß durch Erhitzung auf eine bestimmte Temperatur und unter Einhaltung einer bestimmten Erhitzungsgeschwindigkeit dafür gesorgt werden, daß die auf die äußeren Teile notwendigen Druckspannungen so groß werden, daß der äußere Teil gestaucht wird. Durch geeignete Wahl' der Temperaturdifferenz läßt sich der Grad der Stauchung so bemessen, daß nach dem Erkalten des Metallkörpers die Zug- und Druckspannungen aufgehoben sind. Das Verfahren besteht demnach in einer Art Umkehrung des Abschreckvorganges.
  • Durch Anwendung genügend hoher Temperaturdifferenzen kann man es erreichen, daß sich die äußeren Teile beim Erkalten so stark zusammenziehen, daß sie auf die inneren Teile einen Druck ausüben. Das Vorzeichen der Spannungen kann also durch geeignete Bemessung der Temperaturdifferenz auch umgekehrt werden. Dieses Verfahren kann praktisch benutzt werden, um den inneren Teil von Metallkörpern, beispielsweise Läufer von Turbogeneratoren, unter Druck zu setzen, um die betriebsmäßig auftretenden Zugbeanspruchungen zum Teil zu kompensieren.
  • Um in Metallkörpern erhebliche T emperaturdifferenzen zu erzielen, werden sie schnell von außen erhitzt. Man kann z. B. diese Körper in derselben Weise, wie es zum gewöhnlichen Anlassen oder zum Erhitzen vor dem Abschrecken bekannt ist, in ausreichend erhitzte Flüssigkeiten oder Schmelzen eintauchen. Man kann zu diesem Zweck beispielsweise Salz oder Salpeter oder geschmolzenes Blei, Zinn, Zink o. dgl. verwenden, die nötigenfalls zur Beschleunigung des Wärmeaustausches gerührt werden. Im allgemeinen wird es genügen, die äußeren Teile des Metallkörpers auf etwa 4oo° zu erhitzen. Man kann sie auch der Wirkung von heißem Gas oder heißer Luft aussetzen.
  • Der erhitzte Körper kann schnell oder langsam abgekühlt werden. Dadurch werden seine metallurgischen Eigenschaften und der Zustand der Eigenspannungen bis zu einem gewissen Grade verändert.
  • Bei der Behandlung von Stücken, die zur Anlaßsprödigkeit neigen, kann man sie z. B. nach dem Abschrecken von 5o0° in einem Ofen oder in einem Bad erhitzen, dessen Temperatur verhältnismäßig hoch, beispielsweise 50o bis iooo°, liegt. Die Außenschicht des Metallkörpers erwärmt sich sehr rasch, während die inneren Teile ihre Temperatur im wesentlichen beibehalten. Es entsteht daher eine sehr hohe Temperaturdifferenz, die zum Ausgleich der vorhandenen Spannungen führt. Wenn das Metallstück eine genügend hohe Temperatur angenommen hat, wird es nochmals abgeschreckt, um eine Anlaßsprödigkeit der Außenschicht zu vermeiden, falls diese zu heiß geworden ist. Das Metallstück kann auch langsam abgekühlt werden, falls die Temperatur nicht zu hoch geworden war, oder, wenn die Außenschicht bei einer gegebenen Konstruktion wenig beansprucht wird, so daß die in ihr etwa entstehende Anlaßsprödigkeit nicht schädlich ist. Der Vorzug der Erhitzung der Außenschicht auf eine über 4oo° liegende Temperatur besteht darin, daß sich leicht ein stärkeres Temperaturgefälle im Innern des Sfückes erzeugen läßt.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Unschädlichmachen von Spannungen, welche in Metallkörpern, insbesondere Läufern von Turbogeneratoren, durch Abschrecken entstanden sind, dadurch gekennzeichnet, daß der abgeschreckte Körper einer Erhitzung von solch hoher Geschwindigkeit und von solch kurzer Dauer ausgesetzt wird, daß eine starke Stauchung der äußeren Teile eintritt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z zum Beseitigen der Eigenspannungen in Metallkörpern, die zur Anlaßsprödigkeit neigen und deshalb von etwa 6oo° abgeschreckt worden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenteile des Metallkörpers rasch bis auf eine Temperatur erhitzt werden, die im wesentlichen noch unterhalb der Gefahrzone der Anlaßsprödigkeit liegt, z. B. auf 350 bis 4500.
  3. 3. Die Verwendung von Öfen oder Bädern, deren Temperatur wesentlich höher liegt als die zum Ausgleich der Spannungen notwendige Temperatur zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch r oder 2.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch z oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallstück nach der Erhitzung nochmals abgeschreckt wird.
DES86651D 1928-07-21 1928-07-21 Verfahren und Vorrichtung zum Unschaedlichmachen von Spannungen Expired DE608100C (de)

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